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Erste Testdruck mit Elegoo Saturn 4K SLA-Drucker
Verfasst: Sa 21. Aug 2021, 14:00
von Digibike
Hi,
wie angedeutet, hat bei mir ein weiterer Drucker - und vertreter einer anderen Drucktechnik, einzug gehalten...
Erster Eindruck: Wow. Zweiter Eindruck: Die Belichtungszeit für die ersten Layer ist für meinen Geschmack etwa 5-10 Sekunden zu lang.
Das Teil ist, selbst nach Schockfrosten, wie betoniert... Deswegen ist leider auch etwas von dem Sockel gebrochen. Die Detailtreue ist Phänomenal. Was auch der Hammer ist, die Druckzeit ändert sich exakt 0, egal ob ich eine solche Figur drucke, oder die ganze Druckplatte "zupflaster" mit diesen Figuren. Ebenso ist es total unerheblich, von der Druckzeit, ob ich ohne Support drucke oder Voll Pflaster... Wie gesagt, von der Druckzeit, nicht vom Materialverbrauch oder der Nachbearbeitungszeit her... Im Gegensatz zum FDM-Druck sollte man bei SLA, so meine ersten Eindrücke, auf flächige Auflage verzichten. Es ist tatsächlich vorteilhafter, für gewöhnlich, die Teile etwa 20 Grad zu kippen, statt Sie "Platt" auf die Druckplatte zu legen. Aber schaut euch einfach mal die Figur an. Dürfte so eine Anubis-Figur sein (Hundekopf). Meine Frau hielt es erst für einen Springer für ein Schachspiel, aber wenn man es genauer betrachtet - Kopf und Bauchmuskeln... eher eine Ägyptische Grabgefäß-Figur...
Gruß, Christian
Re: Erste Testdruck mit Elegoo Saturn 4K SLA-Drucker
Verfasst: Sa 21. Aug 2021, 18:42
von af0815
Wie ist es mit dem handling von Resin und dem Geruch?
Re: Erste Testdruck mit Elegoo Saturn 4K SLA-Drucker
Verfasst: Sa 21. Aug 2021, 20:08
von Digibike
Im Verlgeich zum FDM-Druck? Eine Riesen Sauerei. Für den Druck haben ich gleich 2 Akku-Lüfter mit Aktivkohlfilter für in die UV-Haube, gekauft. Funktioniert sehr gut, solange die Haube zu ist... Ich habe erstmal nur Wasserlösliches Resin gekauft. Das hält die Sauerei etwas in grenzen, da ich kein sündhaft teures Isopropanol in rauen Menge verbrauche. Allerdings muß ich das kontaminierte Wasser entsprechend behandeln - nur weil es Wasserlöslich ist, ist es nicht "Biologisch unbedenklich"... Filtern und den Rest in meiner Belichtungsstation dann halt zuende belichten. Dann ist es normaler Abfall - aber bis dahin halt nur eben einfacher und weniger Geruchsintensiv zu händeln, da eben mit normalem Wasser gewaschen werden kann.
Das Handling selbst ist schon eine gewaltige Umstellung. Das fertige Teil wird ja nach oben aus dem Resintank gefahren. Schwerkraft wirkt nach unten... Mit dem Tropfen und klecksen muß man schon aufpassen. Vor allem, wenn viele Support-Strukturen im Spiel sind und man das Teil zum entnehmen kippt... Erstens ist das Resin teuer und zweitens will man das nicht unbedingt wo haben, wo der nächste hin langt - wie gesagt, ausbelichtet kein Thema, aber solange es noch aktiv ist... Atemschutz und Handschuhe sind Pflicht, wenn man das ganze recht lange "genießen" will... Das Thema Kleckse und abgebrochene Support-Teile beschäftigt mich noch etwas... Die Strukturen sind ja recht fein teilweise. Wenn so eine Struktur unbemerkt im Resin verbleibt, führt das eventuell zu Abschattungen und damit zu fehldrücken - klar, undefinierte Bereiche werden einfach nicht ausbelichtet, aber die nächsten layer bauen darauf ja weiter auf... Und Resin, dass auf das Belichtungsdisplay sich raus arbeitet, führt unweigerlich dazu, dass das Display an der Stelle unbrauchbar wird (das tröpfchen wir ja schön ausbelichtet direkt auf dem Display). Daher schaue ich mich gerade nach einer Schutzfolie um - gibt es zum zuschneiden für 7 Euro für 3 Bögen - wenn da mal doch was daneben geht, kommt halt eine neue Folie drüber und gut ist - besser, als ein neues 4K-Display zu kaufen und auszutauschen... Oder man Maskiert den beschädigten Bereich dann halt erstmal aus, wenn es nur ein kleiner Randbereich ist - falls einem mal sowas passieren sollte... Und eine Flexible Magnet-Dauerdruckplatte steht noch auf der Wunschliste. Mit Gefrierfach, zwar im Plastikbeutel, aber nicht nach meinem Geschmack und dann noch mit Schaber, finde ich jetzt nicht so zielführend. Und im FDM bin ich ja auf all meinen Druckern mit Magnet Dauerdruckplatte unterwegs... Von daher eigentlich nur Konsequent...
