Seite 1 von 2

Keine Haftung auf Druckbett

Verfasst: So 28. Apr 2019, 14:24
von 3DRalf
Hallo, wer hat hier einen Tipp?
Laut Hersteller sollen PLA-Drucke ohne Probleme auf dem beheizten Keramik-Druckbett haften. Bei meinen Druckversuchen ist es purer Zufall, wenn das mal gelingt. Druckbett wurde vorher kalibriert und mit Aceton gereinigt. Habe die Temperaturen bereits erhöht. Extruder 230/210 Grad, Druckbett 70/65 Grad. Bei den originalen Standardtemperaturen gelang kein einziger Druck. Nach der Erhöhung klappte es manchmal. Habe nun Simplify3D ausprobiert. Erfolgsquote = Null.
Danke für Eure Hinweise

Re: Keine Haftung auf Druckbett

Verfasst: So 28. Apr 2019, 14:45
von AtlonXP
Hallo 3DRalf,
willkommen hier im Forum.
Meine Kristallkugel bleibt leider trüb. :coolbubble:
Wir wissen nicht mit was du arbeitest.
Beantworte bitte die gestellten Fragen aus diesem Link und dir kann geholfen werden.

http://www.rf1000.de/viewtopic.php?p=25959#p25959

LG AtlonXP

Re: Keine Haftung auf Druckbett

Verfasst: So 28. Apr 2019, 16:01
von Wessix
+1 zu Atlons Beitrag, kurz und knapp: schmeiss die Barockfliese raus oder kleb was drauf wo thermoplaste drauf heben. Gibt mittlerweile viel Auswahl an sogenannten Dauerdruckplatten oder Alternativen. BuiltTak, Filaprint, MTPlus, und noch viele andere, Bluetape, Pertinax usw.
Initiale mm/s nicht zu hoch und ein halbwegs ordentlicher Anpressdruck helfen auch.

Re: Keine Haftung auf Druckbett

Verfasst: Mo 29. Apr 2019, 19:16
von 3DRalf
Hallo AtlonXP
Hier meine Antworten zu den Fragen
Welchen Drucker hast du? : RF1000
Was für Modifikationen hast du gemacht?: Keine
Welche FW hast du drauf?: RF 01.10
Druckte er schonmal bzw. nach dem letzten FW-Update schonmal ok? Habe heute Z-Endschalter neu eingestellt und Hed Bed Scan durchgeführt. Probedruck mit Slic3R war o.k. Das gleiche mit Simplify3D mit gleichen Parametern ergab nur Schrott. Werde morgen weitere Versuche machen
Headbed-Scan Erfolgreich gewesen (RF1000/RF2000)? ja
Welche Düse verwendest du? 0,5mm
Welche Layerhöhe im ersten und in den folgenden Layern? 0,35mm/0,3mm
Welche Temperaturen für Bett und Düse(n) verwendest du im 1.ten und den folgenden Layern? Bett 70°C/65°C Düse 230°C/210°C
Lüfter Aktiv und ab wann und mit wieviel % Leistung? Aktiv ab 2. Layer 100%
Wie heißt dein Material genau? Renkforce PLA
Welchen Durchmesser hast du angegeben und hast du Ihn ermittelt oder Herstellerangabe eingesetzt? 2,85 nach Herstellerangaben
Welchen Flow hast du angegeben? Multiplier = 1,0

An alternatives Druckbett habe ich auch schon gedacht. Habe mir mal ne Pertinaxplatte bestellt.

Re: Keine Haftung auf Druckbett

Verfasst: Mo 29. Apr 2019, 20:30
von AtlonXP
Hallo 3DRalf,
na also geht doch. :-)

Folgend Änderungen schlage ich die vor:
- Firmware Update auf die originale C… Version 1.39 Developer.
- Die ist besser und der HBS wurde verbessert.
- Du benötigst für das Update die Arduino Ver.: 1.65

Hast du in deinem Startcode M3001 Gesetzt?
Welche S3D Version benutzt du?

Eine Empfehlung: Bleibe mit deiner Layerhöhe, ½ Düsendurchmesser, also 0,25 mm.
230 C° Düsentemperatur für den 1. Layer ist zu hoch.
210 C° sollten reichen.

