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Haftproblem mit PLA (früher ging es)
Verfasst: Fr 9. Nov 2018, 13:44
von trilobyte
Ich habe eine Weile mit PETG gedruckt und sollte jetzt mal wieder einige Dinge in PLA Drucken die ich mir in PETG nicht zutraue. Leider habe ich Probleme mit der Haftung von PLA. Ich habe für PETG und PLA jeweils eigene Settings und verstehe nicht wieso es vorher ging und jetzt nicht mehr.
Ich hatte ja Probleme mit der Z Matrix (error 13) das ist gelöst und ich habe auch umfangreiche versuche gemacht mit der Layerhöhe vom ersten Layer.
Also mit Verschiedenen Z Offsets gedruckt, auch mit M3909 - SenseOffset. Das sieht alles ganz gut aus, aber wenn ich Benchys und 20mm Hollow Cubes Drucke löst es mir immer wieder die Bauteile ab einer Aufbauhöhe von 6-10mm. Unten rum druckts tip top, dann fliegt das Teil ab und das chaos ist da.
Ich habe die Keramikkachel bereits mit Aceton gereinigt, Z Lift ausprobiert, Verschiedene Bett Temperaturen, Verschiedene Hotendtemperaturen usw.
Ich krieg es einfach nicht mehr hin. Das sollte doch gehen mit PLA direkt auf der Keramikoberfläche?
Oder war da von meinem Vorgänger vom Drucker noch etwas Haftspray drauf oder so?
"klebt" Pla mit höheren Bett Temperaturen besser? hat mir ev jemand ein INI File für Slic3r für PLA?
gruss
siegi
Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)
Verfasst: Fr 9. Nov 2018, 17:18
von Digibike
Hi,
Generell haftet es vielleicht schon bis zu einem gewissen Punkt besser, aber a) kann man PLA eigentlich auch auf kalter Platte
drucken und b) gibt es dann wieder nach oben hin Probleme und c) ist zu heiß auch nicht gut.
Bei einer Höhe von 6-10 mm ist das auch recht spät für ein ablösen. Hängen bleibt die Düse nicht (durch leicht anhebende Kanten z.b.)?
Wie groß ist den dein Benchy? Wie heiß und schnell druckst du? Vermute mit Bauteillüfter, oder? Ist der von Anfang an an?
Gibt's Bilder dazu?
Aceton löst übrigens nicht alles. Silikone noddelt Aceton nicht... Da wäre ein Uhu-Klebestick als Haftvermittler zum testen vielleicht
ganz hilfreich, allerdings ist der bei Carbon und Glas recht leicht wieder zu entfernen, auf der weißen Kachel geht´s da Poröser zu...
Allerdings funktioniert Kreppband mit PLA sehr gut, da das Heizbett ja kaum Temperatur braucht - auf dem Band eigentlich gar keine.
Aber Vorsicht: Über 90 Grad brennt sich Kreppband in die Kachel - wird unschön und ´ne sauerei, dass wieder runter zu pfriemeln...
Gruß, Christian
Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)
Verfasst: Fr 9. Nov 2018, 21:48
von trilobyte
hier ein paar muster.
ob die düse hängen bleibt weiss ich nicht, ich habe nichts beobachtet. ich habe nichts auffälliges gesehen. das geht lange gut und irgendwann schiebts das teil hin und her und der drucker druckt in die luft.
grösse vom benchy kann man anhand der 20x20mm würfel auf dem bild abschätzen. ist denke ich das standrd drucktestteil ca 5cm lang.
ich habe mit 230° (erster layer) und 220°extruder und 60°(erster layer) bzw55 beim bett gedruckt (plus variationen gegen unten und oben)
bauteillüfter kommt nach dem 3 layer.
ich habe den original lüfter und das V2 hotend (1.75mm)
1mm retract, z lift testweise auch 0.2mm (früher ausgeschaltet)
geschwindigkeit 40mm/s
auf kreppband habe ich irgendwie keine lust.
ich hätte noch eine dauerdruckfolie. buildtack oder so ähnlich. kann ich denn da auch mit petg drauf arbeiten?
anderseits, das hat tagelang ohne probleme mit pla funktioniert. zuverlässig. jetzt gehts nicht mehr (leider auch ziemlich zuverlässig)
gruss
siegi
Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)
Verfasst: Fr 9. Nov 2018, 23:03
von Digibike
Lass die Temperatur mal am Bett gleichbleibend. Du druckst keinen Briem um dein Benchy, oder?
Ich seh leider nicht auf dem Bild, ob da etwas zuviel Extrusion im Spiel ist. Würde vielleicht mal die Extrusion um 2 %
zurück nehmen. Den Lüfter aus und 2 Benchy´s gleichzeitig bzw. ein ähnlich hohes 2.tes Teil zeitgleich drucken wäre
keine Option? Da hast ohne Zugluft genug Zeit zum abkühlen...
