Hi AthlonXP,
ich denke, Du tust mir unrecht. Ok, ich sehe ein, dass der Begriff "Gittermodell" etwas irreführend ist, aber es tut mir leid, mir ist halt nichts besseres eingefallen für diese Art Objekt, das ich ausdrucken möchte. Wichtig ist allerdings: mein Druckmodell hat nur einen einzigen Layer. Es wird also zu keiner Zeit in die Höhe gedruckt. Alles findet direkt am Druckbett statt. Alles. Ohne Ausnahme. Ist der erste Layer fertig, ist auch der ganze Druckvorgang fertig.
Ob ich eine STL-Datei brauche? Nicht unbedingt. Die STL-Datei braucht der Slicer (in meinem Fall CURA), der eben davon ausgeht, dass ich ein Volumenobjekt drucken möchte. Und CURA ist für mich so freundlich, diesen Volumenkörper in GCode-Befehle zu übersetzen, indem er zuerst den Körper in Scheiben schneidet und diese Scheiben dann in Druck-Koordinaten übersetzt. So, wie der Druckertreiber ein JPG-Bild beispielsweise in einzelne Druckpunkte übersetzt. Und so wie mein Laserprinter überfordert ist, wenn ich ihm über die USB-Schnittstelle ein JPG-Bild schicke, so ist der 3D-Drucker überfordert, wenn ich ihm eine STL-Datei zum Druck vorwerfe.
Es gibt aber auch andere Wege, zu einem GCode zu kommen. Ein Beispiel wäre selber erstellen. Immerhin ist der GCoder ja nur eine einfache Text-Datei, die man mit jedem Editor leicht selbst erstellen kann. Man muss halt nur wissen, wann welcher GCode-Befehl ausgeführt werden soll. Und dafür gibt es sogar Beschreibungen im Netz. Eine einfache habe ich hier gefunden:
https://3d-druck-archiv.de/blog/grundla ... uckers-409
Wenn ich dort ein klein wenig nach unten scrolle, dann finde ich eine Aufstellung spezifischer Marlin-GCodes. Und genau damit arbeitet beispielsweise mein 3D-Drucker, und ich denke, das werden mittlerweile die meisten 3D-Drucker auch tun.
So gibt es 2 Befehle für eine lineare Bewegung, nämlich G0 und G01. Damit wird die hinter dem Befehl angegebene Koordinate auf geradem Weg angesteuert. Dabei kann man vorgeben, wie schnell die Bewegung erfolgen soll. Und dabei kann man auch den Vorschub des Filaments angeben.
Oder es gibt die beiden Befehle G02 und G03, die das Zeichnen eines Kreises ermöglichen. Oder mit G05 kann ein Spline gezeichnet werden. Und viele weitere solcher Befehle. Also Befehle, die jede CNC-Fräse und jeder Lasercutter und jeder Plotter auch versteht. Deswegen meine Behauptung, dass mal grundsätzlich kein Unterschied besteht zwischen all diesen Geräten. Jedenfalls keine Grundsätzlichen. Der Unterschied ist nur im eingelegten Werkzeug und in speziellen Besonderheiten zu sehen. So kann eben der 3D-Drucker die Z-Achse verschieben, was ein Plotter nicht kann. Aber in meinem speziellen Fall ist das egal, weil ich sowieso nur am Druckbett direkt drucke und nicht übereinanderliegene Schichten.
Und ich dachte eben, dass es eine Software gäbe, die ähnlich arbeitet wie die Software für eine CNC-Fräse oder einem Plotter oder einem Lasercutter, nur dass er statt einem Laser oder Fraser oder Stift das Ausstoßen des Filaments steuert. Wenns sowas nicht gibt, dann gibts sowas halt nicht. Aber die Technik macht so ein Programm nicht unmöglich.
Interessant wäre auch, was passiert, wenn man meinen 3D-Drucker mit dem GCode für einen Lasercutter füttert. Notfalls auch, indem man vorher einfach nur die Code-Stellen ändert von "Schneiden" auf "Drucken". Ich könnte mir gut vorstellen, dass das vom Prinzip her sogar funktioniert. Aber ich kenne leider auch kein Programm, das GCode für eine Lasercutter generiert ...