Erste Schritte mit dem RF1000 und RF2000

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fichtenmoped
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Erste Schritte mit dem RF1000 und RF2000

Beitrag von fichtenmoped »

Servus,
dieser Thread soll die ersten Schritte eines RFx000 Besitzers im Jahre 2023 kompakt und effizient dokumentieren und die wichtigsten Fragen behandeln bezüglich aktueller Firmware und Hardware-Upgrades beruhend auf den letzten Jahren an Erfahrungen der immer noch aktiven RF1000-Community.

Der Schlachtplan schaut wie folgt aus:

1. Bedienungsanleitung und Bauanleitung des RF2000 herunterladen von der Conrad-Seite. - DURCHGEFÜHRT
2. Upload der aktuellen Community Firmware - DURCHGEFÜHRT

3. Durchführung von PID-Autotune - DURCHGEFÜHRT, aber es tun sich Fragen auf.
4. Heat Bed Scan - LEIDER nicht erfolgreich

Hardware-Upgrades:
5. Umrüsten eines Hotend auf V6 normal oder Volcano aufgrund der besseren Schmelzzone und Flexibilität
6. Installation einer beheizten Aluminiumplatte mit wechselbaren Bauplatten
7. Eventuell Einhausung für ABS etc.
8. Eventuell Klipper

Erste Fragen:

Was muss man von den Standard-Werten der Firmware immer ändern wenn man einen Drucker "neu-aufsetzt"?
Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen PID-Tunes?
Muss man für den Heat Bed Scan beide Hotends montiert haben beim RF2000?

LG, Daniel
fichtenmoped
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Re: Erste Schritte mit dem RF1000 und RF2000

Beitrag von fichtenmoped »

PS: anbei noch ein paar Fotos zum aktuellen Zustand. Der RF2000 druckt, aber verbesserungswürdig.
rf2000-1.jpeg
rf2000-2.jpeg
rf2000-3.jpeg
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Re: Erste Schritte mit dem RF1000 und RF2000

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Hallo fichtenmoped/Daniel,
fichtenmoped hat geschrieben:Was muss man von den Standard-Werten der Firmware immer ändern wenn man einen Drucker "neu-aufsetzt"?
Die Firmware (FW), die man herunterlädt, weiß nicht um welchen Drucker es sich handelt. Daher muss man (einen NICHT-modifizierten Drucker vorausgesetzt) der FW zumindest bekanntgeben, um welchen Druckertyp es sich handelt: RF1000, RF2000 oder RF2000v2.

Zusätzlich kommen weitere Modifikationen dazu, wie z.B. ob ein zweites Hot End montiert ist (beim RF1000 und evtl. beim RF2000), dann noch, ob der Drucker auch fürs Fräsen modifiziert wurde (mit einem zweiten Z-Endschalter, unten, und/oder mit einer zweiten Längsführung). Ein anderes Hot End stellt natürlich eine weitere Modifikation dar, welches meist einen anderen Thermistor einsetzt. Hat man ein anderes Förderritzel im Extruder, muss (sollte) dieser auch kalibriert werden. Das wären die üblichen Standard-Anpassungen, die mir so auf die Schnelle einfallen. Aber es ist ein Fass ohne Boden, wenn man einmal zu basteln begonnen hat. Mhier, z.B., hat von Riemen- auf Kugelumlaufspindelantrieb umgestellt. Da werden natürlich andere Werte für "(Mikro)Schritte pro mm" notwendig. Man könnte ein Extruder einsetzen, der untersetzt ist - da muss man ebenso die "(Mikro)Schritte pro mm" anpassen.
fichtenmoped hat geschrieben:Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen PID-Tunes?
Wenn du damit die unterschiedlichen Regeln meinst (Pessen und so), dann siehe hier. Es handelt sich dabei um unterschiedliche mathematische Algorithmen, die eingesetzt werden.
fichtenmoped hat geschrieben:Muss man für den Heat Bed Scan beide Hotends montiert haben beim RF2000?
Nicht zwangsläufig. Wenn die FW korrekt aufgesetzt wurde, weiß der Drucker, ob man zwei Hot Ends hat und stellt bei Bedarf zusätzliche Schritte bereit, die man 'quasi mit "OK"' überspringen kann (glaube ich, ich habe nur einen RF1000, single).
Nachdem das genaue Problem beim Heat Bead Scan (HBS) nicht zitiert wurde, kann ich nicht ins Detail gehen. Eines ist jedoch sicher - die DMS und der Prozess des HBS ist ein zickiger Vorgang, wo man anfangs leicht Probleme haben kann. Die kleinste Beeinflussung kann zum Abbruch des HBS führen. Empfohlen wird (und es ist zumindest beim RF1000 beinahe MUSS), dass man das Filament aus dem Hot End (oder beide) so weit zurückzieht, dass das Filament keinen Einfluss haben kann, wobei das Filament aber immer noch zwischen Andruckrolle und Rändelrad geklemmt bleibt. Da der RF2000 und der RF2000v2 ein leicht geändertes Fördersystem einsetzen, kann ich nicht sagen, wie notwendig das dort ist.
Zusätzlich muss der Z-Endschalter recht genau voreingestellt werden (siehe dazu die Anleitung), ebenso darf das Bett nicht allzu schief sein. All diese Punkte können zum vorzeitigen Abbruch des HBS führen.
Die Anleitung stellt recht gute Informationen diesbezüglich dar.