Die erste Schicht regelt der Mod ja - sollte passen. Kannst eventuell etwas die Digits-Grenze erhöhen - damit preßt er
etwas mehr ins Bett..
Gruß, Christian
Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)
Verfasst: Sa 10. Nov 2018, 00:29
von Nibbels
Ich reinige mein Pertinax Bett immer wieder mit Isopropanol und Küchenkrepp.
Das Bett mit der Glaskeramik mit dem Keramikreiniger CeraClen, danach 1x mit Destwasser einsprühen und Abwischen.
Mit der alten Keramikplatte habe ich leider keine Erfahrung, aber fettfrei würde ich sie machen. Manche PLA hinterlassen solche komisch öligen Spuren. Auf der Glaskeramik sieht man das als schlieren, wenn das Glas vorher absolut sauber war. Kann sein, dass man dann etwas zu heiß druckt?
Für PLA nutze ich das Pertinax Bett.
LG
Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)
Verfasst: Sa 10. Nov 2018, 03:11
von AtlonXP
Hallo,
Nibbels hat geschrieben:
Manche PLA hinterlassen solche komisch öligen Spuren. Auf der Glaskeramik sieht man das als schlieren, wenn das Glas vorher absolut sauber war. Kann sein, dass man dann etwas zu heiß druckt?
Könnte es aber auch sein, dass hier schon eine Beölung ab Werk besteht?
Silicon geht halt am besten mit Silicon Entferner weg.
Viele Handcremes haben das leider als Inhaltsstoff mit drin.
Nach dem Silicon Entferner nochmal richtig nass, mit Aceton nachwischen,
damit keine Reste mehr von Silicon Entferner vorhanden sind.
LG AtlonXP
Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)
Verfasst: Sa 10. Nov 2018, 08:54
von trilobyte
ich drucke ohne brim. das ging vorher problemlos. zumindest der 20mm würfel und das benchy.
silikon entferner habe ich keinen da. habe aber auch nirgends mit silikon gearbeitet.
ceraclean kenne ich nicht. mal sehen ob ich das oder ein ähnliches produkt finde heute beim einkaufen.
das mit der überextrusion ist ein guter hinweis. ich werde den extruder kalibrieren. vorher hatte ich mit den standardeinstellungen gedruckt. die habe ich ja jetzt wieder drin da die im slicer setup gepeichert sind. beim petg hatte ich den extruder kalibriert.
auch mache ich den heatbed scan grad neu.
pertinaxx, alte und neue keramik. was gab oder gibt es denn alles für druckplatten für den rf1000?
gruss
siegi
Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)
Verfasst: Sa 10. Nov 2018, 09:09
von Digibike
Du nicht, trilobyte, aber weißt du, was in den Filamenten alles so beigemengt ist, um die Druckbarkeit zu verbessern?
Da könnte es schon mal negative Wechselwirkungen bei den verschiedenen Substanzen in den unterschiedlichen
Filamenten geben...
Also, ich habe ´ne DDP drauf. AtlonXP schwört auf Glas entsprechend behandelt, andere Kleben Kapton drauf,
Pertinax entwickelt eine gute Haftung, darf aber nicht zu heiß werden und manchmal ist die Haftung auch etwas
zuviel des guten... Ceran ist, wie man am RF2000 sieht, auch gelegentlich im Einsatz, und natürlich die gute alte
Aluplatte.
Varianten sind Vielfältig - so vielfältig wie die Materialien, die gedruckt werden...
Gruß, Christian
Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)
Verfasst: Sa 10. Nov 2018, 09:53
von trilobyte
ok dann müsste ja was in meinem PETG sein was ich in der zwischenzeit verdruckt habe.
das ist schon möglich.
kaptonfolie habe ich glaub noch irgendwo, das wäre ja noch ok. das krepband möchte ich nicht mehr.
ich mache mal nen versuch mit dem kapton wenn ich die rolle noch irgendwo finde.
geht denn die DDP auch bei petg? ist so eine weisse ich ich wenn es mir recht ist bei conrad mitbestellt hatte.
gruss
siegi
Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)
Verfasst: Sa 10. Nov 2018, 13:11
von AtlonXP
Hallo,
zu meinem PETG von ESUN möchte ich eine Warnung ausgeben.
Dieses Material hafte auf einer nackten Glasscheibe soo.. gut,
dass bei dem Ablösen des Druckteils die Scheibe zerstört (oberflächliche Abplatzung) wird.
Ich benutze ABS Soße hier als Trennmittel.
Dies entspricht exakt den Schadensbildern der originalen Druckplatten der RFX000 Klassen.
Auch bei DDP ist nicht nur die Haftung maßgebend, sondern auch die Stabilität und Haltbarkeit.
Pertinax 1,0 mm bekommt von mir eine eingeschränkte Empfehlung (da ich noch zu wenig praktische Erfahrung habe).
LG AtlonXP