"Brillis" für den E3D
Verfasst: Di 11. Aug 2020, 07:34
Hi,
da einige mittlerweile Ihren RF1000/RF2000 mit einem E3D bestückt haben oder derzeit noch am umbauen sind (?) und mein neuer Prusa ja standardmäßig eben solchen verbaut hat, ist das für den einen oder anderen eventuell nicht ganz uninteressant...
Ich habe Ihm 2 "Brillis" gegönnt. Schöne rote Rubine. Darf nur meine Frau nicht mitbekommen - die will sonst auch welche...
Hören auf den Namen Oskar 3D und kommen aus dem Schwarzwald. War, aufgrund eines Verpackungsfehlers, ein klein wenig HickHack, aber nun sind Sie ja da...
Es sind die Varianten Vario 0,4 mm (schöne Spitze für feine Details) und Eco 0,6 mm (deutlich flacher, um flächig zu "Bügeln" - eben perfekt für Hochfeste Teile). Bei faserigem Zeug o.ä. sollte man eh eher 0,6 oder 0,8er Düsen verwenden - 0,5 oder 0,4 bekommt man nur Probleme - geht einfach zu eng an der Bohrung zu für die Fasern...
Da ich dem Prusa auch gleich die neue MMU2S verpaßt habe und diese noch etwas rum zickt, brauchts aber noch etwas Geduld, bis ich Erfahrungswerte und Bilder bringen kann. Immerhin weiß ich jetzt auch, warum die MMU zwar als Überarbeitet oder dennoch Experimentell und nicht für Einsteiger geeignet beschrieben wird. Wenigstens ehrlich...!
Mittlerweile habe ich schon die Schwachstellen aussortiert und bin da gerade am optimieren. Richtig gut, aber schlecht umgesetzt, finde ich den Puffer. Der ist generell von Vorteil. Verhindert er doch recht wirkungsvoll, dass sich die Filamentspule allzu "entspannt" durch Retracts u.ä. (bei jedem Materialwechsel sind das ja im Prinzip "Retracts" von etlichen cm... ) Aber das habe ich im CAD schon soweit fertig und drucke den neuen Pufferboden. Der Boden wird bei mir nun nicht mehr, wie beim Orginal, 1-teilig, sondern 3-teilig. Einmal ein fester Rahmen und 2 Klappen, die sich arretieren lassen. Damit schlage ich 2 Fliegen mit einer Klappe. Zum einen gewinne ich beim Laden/Entladen und bei eventuellen Störbeseitigungen viel Platz. Ist ja schön, dass das im Orginal wie ein T Ausgeführt ist und somit Links und rechts unten etwas mehr Platz ist, aber wirklich gut kommt man nur mit der Zange hin - und da hab ich nicht so viel feingefühl... Und zum Einfädeln ist es auch nicht wirklich gut, da das Filament recht stark gebogen werden muß, was bei manchen Filamenten schon zuviel des guten sein kann... Geht nun einfach: Gewünschte Seite Arretierung weg und Klappe geht auf. Und neues Laden ist nun auch kein Problem mehr, da ich jetzt ein 20 cm Bowden stück reinschieben und innen auf den Zugang der Filamentseite überstülpen kann. Filament rein geschoben, bis es raus ragt, Bowdenstück wieder raus, Filament in den Bowden zur MMU-Seite, Klappe zu und arretieren und weiter gehts...
Und zu guter letzt sind die Schrauben zum klemmen der Bowden verschwunden. So wirklich gut klemmt das den Bowden nicht wirklich. Wandert, egal wie fest ich Sie zieh, immer ein Stück, wenn Filament zurück geschoben wird... Da ist nun jeweils nur noch 1 Loch - kommen nämlich M5 Fittings für die Bowden. Damit dürfte der Puffer jetzt dann genau so arbeiten, wie er sollte... Klar, etwas aufwändiger, aber was bringt einfacher, wenn man nur Problemchen damit hat...? Dann lieber gleich richtig...
Das weitere ist die MMU selbst. Dort sitzt ein Sensor. Genial ist die Idee, nicht das Filament selber damit zu erfassen, sondern mittels Kugel den Filamentkanal zu blockieren. Das Filament muß zwangsläufig die Kugel wegschieben, um eingefädelt zu werden - und wandert gegen den Sensor. Dieser registriert damit das eingelegte Filament - oder eben, dass keines mehr im zulauf auf dem "Kanal" ist. So ist es zum einen egal, was für Material man druckt - der Sensor ist auf die Kugel abgestimmt und nicht auf irgendwelche Farben vom Material o.ä. - und zum anderen kann man so auch sehr schön nahezu leere Rollen oder Druckaufträge mit mehr Material als auf die Rolle geht, trotzdem drucken. Er wechselt automatisch wie von Geisterhand... Geht also nicht nur Support oder 5-farbig sondern auch so was feines wie Reste "verfüttern" oder eben Material auf mehrere Rollen verteilen. Und, im Gegensatz zum normalen "mir geht das Material aus, ich muß irgendwas nachschieben um den Druck zu retten", kann man jede Rolle definieren (Durchmesser, Drucktemperatur etc.). Somit paßt das dann auch mit dem "ansetzen" der nächsten Rolle... Zumindest theoretisch.
