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Druckplatte überhaupt, Keramikdruckplatte RF 1000 vs. Glasdruckplatte RF 2000

Verfasst: So 29. Mai 2016, 18:53
von AtlonXP
Druckplatte überhaupt, Keramikdruckplatte RF 1000 vs. Glasdruckplatte RF 2000.

Hallo Leute, Eure Meinung ist gefragt.

An meinem RF 1000 stören mich die Unebenheiten der Keramikdruckplatte.
In der Kachelmitte messe ich einen Höhenunterschied von 0,07 mm.
(Abgefahren mit einer Messuhr).
Bei der Druckbettvermessung (Heat Bed Scan) vom Drucker, ist der gesamte Höhenunterschied ca. 0,2 mm.

Hat jemand von Euch die Keramikplatte schon mal Überarbeitet? (Plan geschliffen).
Ist danach die Haftung noch gegeben?
(Klar die Struktur ist dann auch weg, aber man könnte ja nachträglich die Oberfläche aufrauen).

An die RF 2000 User.
Ich bin auch am überlegen, ob ich mir eine Glasdruckplatte vom RF 2000 zulege.
Wie eben ist die Glasdruckplatte vom RF 2000?
Was sagt Euer Heat Bed Scan?
Wie seid Ihr mit der Haftung am RF 2000 zufrieden?
Passt die Heizung samt Glasdruckplatte in den RF 1000?

Der Vollständigkeit halber, welche Dauerdruckplatte empfehlt Ihr, diese sollte für alle druckbaren Materialien geeignet sein.
(Im Moment drucke ich ABS und PLA).

Eine weitere Überlegung wäre noch, die Keramikkachel überarbeiten und mit einer Dauerdruckplatte zu versehen.
Oder danach auch eine Glasplatte auflegen? (Vieleicht mit geätztem Milchglas)?
Als letztes noch, eine 5-6 mm starke ALU Platte anfertigen und mit Dauerdruckplatte zu versehen.
Leider habe ich die Möglichkeit nicht, so eine ALU Platte selber an zu fertigen.

Ich suche hier die einfachste und oder auch die beste Lösung.


Bitte schreibt alle, wer zu diesem Thema etwas beitragen kann. :danke:

Re: Druckplatte überhaupt, Keramikdruckplatte RF 1000 vs. Glasdruckplatte RF 2000

Verfasst: So 29. Mai 2016, 19:29
von Digibike
Hi!

Also, ich weiß von Kollegen, dass Pertinax saugünstig ist und alle möglichen Materialien Perfekt hält.
Teilweise wohl auch manchmal etwas zu Perfekt... (Nylon führte wohl zur Zerstörung der Platte, weil die Haftung
zu extrem war...).
Ich selbst habe Keramik rausgeschmissen und 3 mm Carbon-Platte und auf der von 3DPrinterstore.com die Dauerdruckplatte
draufgeschraubt. Dauerdruck ist seit 1,5 Jahren im Einsatz und ich verarbeite alles mögliche. Haftung war immer gut.
Carbon deshalb, weil mir das ganze zu schwer war. Beschleunigung und Verzögerung.
Da ich aber noch Kühlungsprobleme habe (Schei... X-Schlitz für die Extruder...), modifiziere ich noch mehr. Der Steg
kommt weg, Der Extruderschlitten und der Y-Schlitten wir nächstes Wochenende auf Carbon umgebaut. Dann
Geht Masse und Reibung nochmal runter und der X-Steg ist endgültig Geschichte. Damit kann ich zwar nicht mehr Fräsen,
aber wollte ich eh nie mit dem Drucker... Aber kann dann schneller und leiser drucken. Gleichzeitig sinkt das Haftungsproblem
ebenfalls noch weiter (weniger Vibrationen).
Alu ist halt von der Wärmeleitfähigkeit her Top, aber beim RF bewegt sich der Tisch in Y, was halt das Problem der Masse
aufwirft - Vibrationen mit dem Gewicht, Beschleunigung und Verzögerung - Je mehr Masse, desto heftiger beim Beschleunigen
und Verzögern... Hat alles halt seine Vor- und Nachteile. Für mich überwog der Massevorteil bei Carbon, aber das muß jeder
für sich selbst beantworten - ist letztlich ja auch eine Kostenfrage. Alu bekommst du im Internet auch auf Maß zugeschnitten.
Mußt dann nur die Löcher übertragen und Bohren. Brauchst als Maß 252 * 235 mm.