Ein letztes fällt mir bzgl. HBS ein. Ich habe nicht alle Posts gelesen und weiß nicht, ob es schon gesagt wurde. Nach einem erfolgreichen HBS muss man auch am Anfang des Druckauftrags auch die "Z-Kompensation" aktivieren, sonst hätte der HBS keinen Sinn gehabt. Die Z-Kompensation wird mit "M3001" aktiviert (erst NACH dem Homing durchführen, sonst gibt es eine Fehlermeldung). Das geschieht am besten im Start-GCode. Die Z-Kompensation nutzt dann die ermittelten Ist-Werte der Bettoberfläche und gleicht diese großteils aus. Damit sollte der Fall, wie hier beschrieben, nicht mehr vorkommen.

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Re: Erste Schritte mit dem RF1000 und RF2000

Beitrag von fichtenmoped »

Servus,
rf1k_mjh11 hat geschrieben:Die Firmware (FW), die man herunterlädt, weiß nicht um welchen Drucker es sich handelt. Daher muss man (einen NICHT-modifizierten Drucker vorausgesetzt) der FW zumindest bekanntgeben, um welchen Druckertyp es sich handelt: RF1000, RF2000 oder RF2000v2.
-> Hab ich gemacht.
rf1k_mjh11 hat geschrieben:Wenn du damit die unterschiedlichen Regeln meinst (Pessen und so), dann siehe hier. Es handelt sich dabei um unterschiedliche mathematische Algorithmen, die eingesetzt werden.


-> Werde ich mir nochmal anschaun. https://github.com/RF1000community/Repe ... d-autotune
rf1k_mjh11 hat geschrieben:Nicht zwangsläufig. Wenn die FW korrekt aufgesetzt wurde, weiß der Drucker, ob man zwei Hot Ends hat und stellt bei Bedarf zusätzliche Schritte bereit, die man 'quasi mit "OK"' überspringen kann (glaube ich, ich habe nur einen RF1000, single).
-> Es fängt schonmal an bei der Frage welchen HBS ich ausführen soll. Ich entnehme dem Menü dass es "normal", "PLA" und "ABS" gibt?
Ich habe einen dual-RF2000, habe aber beim zweiten Hotend aktuell die Düse runtergeschraubt damit sie nicht über das Bauteil streift.
Wenn ich mich recht erinnere lautete die Fehlermeldung in etwa "hotends ausrichten" oder so.
rf1k_mjh11 hat geschrieben:Die Z-Kompensation wird mit "M3001" aktiviert
Wenn ich meinen G-Code mit Cura erzeuge, muss ich diesen Befehl quasi manuell einfügen, oder? -> vielleicht ist das des Rätsels Lösung.


Nimmt von euch noch wer UHU-Stick als Haftungsverbesserer auf der Glasplatte? Bzw. gibts da Einwände?

Punkt 4,5 von meinem Schlachtplan ist wohl noch ein besserer Bauteillüfter.

