Schichten mehrfarbig durch Filamentwechsel
Verfasst: Sa 31. Jan 2015, 22:33
Hallo zusammen,
da mein Sohn ein großer Fan der San Francisco 49ers ist, wollte er, dass ich ihm diese Gläseruntersetzer drucke:
http://www.thingiverse.com/thing:640948
In den Instructions dort ist erklärt, bei welcher Höhe jeweils der Druck angehalten werden muss, um das Filament zu wechseln. Das hab ich nun mal gemacht - Ergebnis anbei. Statt weißem Filament hatte ich nur grau da (weiß ist inzwischen bestellt).
Ich habe zunächst in Simplify3D für jeden Bereich eigene Prozessparameter eingestellt wegen Filamentdurchmesser der unterschiedlichen Materialien - Drucktemperatur könnte hier ggfs. auch individuell eingestellt werden. In jeder Prozesseinstellung steht natürlich, für welchen Z-Bereich sie gilt.
Den G-Code habe ich mit Repetierhost gedruckt und jeweils an der passenden Stelle angehalten und das Filament gewechselt. Soweit so gut - das Ganze ist aber relativ stressig und hat auch Nebenwirkungen. Nach Klicken auf Pause muss man schnell mit dem Druckbett nach unten fahren (also Z nach oben). Trotzdem bleibt ein Tropfen Filament an der aktuellen Stelle kleben. Diesen habe ich mit einem scharfen Messer abgesäbelt. Danach die Y-Position aus dem Druckbereich bewegt und das Filament entfernt und das neue eingeführt und so viel extrudiert, bis die neue Farbe klar herauskam. Danach den Druck fortgesetzt.
Inzwischen mache ich das etwas intelligenter, indem ich den G-Code erweitere, um die Druckpausen zu automatisieren und den Filamenttropfen durch ein Retract zu vermeiden. Man muss dann nicht mehr den Stopzeitpunkt manuell erwischen, was die Bedienung auch sehr entspannt.
Ich füge also an den passenden Stellen, z.B. nach
; layer 3, Z = 0.57
folgendes ein:
; Filament change between layers start
G1 E-6 ; retract 6mm
M83 ; set relative mode
G1 Z10 Y50 ; move head up and away in Y
@pause change filament
G1 E2 ; extrude a little bit to compensate for leaking
M82 ; set absolute mode
; Filament change between layers end
Zunächst wird also Filament eingezogen, um den Tropfen zu vermeiden. Danach wird auf relative Positionierung umgeschaltet, um die Z-Position relativ nach oben zu bewegen, unabhängig von der absoluten Position. Hier habe ich auch die Y-Position verändert; man kann aber auch in X oder Y Richtung über die manuelle Steuerung den Druckkopf aus dem aktiven Bereich bewegen.
@pause ist ein Befehl für den Repetierhost, der dasselbe macht wie anklicken des Pause-Buttons.
Nach dem Filamentwechsel sollte man warten, bis das neue Filament nicht mehr von selber rauskommt ("leakt"), sonst wird beim Fortsetzen ein zusätzliches Stück an der aktuellen Position hinterlegt. Allerdings ist die Düse nun nicht voll gefüllt und beim Fortsetzen wird am Anfang zu wenig Material extrudiert. Deshalb sollte man mit "G1 Enn" vorher etwas nachschieben. Zuletzt wird wieder auf absolute Positionierung umgeschaltet und da der G-Code typischerweise mit absoluten Positionen arbeitet, setzt der Druck nach anklicken des entsprechenden Buttons direkt an der passenden Position fort.
Soweit meine ersten Erkenntnisse. Freue mich auf Verbesserungsvorschläge.
Johann
da mein Sohn ein großer Fan der San Francisco 49ers ist, wollte er, dass ich ihm diese Gläseruntersetzer drucke:
http://www.thingiverse.com/thing:640948
In den Instructions dort ist erklärt, bei welcher Höhe jeweils der Druck angehalten werden muss, um das Filament zu wechseln. Das hab ich nun mal gemacht - Ergebnis anbei. Statt weißem Filament hatte ich nur grau da (weiß ist inzwischen bestellt).
Ich habe zunächst in Simplify3D für jeden Bereich eigene Prozessparameter eingestellt wegen Filamentdurchmesser der unterschiedlichen Materialien - Drucktemperatur könnte hier ggfs. auch individuell eingestellt werden. In jeder Prozesseinstellung steht natürlich, für welchen Z-Bereich sie gilt.
Den G-Code habe ich mit Repetierhost gedruckt und jeweils an der passenden Stelle angehalten und das Filament gewechselt. Soweit so gut - das Ganze ist aber relativ stressig und hat auch Nebenwirkungen. Nach Klicken auf Pause muss man schnell mit dem Druckbett nach unten fahren (also Z nach oben). Trotzdem bleibt ein Tropfen Filament an der aktuellen Stelle kleben. Diesen habe ich mit einem scharfen Messer abgesäbelt. Danach die Y-Position aus dem Druckbereich bewegt und das Filament entfernt und das neue eingeführt und so viel extrudiert, bis die neue Farbe klar herauskam. Danach den Druck fortgesetzt.
Inzwischen mache ich das etwas intelligenter, indem ich den G-Code erweitere, um die Druckpausen zu automatisieren und den Filamenttropfen durch ein Retract zu vermeiden. Man muss dann nicht mehr den Stopzeitpunkt manuell erwischen, was die Bedienung auch sehr entspannt.
Ich füge also an den passenden Stellen, z.B. nach
; layer 3, Z = 0.57
folgendes ein:
; Filament change between layers start
G1 E-6 ; retract 6mm
M83 ; set relative mode
G1 Z10 Y50 ; move head up and away in Y
@pause change filament
G1 E2 ; extrude a little bit to compensate for leaking
M82 ; set absolute mode
; Filament change between layers end
Zunächst wird also Filament eingezogen, um den Tropfen zu vermeiden. Danach wird auf relative Positionierung umgeschaltet, um die Z-Position relativ nach oben zu bewegen, unabhängig von der absoluten Position. Hier habe ich auch die Y-Position verändert; man kann aber auch in X oder Y Richtung über die manuelle Steuerung den Druckkopf aus dem aktiven Bereich bewegen.
@pause ist ein Befehl für den Repetierhost, der dasselbe macht wie anklicken des Pause-Buttons.
Nach dem Filamentwechsel sollte man warten, bis das neue Filament nicht mehr von selber rauskommt ("leakt"), sonst wird beim Fortsetzen ein zusätzliches Stück an der aktuellen Position hinterlegt. Allerdings ist die Düse nun nicht voll gefüllt und beim Fortsetzen wird am Anfang zu wenig Material extrudiert. Deshalb sollte man mit "G1 Enn" vorher etwas nachschieben. Zuletzt wird wieder auf absolute Positionierung umgeschaltet und da der G-Code typischerweise mit absoluten Positionen arbeitet, setzt der Druck nach anklicken des entsprechenden Buttons direkt an der passenden Position fort.
Soweit meine ersten Erkenntnisse. Freue mich auf Verbesserungsvorschläge.
Johann