Fiberlogy PA12 drucken
Verfasst: Di 4. Jan 2022, 17:20
Hallo zusammen,
schreibe hier mal etwas zu meinem neusten Material, welches ich mir angeschafft habe: Fiberlogy PA12 natur, ungefüllt.
Ich wollte es schon länger testen, da die Layerhaftung sehr gut sein soll; außerdem ist die Temperaturstabilität auch nicht schlecht; ABS hat ca. max. 100°C und das PA12 sicher >120°C (auch wenn hier Fiberlogy nichts angibt: https://fiberlogy.com/de/filamente/nylon-pa12/) bevor es erweicht.
Auch ist es flexibel, was für Funktionsteile mit dynamischer Beanspruchung sicher etwas besser ist, da diese dann nicht so schnell Risse entwickeln. (Das postuliere ich jetzt mal so.)
Der Druck mit Magigoo PA hat bei PA6-Filament super funktioniert auf PEI, aber bei PA12 klappt es nicht.
Direkt auf PEI ist auch nichts. Also mal die gute alte Pertinaxplatte (Hartpapier) testweise aufgeklammert.
Die Haftung ist sogar so gut, dass die Platte beschädigt wurde beim Ablösen des Druckteils. Das ist schon mal nicht schlecht
Zudem hat es mir die nur aufgeklammerte Platte mit hoch gezogen. Daher die Deformation im ersten Bild.
Das Druckteil hat ca. 75 % Infill und ist mittelgroß. (Erster Druck eines Adapterstücks.)
Man sieht nur leichtes Stringing.
Als Druckparameter dienen bei mir: 275 °C Düse, 115 °C Bett und 55 °C Bauraum bei 0.3mm Düse. Geschwindigkeiten eher im Mittelfeld (30-40 mm/s)
Die Düsentemperatur habe ich bewusst etwas höher gewählt, damit das Filament auch ordentlich aufgeschmolzen wird. Das Material vergilbt nicht, es richt aber schon etwas. (Zur Verifizierung, ob das wirklich nötig ist, müsste aber noch ein Temp-tower gedruckt werden...)
Wenn ich von Hand das Teil mit Kraft biege höre ich kein "Knacken", also ist die Schichthaftung schon mal ausgezeichnet.
Wie ich gesehen habe gibt es dieses Nylon auch gefüllt mit Glasfasern oder Carbonfasern. Naja, ob man das braucht ist jetzt Geschmackssache.
Bei einem Test mit PA6-GF war jedenfalls die Steifigkeit des Bauteils etwas erhöht - entlang der Druckebenen - senkrecht dazu bringt es natürlich nix. (Ich habe aber schon gelesen, dass bei Faserzeugs Probleme mit Kriechen auftreten können - das wäre z.B. ziemlich ärgerlich, wenn sich die Schrauben im Bauteil mit der Zeit dadurch lockern, dass es kriecht...)
Zu empfehlen ist das Faserzeugs vor allem bei einem offenen Drucker, da es viel weniger warpt. Wichtig ist auch, dass man es vortrocknet und dann trocken lagert.
Im nächsten Post kommen dann ein paar Standard drucke zum kalibrieren - aber erst muß ich die Pertinaxplatte mal aufkleben...
Grüße, anwofis
schreibe hier mal etwas zu meinem neusten Material, welches ich mir angeschafft habe: Fiberlogy PA12 natur, ungefüllt.
Ich wollte es schon länger testen, da die Layerhaftung sehr gut sein soll; außerdem ist die Temperaturstabilität auch nicht schlecht; ABS hat ca. max. 100°C und das PA12 sicher >120°C (auch wenn hier Fiberlogy nichts angibt: https://fiberlogy.com/de/filamente/nylon-pa12/) bevor es erweicht.
Auch ist es flexibel, was für Funktionsteile mit dynamischer Beanspruchung sicher etwas besser ist, da diese dann nicht so schnell Risse entwickeln. (Das postuliere ich jetzt mal so.)
Der Druck mit Magigoo PA hat bei PA6-Filament super funktioniert auf PEI, aber bei PA12 klappt es nicht.
Direkt auf PEI ist auch nichts. Also mal die gute alte Pertinaxplatte (Hartpapier) testweise aufgeklammert.
Die Haftung ist sogar so gut, dass die Platte beschädigt wurde beim Ablösen des Druckteils. Das ist schon mal nicht schlecht
Zudem hat es mir die nur aufgeklammerte Platte mit hoch gezogen. Daher die Deformation im ersten Bild.
Das Druckteil hat ca. 75 % Infill und ist mittelgroß. (Erster Druck eines Adapterstücks.)
Man sieht nur leichtes Stringing.
Als Druckparameter dienen bei mir: 275 °C Düse, 115 °C Bett und 55 °C Bauraum bei 0.3mm Düse. Geschwindigkeiten eher im Mittelfeld (30-40 mm/s)
Die Düsentemperatur habe ich bewusst etwas höher gewählt, damit das Filament auch ordentlich aufgeschmolzen wird. Das Material vergilbt nicht, es richt aber schon etwas. (Zur Verifizierung, ob das wirklich nötig ist, müsste aber noch ein Temp-tower gedruckt werden...)
Wenn ich von Hand das Teil mit Kraft biege höre ich kein "Knacken", also ist die Schichthaftung schon mal ausgezeichnet.
Wie ich gesehen habe gibt es dieses Nylon auch gefüllt mit Glasfasern oder Carbonfasern. Naja, ob man das braucht ist jetzt Geschmackssache.
Bei einem Test mit PA6-GF war jedenfalls die Steifigkeit des Bauteils etwas erhöht - entlang der Druckebenen - senkrecht dazu bringt es natürlich nix. (Ich habe aber schon gelesen, dass bei Faserzeugs Probleme mit Kriechen auftreten können - das wäre z.B. ziemlich ärgerlich, wenn sich die Schrauben im Bauteil mit der Zeit dadurch lockern, dass es kriecht...)
Zu empfehlen ist das Faserzeugs vor allem bei einem offenen Drucker, da es viel weniger warpt. Wichtig ist auch, dass man es vortrocknet und dann trocken lagert.
Im nächsten Post kommen dann ein paar Standard drucke zum kalibrieren - aber erst muß ich die Pertinaxplatte mal aufkleben...
Grüße, anwofis