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Druck mit PET -> Einstellungen und Veränderungen mit 0,3mm Nozzle

Verfasst: Mi 14. Sep 2016, 17:36
von Nibbels
Generell dokumentiere ich sowas eher für mich selbst, aber vielleicht interessiert es manche Neulinge auch.
Mir fehlt oft die Idee, wie etwas aussehen könnte...

PET als Druckmaterial gefällt mir soweit ziemlich gut. Es war auch nicht sonderlich kompliziert und die Teile schillern hübsch.

https://www.youtube.com/watch?v=wxlh16Z ... S3&index=1

:lazy:

Also ganz klar ist mir jetzt - ähnlich wie bei Bendlay - dass die Filamentförderung gestört wird, wenn man den Extruder oben zu heiß werden lässt. Oben Klappe zu (mehr Hitze innen, schlechtere Kühlluft) und der Druck versagt. Auch wenn er bereits 20h ohne Probleme gedruckt hatte.

:woohoo: Obere Klappe der Einhausung wieder auf: Der Druck hat sich wieder gefangen! Natürlich ist das Teil vermutlich weiterhin schrott, aber gut zu Wissen. Der Drucker hat ganz oben schon wieder eine saubere Honigwabenstruktur hinbekommen. Vielleicht kann ich das Teil mit Hartkleber retten.
hottop.jpg

Re: Druck mit PET -> Einstellungen und Veränderungen mit 0,3mm Nozzle

Verfasst: Fr 16. Sep 2016, 11:54
von Nibbels
Um mit den Angaben beim Video hier niemanden fehl zu leiten:

Ich habe inzwischen das Gefühl, dass 250°C etwas hoch sein könnten und es auch niedriger geht. 235°C und wegen der besseren Haftung mehr Temperatur beim Bett (!) funktionieren auch, wie ich heute feststellen kann. Kein Pritt-Stift. Neue Düse/Nozzle 0.3mm.
Die erste Lage sieht aktuell sehr gut aus!

[Keramikplatte]
Das Bett steht aktuell auf 100°C, doch ob das notwendig ist, zeigt sich. Zumindest lässt sich das PET nun "gummiartiger" von der Keramikplatte abziehen. Die Glastemperatur von PET ist bei 70°C, bisher hatte ich bei 60-70°C Betttemperatur ohne Prittstift Haftungsprobleme.
https://de.wikipedia.org/wiki/Polyethylenterephthalat
Vielleicht ist die erhöhte Bett-Temperatur dafür verantwortlich, dass die erste Lage besser haftet und eine höhere Qualität hat.



Weiteres:


Warum die Änderung?
- Eine Düse hat sich zugesetzt.
- Ich hatte gelesen, dass PET kaum bis garnicht leaken soll, aber es ist bei 250°C doch der Fall gewesen.
- Leicht über 250°C war am Kunststoff "irgendwas anders", also wird da wie auf dem Label aufgedruckt tatsächlich eine Grenze erreicht sein.
Screenshot_1.jpg
Warum meine ich immernoch, dass 250°C fürs Material ansich eigentlich nicht zu hoch sein sollten? [Auf der Rolle steht 215 - 250°C]

PET teilkristallin:
Spritzgießen:
Massetemperatur: 260 - 290 °C
Werkzeugtemperatur: 140°C
Spritzdruck: 800-1200bar
Schwindung: 1,2 - 2 %
Extrudieren:
Massetemperatur: 260-280°C <--
Werkzeugtemperatur: 260-270°C
Quelle: Aus einer Tabelle über Spritzguss

Zitat: " Der Schmelzpunkt liegt (abhängig vom Kristallisationsgrad und vom Polymerisationsgrad) zwischen 235 und 260 °C"
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Polyethylenterephthalat


.. doch natürlich ist Spritzguss doch was anderes, die Drücke und Geschwindigkeiten sind anders. Ich lese hier nur, dass man auch höher gehen konnte.
.. ich weiß auch nicht genau, was für ein PET ich hier habe. Welche Zusätze etc.

LG

Re: Druck mit PET -> Einstellungen und Veränderungen mit 0,3mm Nozzle

Verfasst: Fr 16. Sep 2016, 14:48
von Nibbels
Bisher sieht das Ergebnis mit heißerem Bett und 235°C tatsächlich besser aus. Die Oberfläche der Bauteile hat weniger weiße Mikrobläschen und sieht glatter aus.

Gefühlt hilft auch etwas weniger Retract (aktuell 1mm) gegen Probleme beim Wiederansetzen.
Ich hatte ein Baulteil, das war in den Lagen schön, in denen nicht gesprungen wurde, bei Sprüngen war das Material dann deutlich "weißer", also schaumiger.