Sammelsurium der Nebenthemen

Nichts in der Suche gefunden? Keine Ahnung welche Kategorie euer Problem betrifft? Dann eröffnet hier ein Thema. Gegebenenfalls werden die Moderatoren das Thema dann in die entsprechende Kategorie verschieben
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rf1k_mjh11
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Sammelsurium der Nebenthemen

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Ich starte hier einen Thread, um jene Beiträge aufzunehmen, die eigentlich nichts mehr, oder nur kaum mit den Ursprungsthema zu tun haben. Dies geschieht sehr häufig hier im Forum - auch ich bin mehrfach dessen schuldig. :slap: Man (dazu gehöre auch ich) schweift halt gerne vom Thema ab ... :freunde:

Folglich werden hier Themen auftauchen, die nicht zwangsläufig der 'HARDWARE' zugeordnet werden können (was aber dieser Bereich eigentlich vorsieht). Einen besseren Bereich fand ich nicht. :weinen:
Ein Moderator darf das hier gerne verschieben, wenn ein passenderer Bereich gefunden wird.

Die Vorgehensweise in diesem Thread stelle ich mir so vor:
Kommt es im Laufe eines Beitrags zu einer Diskussion eines abweichenden Themas, einfach die Antwort(en) dazu hier hinschreiben, am besten mit einem Link auf den Ursprungsthread oder -beitrags. Auch kann man die Überschriftszeile entsprechend anpassen. Als Beispiel der Vorgangsweise kann man den nächsten Beitrag hier sehen. Natürlich entsteht dann in diesem Thread ein Kuddelmuddel aus unterschiedlichsten Themen, dafür werden die ursprünglichen Threads weniger mit Nebensächlichkeiten belastet.
Also: jedes mal, wenn in einem Thread eine Nebendiskussion gestartet wird, diese gleich hier starten bzw. weiterführen. Mit entsprechender Verlinkung bleibt der Gedankengang nachvollziehbar und verfolgbar.

Dieses Vorgehen könnte dabei helfen, die einzelnen Threads eher beim ursprünglichen Thema zu belassen. Das sollte zukünftigen Usern hoffentlich dabei helfen, ihre Probleme schneller zu lösen. Ihnen wird das Durchforsten von 'Bergen' an Beiträgen erspart, die das eigentliche Thema nur tangieren oder völlig davon abgekommen sind.

mjh11
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Beschleunigungswert 6000 - Woher?

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Der erste echte Beitrag im Sammelsurium der Nebenthemen

Im Thread "Dateianhang Druckfehler ? Ich wollte maßhaltig drucken..." kam der Punkt auf, dass einige mit einem Beschleunigungswert von 6000 arbeiten, wobei der Ursprung nicht klar eruierbar sei, woher dieser Wert stamme.

Ich scheine die Quelle gefunden zu haben.

Aber zuerst schnell einige Altlasten abarbeiten (aus diesem und den folgenden Beitrag):
AtlonXP hat geschrieben:Die X- Achse kann schon schwerer sein, wenn zwei Extruder dran hängen…
Der RF2000 V2 hat als Druckplatte eine 6 mm Alu Platte verbaut.
Ich schätze die ist auch etwas schwerer wie unsere Kachel.
Hier hat AtlonXP völlig recht. Die X-Achse ist in einem Dual-System beinahe doppelt so schwer wie im Single. Das macht eine Menge aus.
Hatte ich völlig außer Acht gelassen. :schock:
Beim RF2000v2 kommt zusätzlich dazu, dass das Bett nicht nur aus Aluminium gefertigt wurde, dieser ist auch um einiges länger. Weiters hat der Untertisch keine gewichtreduzierenden Aussparungen mehr und die PEEK-Abstandshalter wurden durch schwerere aus Niro ersetzt. Das alles zusammen macht wieder einiges an zusätzlicher Masse aus, dass Beschleunigt und verzögert werden muss. Das könnte schon der Grund für die erhöhten Stromwerte beim RF2000v2 gewesen sein.
mhier hat geschrieben:Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass bei einigen Versionen (ich weiß nicht mehr welche) sehr hohe Werte per Default eingestellt waren.
In der ältesten Version, die ich habe, v.0.91.34 stehen 1000, in der letzten der 'alten Versionen', v0.91.59, stehen 1000, in der ersten der 'neuen Versionen', vRF.01.10, stehen 1000 und in der letzten Version, vRF.01.47, stehen 1000 als Beschleunigungswert drinnen (alle Angaben beziehen sich auf den RF1000, ein Single-Gerät). Ich habe nicht alle Firmwareversionen durchgesehen (ich habe an die 20 Versionen hier), zweifele aber daran, dass jemals in einer Version ein anderer Wert stand als 1000. Was ich aber anbieten kann ist die vermutliche Erklärung des 6000-Werts:

