Ich persönlich halte ja derartige Aussagen geradezu für vermessen. Das ist jetzt ein ganz grundsätzliches Problem und hat nichts mit dem konkreten Standort zu tun. Ein Punkt dabie ist, dass wenige Jahrtausende gar nicht ausreichen. Wir reden hier von einem Zeitraum von um die 200000 Jahre, bis das Zeug auf das Niveau natürlicher Stoffe abgeklungen ist. Niemand kann behaupten, Aussagen für derart lange Zeiträume auch nur halbwegs verlässich treffen zu können. Es dürfte vielmehr eine Frage der Zeit sein, wie lange es dauert, bis der Atommüll irgendwo hin kommt, wo er nicht hin soll. Es ist ein reines Glücksspiel, ob dabei jemand zu Schaden kommt.georg-AW hat geschrieben:für Jahrtausende sicher lagern können.
Im Endeffekt geht es also darum, dass die Probleme eine ferne Zukunft betreffen, deshalb interessiert es uns nicht.
Das ist auch der Grund, warum Kernkraft mist ist. Die Kraftwerke selbst mögen vielleicht sicher sein (wobei hier ebenfalls gilt, dass sie nur so lange sicher sind, wie nichts unvorhergesehenes passiert - 3 bis dato "sichere" Kraftwerke sind ja schon hochgegangen), die Endlagerung ist es ganz bestimmt nicht.
So werden AKWs aber nicht betrieben, zumindest nicht in Deutschland (ich vermute in der Schweiz und anderswo genauso). Das wäre nämlich viel zu teuer. Stattdessen werden AKWs i.d.R. konstant bei ihrer Maximallast betrieben. Geregelt werden andere Kraftwerke, um die Stabilität des Stromnetzes zu erhalten. In Deutschland werden laufend Solar- und Windkraftanlagen abgeregelt, weil sie zu viel Strom produzieren.Solarkraftwerke im grösseren Umfange sind geplant, bringen aber natürlich nur Flatterstrom welcher durch die Bandenergie der AKWs und Hydrokraftwerke stabil gehalten werden muss.
Würde man das anders machen, wäre die Kernenerige plötzlich überhaupt nicht mehr so güstig. Das Problem ist nämlich, dass lediglich die Grenzkosten niedrig sind. Es macht finanziell kaum einen Unterschied, ob das AKW unter Vollast steht oder komplett abgeschaltet ist - im Gegenteil, im letzteren Fall muss man ja sogar noch Strom einkaufen, um die Brennelemente zu kühlen.
Würde man den Betrieb der AKW einschließlich der externalisierten Kosten (Super-GAUs sind de facto nicht versichert, Rückbau ist nur teilweise finanziert, Endlagerung ebenfalls, mögliche Folgeschäden in ferner Zukunft werden komplett ignoriert) korrekt berechnen, wäre Atomstrom der teuerste Strom mit Abstand, sogar noch teurer als aktuell der Strom aus Gaskraftwerken. Aber so rechnet ja keiner, deshalb sind AKWs Gelddruckmaschinen für die Betreiber. Die Zeche zahlt dann die Allgemeinheit.
AKWs eignen sich deshalb nur sehr schlecht als Ergänzung zu erneuerbaren Energien. Im Gegenteil sind sie der große Bremser, warum es mit deren Ausbau nicht richtig vorwärts geht. Akzeptieren muss man, dass in Zukunft Strom verteilt produziert wird, wodurch eben mehr oder weniger jedes Dach eine Solaranlage bekommen muss und an jedem halbwegs geeigneten Standort ein Windrad stehen muss. Da darf es keine Ausreden geben wie das verschandele die Landschaft/das Stadtbild oder verursache Störungen durch Geräusche oder Schatten.