Bohrungen und Außenmaße in Simplify 3D korrekt bekommen
Verfasst: Di 10. Mär 2020, 23:00
Hi,
in einem befreundeten Forum diskutieren Sie gerade über das sehr alte Problem: Das Loch ist zu klein nach dem Drucken, Dafür die Welle zu Dick...
Die Ursachen sind vielfältig und schwierig in den Griff zu bekommen. Wir haben (zäh)flüssiges Material und Löcher oder eben Freie Räume, wohin das Material ausweichen kann... Dazu kommen Rundungsfehler, Kreisbögen, die die Düse beschreibt, wodurch sich eine Innere Kreisbahn und eine äußere beschreibt. Der Slicer kann aber nur die Mittlere Menge Berechnen, dazu überextrusion…
Ihr merkt schon, Maßhaltig Reproduzierbar zu drucken ist im 3D Druck nicht ganz so Trivial. Es gibt da einige Sachen, die mit "reinkegeln"...
Als erstes muß gewährleistet sein, dass der Drucker in X und Y auch das fährt, was er laut Gcode fahren soll. Wenn das paßt. muß die Extrusionsmenge möglichst genau passen (also die "Schätzangabe" des Herstellers als Durchmesser ergibt nachher auch nur ein "Schätzergebnis". Abkürzen hilft also nur, wenn man es nicht allzu genau braucht/will...
Aber, wenn das alles soweit paßt, werdet Ihr über kurz oder lang darauf stoßen, dass trotzdem die Löcher viel zu klein gedruckt werden. Gut, man kann sie nachher (eventuell) aufbohren. Dann werden Sie auch schön rund. Aber je nach Modell kann sich das als recht schwierig/unpraktikabel erweisen oder auch zu Ausschuß führen... (soll auch schon bei Filigranen Teilen vorgekommen sein...).
Die Slicer haben, zumindest weiß ich es von Cura vom lesen und Simplify 3D aus eigener Nutzung, eine Möglichkeit, das zu kompensieren.
Hierzu gibt es im Vorletzten Reiter die Horizontal Size Kompensation. Ich spreche jetzt mal nur von meinem Drucker, also die Werte nicht als "heiligen Gral" ansehen - die können und werden von Drucker zu Drucker variieren...! Hier habe ich -0,20 mm angegeben. Damit werden die Löcher in X und Y "geweitet". Dummerweise ändern sich die Außenabmessungen dadurch... Also in Objekt-Skalierung rein und das Bauteil bei mir auf 102,64 % skalieren, danach nicht vergessen, bei Uniform Skaling das Häckchen raus und in Z wieder auf 100 % stellen, den in Z-Lage hat die Kompensation keine Auswirkungen und Ihr würdet euer Objekt nur zusätzlich in der Höhe verändern...
Ich drucke gerade für meine Frau im Dualdruck verschiedene Schlüsselanhänger. Sollen für den Tag der Offenen Tür für den Verein, in dem Sie sich Engargiert, sein. Hab vorhin mal einen Satz Kontrollgemessen. Wenn ich Bügelmessschraube und Messschieber glauben darf, komm ich auf eine Abweichung von 6 Hunderstel gegenüber meiner CAD-Zeichnung. Für so ´nen ausclipbaren Einkaufswagenchip und so einen Anhänger mit "Knubbel" in Einkaufswagenform kann ich damit leben. Irgendwann sind im Slicer ja Grenzen gesetzt und das sind da jeweils 2 Stellen hinter dem Komma. Zumal wir ja nicht im Spahnenden Metallbereich sondern im adaptiven Kunststoffbereich sind...
In der CAD könnte man das auch anpassen, aber damit tut man sich keinen wirklichen Gefallen...! Es funzt dann nur auf dem Drucker und mit der Düse wirklich. Gibt man es jemand weiter, so hat der einen "Mords Spaß"...
Das nur als Tip für diejenigen, die sich mal wieder über zu kleine Bohrungen usw. ärgern.