Gruß, Christian

Re: Druckplatte überhaupt, Keramikdruckplatte RF 1000 vs. Glasdruckplatte RF 2000

Verfasst: So 29. Mai 2016, 20:18
von T1230
Also beim rf1000 war ich sehr zufrieden mit der DDP von MTplus. Da gabs keine Haftungsprobleme mehr, Objekte gehen einfach ab beim abkühlen. Direkt aufs Keramik habe ich maximal 3 mal drucken können, danach wars vorbei, und musste immer mit Kapton arbeiten.

Jetzt beim RF2000 war ich erst ziemlich begeistert von der Glasplatte, aber nachdem ich meinen Druckraum halbwegs dicht bekommen habe, und nun auch ABS drucke, war ich nicht mehr so begeistert, selbst bei kleinen Objekten hatte ich immer Warping. Habe nun wieder eine MTplus draufgeklatscht, bin aber im Moment nicht so zufrieden, habe viel zuviel Haftwirkung, obwohl ich schon 4x rekonditioniert habe...

Also entweder hatte ich bei der ersten MTplus Glück, oder bei der 2ten Pech - ich vermute letzters. Generell kann man aber kaum etwas negatives über diese DDP lesen.

Ich würde also von der Glasplatte abraten, auch wenn sie vermutlich passt (gleiche Größe). Kauf lieber eine DDP, und von der Differenz zur 2kGlasplatte andere Ersatzteile, da wirst du sicher glücklicher

LG Thomas

Re: Druckplatte überhaupt, Keramikdruckplatte RF 1000 vs. Glasdruckplatte RF 2000

Verfasst: So 29. Mai 2016, 20:31
von AtlonXP
Hallo Digibike,
danke für Deine Antwort.
Das mit der Masse hatte ich auch schon im Auge.
Ich habe eine Granitplatte mir auf den RF1000 zugeschnitten. (noch nicht ganz fertig)!
Die ist bolz gerade, verzugsfrei und sau schwer.

Mit der Kühlung (Lüfter zum Teile Kühlen) habe ich mir folgendes überlegt mit V2 Hotend.
Ein Metallrohr über das Hotend und den Kühlstrom von oben nach unten Führen.
Masse Einsparung am X Schlitten: Extrudermotor runter und irgendwo ausserhalb befestigen.
Ultimaker 2+ macht es vor.
Das V2 Hotend kann man somit genau Schlitzmitte positionieren.
Ein zweites Hotend währe somit auch kein Problem.
Umrüsten in den Fräsbetrieb wird dann auch einfacher.

Re: Druckplatte überhaupt, Keramikdruckplatte RF 1000 vs. Glasdruckplatte RF 2000

Verfasst: So 29. Mai 2016, 21:02
von AtlonXP
Hallo T1230,
danke für Deine Antwort.

Du hast geschrieben: " habe viel zu viel Haftwirkung, obwohl ich schon 4x rekonditioniert habe... "
Rekonditioniert versteh ich nicht.

Die aufgeheizte Druckplatte beeinflusst vor allem bei kleineren Teilen das Ergebnis negativ. (Matsch)
Siehst Du das auch so?
Mein Gedankengang: Umso ebener die Druckplatte, desto tiefer kann man mit dem ersten Layer in das Bett drucken, desto besser die Haftung.
Ideal wäre vielleicht, wenn man alles mit einer Bett- Temperatur um die 60 -70 C° drucken könnte.

Re: Druckplatte überhaupt, Keramikdruckplatte RF 1000 vs. Glasdruckplatte RF 2000

Verfasst: So 29. Mai 2016, 22:11
von Digibike
Hi!

Extrudermotor runter und irgendwo befestigen ist schön und gut, aber damit hast dann einen Bowden. Der hat wenig
Masse, aber dafür andere Nachteile...
Beide Systeme (Direct und Bowden) haben Ihre Vor- und Nachteile. Bei Bowden hast extreme Wege und entsprechend
lange Reaktionszeiten (Stichwort Retract), ebenso Reibungsprobleme (Stichwort NinjaFlex und SoftPLA) und Materialverbrauch
(Wenn du vom Motor zum Hotend einen Schlauch von 1 m länge erst mit Filament füllen mußt, hast du logischerweise eine
minimale länge von 1 m... Filamentsamples kannst dann gleich in die Tonne, da da meist ja nur 2-3 m drauf sind - du brauchst aber,
ohne irgendwas gedruckt zu haben schon 1 m Material... - kann ja nicht fördern, wenn es am Motor vorbei ist sondern nur nachschieben,
Bei Direct hast Masse recht hoch und Temperatur am Förderritzel als kritisches moment (vor allem, wenn Eingehaust
und Beheizt, da da die Temperatur aktiv vom Motor weg muß - Umgebung wird nicht genug aufnehmen bzw. eher
noch Wärme an den Motor abgeben....
Da muß man recht genau abwägen, was man macht.

