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Re: Druckplatte kaputt - besserer Ersatz ?
Verfasst: Mo 28. Mär 2016, 15:51
von Goldspielzeug
RAU hat geschrieben:Eine Glasplatte ist sicher eine günstige Lösung und mit DDP nicht schlechter als die originale Keramik mit DDP. (Eher besser da ebener.) Ich würde trotzdem eine Aluplatte empfehlen, da sie die Wärme besser leitet. Der folgende Effekt ist um so stärker, je höher der Wärmewiderstand der Druckplatte ist:
Aluplatte - okay. 3mm Alublech aus dem Baumarkt, weil: durch die DDP und eine Verklebung wäre präzises Planschleifen ja sowieso sinnlos. Richtig ?
Re: Druckplatte kaputt - besserer Ersatz ?
Verfasst: Mo 28. Mär 2016, 21:09
von RAU
Tja, gute Frage. Das kommt natürlich darauf an wie eben bzw. uneben die Platte nach dem Sägen/Schneiden noch ist. Ich kaufe nicht oft Aluplatten, die Erfahrungen die ich habe sind folgende: Ich habe zuerst eine normale Aluplatte bestellt und für Magnete mit zahlreichen Löchern durchbohrt. Das Konstrukt hat sich ziemlich schnell verzogen. Das hing natürlich mit den eingepressten Magneten zusammen. Trotzdem habe ich für den nächsten Versuch lieber eine gegossene und geschliffene Aluplatte gekauft und keine Löcher gemacht (außer in den 4 Ecken).
Gussplatten gibt es eben nur geschliffen. Aber könnte schon sein, dass dies ohne die Löcher gar nicht nötig war.
Ich habe übrigens 5 mm Stärke was sehr stabil ist. Vom Gefühl her würde ich nächstes mal 4mm wählen. Man müsste mal eine 3 mm Platte in die Hand nehmen und fühlen, wie elastisch die ist. Möglicherweise reicht das schon.
Re: Druckplatte kaputt - besserer Ersatz ?
Verfasst: Di 29. Mär 2016, 17:35
von Goldspielzeug
Kurzer Erstbericht:
4mm Aluplatte aus dem Stahlhandel, vier Löcher rein, Heizung drauf, passt. 12€. Für ein Experiment ganz okay.
Was garnicht passt: da entsteht eine unangenehme Induktion durch die Heizung. 50 Herz, also Netzspannung, bei mir auch, wenn sie aus ist.
Nicht gefährlich, aber unangenehm, wenn man nämlich geerdete Gehäuseteile berührt.
Also behelfsmäßig mit Krokoklemmen geerdet.
Elektrisch finde ich das nicht soooo toll. Der Drucker ist ingesamt gut geerde, das habe ich natürlich schon vor langem gerpüft.
Das gleiche dürfte doch in metallischen Dauerdruckplatten passieren, oder ? Und wer hat seine geerdet oder mal die Induktion gemessen ?
Erste Haftung direkt auf entfettetes Alu ist unerwartet gut (PLA, 60° Bett) , Wärmeleitung ist natürlich um Längen besser als bei der Keramik.
Die Masse macht mir auch Sorgen, 4mm Alu ist mit 600g immerhin 200g schwerer als die Keramik, die nur ca. 400g wiegt. Ich habe aber auch zwei Linearführungen, die fangen sowas ab.
Vielleicht tausche ich das noch mal gegen 2 und 3mm, als Test. Die Steifigkeit finde ich bei 4mm etwas übertrieben und die Masse lässt sich sicher noch senken.
Re: Druckplatte kaputt - besserer Ersatz ?
Verfasst: Di 29. Mär 2016, 18:06
von RAU
Goldspielzeug hat geschrieben:Was garnicht passt: da entsteht eine unangenehme Induktion durch die Heizung. 50 Herz, also Netzspannung, bei mir auch, wenn sie aus ist.
Nicht gefährlich, aber unangenehm, wenn man nämlich geerdete Gehäuseteile berührt.
Also behelfsmäßig mit Krokoklemmen geerdet.
Elektrisch finde ich das nicht soooo toll. Der Drucker ist ingesamt gut geerde, das habe ich natürlich schon vor langem gerpüft
Ich habe sowas früher auch schonmal festgestellt. Ich habe Leckströme in der Heizmatte vermutet und es war auch eine Matte, die ich vorher schon mehrmals wieder abgelöst hatte und deren Klebefläche - naja - nicht mehr ganz frisch war.
Jedenfalls meine ich, dass es nach dem Umdrehen des Netzstfeckers (so dass das el. Relais die Phase schaltet) besser wurde.
Re: Druckplatte kaputt - besserer Ersatz ?
Verfasst: Di 29. Mär 2016, 20:14
von Goldspielzeug
Ich messe das so um die 0.15mA bei 230V und 50Hz, allerdings mit einem Multimeter und das ist nicht so ganz geeignet dafür.