Die Quelle?:
In der ersten Ausgabe der mitgelieferten SD-Karte (SD-Karte Version 1.0) gab es je ein Verzeichnis für Slic3r und Cura, wo gewisse Voreinstellungen präsentiert wurden. Teils als Screen Shot, teils als *.ini und *.txt Dateien. Und hier findet man im Start-Gcode, für Cura UND Slicer die Vorgaben: M201 X6000 Y6000 Z1000

Wenn sich einer dann den Start-Code dort herholt, hat er diese Vorgaben. Wenn sich einer die Profildateien von einem Bekannten, oder sonstwo herholt, stehen die Chancen gut, dass er diese Werte 'vererbt' bekommt. (Damit verbreitet sich der Wert ein wenig wie das COVID-19 Virus, findet ihr nicht?)

Ob diese Vorgaben auch in der zweiten Version der SD-Karte auftauchen, kann ich nicht bestätigen. Da ist die SD-Karte anders aufgebaut und ich müsste vermutlich Repetier-Host neu installieren (was ich nicht möchte). Es ist aber gut möglich, dass es auch dort irgendwo versteckt ist.

Trotzdem sehe ich das Problem nicht so sehr in einem Beschleunigungswert der bis an die 3000 reicht, für ein Dual-System, beziehungsweise 5000 oder gar die vorgegebenen 6000 für ein Single-System. Der stabile Aufbau der RFx000 Drucker verkraften das. Die eigenen Ohren, die Mitbewohner oder die darunter stehenden Möbel dagegen nicht unbedingt. :zwinkern:

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Re: Konisches Druckergebnis durch 'Taumeln' der Y-Platte

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Hallo mhier,

Ich beziehe mich auf deinen Beitrag unter 'Probleme mit Druckgenauigkeit RF1000', hier.
mhier hat geschrieben:Ok, aber doch nur so stark, wie auch die Amplitude der Welle ist. Das ist ja nicht wirklich konisch am Ende - die Dicke in jeder Ebene bleibt korrekt, nur die Ebenen werden wellenförmig seitlich versetzt. Oder verstehe ich das falsch?
Es bildet sich immer ein konus-artiges Gebilde heraus, mit der größten maßlichen Abweichung entlang der Y-Achse. Allerdings hast du schon recht, die Maße im jeweiligen Layer passen ohne Abweichung (kalibrierte Achsen vorausgesetzt, natürlich). Es wird aber die Amplitude der Wellen mit steigenden Z größer. Wenn man es schaffen würde, exakt entlang eines Layers zu messen, wird man maßlich keinen Unterschied feststellen. Bloß wird das schwierig und man neigt vielleicht dazu, einfach über die Wellenspitzen hinweg zu messen. Dann würde man einen stetig zunehmenden Wert feststellen.
Hier ist ein 20x20x200mm Quaderdargestellt, mit übertriebenem Taumelverhalten (ca. 0.5° Winkelabweichung, symbolisch), Betrachtung schräg von oben:
TaumelErgebnis_1aa.jpg
Man sieht dass das 20x20mm Quadrat noch eines ist. Aber die Umrisse sind es nicht (leider täuscht die Perspektive etwas). Man erkennt auch, dass die Amplitude etwas zunimmt. Damit man es besser erkennen kann, hier eine Ansicht schräg von unten nach oben:
TaumelErgebnis_1b.jpg
Hier die gemessenen Werte:
TaumelErgebnis_2a.jpg
Man könnte auf drei Arten messen:
TaumelErgebnis_Messung.jpg
Im zweiten Bild steht das Maß dass durch die Methode 'B' erhalten wurde. Nach Methode 'A' gemessen, kämen 20mm heraus.

