Hallo aus Essen

[Kalle]

Hallo zusammen,
mein Name ist Kalle (richtig wäre Karl-Heinz) aber die halbe Welt nennt mich Kalle, dann soll es so sein. 1949 habe ich das Lich der Welt in Bayern erblickt und 1952, zusammen mit meinen Eltern, bin ich nach Essen gekommen. Mein Herz schlägt für die Modelleisenbahn im Massstab 1:220, also Spur Z, früher mal Mini Club. Da meine Häusschen alle von der Stange sind, Faller, Noch, Kibri usw., habe ich mich zum Kauf des 3D Druckers RF1000 entschieden um eigene Modelle zu erstellen. Da man immer mal Hilfe braucht habe ich mich bei diesem Forum angemeldet.
Das war's für's Erste
Kalle

[Digibike]

Hi!

Kurz und knapp, danke! Herzlich willkommen bei uns!
Hmmh! Wenn ich das richtig deute, willst du eventuell auch Häuschen o.ä. für deine Anlage drucken, oder?
Z ist extremst klein - da geht eine Mini-Anlage ja schon in einen Aktenkoffer, entsprechend klein müssen die
Modelle dann sein... Da bin ich mal gespannt, was für Miniaturen wir da bald zu sehen bekommen...

Gruß, Christian

[Kalle]

Wenn ich das richtig deute, willst du eventuell auch Häuschen o.ä. für deine Anlage drucken, oder?

Genau Christian, dass will ich.

[Digibike]

Über was für eine Größe reden wir da? Ohne den RF1000 jetzt schlecht machen zu wollen - das ist er nicht, man kann ihn Verbessern
und einige Sachen sollte man auch tunlichst - siehe Verbesserungs-Thread...

Aber FDM ist dafür, glaube ich, Systembedingt der falsche Ansatz! SLS wie der Form1+ o.ä. wären für sowas, glaube ich, Sinnvoller...
Ohne dir jetzt etwas absprechen zu wollen, aber die Auflösung wird bei diesen Miniatur-Details nicht oder nur unbefriedigend zu
erreichen sein - mit sehr viel Einsatz...
SLS ist zwar hochgiftige Brühe, solange Sie nicht fertig reagiert hat und vielleicht auch nicht ganz billig, aber unglaublich Detailtreu.
Dafür sind Funktionsmodelle aber nicht drin, da die Teile i.dr. Optisch Top, aber nicht belastbar. Aber das müssen Sie ja auch
bei Deko nicht sein...
In jedemfall wirst du dich wohl sehr schnell mit feinen Düsen (0,3-0,35...) und nem anderen Extruder wohl anfreunden dürfen (1,75).
Der 3 mm ist leich zu händeln, aber für so feine Details mußt du das Systemspiel so minimal wie möglich halten...
Ich weiß leider jetzt nicht, inwieweit du dich vorab informiert hast oder du Vorkenntnisse/Erfahrungen hast, daher sag ich dir
das besser gleich mal vorab - nicht das du falsche Vorstellungen hast und nachher schwer enttäuscht bist...

Gruß, Christian

[Kalle]

Moin zusammen,
und Dir Christian vielen Dank für die geschriebenen Worte. Hausmasse für ein Einfamilienhaus ca. 45x35, Firsthöhe ca.40 Millimeter. In real ca.9,90 x7,70 m und eine Firsthöhe ca.8,80 Meter. Des weiteren betrübten mich Deine Aussagen schon, mal wieder was verkehrtes gekauft zu haben.
Aber ich sollte mit meiner Erfahrung von 2 Tagen, erst mal selbst was drucken und sehn wie's aussieht. Zur Zeit verstehen PC und Drucker sich nicht, muss wohl nach einem anderen Treiber suchen.
Grüsse aus dem Pott
Kalle

[rf1k_mjh11]

Kalle,

Die Hoffnung sollte man nicht aufgeben. Es geht schon einiges an Detail, wenn man sich bemüht. Ich hatte kürzlich spaßeshalber ein paar Teile des Users PeterKa gedruckt, mit einer 0.2mm Düse, um die neue Düse 'einzuweihen'. (Bilder hier). Da gelang es mir schon, Details sichtbar zu machen, die weniger als 0.2mm ausmachten.
Conrad bietet zur Zeit keine 0.2mm Düse an, nur 0.3 als kleinste Öffnung. Aber auch diese Düse kann schon sehr viel an Details bieten (- ordentliche Einstellungen vorausgesetzt).
Dass Fehlen einer 0.2mm Düse sollte aber nicht unbedingt ein Problem sein. Als Modellenthusiast muss man sich selbst behelfen. Entweder eine bestehende Düse auf 0.2mm 'umbauen', oder ein Hot End (~=Extruder) verbauen, dass kleinere Düsen anbietet. Als Umbaumethode habe ich mir vor Jahren zwei Möglichkeiten überlegt:

• einen Teil der Nadel einer Medikamentenspritze in die Düsenspitze montieren (=hartlöten) - dürfte etwas schwierig werden, dafür könnte man Düsen sogar kleiner als 0.1mm damit erzeugen (siehe hier)
• mittels einiger zarter Hammerschläge die bestehende Düsenöffnung verkleinern und mit einem 0.2mm Bohrer 'auf Maß' bringen (das Bohren dürfte das schwierigste sein)

Als erstes musst du dich aber an ordentliche Einstellungen heran tasten, sonst kommt so oder so nichts raus. Und mit guten Einstellungen bietet sogar eine 0.5mm Düse erstaunliches.

mjh11

[Digibike]

Hi!

