PID-Werte und ihr eingeschränkter Anwendungsbereich
Verfasst: Mo 8. Apr 2024, 21:37
Kürzlich, in einem Beitrag, habe ich vorgebracht, dass ermittelte PID-Werte nur für einen eingeschränkten Temperaturbereich (besonders gut) gelten. Außerhalb eines Bereichs, der ungefähr plus/minus 30° bis 40° von der Temperatur abweicht, unter der die PID-Werte ermittelt wurden, sind die PID-Werte nur eingeschränkt nutzbar.
Ich hätte erwartet, dass wenigstens einige "Ach so!, Sehr interessant." kommen würden, oder so ähnlich. Auch ein oder zwei, "Aber das weiß doch jeder!", hätten mich nicht verwundert. Überrascht hat mich das 'Schweigen im Walde'.
Wie im Beitrag geschrieben, verwende ich eigene PID-Werte um recht niedrige Temperaturen anzupeilen. Diese Temperaturen, so zwischen 95° und 125°, verwende ich, um im Anschluss eines Druckauftrags gleich einen 'Cold-Pull' durchführen zu lassen.
Hier einige Bilder des Heizverhaltens unter Zuhilfenahme zweier unterschiedlicher PID-Werte.
Hier 100° mit den PID-Werten für niedrige Temperaturen:
ACHTUNG: Maßstäbe können variieren! Hier sieht man ein einmaliges Überschwingen um ca. 3-4°, und danach ein langsames herantasten auf die Zieltemperatur. Man beachte auch die untere Grafik, wo die Heizleistung dargestellt ist. Die Heizleistung nähert sich ebenfalls recht bald einem relativ konstanten Wert.
Die hier verwendeten PID-Werte unterscheiden sich deutlich von den Werten, die ich sonst beim Drucken einsetze (und die im EEPROM gespeichert sind).
Andererseits, hier das Aufheizen auf 100° mit den 'normalen PID-Werten', die beim Drucken verwendet werden: Nochmals: ACHTUNG! Maßstäbe können variieren.
Hier sieht man eine deutliche Überschwingung von fast 10°, gefolgt von einem Unterschwingen von beinahe 4°. Danach pendelt sich die Temperatur nach mehrfachen Über- und Unterschwingen auf die Zieltemperatur ein. Die Heizleistung variiert auch sehr deutlich und stabilisiert sich sehr spät, wenn überhaupt.
Offensichtlich waren die PID-Werte im ersten Bild besser für die geforderte Temperatur (100°) geeignet.
Wenn aber mit diesen Werten auf 250° geheizt wird, um PETG oder sonst was zu drucken, sieht die Aufheizkurve so aus: Achtung: Maßstäbe!
Hier wird die Zieltemperatur gar nicht erreicht. Die Temperatur nähert sich (schön gleichmäßig, zwar) auf einen Wert, der an die 6° unter dem Zielwert liegt. Da würde der Druck unter Umständen gar nicht anfangen, falls auf das Erreichen der Zieltemperatur gewartet wird!
Die Heizleistung schwankt nicht zu sehr, was ebenso bedeutet, dass der Wert, der erreicht wurde, auch so bleiben wird.
Als Letztes noch die Aufheizkurve, auf 250°, mit den PID-Werten, die bei mir beim Drucken verwendet werden: Maßstäbe!
Auch hier wird die Zieltemperatur von 250° nicht erreicht (um ca. 2° zu niedrig). Das schreibe ich der Tatsache zu, dass ich die PID-Werte für 225° ermittelt habe, was ich für PLA oft verwende. Jedenfalls lässt es sich mit den PID-Werten drucken (auch bis zu 263°).
Bei der Heizleistung gibt es auch keine großen Schwankungen, diese hat sich eingependelt.
Lehrsatz:
Bei deutlichen Änderungen am Heizverhalten/Heizsystem:
mjh11
Ich hätte erwartet, dass wenigstens einige "Ach so!, Sehr interessant." kommen würden, oder so ähnlich. Auch ein oder zwei, "Aber das weiß doch jeder!", hätten mich nicht verwundert. Überrascht hat mich das 'Schweigen im Walde'.
Wie im Beitrag geschrieben, verwende ich eigene PID-Werte um recht niedrige Temperaturen anzupeilen. Diese Temperaturen, so zwischen 95° und 125°, verwende ich, um im Anschluss eines Druckauftrags gleich einen 'Cold-Pull' durchführen zu lassen.
Hier einige Bilder des Heizverhaltens unter Zuhilfenahme zweier unterschiedlicher PID-Werte.
Hier 100° mit den PID-Werten für niedrige Temperaturen:
ACHTUNG: Maßstäbe können variieren! Hier sieht man ein einmaliges Überschwingen um ca. 3-4°, und danach ein langsames herantasten auf die Zieltemperatur. Man beachte auch die untere Grafik, wo die Heizleistung dargestellt ist. Die Heizleistung nähert sich ebenfalls recht bald einem relativ konstanten Wert.
Die hier verwendeten PID-Werte unterscheiden sich deutlich von den Werten, die ich sonst beim Drucken einsetze (und die im EEPROM gespeichert sind).
Andererseits, hier das Aufheizen auf 100° mit den 'normalen PID-Werten', die beim Drucken verwendet werden: Nochmals: ACHTUNG! Maßstäbe können variieren.
Hier sieht man eine deutliche Überschwingung von fast 10°, gefolgt von einem Unterschwingen von beinahe 4°. Danach pendelt sich die Temperatur nach mehrfachen Über- und Unterschwingen auf die Zieltemperatur ein. Die Heizleistung variiert auch sehr deutlich und stabilisiert sich sehr spät, wenn überhaupt.
Offensichtlich waren die PID-Werte im ersten Bild besser für die geforderte Temperatur (100°) geeignet.
Wenn aber mit diesen Werten auf 250° geheizt wird, um PETG oder sonst was zu drucken, sieht die Aufheizkurve so aus: Achtung: Maßstäbe!
Hier wird die Zieltemperatur gar nicht erreicht. Die Temperatur nähert sich (schön gleichmäßig, zwar) auf einen Wert, der an die 6° unter dem Zielwert liegt. Da würde der Druck unter Umständen gar nicht anfangen, falls auf das Erreichen der Zieltemperatur gewartet wird!
Die Heizleistung schwankt nicht zu sehr, was ebenso bedeutet, dass der Wert, der erreicht wurde, auch so bleiben wird.
Als Letztes noch die Aufheizkurve, auf 250°, mit den PID-Werten, die bei mir beim Drucken verwendet werden: Maßstäbe!
Auch hier wird die Zieltemperatur von 250° nicht erreicht (um ca. 2° zu niedrig). Das schreibe ich der Tatsache zu, dass ich die PID-Werte für 225° ermittelt habe, was ich für PLA oft verwende. Jedenfalls lässt es sich mit den PID-Werten drucken (auch bis zu 263°).
Bei der Heizleistung gibt es auch keine großen Schwankungen, diese hat sich eingependelt.
Lehrsatz:
Bei deutlichen Änderungen am Heizverhalten/Heizsystem:
- neue Heizkartusche
- neuer Heizblock
- Silikonsocke
- deutlich abweichende Temperatur
- Bauteillüfter, der die Düse anbläst
- usw.
mjh11