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Lösung für alle Überhang-Probleme
Verfasst: Mo 16. Jan 2017, 16:35
von mhier
Habe ich gerade auf Heise gefunden:
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 94506.html
Einen RFx000 wird man wohl nicht entsprechend umbauen können. Schade eigentlich
Re: Lösung für alle Überhang-Probleme
Verfasst: Mo 16. Jan 2017, 17:15
von Nibbels
Man beachte die Silikonsocke
Re: Lösung für alle Überhang-Probleme
Verfasst: Mo 16. Jan 2017, 20:20
von rf1k_mjh11
Cool.
Der Slicer, den die verwendet haben, ist auch nicht ohne. Die 'Druckebene' ändert sich dauernd. Damit sind es keine gewöhnlichen Schichten mehr, sondern komplexe Ebenen in unterschiedlichen Winkeln zueinander.
Ein wenig an Geschwindigkeit kostet es auch.
mjh11
Re: Lösung für alle Überhang-Probleme
Verfasst: Mo 16. Jan 2017, 22:09
von Digibike
Die spart man jedoch auch wieder durch den Fehlenden Support - sowohl an Druckzeit als auch an Zeit zwecks entfernen - teilweise
nicht ohne... und Geld für Supportmaterial spart man sich ebenfalls.
Gesehen habe ich das aber schonmal vor einem Jahr oder so - allerdings waren das, wenn ich mich recht entsinne, Japaner...
Aber davon ab - bis das in den Homesektor einzug einhält, werden noch ein paar Jahre (Jahrzehnte?) vergehen - selbst in der heutigen
Zeit. Und Haftung ist da essentziell! Wenn das Teil ständig gekippt wird und die Haftung nicht perfekt mit dem Heizbett besteht, hat
man viel "Spaß" mit dem Teil...
Ist aber in jedem fall ein interessanter Ansatz! Getreu meinem Motto "Der beste Support ist der, der
nicht gebraucht wird..."
Gruß, Christian
Re: Lösung für alle Überhang-Probleme
Verfasst: Di 17. Jan 2017, 08:30
von R3D3
Womöglich noch interessanter wird das Slicen*) bei nicht so dünnwandigen Objekten wie dem gezeigten... dann müsste man irgendwie rekursiv von "innen" (vom virtuellen**) Drehpunkt) nach "außen" rechnen, gleichzeitig die Wand immer senkrecht aufbauen, und der Infill wird ein Albtraum (Profil interpoliert zwischen den Wänden?)...
*) das Verb wirkt nun ein wenig obsolet
**) Bei komplexeren Wandverläufen ist eine Drehung des Druckbetts beim Drucken wohl nicht mehr ausreichend, eine Verschiebung des Druckbetts muss auch hinzukommen.
Re: Lösung für alle Überhang-Probleme
Verfasst: Di 17. Jan 2017, 10:53
von mhier
Ob du das Druckbett verschiebst oder den Druckkopf ist doch egal.
Re: Lösung für alle Überhang-Probleme
Verfasst: Di 17. Jan 2017, 15:05
von R3D3
@mhier: prinzipiell hast dur Recht, alles ist relativ... im Prinzip macht's keinen Unterschied was man bewegt, Bett oder Kopf, solange das Verhältnis der Positionen stimmt, das stimmt natürlich. Und der Kopf ist normalerweise etwas leichter. Dagegen kann es gut sein, dass bei geschickter Auswahl der Druckbahn und/oder der Bewegungsachsen eines verschiebbaren Betts, je nach Objekt, eine einfacher(e) (zu berechnende) Bewegung möglich ist für das Bett als für den Kopf. Aber "muss" war, zugegeben, hier wohl zu streng gemeint.
Das dafür benötigte "Slicen" wird, wie gesagt, interessant. Was wir heute "3D"-Druck nennen ist ja eigentlich eher (2+1)D, der Slicer macht ein Paket 2D-Abbildungen und legt sie übereinander in die dritte Dimension. Das wird bei Drehungen des Objekts um 2 parallel zum Druckbett liegenden und untereinander orthogonalen Achsen ein bisschen anders, zumal wenn verschiebbar, dazu braucht es eine anderes, viel komplexeres beschreibendes Modell... Jemand eine Ahnung in welche Richtung das gehen könnte? Bei einer Drehachse könnte man zylindrische Schalen als Basis nehmen, bei 2 Achsen wird wohl so etwas wie sphärische Schalen benötigt, wobei jedoch der Mittelpunkt entweder als fest angenommen wird (was die Arten der Objekte in der Komplexität einschränkt) oder sich je nach zu druckenden Wand verschiebt (was die Berechnungen m.E. sehr komplex macht und vermutlich mit über eine Bahn variabler Extrudergeschwindigkeit einher gehen müsste).
