RF1000 Umbau PEI Test
Verfasst: Sa 8. Feb 2020, 15:57
So ich hatte jetzt noch eine Idee für meinen Umbau am RF1000:
Damit das nicht im langen "RF1000 Umbau" untergeht habe ich hiermit einfach einen neuen Beitrag aufgemacht.
Es war jetzt alles ein bisschen Detektivarbeit, das zum Laufen zu bekommen
Bei eBay sah ich eine kleine Probe PEI (Polyetherimid: https://de.wikipedia.org/wiki/Polyetherimide) Filament und habe mir diese gekauft:
Düsentemperatur > 350°C, Bett > 120°C und doppelt so großer E-Modul und fast 3fache Zugfestigkeit wie ABS.
Sieht schonmal interessant aus.
Jetzt habe ich natürlich mit einem normalen Thermistor da keine Chance.
Also von e3d noch eine Typ-K Thermoelementpatrone gekauft und von Adafruit einen AD8495 Thermoelementverstärker.
Dazu wurde ein neues 3-adriges Kabel gezogen bis zum Hotend, damit ich auch wieder zurückbauen kann, falls es nicht funktioniert.
Den Verstärker habe ich direkt an das Thermoelement angeschloßen. Dieser gibt eine Analogspannung aus, die linear zur Temperatur sich ändert.
Diese Spannung kann man natürlich nicht direkt an den Thermistoreingang legen...
Also habe ich den Schaltplan konsultiert: am Option-IO sind noch 2 analoge Eingänge frei: PF3 (Analog 3), PF4 (Analog 4)
Dort hab' ich dann an PF3 den Verstärker auf den Pin gelötet, sowie die Pins für VCC (+5VDC) und VSS (GND) auch - ich hab' leider keinen passenden Stecker gefunden.
Soviel dazu.
Jetzt war die Firmware dran und ich konnte gleich die Gelegenheit nutzen, um auf 1.45 umzusteigen.
Zuerst habe ich den Thermistorpin auf Pin 3 in der pins.h umgestellt und in der RF1000.h den Sensortyp auf 60.
Den Typ musste ich dann im EEPROM noch hinterlegen.
Nach dem Aufspielen war die Temperatur erstmal 250°C zu hoch. Seltsam?
Ich hab' dann in der Original-Repetier Firmware nachgesehen und da gibt es einen Sensortyp 61, da das Adafruitmodul den Nullpunkt bei 1.25V hat.
Die Temperaturberechnung findet anscheinend in der Extruder.cpp statt - da habe ich dann beim Auslesen der Analogspannung am AD8495 einfach 250.0f abgezogen und siehe da es funktioniert.
Beim ersten Aufheizen auf 370°C ist der Drucker bei 300°C einfach gestoppt. Da habe ich noch die maximale Extrudertemperatur und die Defekttemperatur auf 450°C hochgestellt.
Und nochmal die Firmware aufgespielt...
Das Volcano hat dann bis 370°C hochgeregelt. Leider riecht das PEI etwas ungesund - daher habe ich doch Aktivkohlefilter vor die Ansaugung der Umluftheizung geklebt.
Das Material hat beim ersten manuellen Durchschieben am Hotend etwas gekocht - scheint also noch zu feucht zu sein.
Also erstmal im Ofen bei 80°C/ 4 Std. getrocknet.
Beim ersten Druck (370°C Düse, 110°C Bett und 75 °C Bauraum) auf meine Filaprint hat es nicht gehalten, auf Kaptonfolie auch nicht. Hab' dann einen alten 3D-Druckkleber, den ich noch herumliegen hatte, auf Kapton getestet -
die erste Schicht hielt gut, aber leider hat das ganze später stark gewarpt und das Kapton heruntergezogen...
Leider waren die Schichten nicht gut verschmolzen und ich konnte das Bauteil entlang der Schichten zerreißen.
Auch scheint das Material noch nicht ganz getrocknet, weil das Bauteil weiter oben schaumig weiss war.
-
Weiß jemand, welche Temperatur die Heizmatte beim RF1000 maximal aushält? (Laut Internet sind 120-160°C gut für PEI...)
Werde mir da sonst eine neue organisieren, da meine Filaprint nur 120°C max. darf und auf die Aluplatte aufgeklebt ist.