Gruß, Christian

Re: Druckplatte überhaupt, Keramikdruckplatte RF 1000 vs. Glasdruckplatte RF 2000

Verfasst: So 29. Mai 2016, 23:18
von T1230
Das Geheimnis der MTplus DDP dürfte Feuchtigkeit in der Platte sein. Sofern das Feuchtigkeitsverhältnis passt, lösen sich die Druckteile bei Raumtemperatur automatisch, sodass das Objekt praktisch nur noch aufliegt, aber keine Haftung mehr hat.
Wenn dieser Effekt nicht mehr gegeben ist (weil die Feuchtigkeit zu niedrig ist), muss man rekonditionieren, d.h. mittels Wasserdampf den Feuchtigkeitslevel wieder erhöhen.

Erfahrungsgemäß kann ich nur sagen, dass man mit der MTplus deutlich weniger Betttemperatur benötigt, zurzeit drucke ich mit 55/40 (PLA), so dauert auch der Auskühlprozess nicht so lange. Matsch hatte ich noch nicht erzeugt, wobei ich aber auch noch nie mit 70grad gedruckt habe (ich nehme an du sprichst von PLA).

Zu deinem Gedankengang:
ich bin jetzt auch nicht so der Experte, aber das besondere an den RF Druckern ist ja die Heizbettmatrix. Unregelmäßigkeiten werden während der ersten paar Layer ausgeglichen. Je ebener das Bett ist, desto weniger muss dieser Ausgleichsprozess kompensieren. Sofern du also HBS Matrix druckst, ist ein besonders ebenes Bett wohl nur bei Objekten hilfreich, die nicht sehr hoch sind (also wenige Layer).

LG Thomas

Re: Druckplatte überhaupt, Keramikdruckplatte RF 1000 vs. Glasdruckplatte RF 2000

Verfasst: Di 31. Mai 2016, 15:16
von AtlonXP
Hallo Christian und Thomas,
Danke für die Ausführungen.

An Christian, deine Erläuterung ist mir verständlich. Hat Jemand zum Thema Retract oder ungenauer Vorschub praktische Erfahrungen mit flexiblen Material und Bowden- Extruder gemacht?
Mein Filament Halter und Extruder Kopf besitzen bereits Pneumatik- Hülsen und es wäre nun ein Leichtes, den Motor zu verlagern und ein zweites Hotend würde dann auch noch passen. Mal sehen.

An Thomas,
nein ich meinte die Temperaturen (Wunschtemperaturen) auf ABS bezogen.

Ich drucke meist Kleinteile aus ABS mit einer Layerhöhe von 0,12 mm und 0,3 mm Düse.

Mein ABS ist von REP RAP 2,1 Kg schwarz.
Erster Layer: Bett.: 120 C° und Extruder: 260 C°, danach runter bis zu Bett.: 90 C° und Extruder bis zu 240 C°.

Es wäre schön, wenn man mit der Bett Temperatur unter die Erweichungsgrenze gehen könnte. (Bei ABS natürlich).
Damit ist dann Warping oder Matsch -> (zu oft auf der gleichen Stelle gedruckt und das Material erkaltet zu spät) einfacher zu beherrschen.

Meine Firmware ist V 0.91.48 und die Kompensation ist eingeschaltet und läuft.

Um eine gute Haftung zu erzielen muss ich mit der Düse, bei dem ersten Layer, auf die halbe Layerhöhe runter!
Das bedeutet, dass so manches Druckteil von untenher, bis zu einem Viertel der Grundfläche leicht vergoldet ist.
Die Haftung ist dann aber Propper. (Düsenverschleiß)! :dash:

Die Kompensation packt das leider nicht!

Kann eine neuere Firmware das besser kompensieren?
Wenn Ja, welche? (ich möchte nicht als Firmware Tester antreten).

Dies ist der Grund, warum Ich hier den Trade aufgemacht habe.
- Wie weit kannst Du bei ABS und der MTplus DDP, ohne Probleme mit deiner Bett Temperatur runter?
- Ein leichtes streifen der Düse auf der DDP dürfte dann auch nichts ausmachen?

Es ist mir klar, dass die Temperaturen nicht eins zu eins zu vergleichen sind, aber trotzdem.

