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Modelle drucken aus anderen Konstruktionsprogrammen
Verfasst: So 13. Jan 2019, 14:47
von BeckThomas
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage an euch:
Ich habe von einem anderen Konstruktionsprogramm (Catia V5) ein Modell erstellt und es als STL Datei abgespeichert. Es ist ein Modell als Form eines Konus/Kegel. Habe dann die Datei über den Renkforce Repetier Host eingeladen und dann dieses Modell gedruckt. Aber mir ist aufgefallen, dass am Kegel nicht genau rund druckt, sondern es sind leichte Ecken zu erkennen; (Keine Rundung, sondern als Linie-Linie-Linie in geringen Abständen) Bsp. Modell ist 50mm Durchmesser auf 30mm Durchmesser konisch - sind auf der Oberfläche so Eckkonturen (ca. 50 Ecken) auf dem Durchmesser zu erkennen, also keine exakt runde Kontur! (Druck ist mehr geringe Linie-Linienform)
Wie kann man es verhindern oder was man da machen kann, dass es eine exakt runde Konturoberfläche ergibt?
Bitte um Hilfestellung, wenn einer schon dazu Erfahrungen gemacht hat.
Gruß Thomas
Re: Modelle drucken aus anderen Konstruktionsprogrammen
Verfasst: So 13. Jan 2019, 15:12
von Hobbyprinter
Der Ursprung der Ecken liegt im Dateiformat STL begründet. Eine STL Datei ist ein Flächenmodell aus einer Vielzahl von Dreiecken. Die Größe der Dreiecke kann jedoch im jedem Konstruktionsprogramm bei den Exporteinstellungen angepasst werden. Je kleiner man die Dreiecke einstellt, desto größer werden die Daten aber desto genauer und runder werden auch die gedruckten Objekte.
Re: Modelle drucken aus anderen Konstruktionsprogrammen
Verfasst: So 13. Jan 2019, 15:25
von rf1k_mjh11
Hallo Thomas,
Du stößt leider an die Unzulänglichkeit des STL Formats.
Eine STL ist nur eine Annäherung an das Original, unter Zuhilfenahme von dreieckigen Flächen. Die einzige Abhilfe ist es, falls das CAD Programm dies zulässt, die Feinheit der Dreiecke zu vergrößern.
Zum Thema hatten wir schon ein paar Threads.
Hier,
hier,
hier (unter Anderem).
Abschließend ist zu sagen, dass eine hohe Auflösung die Dateigröße exponentiell steigen lässt. Und dieses beim Slicer (und später beim Drucker) auch mehr Rechenleistung verlangt.
Dann muss man sich auch bewusst sein, dass der Drucker selbst, im Endeffekt, die Kurve auch nur in Liniensegmenten abarbeitet, da die Schrittmotoren, ihrer Bezeichnung entsprechend, in Schritten fahren und nicht wirklich kontinuierlich.
Solange die Auflösung der Dreiecke sich halbwegs im normalen Rahmen aufhält, sind die von dir beanstandeten Flächen vernachlässigbar. Da du zu CATIA Zugang hast, wird sich die Exportauflösung sicher einstellen lassen.
(Aha - Hobbyprinter war schneller ....)
mjh11
Re: Modelle drucken aus anderen Konstruktionsprogrammen
Verfasst: So 13. Jan 2019, 15:30
von Digibike
Bischen was dazu findest du auch
hier im Thread.
Gruß, Christian
P.s.: Da war einer schneller...
Re: Modelle drucken aus anderen Konstruktionsprogrammen
Verfasst: So 13. Jan 2019, 15:51
von BeckThomas
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Hilfe!
Gruß Thomas
Re: Modelle drucken aus anderen Konstruktionsprogrammen
Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 19:04
von uli12us
Ich hab hier vor kurzem einen Beitrag gelesen, da empfahl einer, doch die AUflösung der Bildschirmdarstellung in den Catia Voreinstellungen zu ändern.
Das ist ja normalerweise eh das erste, was man macht, weil die Grundeinstellung sehr konservativ (und hässlich) ist,heutige Grakas haben auch mit der feinsten EInstellung kein Problem mehr. Vor gut 20 Jahren, wie das Programm auf den Markt kam, war das noch anders.