Ich glaube nicht, daß das aus einem unmittelbaren Kontakt des Heizdrahtes mit der Aluplatte kommt.
Wie auch immer, es ist nicht ungefährlich und eine Erdung ist zwingend, schon wegen der Möglichkeit der Berührung. Bei einer isolierenden Platte (Glas, Keramik) dazwischen kann das entfallen. Eine Induktion gibt es dann aber trotzdem in der DDP, wenn die aus Metall ist. Jetzt kenne ich mich Induktion icht geung aus, um zu sagen, inwiefern das von der Dicke der Platte abhängig ist.
Phase "rumdrehen" - ja, Deutschland wieder mit seinen nicht phasensicheren "Schuko"-Dosen
Hilft aber auch nicht bei eingeschaltete Heizung. Ich habe keine Lust, die Elektronik über solche Ströme zu schrotten, weil der Extruderkopf beim Berühren irgendwas ableitet.
Re: Druckplatte kaputt - besserer Ersatz ?
Verfasst: Di 29. Mär 2016, 20:33
von RAU
Das ist ein guter Hinweis, dass eine Erdung notwendig ist! Das würde auch bei "echten" Schäden in der Heizug die Sicherung bzw. den Fehlstromschalter rausschmeißen. Ohne ist es schon recht gefährlich. So weit habe ich noch gar nicht gedacht.
Trotzdem glaube ich nicht, dass wir es hier mit Induktion zu tun haben. Die würde möglicherweise Ströme in einer Eisenplatte verursachen (Induktionsofen, auch eine Idee). Es ist aber nicht möglich, dass ein Induzierter Strom von einer isolierten Platte über das Amperemeter (oder über die Hand) zum Gehäuse fließt. Eine zweite Verbindung wäre da schon erforderlich. Außerdem habe wir nicht magnetisches Alu.
Übrigens darf man auf dem Induktionskochfeld die Töpfe ruhig anfassen, na, jedenfalls bevor sie zu heiß geworden sind.
Bei meiner jetzigen Heizung habe ich das Problem nicht, und diese betreibe ich nun schon ziemlich lange. Induktion kann es schon deshalb nicht sein, die wäre immer gleich. Ich werde bei Gelegenheit nochmal den Stecker umdrehen und - ja, auch eine gute Idee - die selbe Messung machen wie du.
Phase Umdrehen kann auch bei eingeschalteter Heizung helfen, muss aber nicht. Bei ausgeschalteter Heizung sind, je nach Drehung des Steckers, entweder beide oder keiner der beiden Anschlüsse unter Spannung. Bei eingeschalteter Heizung ist ein Anschluss unter Spannung, der andere auf Masse. Je nachdem, wo der Leckstrom verursacht wird kann man das Problem beheben. Man kann aber auch die Situation haben, dass bei ausgeschalteter Heizung die eine Steckerrichtung besser ist, und bei eingeschalteter Heizung die andere. Letzteres wäre dann der Fall, wenn das Problem irgendwo zwischen dem Relais und dem Heizdraht besteht.
Ich würde auf jeden Fall bevorzugen, dass die ausgeschaltete Heizung spannungsfrei ist.
Re: Druckplatte kaputt - besserer Ersatz ?
Verfasst: Mi 30. Mär 2016, 10:50
von Goldspielzeug
[Klugscheisser-Modus]
Nicht richtig.
Die Faradayscheibe, ein Induktionsexperiment, ist aus Aluminium
Induktion findet auch in Aluminium statt, der elektrische Widerstand ist nur zu gering, um sie auf einem Induktionsherd nutzen zu können.
Man kann mit mehr Energieaufwand auch Aluminium per Induktion erhitzen, aber das ist ziemlich ineffizient und funktioniet auf dem Herd sicher nicht.
Aber hier gehts ja um Wirbelströme in der Platte aus dem Magnetfeld der Heizung.
[Klugscheiss aus]
Aber wie immer, gibt es dazu natürlich ein YouTube-Video
https://www.youtube.com/watch?v=rzCr-q3BlXQ
Also: erden, erden und noch mal erden. Ich glaube, die Hauptplatine kostet um die 300€, ein paar Krokoklemmen oder VIEL besser: ein Erdungskabel zur Y-Platte darunter, die geerdet ist, nur ein paar Cent.
Re: Druckplatte kaputt - besserer Ersatz ?
Verfasst: Mi 30. Mär 2016, 12:43
von RAU
OK, ok, das Magnetfeld reicht in die Aluplatte hinein und kann auch dort Ströme induzieren. Der Punkt geht an dich
Ich bestehe aber darauf, dass keine Stöme von der isolierten Platte zur Gehäusemasse messbar wären, wenn keine zweite Verbindung besteht. Höchstens eine kurze statische Entladung. Das ist auch bei der Farradayscheibe und bei dem Alufolien-Experiment auf Youtube nicht so. Wenn du da 0.15mA messen konntest ist das ein Leckstrom in der Heizmatte!