Grüße,
anwofis
Damit das nicht im langen "RF1000 Umbau" untergeht habe ich hiermit einfach einen neuen Beitrag aufgemacht.
Es war jetzt alles ein bisschen Detektivarbeit, das zum Laufen zu bekommen
Bei eBay sah ich eine kleine Probe PEI (Polyetherimid: https://de.wikipedia.org/wiki/Polyetherimide) Filament und habe mir diese gekauft:
Düsentemperatur > 350°C, Bett > 120°C und doppelt so großer E-Modul und fast 3fache Zugfestigkeit wie ABS.
Sieht schonmal interessant aus.
Jetzt habe ich natürlich mit einem normalen Thermistor da keine Chance.
Also von e3d noch eine Typ-K Thermoelementpatrone gekauft und von Adafruit einen AD8495 Thermoelementverstärker.
Dazu wurde ein neues 3-adriges Kabel gezogen bis zum Hotend, damit ich auch wieder zurückbauen kann, falls es nicht funktioniert.
Den Verstärker habe ich direkt an das Thermoelement angeschloßen. Dieser gibt eine Analogspannung aus, die linear zur Temperatur sich ändert.
Diese Spannung kann man natürlich nicht direkt an den Thermistoreingang legen...
Also habe ich den Schaltplan konsultiert: am Option-IO sind noch 2 analoge Eingänge frei: PF3 (Analog 3), PF4 (Analog 4)
Dort hab' ich dann an PF3 den Verstärker auf den Pin gelötet, sowie die Pins für VCC (+5VDC) und VSS (GND) auch - ich hab' leider keinen passenden Stecker gefunden.
Soviel dazu.
Jetzt war die Firmware dran und ich konnte gleich die Gelegenheit nutzen, um auf 1.45 umzusteigen.
Zuerst habe ich den Thermistorpin auf Pin 3 in der pins.h umgestellt und in der RF1000.h den Sensortyp auf 60.
Den Typ musste ich dann im EEPROM noch hinterlegen.
Nach dem Aufspielen war die Temperatur erstmal 250°C zu hoch. Seltsam?
Ich hab' dann in der Original-Repetier Firmware nachgesehen und da gibt es einen Sensortyp 61, da das Adafruitmodul den Nullpunkt bei 1.25V hat.
Die Temperaturberechnung findet anscheinend in der Extruder.cpp statt - da habe ich dann beim Auslesen der Analogspannung am AD8495 einfach 250.0f abgezogen und siehe da es funktioniert.
Beim ersten Aufheizen auf 370°C ist der Drucker bei 300°C einfach gestoppt. Da habe ich noch die maximale Extrudertemperatur und die Defekttemperatur auf 450°C hochgestellt.
Und nochmal die Firmware aufgespielt...
Das Volcano hat dann bis 370°C hochgeregelt. Leider riecht das PEI etwas ungesund - daher habe ich doch Aktivkohlefilter vor die Ansaugung der Umluftheizung geklebt.
Das Material hat beim ersten manuellen Durchschieben am Hotend etwas gekocht - scheint also noch zu feucht zu sein.
Also erstmal im Ofen bei 80°C/ 4 Std. getrocknet.
Beim ersten Druck (370°C Düse, 110°C Bett und 75 °C Bauraum) auf meine Filaprint hat es nicht gehalten, auf Kaptonfolie auch nicht. Hab' dann einen alten 3D-Druckkleber, den ich noch herumliegen hatte, auf Kapton getestet -
die erste Schicht hielt gut, aber leider hat das ganze später stark gewarpt und das Kapton heruntergezogen...
Leider waren die Schichten nicht gut verschmolzen und ich konnte das Bauteil entlang der Schichten zerreißen.
Auch scheint das Material noch nicht ganz getrocknet, weil das Bauteil weiter oben schaumig weiss war.
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Weiß jemand, welche Temperatur die Heizmatte beim RF1000 maximal aushält? (Laut Internet sind 120-160°C gut für PEI...)
Werde mir da sonst eine neue organisieren, da meine Filaprint nur 120°C max. darf und auf die Aluplatte aufgeklebt ist.
Grüße,
anwofis