Die Gummifüße am RFx000 Drucker
Dieser Beitrag betrifft den
Beitrag mhiers im Thread „Die bewegten Massen beim RF1000“. Nachdem das Thema nicht unbedingt was mit den bewegten Massen zu tun hat, bringe ich es hier in ‚Sammelsurium‘ unter.
mhier hat geschrieben:Naja, das Schaukeln liegt aber vor allem an den Gummifüßen.
Da stimme ich zu. Fast das gesamte Schaukeln stammt von den Gummifüßen. Diese geben elastisch nach und verursachen, dass der Drucker nicht ständig absolut senkrecht steht, also eben ‚schaukelt‘. Auch wenn der Drucker absolut lotrecht stehen bliebe, erlauben die Gummifüße einen geringen, seitlichen parallelen Versatz des gesamten Druckers. Natürlich auch alle Mischformen.
mhier hat geschrieben:Ich überlege, ob ich mir ein Brett mit passenden Bohrungen unter den Drucker legen soll, so dass die Füße exakt in die Bohrungen gehen ohne seitliches Spiel und so tief, dass möglichst wenig Platz zwischen Brett und Unterboden des Druckers ist.
Ist so wenig Platz zwischen Brett und Unterboden, dass der Unterboden bei Bewegungen anstehen kann, wird es akustisch bemerkbar, vermutlich sogar störend.
Ist jedoch genügend Platz, dass der Unterboden bei Bewegungen das Brett nicht berühren kann, wird es kaum zusätzliche Geräusche geben.
mhier hat geschrieben: Dadurch würde das Schaukeln unterbunden, ohne dass der Drucker hart irgendwo befestigt würde. Die Energie könnte von den Füßen absorbiert werden, ohne dass sich was aufachauleln kann.
Wenn die Bohrungen für die Gummifüße genau auf die Fußkontur ausgelegt sind (quasi ‚wie eingegossen‘), geht ein Großteil der Dämpfungswirkung der Füße verloren und es wirkt eher wie eine starre Verbindung.
Gummi ist inkompressibel und braucht Platz um sich unter Druckeinwirkung auszudehnen (aufzustauchen). Und wenn dieser Platz vorhanden ist (also die Füße sind
nicht 'wie eingegossen‘), dann kommt es zwangsläufig wieder zu einem Schaukeln des Druckers. Sowie die Füße die Energie absorbieren, verformen sie sich (sie werden gestaucht oder entlastet), und dadurch wird der Drucker ‚schaukeln‘.
Ob sich der Drucker aufschaukelt, hängt von den Frequenzen ab, einmal von der Eigenfrequenz des Druckers um die jeweilige Achse, und zweitens von der beim Abarbeiten des GCodes entstehenden Frequenz der entsprechenden Achse.
Die Eigenfrequenz des Druckers ändert sich wenig. Einmal durch die sich ändernde Masse des Druckobjekts und einmal durch die sich ändernde Position des Druckbetts. Diese ändern sich beide eher langsam (meist erst nach mehreren Minuten merklich).
Die durch die Abarbeitung vom GCode entstehende Frequenz ändert sich hingegen oft alle paar Sekunden. Beim Infill (besonders z.B. beim Line oder Rectilinear Füllmuster) kann es jedoch über mehrere Sekunden, bis zu über einer Minute, zu einer gleichbleibenden Frequenz kommen. Kommt es bei dieser Frequenz zu einer Resonanz mit der Eigenfrequenz, könnte sich der Drucker tatsächlich aufschaukeln. Hier würden die Bohrungen, in dem die Gummifüße stecken, verhindern, dass der Drucker vom Platz wandert. Aber schaukeln wird der Drucker immer noch.
Ein paralleler Versatz wird Anfangs eingeschränkt werden können. Aber, entweder reibt sich das Gummi der Füße an den Bohrungen ab, oder die Bohrungen selbst werden durch die dauernden Relativbewegungen größer gerieben, so dass sich auch ein paralleler Versatz wieder entwickeln wird können.
mjh11