Ich habe ja auch eine Aluplatte und die gleiche Heizmatte wie du, ich messe 0.000mA, auch bei eingeschalteter Heizung.
Erden ist wie gesagt auf jeden Fall richtig. Eine Möglichkeit wäre auch es hiermit zu tun:
https://www.conrad.de/de/distanzbolzen- ... 68670.html
Re: Druckplatte kaputt - besserer Ersatz ?
Verfasst: Mi 30. Mär 2016, 15:10
von RAU
Ich habe mal versucht, das hier geschriebene etwas mehr zu verdeutlichen:
RAU hat geschrieben:Phase Umdrehen kann auch bei eingeschalteter Heizung helfen, muss aber nicht. Bei ausgeschalteter Heizung sind, je nach Drehung des Steckers, entweder beide oder keiner der beiden Anschlüsse unter Spannung. Bei eingeschalteter Heizung ist ein Anschluss unter Spannung, der andere auf Masse. Je nachdem, wo der Leckstrom verursacht wird kann man das Problem beheben. Man kann aber auch die Situation haben, dass bei ausgeschalteter Heizung die eine Steckerrichtung besser ist, und bei eingeschalteter Heizung die andere. Letzteres wäre dann der Fall, wenn das Problem irgendwo zwischen dem Relais und dem Heizdraht besteht.
Ich würde auf jeden Fall bevorzugen, dass die ausgeschaltete Heizung spannungsfrei ist.
Und zwar habe ich nun an meinem Drucker zwischen der (nicht geerdeten) Aluplatte und dem Gehäuse die Spannung gemessen. Je nachdem ob die Heizung an oder aus ist und je nach Drehung des Netzsteckers bekomme ich 0V, nicht ganz 230V oder einen mittleren Wert. Wohl gemerkt sind die hohen Spannungen nur durch die völlige Isolation der Aluplatte möglich und brechen bei "Last", also z.B. durch anfassen, sofort zusammen.
Zur Erklärung habe ich folgendes Bild mit der Schaltung und den Messergebnissen gekritzelt:
Heizung_Leckströme.jpg
Es zeigt den gesamten Heizungs-Stromkreis. Die drei Widerstände zwischen Heizmatte und Aluplatte symbolisieren eine nicht ideale Isolation, sind also sehr groß und in Wirklichkeit ein mehr oder weniger gleichmäßig verteilter Widerstandsbelag.
Der Stromkreis wird durch das Solid State Relais geschaltet. a) und b) sind die beiden möglichen Drehrichtungen des Netzsteckers.
Bei a) und ausgeschalteter Heizung liegt der gesamte Heizdraht auf 230V, entsprechend messe ich die hohe Spannung an der Aluplatte.
Bei b) und ausgeschalteter Heizung leigt der gesamte Heizdraht auf 0V, das zeigt ebenfalls auch die Messung.
Bei eingeschalteter Heizung liegt die Heizmatte zwischen 0 und 230V, die Widerstände bilden einen Spannungsteiler und man kann tatsächlich eine in etwa mittlere Spannung messen.
Ich habe eine neue Heizmatte unter der Aluplatte. Gefährlich wird es, wenn die Matte schon abgelöst wurde und beschädigt ist. Dann sind die Widerstände möglicherweise deutlich kleiner. Je nachdem wo dies passiert verhält es sich unterschiedlich beim ein- und ausschalten bzw. bei gedrehtem Stecker.
Goldspielzeug, wenn du diese Messungen auch mal durchführst, müsstest du dir ein Bild machen können, was in deiner Platte so vor sich geht.
P.S: Ich möchte nicht rechthaberisch rüberkommen. Es ist vielmehr so, dass es mir durchaus Spaß macht, über elektrische oder physikalische Themen im positiven Sinne zu streiten. Besonders wenn auf der anderen Seite auch mit Sachverstand gekonntert wird. Also nur zu
Re: Druckplatte kaputt - besserer Ersatz ?
Verfasst: Mi 30. Mär 2016, 15:28
von rf1k_mjh11
Goldspielzeug,
[Advocatus Diaboli-Modus
'
EIN']
Ich weiß nicht, ob ich dem Video trauen kann. Schließlich taucht ein Niro-Messfühler in die Spule hinein. Eventuell wird dabei nur die Erwärmung des Messfühlers selbst gemessen, und die Alufolie bleibt kalt?
[Advocatus Diaboli-Modus
'
AUS']
Damit wird recht viel an Wärme von den Ecken weg geleitet. Kein Problem, wenn man sich dessen bewusst ist. Die Ecken sind schon von Haus aus etwas benachteiligt, was die Wärmeversorgung betrifft. Besser in der Mitte drucken...
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