Der beste Bauteillüfter ist der, den man nicht braucht!
Versuche es komplett ohne Lüfter.
Der taugt nur was, wenn du noch eine Zielgerichtete Blas Düse verwendest.

Pertinax ist gut für PLA, wie stark hast du es bestellt?
Es muss aber angeraut werden mit Schmirgelpapier.
Nimm am besten von 3M so eine geeignete Verklebe Folie.

Ich empfehle in der Regel stink normales Sanitär Silicon.
Es hat jedoch auf deiner Kachel nix zu suchen, sonst kannst du diese zum Drucken nicht mehr gebrauchen.

Das Blue Tape ist auf die Schnelle auch nicht verkehrt, kannst es mal testen, wenn du möchtest.
Ansonsten hat jeder so sein eigenes Ding mit dem Druckuntergrund.
Ich denke nicht jeder Druckuntergrund ist für jeden Kunststoff geeignet.

P.S.: Wir haben hier im Forum unser eigene FW entwickelt.
Benutze diese erst später, wenn du deinen Drucker im Griff hast.
Dann weißt du diese auch zu schätzen.

LG AtlonXP

Re: Keine Haftung auf Druckbett

Verfasst: Mo 29. Apr 2019, 20:50
von Digibike
Hi und Danke erstmal für die Infos...!
Eine Sache habe ich bei der "Checkliste" vergessen - die Geschwindigkeiten...
Schande über mich - korrigiere ich gleich...
Aber mit den Daten kann man schon deutlich mehr anfangen wie mit denen aus dem 1.ten Post... :good: ;)
Als erstes ein gut gemeinter Rat: Die FW, die du drauf hast, ist uralt und extrem Buggy...
Unbedingt mal die neueste Stable zumindest draufziehen... Und auch die empfohlenen modifikationen würde ich mir mal näher anschauen - damit er auch noch lange zuverlässig Druckt...

Nun zu deinen Parametern, wobei mir da die Geschwindigkeit jetzt (aus eigener Dusseligkeit) fehlt, den die Temperatur und Geschwindigkeit
korrespondieren miteinander... 70 Grad und 65 Grad sind sehr hoch. Ebenso deine Layerhöhe! Für PLA ist 1,00 als Flow auch eigentlich
recht hoch... 1,0 würde ich bei ABS erwarten, aber bei PLA eher was um die 0,95... Normalerweise, ist schon ´ne Weile her das ich die
Barockfliese bedruckte, aber mittels Maler-Kreppband reichten da immer 55-60 grad vollkommen aus. Ich benutze seit 4 Jahren aber im Prinzip nur noch DDP... Aber grundsätzlich ist PLA eigentlich recht "Pflegeleicht" bezüglich Haftung. Grundsätzlich funktioniert es ja auch (50% sind zwar nicht "berauschend") mit Slic3r, aber bei Simplify gar nicht. Deutet jetzt nicht auf ein Grundsätzliches Problem sondern auf ein Problem in den Einstellungen hin.
Da Simplify benutzt wird, wäre das Factory-File genial, weil man dann alle Einstellungen vor sich hätte...
Ist den die Kompensation (Achtung: Die hat sich geändert gegenüber den .9... Versionen...) eingeschaltet?
Was den Filamentdurchmesser angeht: Der Hersteller gibt da nur die "Einstufung" an (1,75 bzw. 2,85 mm) - allerdings, wie bei allem, gibt's Toleranzen. Daher empfiehlt es sich, den ersten Meter mal mit Messchieber bzw. Bügelmessschraube (weniger Fehleranfällig und auch bei Flexmaterial sehr gut verwendbar...) mal 20 Messungen alle 10 cm etwa zu machen (also auch 90 Grad gedreht zur ersten Messung um eventuelle Ovalität mit zu erfassen) und den Durchschnitt daraus zu verwenden. Das funzt bei dir einigermaßen, weil du a) sehr hohen Layer wählst und somit das Zeug weg kann und b) du wahnsinnig viel Material vermutlich extruierst…
Kann es sein, dass du bei 0,2 mm oder weniger an Layerhöhe Probleme in Form von dünner werdenden ersten Layer hast und deshalb so hoch gegangen bist? Das hat mit der Nachlängung dann etwas zu tun... Wenn du (ohne Material in der Schmelzkammer - Extruder ja, aber nicht unten in der Schmelzkammer!) den Extruder und das Druckbett vor Start mal 15 Minuten auf Zieltemperatur heizen läßt und dann erst den Druck startest, wirst du merken, dass der 1.te Layer sehr viel stabiler in der Höhe ist und das Druckbett heizt eigentlich viel zu schnell auf - da hat dann die Keramik auch eine Chance, die Wärme gleichmäßig zu verteilen, den Temperatur am Thermistor heißt nicht gleich auf der ganzen Platte... ;)
Fotos von den Druckergebnissen wären da nicht schlecht...