Allerdings ist dieser Sensor auch, zumindest in der Form, mit ein Grund für diverse Störungen... Ich weiß nicht, warum Sie diesen um 40 Grad gekippt haben. Die Kugel muß ja Spiel im Kanal haben. Dieses darf jedoch nicht zu groß werden/sein, da sonst das dünne Filament nicht getroffen wird. Der Kanal ist, wohl aus diesem Grund um etwa 40 Grad gekippt. Damit bekomme ich aber immer wieder das Problem, dass die Kugel nicht richtig vom Filament nach oben gedrückt wird. Die Ausrichtung ist mir Schleierhaft. Da geh ich als nächstes dran. Puffer ist ja soweit erledigt... Zum einen nehm ich den Winkel mal auf etwa 5 Grad zurück. Damit hab ich das Gewicht fast komplett Senkrecht gegen das Filament drückend und zum zentrieren habe ich mir etwas in Form von Kunststofffedern überlegt, die von oben und unten gegen die Kugel leicht drücken. Auf die Weise wird der Kanal minimal verschlossen - Federkraft ist da jetzt nicht so wichtig - aber die Kugel kann schön beweglich im Kanal zentriert auf den Filamentkanal ausgerichtet werden - das ist das eigenlich wichtige für mich.
Der Rest funzt erstaunlich gut und stabil.
So, damit auch ein kleiner Bericht, was außerhalb der RF so klemmt und hakt - selbst bei meinem UM3 hab ich das eine oder andere nicht so glücklich gelöste gefunden... Aber das nur am Rande, weil das Hotend ja auch bei unseren RF´s immer mehr Einzug hält... Gibt ja mittlerweile gefühlt weniger Orginal Hotends als umgerüstete...
Gruß, Christian
da einige mittlerweile Ihren RF1000/RF2000 mit einem E3D bestückt haben oder derzeit noch am umbauen sind (?) und mein neuer Prusa ja standardmäßig eben solchen verbaut hat, ist das für den einen oder anderen eventuell nicht ganz uninteressant...
Ich habe Ihm 2 "Brillis" gegönnt. Schöne rote Rubine. Darf nur meine Frau nicht mitbekommen - die will sonst auch welche...
Hören auf den Namen Oskar 3D und kommen aus dem Schwarzwald. War, aufgrund eines Verpackungsfehlers, ein klein wenig HickHack, aber nun sind Sie ja da...
Es sind die Varianten Vario 0,4 mm (schöne Spitze für feine Details) und Eco 0,6 mm (deutlich flacher, um flächig zu "Bügeln" - eben perfekt für Hochfeste Teile). Bei faserigem Zeug o.ä. sollte man eh eher 0,6 oder 0,8er Düsen verwenden - 0,5 oder 0,4 bekommt man nur Probleme - geht einfach zu eng an der Bohrung zu für die Fasern...
Da ich dem Prusa auch gleich die neue MMU2S verpaßt habe und diese noch etwas rum zickt, brauchts aber noch etwas Geduld, bis ich Erfahrungswerte und Bilder bringen kann. Immerhin weiß ich jetzt auch, warum die MMU zwar als Überarbeitet oder dennoch Experimentell und nicht für Einsteiger geeignet beschrieben wird. Wenigstens ehrlich...!