Stell dir eine Spindel vor, völlig ohne 'Eiern', dafür mit einem deutlichen 'Taumeln' (das ließe sich meiner Meinung nach nur mit externer Z-Führung und in X und Y entkoppelten Spindeln erreichen - aber zurück zum Gedankenexperiment:). Also, das Bett bewegt sich exakt entlang der Z-Achse, genauer: der Mittelpunkt der Bohrung für die Spindelmutter in der Y-Platte bewegt sich exakt entlang der Z-Achse. Dafür kippt jedoch die Y-Platte periodisch nach hinten und nach vorne (genau um diesen Bohrungsmittelpunkt). Die Kippachse liegt somit parallel zur X-Achse. Die Periode des Kippens ist exakt eine Spindelumdrehung.
seitliches Kippen
Seitliches Kippen wird größtenteils dadurch verhindert, da zwei Spindeln vorhanden sind. Die zwei Spindeln werden das Taumeln generell stark reduzieren, da kaum anzunehmen ist, dass beide Spindeln taumeln und dazu noch in dieselbe Richtung.
Zufällig(?) läuft auch die Bahn der Düse fast genau in der Ebene, die durch die zwei Spindelachsen gebildet wird (ca. 3mm daneben). Würde die Düse weiter weg sein und die Y-Platte kippen, würde sich die Layerhöhe periodisch auch ändern, da die Y-Platte einmal von der Düse weiter weg kippt, dann wieder Richtung Düse näher kippt. Das wäre ein echtes Problem, falls der Kippwinkel groß sein sollte (aber da hätte der Druckerbesitzer sowieso längst mit dem Drucker keine Freude mehr).
Um das Kippen bildlich darzustellen, hatte ich in diesem Beitrag ein Bild eingefügt.

Maske hoch!

mjh11
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Re: Sammelsurium der Nebenthemen

Beitrag von mhier »

Alles klar, genau so hab ich mir das vorgestellt, danke für die Erklärungen! Bei 5mm Wellenlänge müsste man zumindest wenn man darauf achtet ja mit einer genau horizontalen Messung diesen Effekt von möglichen anderen Effekten ja dann gut unterscheiden können.
Gruß, Martin

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Sammelsurium der Nebenthemen - Gummifüße am RFx000 Drucker

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Die Gummifüße am RFx000 Drucker

Dieser Beitrag betrifft den Beitrag mhiers im Thread „Die bewegten Massen beim RF1000“. Nachdem das Thema nicht unbedingt was mit den bewegten Massen zu tun hat, bringe ich es hier in ‚Sammelsurium‘ unter.
mhier hat geschrieben:Naja, das Schaukeln liegt aber vor allem an den Gummifüßen.
Da stimme ich zu. Fast das gesamte Schaukeln stammt von den Gummifüßen. Diese geben elastisch nach und verursachen, dass der Drucker nicht ständig absolut senkrecht steht, also eben ‚schaukelt‘. Auch wenn der Drucker absolut lotrecht stehen bliebe, erlauben die Gummifüße einen geringen, seitlichen parallelen Versatz des gesamten Druckers. Natürlich auch alle Mischformen.
mhier hat geschrieben:Ich überlege, ob ich mir ein Brett mit passenden Bohrungen unter den Drucker legen soll, so dass die Füße exakt in die Bohrungen gehen ohne seitliches Spiel und so tief, dass möglichst wenig Platz zwischen Brett und Unterboden des Druckers ist.
Ist so wenig Platz zwischen Brett und Unterboden, dass der Unterboden bei Bewegungen anstehen kann, wird es akustisch bemerkbar, vermutlich sogar störend.
Ist jedoch genügend Platz, dass der Unterboden bei Bewegungen das Brett nicht berühren kann, wird es kaum zusätzliche Geräusche geben.
mhier hat geschrieben: Dadurch würde das Schaukeln unterbunden, ohne dass der Drucker hart irgendwo befestigt würde. Die Energie könnte von den Füßen absorbiert werden, ohne dass sich was aufachauleln kann.
Wenn die Bohrungen für die Gummifüße genau auf die Fußkontur ausgelegt sind (quasi ‚wie eingegossen‘), geht ein Großteil der Dämpfungswirkung der Füße verloren und es wirkt eher wie eine starre Verbindung.
Gummi ist inkompressibel und braucht Platz um sich unter Druckeinwirkung auszudehnen (aufzustauchen). Und wenn dieser Platz vorhanden ist (also die Füße sind nicht 'wie eingegossen‘), dann kommt es zwangsläufig wieder zu einem Schaukeln des Druckers. Sowie die Füße die Energie absorbieren, verformen sie sich (sie werden gestaucht oder entlastet), und dadurch wird der Drucker ‚schaukeln‘.