Das ist das, was mir so als erstes einfällt.


Gruß, Digibike

Re: Keine Haftung auf Druckbett

Verfasst: Mo 29. Apr 2019, 21:21
von zero K
Guten Abend Ralf

Du hast keine Angabe zu den Geschwindigkeiten, besonders bei den ersten Layern gemacht.
Ich weiß ich bin mit meinem Drucker und Software in einem anderen Film glaube aber dass die Probleme nicht so sehr vom Drucker und der Software abhängen.

Ich stelle mal folgende ergänzende Parameter in den Raum ...
Das blaue Scotch Tape ist schon fast zu gut haftend für PLA,
aber sehr zu empfehlen wenn Probleme durch Konturparameter und Schmelzparameter ermittelt bzw korrigiert werden müssen.
Oft löst man das Bluetape mit dem Modell vom Bett - es ist billig und schnell erneuert.

Für den ersten bis zweiten Layer incl. Brim:
Layerbreite 1,05 bis 1,1 mal Düsendurchmesser
Schmelztemperatur nicht über 215 ° C (Überzeitung und Überhitzung der Schmelze)
Beschleunigung 800 - 1000
Jerk 8 - 10
Speed 20
Bauteillüfter 0

Ab dem zweiten Layer die Bahngeschwindigkeiten erhöhen.
Den Bauteillüfter ab dem fünften Layer zuschalten je nach dem wie lange ein Layer dauert ab etwa 40%
Atlons Anmerkung zur Blasdüse kann ich nur bestätigen - wenn man so ein Ding hat, erkältet sich das mühsam aufgeheizte Hotend nicht.

Wenn dann die Drucke gelingen, kannst Du Jerk und Beschleunigung Druckgeschwindigkeit weiter verschärfen.
... nur bis es in der Kiste anfängt zu rappeln.

Den Drucker mit original Firmware und den von Conrad veröffentlichten STL und Gcodes kennen zu lernen wäre auch meine propagierte Vorgehensweise.

Gruß zero K

Re: Keine Haftung auf Druckbett

Verfasst: Di 30. Apr 2019, 09:31
von 3DRalf
Hallo zusammen,
zunächst mal vielen Dank für die zahlreichen Tipps. Da werde ich ein paar Tage brauchen, bis ich das alles ausprobiert habe.
Vorab die Antworten auf noch offene Fragen:
Am Code habe ich nichts geändert. Startcode M3001 sagt mir offen gestanden noch nichts. Muss ich mich noch schlau machen.
Die Simplify3D Version ist 4.1.2
Die Geschwindigkeiten stehen alle noch auf den Default-Werten der Slicer-Programme für den RF1000
Das Pertinax habe ich in 3mm Stärke bestellt.
Nun mache ich mich mal ran und gebe auf jeden Fall Rückmeldung, sobald die neuen Erkenntnisse vorliegen
Beste Grüße
Ralf

Re: Keine Haftung auf Druckbett

Verfasst: Di 30. Apr 2019, 10:26
von zero K
3DRalf hat geschrieben:...
Startcode M3001 sagt mir offen gestanden noch nichts. Muss ich mich noch schlau machen.
..
Schau mal dort ...
http://www.rf1000.de/wiki/index.php/GCo ... inschalten

Im Register eine Stufe höher findest Du auch die meisten der anderen G-Codes.

Gruß zero K

Re: Keine Haftung auf Druckbett

Verfasst: Di 30. Apr 2019, 12:56
von 3DRalf
Danke zero K
Guter Hinweis. Wußte bisher nicht, dass es ein RF1000 WIKI gibt
Gruß Ralf