Hallo
Dummy-Extruder.
Ziel meines Vorschlags ist es nicht, einen daneben gelegten zweiten Extruder zu heizen. Die Firmware soll nur denken, dass sie einen zweiten Extruder hat und aufheizt.
Ich würde also einen Widerstand (ich nenne ihn Heizwiderstand) an der Extruderspannung anschließen (24V PWM). Dieser würde natürlich warm. Wie warm er wird, hängt von seinem elektrischen Widerstand ab. Der Heizwiderstand ist thermisch mit einem NTC verbunden, der der Firmware ein plausibles Signal liefern muss. Der Heizwiderstand ist ein keramischer Leistungswiderstand (ca. 5W), dessen Wert so ausgesucht ist, dass er bei voller Heizspannung (24V) deutlich unter 100 Grad bleibt. Die meisten Feld-Wald-und-Wiesen NTCs vertragen höchstens 150 Grad.
Der damit mechanisch verbundene NTC wird so ausgesucht, dass er z.B. bei 60 Grad ungefähr den gleichen Wert liefert, wie der Extruder-NTC bei Solltemperatur. Hier kann man rechnen (siehe unten), Datenblätter ansehen oder einfach ausprobieren. Damit sollte die Firmware diese Kombination auf 60 Grad aufheizen. Es ist dabei völlig egal, ob es in Wirklichkeit 50 oder 90 Grad sind. Die Hauptsache ist, die Firmware denkt, es wäre die Solltemperatur, also um die 200 Grad.
Eventuell erwartet das Programm ein bestimmtes zeitliches Verhalten, dann müssten wir der Kombination noch etwas anhängen, das Wärme aufnimmt und den Aufheizvorgang verzögert, z.B. eine größere Schraube. Der Vorteil des Dummy-Extruders ist, dass man sich nicht so schnell die Finger verbrennt und dass er billig ist. Viele Elektronikbastler haben geeignete Teile im heimischen Bastelkästchen.
Die im Programmtext vorgegebenen Tabellen werden uns dabei wenig helfen, weil sie für höhere Temperaturen gedacht sind. Dort ist sicher auch die äußere Beschaltung auf der Hauptplatine berücksichtigt (4,7k an 5 V). Ich betreibe NTCs für andere Zwecke auf ähnliche Weise.
Hinweis: Die Angabe im obigen Beispiel (Sensortyp 15) bedeutet: 100 kOhm bei 25 Grad, B-Wert = 3950. Der B-Wert gibt den Verlauf der Kennlinie an. In der Praxis dürfte der NTC um 500 Ohm bei 200 Grad haben. Eine 10k-Version mit gleichem B hätte dann 50 Ohm.
In
https://de.wikipedia.org/wiki/Hei%C3%9Fleiter gibt es Formeln, um den Widerstand auszurechnen. Außerdem liefern die Datenblätter der meisten Hersteller auch Tabellen mit den Werten. Das ist bequemer, wir müssen uns nur aus dem umfangreichen Angebot die richtigen Typen heraussuchen (in dem Fall B=3950). Welches B der Dummy hat, ist weniger wichtig. In der Regel tut man sich schwer eine 3950 Version zu finden. NTCs für niedrigere Temperaturen haben meistens größere B-Werte. Die brauchen wir dem Programm aber nicht mitzuteilen. Wie oben schon erwähnt, ist die wahre Temperatur des Dummys nicht interessant.
Endschalter.
Die Eingänge für die mechanischen Endschalter sind auf der Hauptplatine mit 2 Widerständen und einem Kondensator beschaltet. Wenn der Schalter geschlossen ist, schließt er die 5V kurz, die ihm über einen der Widerstände zugeführt werden. Der Kondensator ist zur Entprellung (mehrfaches EIN/AUS beim Schalten) des Schalters gut. Am Eingang für die Lichtschranke/optischen Schalter fehlen diese Teile, weil in dem optischen Schalter das Nötige drinsteckt. Wenn wir dort einen mechanischen Schalter anschließen, müssen wir deshalb die auf der Platine fehlenden Teile drumherum basteln. Das kann man am Platinenanschluss machen oder mit anderem Kabel direkt am Schalter.
Display.
Wenn die Firmware für ein Display mit 20 Zeichen pro Zeile eingerichtet ist, wird sie diese auch ausgeben. Die Frage ist, wo die übrigen Zeichen bleiben, wenn das Display nur 16 Zeichen verkraftet. Ich fürchte, dass auch eine Software-Einstellung der Spaltenzahl auf 16, die 20 Zeichen nicht verhindert. Prinzipiell können ähnliche Displays den gleichen Display-Controller eingebaut haben. Dieser weiß nicht unbedingt selbst, welche Art von Display er bedient. Das Programm müsste es dem Controller erst beibringen. Dafür ist wahrscheinlich die Einstellmöglichkeit vorgesehen. Je nach Geschick und Aufwand verwenden die Programmierer konfigurierbare Displaytreiber. In unserem Fall müsste allerdings die gesamte Ausgabe-Formatierung verändert werden, damit die gleichen Informationen in weniger Spalten untergebracht werden. Mit logischen Abfragen im Programmcode wäre das möglich, ich kann es mir aber nicht recht vorstellen.
Ähnliche Displays verwende auch ich (4 Zeilen, 20 Spalten). Gebe ich denen mehr als 20 Zeichen pro Zeile, dann tauchen die überzähligen woanders auf. Ich glaube, sie überschreiben den Anfang der jeweils übernächsten Zeile.
Nun ich persönlich habe dieses Problem noch nicht. Wenn Conrad den RF2000 sterben lässt, müsste ich mich vielleicht mit der Platine eines RF3000 anfreunden.