Ob sich der Drucker aufschaukelt, hängt von den Frequenzen ab, einmal von der Eigenfrequenz des Druckers um die jeweilige Achse, und zweitens von der beim Abarbeiten des GCodes entstehenden Frequenz der entsprechenden Achse.
Die Eigenfrequenz des Druckers ändert sich wenig. Einmal durch die sich ändernde Masse des Druckobjekts und einmal durch die sich ändernde Position des Druckbetts. Diese ändern sich beide eher langsam (meist erst nach mehreren Minuten merklich).
Die durch die Abarbeitung vom GCode entstehende Frequenz ändert sich hingegen oft alle paar Sekunden. Beim Infill (besonders z.B. beim Line oder Rectilinear Füllmuster) kann es jedoch über mehrere Sekunden, bis zu über einer Minute, zu einer gleichbleibenden Frequenz kommen. Kommt es bei dieser Frequenz zu einer Resonanz mit der Eigenfrequenz, könnte sich der Drucker tatsächlich aufschaukeln. Hier würden die Bohrungen, in dem die Gummifüße stecken, verhindern, dass der Drucker vom Platz wandert. Aber schaukeln wird der Drucker immer noch.
Ein paralleler Versatz wird Anfangs eingeschränkt werden können. Aber, entweder reibt sich das Gummi der Füße an den Bohrungen ab, oder die Bohrungen selbst werden durch die dauernden Relativbewegungen größer gerieben, so dass sich auch ein paralleler Versatz wieder entwickeln wird können.

mjh11
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Re: Sammelsurium der Nebenthemen

Beitrag von zero K »

Man stelle sich einmal vor, wie lange oder wie häufig unsere schönen Autos, nur durch die Luftbereifung gedämpft, umher oder über die niedlichen kleinen Schlaglöcher hüpfen könnten, ohne dass sich irgend etwas losrappelt?
Es ist oft eine Herausforderung mit einem "Hannomag AL28" (ist googelbar) den Gasfuß ruhig zu halten. (die vorhandene Blattfederung ist eigentlich nur Zierde)

Wenn unser Drucker die Last durch die "bewegten Massen" aufnehmen und an die Füße weiterleiten kann ist das eigentlich eine gute Sache.
... auch wenn es nicht so dolle aussieht.
Wäre der Drucker mit Bodenankern verschraubt, würde wohl zunächst die Verschraubung der X-Platte belastet und auf Dauer leiden.

Naja - bisher kann ich über meinen Drucker nicht meckern.
So schlecht sind die RFs nicht konzipiert. Der Ultimaker in meiner Dienststelle ist dagegen eine echte Schwabbelbox.
Wenn, z. B. durch häufige Montagen Rahmen des RF die Gewinde im Alu etwas gelitten haben lässt sich hinreichende Stailität auch durch "Orthesen" aus Winkeln erreichen, wie sie in Stebenprofilen zur Anwendung kommen.

Bei mir im Keller steht der Drucker direkt auf dem Estrich - und recht gut.
Ich plädiere dafür, den Rahmen des RF 3000 zu gießen oder aus dem Vollen zu fräsen. :coolbubble:

Gruß, zero K
mhier
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Re: Sammelsurium der Nebenthemen - Gummifüße am RFx000 Drucker

Beitrag von mhier »

rf1k_mjh11 hat geschrieben:Wenn die Bohrungen für die Gummifüße genau auf die Fußkontur ausgelegt sind (quasi ‚wie eingegossen‘), geht ein Großteil der Dämpfungswirkung der Füße verloren und es wirkt eher wie eine starre Verbindung.
Gummi ist inkompressibel und braucht Platz um sich unter Druckeinwirkung auszudehnen (aufzustauchen).
Das stimmt nur teilweise. Im akustischen Bereich funktioniert das anders. Schallwellen werden an Übergängen zwischen unterschiedlichen Materialien nicht so gut weitergegeben. Dazu muss der Übergang nicht "makroskopisch" beweglich sein. Die Gummifüße könnten also weiterhin das Geräusch reduzieren, vermutlich fast genauso gut wie aktuell (die Auflagefläche zwischen Gummifuß und Untergrund wird größer, deswegen wird auch mehr übertragen, aber ich denke das ist nicht so dramatisch).