LG, Daniel
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Re: Erste Schritte mit dem RF1000 und RF2000

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Hallo ferritmoped/Daniel,

RE: HBS Schritte
fichtenmoped hat geschrieben:hotends ausrichten
Das ist das, was ich meinte, je nach Hardware kann es zusätzliche Schritte geben. Aber soviel ich weiß, betrifft das beim HBS nur den letzten Schritt, das Ausrichten der zwei Düsen (Hot Ends). Da fährt der Extruder zur Mitte des Bettes und wartet darauf, dass man die zwei Hot Ends löst, und auf das Bett aufliegen lässt. Hier reicht es (für dich!!!), wenn du bloß das linke Hot End auf dem Bett aufliegen lässt und mit der "Play" Taste (entspricht dem "OK" aus meinem Beitrag) den HBS beendest.
Ausschnitt aus der Anleitung
Nach erfolgter Vermessung fährt die Heizplatte und der Extruderwagen wieder in die Home-Position und unmittelbar danach, in die Mitte der Heizplatte.
Die Heizung des Extruders und der Heizplatte wird automatisch ausgeschaltet.
Im Display wird „Align Extruders“ angezeigt.
Dies bedeutet, dass jetzt der zweite Extruder ausgerichtet werden muss.
Lösen Sie die Schraube an der Extruderhalterung und lassen Sie beide Extruder vorsichtig auf die Heizplatte herab. Sie sollen dabei komplett aufliegen.
Anschließend ziehen Sie die Schraube an der Extruderhalterung wieder an.
Drücken Sie die Taste „Play“ (5) um den Heat Bed Scan zu beenden.
fichtenmoped hat geschrieben:Es fängt schonmal an bei der Frage welchen HBS ich ausführen soll. Ich entnehme dem Menü dass es "normal", "PLA" und "ABS" gibt?
Ursprünglich (ca. 2015) war vorgesehen den HBS bei Zimmertemperatur durchzuführen. Im Forum wurde jedoch recht früh das Problem der Längung des Hot Ends bei erhöhten Temperaturen erkannt (betrifft Hot Ends der Varianten V0, V1, V2 und auch V3 - deinen Bildern nach hast du V2 im Einsatz). Um die Längung etwas zu kompensieren, wurde erkannt, dass man vor dem HBS am besten das Hot End (die Hot Ends) möglichst 10-20 Minuten auf die gewünschte Betriebstemperatur bringt, damit das Hot End bei der Messung bereits die "End-Länge" aufweist (und das Bett macht auch ein wenig was aus). Und da PLA und ABS unterschiedliche Betriebstemperaturen nutzen, wurde das in der FW so eingepflegt. Du kannst also ein HBS primär für PLA und auch eines für ABS durchführen. Diese werden sich geringfügig unterscheiden. In der FW lassen sich mehrere HBS Matrixe (Ergebnisse) speichern und gezielt vor dem Drucken aufrufen.
Wenn du es so machen willst wie ich, dann stelle für das Bett und das Hot End die erwarteten Temperaturen ein, warte 10-15 Minuten und lasse einen "normalen" HBS ablaufen. (Ich mache pro Düsendurchmesser einen eigenen HBS und speichere diesen unter einer entsprechenden Nummer ab, z.B. #6 für die 0.6mm Düse, #3 für mein 0.35mm Düse, usw.).
ferritmoped hat geschrieben:Wenn ich meinen G-Code mit Cura erzeuge, muss ich diesen Befehl quasi manuell einfügen, oder? -> vielleicht ist das des Rätsels Lösung.
Du kannst natürlich auch den Befehl nachträglich einpflegen. Komfortabler (und sicherer) ist es, diesen wichtigen Befehl im Start-GCode-Bereich einzurichten.
Cura_StartCode.png
Hat man mehrere Profile, wie ich, wähle ich das Profil für meine 0.6mm Düse und bekomme damit automatisch die HBS Matrix für die passende Düse :good: .
fichtenmoped hat geschrieben:Nimmt von euch noch wer UHU-Stick als Haftungsverbesserer auf der Glasplatte? Bzw. gibts da Einwände?
Klebestifte werden schon lange eingesetzt, allerdings immer seltener, da die speziellen "Haftplatten" immer beliebter werden. Ich versuchte UHU-Stick ein- zweimal, ohne besonderen Erfolg. Allerdings gibt es scheinbar deutliche Unterschiede, je nach Marke. Pritt soll angeblich besser klappen. Ich für meinen Teil verwende ABS-Soße, nach 10-20 Druckaufträgen wird es wieder neu aufgebracht. Die Schicht ist hauchdünn. Nachdem meine primären Materialien, PLA, PETG und flexible Filamente auf Ceran auch ohne Behandlung recht gut haften, ist bei mir die ABS-Soße eher der "Hosenträger-zusätzlich-zum-Gürtel"-Ansatz.

mjh11
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Re: Erste Schritte mit dem RF1000 und RF2000

Beitrag von ahoeh »

Guten Abend,
@fichtenmoped welchen Nozzle-Lüfter-Aufsatz hast Du dort? Der sieht interessant aus. Wie und was hast Du modifiziert, die Lüfter sind die alten Standard-Lüfter? Hast Du das 3D-Modell dazu noch?