Gruß, Christian
in einem befreundeten Forum diskutieren Sie gerade über das sehr alte Problem: Das Loch ist zu klein nach dem Drucken, Dafür die Welle zu Dick...
Die Ursachen sind vielfältig und schwierig in den Griff zu bekommen. Wir haben (zäh)flüssiges Material und Löcher oder eben Freie Räume, wohin das Material ausweichen kann... Dazu kommen Rundungsfehler, Kreisbögen, die die Düse beschreibt, wodurch sich eine Innere Kreisbahn und eine äußere beschreibt. Der Slicer kann aber nur die Mittlere Menge Berechnen, dazu überextrusion…
Ihr merkt schon, Maßhaltig Reproduzierbar zu drucken ist im 3D Druck nicht ganz so Trivial. Es gibt da einige Sachen, die mit "reinkegeln"...
Als erstes muß gewährleistet sein, dass der Drucker in X und Y auch das fährt, was er laut Gcode fahren soll. Wenn das paßt. muß die Extrusionsmenge möglichst genau passen (also die "Schätzangabe" des Herstellers als Durchmesser ergibt nachher auch nur ein "Schätzergebnis". Abkürzen hilft also nur, wenn man es nicht allzu genau braucht/will...
Aber, wenn das alles soweit paßt, werdet Ihr über kurz oder lang darauf stoßen, dass trotzdem die Löcher viel zu klein gedruckt werden. Gut, man kann sie nachher (eventuell) aufbohren. Dann werden Sie auch schön rund. Aber je nach Modell kann sich das als recht schwierig/unpraktikabel erweisen oder auch zu Ausschuß führen... (soll auch schon bei Filigranen Teilen vorgekommen sein...).
Die Slicer haben, zumindest weiß ich es von Cura vom lesen und Simplify 3D aus eigener Nutzung, eine Möglichkeit, das zu kompensieren.
Hierzu gibt es im Vorletzten Reiter die Horizontal Size Kompensation. Ich spreche jetzt mal nur von meinem Drucker, also die Werte nicht als "heiligen Gral" ansehen - die können und werden von Drucker zu Drucker variieren...! Hier habe ich -0,20 mm angegeben. Damit werden die Löcher in X und Y "geweitet". Dummerweise ändern sich die Außenabmessungen dadurch... Also in Objekt-Skalierung rein und das Bauteil bei mir auf 102,64 % skalieren, danach nicht vergessen, bei Uniform Skaling das Häckchen raus und in Z wieder auf 100 % stellen, den in Z-Lage hat die Kompensation keine Auswirkungen und Ihr würdet euer Objekt nur zusätzlich in der Höhe verändern...
Ich drucke gerade für meine Frau im Dualdruck verschiedene Schlüsselanhänger. Sollen für den Tag der Offenen Tür für den Verein, in dem Sie sich Engargiert, sein. Hab vorhin mal einen Satz Kontrollgemessen. Wenn ich Bügelmessschraube und Messschieber glauben darf, komm ich auf eine Abweichung von 6 Hunderstel gegenüber meiner CAD-Zeichnung. Für so ´nen ausclipbaren Einkaufswagenchip und so einen Anhänger mit "Knubbel" in Einkaufswagenform kann ich damit leben. Irgendwann sind im Slicer ja Grenzen gesetzt und das sind da jeweils 2 Stellen hinter dem Komma. Zumal wir ja nicht im Spahnenden Metallbereich sondern im adaptiven Kunststoffbereich sind...
In der CAD könnte man das auch anpassen, aber damit tut man sich keinen wirklichen Gefallen...! Es funzt dann nur auf dem Drucker und mit der Düse wirklich. Gibt man es jemand weiter, so hat der einen "Mords Spaß"...
Das nur als Tip für diejenigen, die sich mal wieder über zu kleine Bohrungen usw. ärgern.
Gruß, Christian