Ich will niemand entmutigen und schrieb ja, bin schon gespannt, auf deine Ausdrucke...!
Da geht sicher einiges, aber ich fürchte, wenn du die Modellbausätze als Vergleich ran ziehst, wirst du
kein Land sehen...
Ein Beton-Haus oder sauber verputztes Haus ist sicherlich kein Problem mit etwas Übung... Aber ne gute
alte Industrieanlage mit Ziegelsteinen oder Fachwerkhaus, Kirche mit Verzierungen wird eher nichts werden - egal
welche Düse... Da kommt einfach zum tragen, daß ein Backstein etwa 0,09 mm hoch ist. Da irgendetwas detailreiches
hin zubekommen wird recht happig... Aber laß mich gern vom Gegenteil überzeugen...
Für solche Auflösungen ist das FDM-Verfahren halt nie gedacht gewesen und hat zuviele Reglementierungen...
Aber eine Brücke oder eine Bergkulisse etc. das kann ich mir sehr gut vorstellen. Oder eben grob drucken und dann
entweder die Details rein malen oder vielleicht per "Abziehbild" auftragen könnte gehen.
Für solche Dinge ist eigentlich das SLS-Verfahren, das obendrein den Vorteil hat, keine Stützstrukturen zu benötigen.
Allerdings sind das auch keine Mechanisch belastbaren Teile - was in deinem Fall aber kein Hinderniss wäre...


Gruß, Christian

[Digibike]

Hi!

Da Ihr auch gerade über 0,1er Düsen diskutiert hab ich hier noch was, wo über genau dieses Thema diskutiert wird...


Gruß, Christian

[RAU]

Christian, du verwmischst gerade etwas die Druckverfahren
Ich will das nur mal kurz richtigstellen. Der Grundaussage bzgl. kleinster Details beim FDM/FFF stimme ich voll zu.

Bei SLS wird Pulver mit einen Laserstrahl geschmolzen und so miteinander verbunden. Damit braucht man in der Tat keine Stüzstrukturen, aber es ist nicht bekannt für besondere Detailqualität. Detailgenauigkeit ja, aber zumindest muss man das Ergebnis nochmal ordentlich säubern und glätten (Sandstrahlen). Dafür sind die Modelle sehr stabil und diesbezüglich dem FDM sogar überlegen.

Der Form 1+ ist ein SLA Drucker. Bei dem wird ein flüssiges Resin, also lichtempfindlicher Kunststoff, mit einem Laser belichtet und so ausgehärtet. Diese Drucker erzeugen sehr feine Details und schöne Oberflächen, die Modelle sind aber nicht stabil. Stützstrukturen werden genauso benötigt wie bei FDM, man kann nicht in die Luft (bzw. in die Flüssigkeit) drucken. Bei SLS druckt man ja ins Pulver.

Ähnlich wie SLA funktioniert DLP, nur dass statt dem Laser ein Projektor ("Beamer") zum Belichten verwendet wird.


Kalle, falls es dich tröstet. Alle diese Druckverfahren liegen preislich weit über dem FDM, sowohl was die Geräte als auch was das Material betrifft.

[Digibike]

Sorry, Stimmt - SLA war es... SLS war das schöne Pulver... SchämMichschonim Eck... Danke
Ändert letztlich aber nichts an der Grundproblematik bei diesen feinen Details...
Klinkersteine würde ich da mal nicht rein konstruieren - so toll Sie auch aussehen mögen...
Die Auflösung wird beim FDM einfach nicht erreicht und einfach mit der Düse immer weiter runter wird das Problem
nicht verbessern, sondern das Handling erschweren...
Aber was du machen kannst, Kalle, ist es zeichnen - als grob-Modell und ausdrucken, ob es von den Abmessungen und Vorstellungen so
paßt und dann mittels CLoudprinting oder Professionellen Dienstleistern dann detailiert ausdrucken lassen.
I.Dr. wirst ja nicht 1000.de von Gebäuden konstruieren, sondern nur bestimmte. Da hättest max. Qualität zu halbwegs bezahlbaren
Preisen (je nach Anbieter) und bekommst schnell raus, was du wie mit dem RF machen kannst - In meinem Audi hat er schon gute Dienste
geleistet (Sollbruchstelle Armlehne und Chaos-Fach Armlehne sag ich nur...) sowie im Haushalt (Dichtung für Dampfgarer, Gefrierfachklappe...)
Es macht einfach Spaß und man findet praktisch immer neues...
Momentan mach ich meinem Junior nach einen kleinem Maleur seinen Heli wieder Flugtauglich und konstruier Ihm einen schönen Bummerang für seinen Experimentierkasten Aerodynamik.
Das Einsatzspektrum von so einem Drucker ist schier Grenzenlos, nur er unterliegt letztlich leider Physikalischen und Technischen Grenzen - aus dem Grund gibt es auch so viele verschiedene Druckverfahren - jedes hat sein Einsatzgebiet und seine Vor- und Nachteile.

Aber je mehr du damit arbeitest, desto mehr bekommst du ein Gefühl dafür, was wie am besten geht und was eher nicht.
und vielleicht strafst du mich ja bald lügen mit einem extrem Detailierten Gebäude - es kommst halt auch drauf an, Geschickt beim Konstruieren die Nachteile zu überspielen und die Vorteile einzusetzen...

Gruß, Christian