Mittlerweile habe ich schon die Schwachstellen aussortiert und bin da gerade am optimieren. Richtig gut, aber schlecht umgesetzt, finde ich den Puffer. Der ist generell von Vorteil. Verhindert er doch recht wirkungsvoll, dass sich die Filamentspule allzu "entspannt" durch Retracts u.ä. (bei jedem Materialwechsel sind das ja im Prinzip "Retracts" von etlichen cm... ) Aber das habe ich im CAD schon soweit fertig und drucke den neuen Pufferboden. Der Boden wird bei mir nun nicht mehr, wie beim Orginal, 1-teilig, sondern 3-teilig. Einmal ein fester Rahmen und 2 Klappen, die sich arretieren lassen. Damit schlage ich 2 Fliegen mit einer Klappe. Zum einen gewinne ich beim Laden/Entladen und bei eventuellen Störbeseitigungen viel Platz. Ist ja schön, dass das im Orginal wie ein T Ausgeführt ist und somit Links und rechts unten etwas mehr Platz ist, aber wirklich gut kommt man nur mit der Zange hin - und da hab ich nicht so viel feingefühl... Und zum Einfädeln ist es auch nicht wirklich gut, da das Filament recht stark gebogen werden muß, was bei manchen Filamenten schon zuviel des guten sein kann... Geht nun einfach: Gewünschte Seite Arretierung weg und Klappe geht auf. Und neues Laden ist nun auch kein Problem mehr, da ich jetzt ein 20 cm Bowden stück reinschieben und innen auf den Zugang der Filamentseite überstülpen kann. Filament rein geschoben, bis es raus ragt, Bowdenstück wieder raus, Filament in den Bowden zur MMU-Seite, Klappe zu und arretieren und weiter gehts...
Und zu guter letzt sind die Schrauben zum klemmen der Bowden verschwunden. So wirklich gut klemmt das den Bowden nicht wirklich. Wandert, egal wie fest ich Sie zieh, immer ein Stück, wenn Filament zurück geschoben wird... Da ist nun jeweils nur noch 1 Loch - kommen nämlich M5 Fittings für die Bowden. Damit dürfte der Puffer jetzt dann genau so arbeiten, wie er sollte... Klar, etwas aufwändiger, aber was bringt einfacher, wenn man nur Problemchen damit hat...? Dann lieber gleich richtig...
Das weitere ist die MMU selbst. Dort sitzt ein Sensor. Genial ist die Idee, nicht das Filament selber damit zu erfassen, sondern mittels Kugel den Filamentkanal zu blockieren. Das Filament muß zwangsläufig die Kugel wegschieben, um eingefädelt zu werden - und wandert gegen den Sensor. Dieser registriert damit das eingelegte Filament - oder eben, dass keines mehr im zulauf auf dem "Kanal" ist. So ist es zum einen egal, was für Material man druckt - der Sensor ist auf die Kugel abgestimmt und nicht auf irgendwelche Farben vom Material o.ä. - und zum anderen kann man so auch sehr schön nahezu leere Rollen oder Druckaufträge mit mehr Material als auf die Rolle geht, trotzdem drucken. Er wechselt automatisch wie von Geisterhand... Geht also nicht nur Support oder 5-farbig sondern auch so was feines wie Reste "verfüttern" oder eben Material auf mehrere Rollen verteilen. Und, im Gegensatz zum normalen "mir geht das Material aus, ich muß irgendwas nachschieben um den Druck zu retten", kann man jede Rolle definieren (Durchmesser, Drucktemperatur etc.). Somit paßt das dann auch mit dem "ansetzen" der nächsten Rolle... Zumindest theoretisch.
Allerdings ist dieser Sensor auch, zumindest in der Form, mit ein Grund für diverse Störungen... Ich weiß nicht, warum Sie diesen um 40 Grad gekippt haben. Die Kugel muß ja Spiel im Kanal haben. Dieses darf jedoch nicht zu groß werden/sein, da sonst das dünne Filament nicht getroffen wird. Der Kanal ist, wohl aus diesem Grund um etwa 40 Grad gekippt. Damit bekomme ich aber immer wieder das Problem, dass die Kugel nicht richtig vom Filament nach oben gedrückt wird. Die Ausrichtung ist mir Schleierhaft. Da geh ich als nächstes dran. Puffer ist ja soweit erledigt... Zum einen nehm ich den Winkel mal auf etwa 5 Grad zurück. Damit hab ich das Gewicht fast komplett Senkrecht gegen das Filament drückend und zum zentrieren habe ich mir etwas in Form von Kunststofffedern überlegt, die von oben und unten gegen die Kugel leicht drücken. Auf die Weise wird der Kanal minimal verschlossen - Federkraft ist da jetzt nicht so wichtig - aber die Kugel kann schön beweglich im Kanal zentriert auf den Filamentkanal ausgerichtet werden - das ist das eigenlich wichtige für mich.
Der Rest funzt erstaunlich gut und stabil.
So, damit auch ein kleiner Bericht, was außerhalb der RF so klemmt und hakt - selbst bei meinem UM3 hab ich das eine oder andere nicht so glücklich gelöste gefunden... Aber das nur am Rande, weil das Hotend ja auch bei unseren RF´s immer mehr Einzug hält... Gibt ja mittlerweile gefühlt weniger Orginal Hotends als umgerüstete...
Gruß, Christian