Aber interessant allemal. Und ich denke mal, damit lassen sich sehr gut Gussabdrücke herstellen - sehr viel feiner und genauer geht´s ja kaum, wie damit...
Mal sehen, wie die Lernkurve in nächster Zeit wird. In jedemfall immer genug Küchenrollen im Haus vorhalten...
Gruß, Christian
Re: Erste Testdruck mit Elegoo Saturn 4K SLA-Drucker
Verfasst: Sa 21. Aug 2021, 23:04
von zero K
Hallo Christian
Kurz bevor ich dann doch lieber meinen RF kaufte, wollte ich einen Form 2 anschaffen - naja, weil ich solch ein Ding mit allem drum und dran in meiner Dienststelle "zum Testen" zur Verfügung hatte. Dort haben wir vier Form 2 einen Form 3 und einen Form 3 BL.
Aber dann kam der Brandschutz und die Arbeitssicherheit und wiesen eine Anpassung der Laboraustattung an. - Hobby und Privatanwender interessiert das nicht - der Druck muss hübsch sein.
Schnaps und Resinlager, Entsorgungsbehälter für Flüssigkeiten und Lappen Handschuhe usw., Druckluft und vom Platzbedarf für einen kleckerarmen Workflow ganz zu schweigen.
Von der Druckqualität mit photo polymerisierbaren Kunststoffen bin ich wirklich begeistert, daher Glückwunsch und viel Spaß mit Deiner Neuanschaffung. Aber der damit einhergehende Aufwand ist mir zu hoch, daher wurde es dann ein RF 2000.
BTW: achte darauf, dass die Resinwanne nicht all zulange dem UV-licht aus Leuchtstoff oder LED-Leuchten Raumbeleuchtung ausgesetzt wird.
Das "bisschen" UV macht das Harz nicht hart, aber zähflüssiger.
Gruß zero K
Re: Erste Testdruck mit Elegoo Saturn 4K SLA-Drucker
Verfasst: So 22. Aug 2021, 09:33
von af0815
Danke für die Infos, jetzt weiß ich noch besser warum es bei mir der RF geworden ist
Ich kannte die Grundlagen von SLA, da in meiner alten Firma schon jahrelang mit UV härtbaren Klebern gearbeitet wurde, mit 6 kW UV Strahlern zum Aushärten. Der Aufwand an Reinigung und Pflege ist enorm, das ist fürs Arbeitszimmer nichts. Auch die Belastung der Luft hat mich abgeschreckt. Wenn man einen gut belüfteten Raum zu Verfügung hat, ok.
Re: Erste Testdruck mit Elegoo Saturn 4K SLA-Drucker
Verfasst: So 22. Aug 2021, 11:12
von Digibike
Danke, Zero K, hatte ich schon auf dem Schirm... Zu Testzwecken hatte ich Ihn in der Wohnung. Man will einfach erstmal sehen, was er macht... Und gleich mit dicker Hundedecke abgedeckt - Licht aus den LED-Birnen dürfte also das kleinste übel sein - wirklich interessant ist eh nur das Display vorn, dass den Layeraufbau aktuell aufzeigt. Erst, wenn man sehr hohe Objekte druckt, sieht man überhaupt etwas, weil die Druckplatte dann erst aus dem Resin-Tank auftaucht - und damit Teile des Druckobjekts sichtbar werden...
Der neue Platz wird im Keller im Heizraum sein. Und da ist UV wohl sowieso kein Thema mehr - und auch das Gerüchle, sowie die Panscherei sind da weniger Problematisch.
Das das nicht unbedingt für den Schreibtisch im Arbeitszimmer ist, befürchtete ich schon im Vorfeld - der Lärm ist nicht das Problem, aber der Rest umso mehr...
Gruß, Christian
Re: Erste Testdruck mit Elegoo Saturn 4K SLA-Drucker
Verfasst: So 22. Aug 2021, 18:10
von hrulrich
N´Abend Christian
Die Druckqualität ist einfach phänomenal, aber ich habe es auch für den Springer vom Schachbrett gehalten.
Sicherlich wirst Du auch diesen Drucker noch optimieren und ich bin jetzt schon auf die dann zu erwartenden Ergebnisse gespannt.
Der Satz „Eine Riesen Sauerei.“ bestärkt mich aber darin, dass es vorerst mal beim FDM Drucker bleibt, auch wenn die Ergebnisse nicht so fantastisch sind.
Übrigens, ich nutze die kleinen Akkuluftreiniger in meinem FDM Druckern beim Drucken von ABS. Will jetzt nicht sagen, dass die Minireiniger die komplette Luft vom ABS Gestank befreien, aber man merkt einen deutlichen Unterschied, ob sie an oder aus sind.
Wünsche Dir weiterhin viel Freude mit dem neuen Drucker!
Gruß Ralf