Beste Grüße
ahoeh
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Re: Erste Schritte mit dem RF1000 und RF2000

Beitrag von fichtenmoped »

Servus,
Der Bauteillüfter wurde vom Vorbesitzer konzipiert, daher habe ich keinerlei Files von dem.
Er ist aber eh nicht sonderlich gut und ist andererseits schlicht "im Weg" für den V6 Umbau.

Beim Benchy macht er Probleme bei der Bauteilkühlung auf der vom Lüfter abgewandten Seite.

Ich bin aktuell am Zeichnen eines Lüfterkonzeptes auf Basis einiger Bauteillüfter die ich mir angeschaut habe.
Fertigen möchte ich ihn aus Aluminium.
lufter2.JPG
lufter1.JPG
LG
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Re: Erste Schritte mit dem RF1000 und RF2000

Beitrag von ahoeh »

Guten Morgen,
Die Entwürfe sehen gut aus.
Womit machst Du die und stellst Du Deine Entwürfe irgendwo zu Verfügung?
Ich arbeite aktuell mit Shapr3D davor mit SketchUp oder Autodesk.
Es gab ja mal einen kompletten RF1000 als Entwurf, da konnte man schonmal Maß nehmen oder die Ideen "probehalten".

Ich muss mir auch noch etwas zur Kühlung der Extruder einfallen lassen, die werden zum Teil so heißt, dass der Filamentvorschub und Retract nicht mehr funktionieren wie sie sollen.

Bin gespannt auf Deine Ideen zur Bauteilkühlung.
Und auch auf deinen V6 Umbau. Ob Du den wohl so gut dokumentieren könntest (mit Skizzen, Liste, und Co) dass man sich da Informationen abgreifen könnte?

Beste Grüße
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Re: Erste Schritte mit dem RF1000 und RF2000

Beitrag von mhier »

fichtenmoped hat geschrieben: Ich bin aktuell am Zeichnen eines Lüfterkonzeptes auf Basis einiger Bauteillüfter die ich mir angeschaut habe.
Ich bin im Moment auch dran an einer Bauteillüfter-Konstruktion, siehe viewtopic.php?f=23&t=3022

Wenn ich wieder Zeit finde, fertige ich das Teil aus Alu mit etwas veränderter Form, damit es nicht mehr irgendwo anstößt. Allerdings setzt meine Konstruktion den 2. Extruderwagen voraus, den du wohl nicht hast...

Eine Empfehlung habe ich aber dennoch für dich: Mach den Luftkanal nicht zu eng und vermeide scharfe Ecken/Winkel. Ich vermute, du willst die Luft durch das Rohr von oben in die Düse blasen? Das Rohr hat einen recht engen Durchmesser und die Luft muss dann noch scharf um die Ecke. Das wird eher nicht gut gehen.

Bei Axial-Lüftern sollte der Querschnitt möglichst gar nicht verringert werden, wenn dann nur sehr wenig und sehr langsam. Andernfalls kommt der Luftstrom fast komplett zum Erliegen. Radiallüfter sind gutmütiger, sie können auch einen gewissen Druck aufbauen, aber auch da wird der Luftstrom erheblich gebremst durch derartige Konstruktionen.
Gruß, Martin

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Re: Erste Schritte mit dem RF1000 und RF2000

Beitrag von fichtenmoped »

Servus,
ich zeichne in Fusion360, da ich diese Software als priviligierter Student nutzen darf für nicht kommerzielle Zwecke.
Fusion ist einfach mächtig für Computer gestützte Fertigung und ich überlege mir auch das doch beträchtliche Abo von 400€ jährlich für nach dem Studium zu besorgen. Sind ca. 2 Pack Zigaretten pro Woche wenn mans so nimmt.

Hab mich beim Konzept stark an bestehende Versionen angelehnt.
So, oder so ähnlich soll schließlich werden:
lufter3.JPG
Werde, so bald ich etwas Zeit finde das in die Tat umsetzen und die Ergebnisse berichten.

LG, Daniel.
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