Exenterspulenhalterung für Directdrive-Drucker
Verfasst: So 2. Apr 2023, 02:06
Hi!
Wie mjh11 schon in dem Thread Spulen-Abroll-Lösungen, Unzulänglichkeiten ausführte, gibt es, je nach Druckerkonzept, unterschiedliche Anforderungen. Meine Gravity-Spulenhalterung ist für Bowden basierende konzepte von Vorteil - bei Directdrive eher weniger.
Aber, wie mjh11 schon anmerkte, haben auch Directdrive, je schwerer die Rolle und je höher die Geschwindigkeit, bei Geschwindigkeitsänderungen, die Tendenz, "Nachzulaufen"... Die Folge sind sich entlastende Spulenschlaufen, die im ungünstigsten Fall sogar überspringen und so zu "knoten" (beim Aufspulen eigentlich nicht möglich, wohl aber, wenn eine Spule zu stark abgespult wurde, ohne das Material auch tatsächlich zu verarbeiten...) werden können.
Man kann nun die Reibung erhöhen, so das dieser Effekt nach läßt. Es wird einfach zuviel Energie benötigt, um effektiv die Reibung, allein durch die Masseträgheit, zu überwinden. Dies führt allerdings auch zu stärkeren Kräften, die mittels Stepperritzel auf den Filamentfaden übertragen werden müssen. Das kann zum "fressen" oder "ausweichen" (TPU) führen. Je geringer die benötigte Kraft am Stepper, um das Filament zu transportieren, desto besser ist das eigentlich, allerdings mit dem haken, daß es dann auch stärker zum Nachlaufen neigt... Je höher die nötigen Kräfte, desto niedriger die Tendenz zum Nachlaufen, allerdings steigt auch die Gefahr das sich das Stepper-Ritzel "eingräbt" oder das Filament "ausweicht" (TPU z.b.)...
Je größer die Spreizung zwischen Leer und voll ist, desto frikeliger wird die Abstimmung unter umständen.
Daher hatte ich eine Kugelgelagerte "Unwucht" ausgedacht...
Ich habe mal das ganze Skizziert und als Testvariante (die Kugellager sind Standard (z.b. hier), aber als Druckbarer und einsetzbarer Dummy mal mit eingefügt. Da kann man auch gleich checken, ob Temperatur und Flow stimmen - wenn ja, sollte es nach einem kurzen "losbrechmoment" voll beweglich sein. Ist garantiert nicht so leichgängig wie ein Kugellager, aber geht ja um die generelle Funktion, bevor man Geld und Zeit in die Hand nimmt...
Man braucht 2 Kugellager (oder die Dummy-Attrappen erstmal...), 2 Madenschrauben M3 und 2 M3 Messingbuchsen zum reinschmelzen pro Klemmkonus, eine M12 Gewindestange, min. 175 mm lang sowie 3 3 mm Stangen gleicher länge - damit kann man bis 4,5 Kg-Spulen (Material4Print.de - bei anderen Herstellern habe ich so große noch nicht geordert/gesehen, da kenn ich das Maß) aufnehmen .. 2 M12 Muttern 2 Druck-Unterlegscheiben bzw. M12-Scheiben dicker 2 mm und 2 mal den Klemmkonus. Und man muß eine Halterung haben, in der man diese setzen kann - in Händen halten wird etwas mühsig bei zig Stunden druckzeit...
Wenn man sich die Klemmkonuse mal genauer anschaut, und wie das Lager für die M12er Gewindestange darin liegt, wird deutlich, wie das ganze gedacht ist: Der Konus ist von der Gewindestange, über das Kugellager entkoppelt und kann sich recht leicht drehen (Kugellagertypisch). Deswegen auch die Unterlegscheiben stärker 2 mm... Die beiden Lager sitzen mittig auf der Gewindestange, aber nicht mittig in den beiden Klemmkonusen! Etwa 2 mm ist der Spulenmittelpunkt abweichend von dem Mittelpunkt der Gewindestange. Die Spule kann sich also leicht abwickeln, allerdings hat immer den drang, der Schwerkraft zu folgen, um sich wieder "auszupendeln". Ähnlich einem Reifen, der eine Unwucht hat. Die schwerste Stelle zieht es immer wieder nach unten. Er rotiert leicht, aber wird immer in der Stelle, wenn die Antriebsenergie ausbleibt, dort auspendeln wollen. Deshalb sollten auch die beiden Konuse ziemlich gleich ausgerichtet sein, nicht das man im schlimmsten fall, die 2 mm Außermittigkeit genau gegenüber hat und somit die Spule wieder mittig Ihren Schwerpunkt hat, aber eben Links/Rechts "eiert". Da kommen, als Hilfe, die 3 Bohrungen für die 3 mm Stifte ins Spiel. Sie verbinden verdrehsicher die beiden Seiten zueinander in der Ausrichtung. Einmal gespannt braucht es Sie wohl nicht mehr, aber zum Montieren dürften Sie eine gute Hilfe sein - zumindest, bis das Auge "geschult" ist...
Aber schaut einfach selbst. Bilder sagen mehr als 1000 Worte... Hoffe, der Entwurf hilft etwas weiter, vor allem, wenn man große Spulen nutzen will...