Re: Lösung für alle Überhang-Probleme
Verfasst: Do 19. Jan 2017, 10:49
von mhier
R3D3 hat geschrieben:@mhier: prinzipiell hast dur Recht, alles ist relativ... im Prinzip macht's keinen Unterschied was man bewegt, Bett oder Kopf, solange das Verhältnis der Positionen stimmt, das stimmt natürlich. Und der Kopf ist normalerweise etwas leichter. Dagegen kann es gut sein, dass bei geschickter Auswahl der Druckbahn und/oder der Bewegungsachsen eines verschiebbaren Betts, je nach Objekt, eine einfacher(e) (zu berechnende) Bewegung möglich ist für das Bett als für den Kopf. Aber "muss" war, zugegeben, hier wohl zu streng gemeint.
I.d.R. ist es für Algorithmen komplizierter, wenn zu viele Freiheitsgrade existieren. Insbesondere Mehrdeutigkeiten aufzulösen (und zwar in einer sinnvollen Weise) ist extrem kompliziert. Deswegen wäre es m.E. sehr viel schwieriger, einen Algorithmus zu entwickeln, der mit sozusagen doppelten Achsen umgehen kann, wenn sich der Druckkopf und das Druckbett gleichzeitig in die gleiche Richtung bewegen kann. Ansonsten ist es für den Algorithmus völlig egal, was sich beweget. Das sieht man ja auch schön am RFx000, bei dem sich in X der Kopf und in Y das Bett bewegt. Bis auf eine Einstellung des Vorzeichens irgendwo ist das der Firmware völlig egal. Der Slicer bekommt das überhaupt gar nicht mit.
R3D3 hat geschrieben:Das dafür benötigte "Slicen" wird, wie gesagt, interessant. Was wir heute "3D"-Druck nennen ist ja eigentlich eher (2+1)D, der Slicer macht ein Paket 2D-Abbildungen und legt sie übereinander in die dritte Dimension. Das wird bei Drehungen des Objekts um 2 parallel zum Druckbett liegenden und untereinander orthogonalen Achsen ein bisschen anders, zumal wenn verschiebbar, dazu braucht es eine anderes, viel komplexeres beschreibendes Modell... Jemand eine Ahnung in welche Richtung das gehen könnte? Bei einer Drehachse könnte man zylindrische Schalen als Basis nehmen, bei 2 Achsen wird wohl so etwas wie sphärische Schalen benötigt, wobei jedoch der Mittelpunkt entweder als fest angenommen wird (was die Arten der Objekte in der Komplexität einschränkt) oder sich je nach zu druckenden Wand verschiebt (was die Berechnungen m.E. sehr komplex macht und vermutlich mit über eine Bahn variabler Extrudergeschwindigkeit einher gehen müsste).
Wenn man sich bei der Düsengeometrie etwas mehr Mühe gibt, kann man es sich wahrscheinlich deutlich einfacher machen. Je spitzer die Düse ist, desto stärker kann man das Bett kippen und trotzdem noch (im Koordinatensystem des Objekts) horizontale Slices abfahren. Im Prinzip genügt es ja, das Bett maximal 45 Grad zu kippen, denn einen Überhang von 45 Grad kann man ja meist so schon bequem drucken. Wenn also die Düse an der Spitze nur so breit wie die gedruckte (und also plattgedrückte) Raupe ist und dann mit über 45 Grad zur horizontalen verläuft, kann der Slicer weiterhin normal slicen. Die Verkippung des Betts kann dann zusätzlich berechnet werden, aber im Prinzip wird das Objekt genau aufgebaut wie bisher.
Re: Lösung für alle Überhang-Probleme
Verfasst: Do 19. Jan 2017, 13:32
von R3D3
Zum letzten Absatz: klingt als Vereinfachung (für einfacher gestaltete (beispielsweise gerade) Wände, bzw. bei komplexeren mit Nachführung der Bettdrehungen/Höhe bzw. der Extruderposition in X und Y um den lokalen Druckpunkt) gut. Mehr als 45° wäre auch extrem störend wegen Objektberührung, der Extruder (mit evtl. Lüfter(-düsen)) müsste also gänzlich innerhalb eines Kegels mit 2x45°-Spitze liegen und die Berührung des Betts - und des bereits gedruckten Teils des Objekts - mit sonstigen Druckerteilen ausgeschlossen werden.
Der Infill müsste berechnungstechnisch entweder zur Wand hin interpolierend angenähert werden, oder aber einfach herkömmlich bei 0° Bett gedruckt werden... so oder so sind bei den meisten Objekten pro Layer Drehungen des Betts notwendig...
Druckraum müsste recht großzügig gestaltet werden...
Faszinierend. Wer fängt an zu bauen?
Re: Lösung für alle Überhang-Probleme
Verfasst: Do 19. Jan 2017, 16:17
von Digibike
Empfehle demjenigen aber gleich, einen Programmierer mit ins Boot zu nehmen - schließlich muß der Slicer das ja auch
ansteueren und entsprechend aufbereiten können...
Gruß, Christian