Ich erinnere mich dran, dass man das schon auf nem PC mit W2000 mit 0,5GB Speicher, 50GB HD und Taktfrequenz die in MHz gemessen wurde zum laufen brachte.
Bloss kann ich mir nicht vorstellen, dass die Bildschirmdarstellung was mit der Form zu tun hat, mit der die Daten gespeichert werden.
Da würde ich eher noch probieren, die Daten als Step, VDA oder ähnlichem auszugeben und diese mit nem Formatkonverter in STL zu wandeln.
Re: Modelle drucken aus anderen Konstruktionsprogrammen
Verfasst: Di 15. Jan 2019, 00:07
von AtlonXP
Hallo,
es ist noch nicht so lange her, da wollte ich der Sache auf den Grund gehen.
Leider habe ich mir dabei eine blutige Nase geholt.
Ich gehe davon aus, dass ein Slicer unsere STL Dateien nochmals Komprimiert.
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?p=23846#p23846
LG AtlonXP
Re: Modelle drucken aus anderen Konstruktionsprogrammen
Verfasst: Di 15. Jan 2019, 01:06
von uli12us
Grade das genannte Beispiel mit nem Gewinde ist für mich nicht nachvollziehbar. Wenn man sich so eins ansieht, dann handelts sich dabei doch bloss um eine Nocke mit recht schwachen Krümmungen. Kann da das Programm nicht einfach immer dieselbe Scheibe als Makro ausgeben, das nur um sosundsoviel Grad gedreht wird? Klar, der Slicer selber kann sowas nicht machen, der weiss ja nach dem ersten Schnitt nicht, was im folgenden rauskommt. Aber das Cad-Programm hat seine Vektorgrafik vorliegen.
Re: Modelle drucken aus anderen Konstruktionsprogrammen
Verfasst: Mi 16. Jan 2019, 19:46
von Timo
uli12us hat geschrieben:Ich hab hier vor kurzem einen Beitrag gelesen, da empfahl einer, doch die AUflösung der Bildschirmdarstellung in den Catia Voreinstellungen zu ändern.
Das ist ja normalerweise eh das erste, was man macht, weil die Grundeinstellung sehr konservativ (und hässlich) ist,heutige Grakas haben auch mit der feinsten EInstellung kein Problem mehr.
Das stimmt nur bedingt. Selbst unseren CAD-Workstations auf der Arbeit (von 2018, mit nVidia Quattro Karten) geht die Luft bei bestimmten Modellen ganz schnell aus. Dann noch eine engineering connection setzen oder einen Schnitt erzeugen und man kann die Frames zählen...
Für Catia V5 kann ich folgendes Vorgehen empfehlen:
- Immer Modul STL verwenden, nicht über "Speichern unter"
- Funktion Tesselierung mit Durchhang 0,01 mm. Geringerer Durchhang ist für 3D-Druck nicht erforderlich.
- Schrittweite NICHT verändern. Das erhöht nur die Dateigröße, ohne einen Vorteil zu bringen.
Damit habe ich bisher immer einwandfreie Ergebnisse erzielt.
Viele Grüße
Timo
Re: Modelle drucken aus anderen Konstruktionsprogrammen
Verfasst: Sa 19. Jan 2019, 17:20
von uli12us
Da ist aber dann das Riesenmodell mit hunderten Bauteilen dran schuld. Bei nem 3D-Druck geh ich erstmal von verhältnismässig kleinen "einfachen" Bauteilen aus (immer im Verhältnis zu dem für was Catia, Creo, Nx und was es sonst noch alles gibt, gedacht ist)
Da ist ja normalerweise eine komplette Maschine digital bis zum kleinsten Schräubchen drin enthalten. Auch wenn das in einzelne Gruppen aufgeteilt ist, sind die Modelle trotzdem noch riesig.
Zusammenbauteile werden beim Druck eher selten sein, auch wenn man dann wie bei Playmobil komplette Mantschgerl aus inkompatiblem Material drucken könnte, die untrennbar zusammenpassen sich aber trotzdem bewegen lassen.