Gruß, Christian
Wie mjh11 schon in dem Thread Spulen-Abroll-Lösungen, Unzulänglichkeiten ausführte, gibt es, je nach Druckerkonzept, unterschiedliche Anforderungen. Meine Gravity-Spulenhalterung ist für Bowden basierende konzepte von Vorteil - bei Directdrive eher weniger.
Aber, wie mjh11 schon anmerkte, haben auch Directdrive, je schwerer die Rolle und je höher die Geschwindigkeit, bei Geschwindigkeitsänderungen, die Tendenz, "Nachzulaufen"... Die Folge sind sich entlastende Spulenschlaufen, die im ungünstigsten Fall sogar überspringen und so zu "knoten" (beim Aufspulen eigentlich nicht möglich, wohl aber, wenn eine Spule zu stark abgespult wurde, ohne das Material auch tatsächlich zu verarbeiten...) werden können.
Man kann nun die Reibung erhöhen, so das dieser Effekt nach läßt. Es wird einfach zuviel Energie benötigt, um effektiv die Reibung, allein durch die Masseträgheit, zu überwinden. Dies führt allerdings auch zu stärkeren Kräften, die mittels Stepperritzel auf den Filamentfaden übertragen werden müssen. Das kann zum "fressen" oder "ausweichen" (TPU) führen. Je geringer die benötigte Kraft am Stepper, um das Filament zu transportieren, desto besser ist das eigentlich, allerdings mit dem haken, daß es dann auch stärker zum Nachlaufen neigt... Je höher die nötigen Kräfte, desto niedriger die Tendenz zum Nachlaufen, allerdings steigt auch die Gefahr das sich das Stepper-Ritzel "eingräbt" oder das Filament "ausweicht" (TPU z.b.)...
Je größer die Spreizung zwischen Leer und voll ist, desto frikeliger wird die Abstimmung unter umständen.
Daher hatte ich eine Kugelgelagerte "Unwucht" ausgedacht...
Ich habe mal das ganze Skizziert und als Testvariante (die Kugellager sind Standard (z.b. hier), aber als Druckbarer und einsetzbarer Dummy mal mit eingefügt. Da kann man auch gleich checken, ob Temperatur und Flow stimmen - wenn ja, sollte es nach einem kurzen "losbrechmoment" voll beweglich sein. Ist garantiert nicht so leichgängig wie ein Kugellager, aber geht ja um die generelle Funktion, bevor man Geld und Zeit in die Hand nimmt...
Man braucht 2 Kugellager (oder die Dummy-Attrappen erstmal...), 2 Madenschrauben M3 und 2 M3 Messingbuchsen zum reinschmelzen pro Klemmkonus, eine M12 Gewindestange, min. 175 mm lang sowie 3 3 mm Stangen gleicher länge - damit kann man bis 4,5 Kg-Spulen (Material4Print.de - bei anderen Herstellern habe ich so große noch nicht geordert/gesehen, da kenn ich das Maß) aufnehmen .. 2 M12 Muttern 2 Druck-Unterlegscheiben bzw. M12-Scheiben dicker 2 mm und 2 mal den Klemmkonus. Und man muß eine Halterung haben, in der man diese setzen kann - in Händen halten wird etwas mühsig bei zig Stunden druckzeit...
Wenn man sich die Klemmkonuse mal genauer anschaut, und wie das Lager für die M12er Gewindestange darin liegt, wird deutlich, wie das ganze gedacht ist: Der Konus ist von der Gewindestange, über das Kugellager entkoppelt und kann sich recht leicht drehen (Kugellagertypisch). Deswegen auch die Unterlegscheiben stärker 2 mm... Die beiden Lager sitzen mittig auf der Gewindestange, aber nicht mittig in den beiden Klemmkonusen! Etwa 2 mm ist der Spulenmittelpunkt abweichend von dem Mittelpunkt der Gewindestange. Die Spule kann sich also leicht abwickeln, allerdings hat immer den drang, der Schwerkraft zu folgen, um sich wieder "auszupendeln". Ähnlich einem Reifen, der eine Unwucht hat. Die schwerste Stelle zieht es immer wieder nach unten. Er rotiert leicht, aber wird immer in der Stelle, wenn die Antriebsenergie ausbleibt, dort auspendeln wollen. Deshalb sollten auch die beiden Konuse ziemlich gleich ausgerichtet sein, nicht das man im schlimmsten fall, die 2 mm Außermittigkeit genau gegenüber hat und somit die Spule wieder mittig Ihren Schwerpunkt hat, aber eben Links/Rechts "eiert". Da kommen, als Hilfe, die 3 Bohrungen für die 3 mm Stifte ins Spiel. Sie verbinden verdrehsicher die beiden Seiten zueinander in der Ausrichtung. Einmal gespannt braucht es Sie wohl nicht mehr, aber zum Montieren dürften Sie eine gute Hilfe sein - zumindest, bis das Auge "geschult" ist...
Aber schaut einfach selbst. Bilder sagen mehr als 1000 Worte... Hoffe, der Entwurf hilft etwas weiter, vor allem, wenn man große Spulen nutzen will...
Gruß, Christian