LG AtlonXP

Re: Druckplatte überhaupt, Keramikdruckplatte RF 1000 vs. Glasdruckplatte RF 2000

Verfasst: Di 31. Mai 2016, 16:18
von T1230
Hallo AthlonXP (ist deine Zeit nicht schon lange vorüber? :D ),

also alle Fragen kann ich leider nicht beantworten, ich werde aber mal testen, ob 80 grad oder weniger ausreichend sind. Bisher habe ich immer mit 95 grad gearbeitet
Hatte aber nie ein Problem mit "Matsch" - was genau meinst du damit?
Warping ist mir schon eher bekannt, aber ich denke, dass das eher durch ungleichmäßiges abkühlen des Heizbetts verursacht wird. Daher sollte man auch keinen Luftzug über das Druckobjekt haben (-> Einhausung).
Auch bei 70 grad Anfangsbetttemperatur kann dir das passieren.

Druckst du ohne Hilfsmittel auf die Keramikplatte? Da könnte ich mir gut vorstellen, dass es nur mit dem erzwungenen halben Abstand zur Haftung kommt - m3006 / Pfeil rauf Taste verwende ich im Moment gar nicht, aber ich kann dir sicher sagen, dass es für die DDP nicht sehr gut ist, wenn du da mit der Düse drüberschleifst. Das zerstört dir ganz sicher die Beschichtung, und dann ist wohl der Selbstlöse-Effekt der Platte dahin.
Aber auch die original Keramikplatte hat es sicher nicht gern, ständig von der Düse gestreichelt zu werden.

Ich verstehe hierbei nur folgendes nicht: wenn du 1st Layer Höhe 0.12 eingestellt hast, und per Offset (M3006 bzw. Pfeiltasten) auf 0.06 runtergehst, darf bei aktivierter Z-Kompensation die Düse niemals das Bett treffen (außer dein Bett schägt solche Wellen, sodass zwischen 2 HBS-Messpunkten eine extreme Spitze auftriff, die natürlich von der Kompensation nicht berücksichtigt wird).

Was mir spontan noch einfällt: hast du noch den original Z-Endschalter? Mit so einer geringen ersten Layerhöhe wird der wohl die ganze Zeit durchgedrückt sein, und früher oder später brechen (eher früher :D ). Mit dem RF1000 habe ich mein Heizbett so eingestellt gehabt, dass der maximale Abstand zwischen Düse und Heizbett bei 0.25mm lag. Den ersten Layer habe ich immer mit 0.3 bzw. 0.35 gedruckt, so kam ich über ein paar hundert Stunden Druckzeit - mit originalen Z-max-Endschalter - ohne dass dieser brach.

LG Thomas

Re: Druckplatte überhaupt, Keramikdruckplatte RF 1000 vs. Glasdruckplatte RF 2000

Verfasst: Di 31. Mai 2016, 17:36
von AtlonXP
Hallo Thoms,
mein Z-Endschalter ist bereits Umgebaut. Halter von hier und ein Mikroschalter von Hartmann.

Ich benutze Simplify3D und meine erste Lage stell ich mit der Option G-Code (Offset) ein.

Nach Adamriese 0,12 mm Layerhöhe /2 = 0,06 mm
Unebenheit im Keramikbett (nur der Druckbereich in der Mitte der Kachel) 0,07 mm.
Höhenunterschiede gesamtes Bett = 0,2 mm
0,06 mm – 0,07 mm = -0,01 mm
Das ist das Viertel, wo mir vergoldet wird.

Mein Druckbett ist wie geschrieben mit einer Messuhr eingerichtet.

Der Düsen-> Bettabstand ist mir gekannt. Liegt bei Aufgeheiztem Drucker bei 0,25 mm
Z -0,31 = Offset in Simpify3D eingegeben.

Matsch habe ich versucht vorhin in klammer zu erklären.
Stell dir vor, Du druckst nur einen Zylinder mit Durchmesser von 8mm und das möglichst stabil.
Wenn die Düse immer auf der gleichen Fläche eiert, gibt es matsch.

Schaltest Du deinen Lüfter zu, dann wird der Zylinder auch noch krumm, weil er nicht gleichmäßig gekühlt wird. (ungleichmäßiger Luftstrom)
Es bleibt nur zur Wahl, mehrere Zylinder gleichzeitig zu drucken und/oder die Extruder Temp. zu senken.

Eine niedrigere Bett Temp. wäre da auch von Vorteil.

LG AtlonXP