Die Federung beim Auto hat immer auch eine Dämpfung verbaut, andernfalls würden sich Schwingungen aufschaukeln. Die Dämpfung ist bei unserem Drucker viel zu gering. Dadurch wird bei einer Resonanz die Belastung größer, als wenn keine Federung vorhanden wäre! Es befindet sich mehr Schwingungsenerige im Drucker, die ohne Gummifüße in den Tisch abgeleitet würde. Die Füße schützen unsere Mechanik also nicht, sondern im Gegenteil!

Der Vergleich mit dem Auto hinkt übrigens, weil dort die Stöße von außen abgefedert werden. Hier kommt die Bewegung aber aus dem Drucker. Die Füße schützen also den Tisch, nicht den Drucker! Im übrigen, wir reden hier von Beschleunigungen deutlich unter 1g, das ist alles ziemlich harmlos. Der Drucker kann sein Eigengewicht (bzw sogar nur das der bewegten Massen) schon in jeder Richtung tragen. Lasst mal die Kirche im Dorf!
Gruß, Martin

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Re: Sammelsurium der Nebenthemen

Beitrag von AtlonXP »

Hallo zusammen,
wenn man ACC auf nur 900 mm/s² einstellt, läuft unser Drucker Butter weich.
Darum sollte jeder selber wissen, wie er seinen Drucker betreiben möchte.
Ich möchte hier erwähnen, die RFX000 Klasse wiegt schon etwa 25 Kg.

Wenn die Kiste so schaukelt entsteht hier einiges an Bewegungsenergie.
Mein Drucker hat von einer Küchenarbeitsplatte (Herdausschnitt) eine schwere Unterlage zusätzlich bekommen.
Das ganze steht auf einem größeren schwereren Tisch, der jedoch nicht sehr gegen seitliches Wackeln stabilisiert ist.

Kurz um:
Wenn mein Drucker mit ACC 3000 mm/s² arbeitet, dann wackelt der Tisch so sehr,
dass an einem aufgeklappten Laptop das Display zu wackeln beginnt.
Ich sehe altersbedingt ehe schon etwas schlechter und verwackelte Buchstaben kann ich nicht gebrauchen.

LG AtlonXP
zero K
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Re: Sammelsurium der Nebenthemen

Beitrag von zero K »

Ja, da beschreibst Du einen Umstand, der mich veranlasste meine Kiste einfach auf den Fußboden zu stellen.
Da bekommt auch das Mainboard nur kalte Luft und ist glücklich.
Weiterer Aufwand die Kiste zu beruhigen wäre mir zu hoch.
Man erkennt sehr gut, wenn da keine Tischplatte für neue Töne sorgt.
Eigentlich ist der Drucker auch hinreichend stabil für den originalen 1,6 kg Dual-Druckkopf - mein Derzeitiger bringt knapp 1,1 kg auf die Waage.
Ich freue mich jetzt über jede Rolle, die er durch die Düsen drückt.

Gruß, zero K
mhier
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Re: Sammelsurium der Nebenthemen

Beitrag von mhier »

Mein "Tisch" ist ein an der Wand angeschraubtes Brett, welches zusätzlich mit einem Bein vorne unterstützt ist. Das wackelt eignetlich nicht, allerdings ist das Brett von einem alten Computer-Tisch recyclet und nicht wirklich massiv (dick aber hohl und mit Wellpappe ausgefüllt - Ikea halt). Dadurch halten die Schrauben nicht gut (zu wenig Material) und ich werde mir bald etwas anderes überlegen müssen. Der Plan ist, einen Unterschrank mit Schubladen zu bauen, wo ich dann auch noch das Zubehör aufbewahren kann (jeder Platz in meiner Werkstatt muss genutzt werden :-D). Das Ding wird wieder an der Wand angeschraubt natürlich. Ich überlege ebenfalls, den Drucker auf einen Auszug zu stellen, da er recht eng an der Wand fast zwischen verschiedenen Rohren steht, was Arbeiten manchmal stark erschwert. Auf dem Auszug könnte ich ihn heraus ziehen, so dass ich bequem von allen Seiten dran komme. 25kg Tragkraft sind mit Vollauszügen durchaus machbar. Dann brauche ich aber zwingend eine Konstruktion, um ihn im eingeschobenen Zustand für den Betrieb zu fixieren. In die Platte vom Auszug würde ich dann die Löcher machen, in die die Gummifüße möglichst formschlüssig passen. Das dürfte das Schaukeln dann unterbinden.
Gruß, Martin

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