Hi,
Etwas konfus, deine Beschreibung... Zum einen sagst du, er druckt nicht, aber dann schilderst du wieder, dass nur "fette Würste" rauskommen und diese gleich vom Druckbett gewischt werden. Also geht ich mal davon aus, er will drucken und tut das auch, aber du bekommst keine Haftung hin, oder?
Wenn ich mir das so anschaue, kämpfst du, wie mir scheint, an sehr vielen Stellen - und damit meine ich nicht nur die Slicer-Einstellungen...
Aber erstmal der Reihe nach. Zum ersten, du hast also exakt 2,85 mm Filament, oder hast du das einfach übernommen? Ich vermute, du hast
den Durchmesser nicht gemittelt ausgemessen, oder? Die Temperatur hast du auch von den Herstellerangaben übernommen, oder tatsächlich ermittelt? Stimmt deine Abstand Düse zum Heizbett? Du druckst sehr schmal und hoch, also sehr wenig Anpressdruck mit flottem Tempo...
Ein Retract von 4,5 mm ist schon sehr heftig für einen Direct Extruder! Der Retract ist, wie ich schon angedeutet hatte, dazu da, Das Filament ein Stück aus der Hotzone zurück zu ziehen. Das mit dem Stück ist da schon recht Ernst gemeint. Damit den Fluß von verflüssigtem Filament unterbinden zu wollen, ist wohl eher der falsche Ansatz und führt über kurz oder lang dazu, dass das heiße Material über die Thermische Bariere in die Coldzone des Hotends gezogen wird bzw. immer mehr Temperatur über die Bariere überbrückt. Ein Direct Extruder hat nur minimales Spiel, anders wie ein Bowden-System. Bei Direct wäre ich sehr vorsichtig mit Werten oberhalb von 1,5 mm. Da versuchst, ein anderes Problem zu kompensieren...
Ich habe dein Factory-File mal etwas modifziert. Wenn du dir das anschaust, wirst du gleich merken, dass ich mit 3 Processen gearbeitet habe. Ich verwende seltenst nur einen Process, einfach, weil ich damit für den ersten Layer komplette Kontrolle habe - ist aber Geschmackssache.
Der 3.te Process ist deinem Teil geschuldet. Normalerweise ist es besser Perimeter von Innen nach außen drucken zu lassen, wie es Standard ist und bei dir auch aktiviert war, aber diese Quader auf dem Teil sind innen hohl. Daher habe ich für die letzten Layer das umgekehrt, damit er es einfacher mit dem "Deckel" auf dem Quader hat. So druckt er dann nämlich zuerst den äußeren Perimeter als eine Art "Rahmen" und quetscht dann den letzten Perimeter dazwischen. Sollte so rum in dem Fall besser gehen.
Damit wären wir auch schon bei der anderen Baustelle: Du arbeitest mit 0,4er Düse und gibst 0,4 als Raupenbreite vor (hab ich etwas modifiziert, aber ist erstmal nicht so wichtig für das Problem hier). Was für einen Durchmesser haben diese kleinen Zylinder den? Ich vermute, es sollen Zentrierhilfen sein, oder? Ich denke, die sind so nicht druckbar - und würden auch keinen großen Sinn ergeben. Wenn du Sie gedruckt bekommst, dann vermutlich eher so "gebrozelt" als gedruckt - also schön wird das kaum werden. Und halten wird das so gar nichts. Das wirst mit dem Fingenagel so wegschnipsen können. So fein würde ich, als Tipp, eine Vertiefung im Bauteil vorsehen - ist ja ein paar mm Stark. So siehst du von außen nichts. Und da würde ich Kunststoff-Rundmaterial oder Stahlstifte rein kleben. Gibt's im Modellbau-Bereich ja in den diversen Durchmessern.
Die Festigkeit ist um Welten besser und das Druckteil insgesamt auch Druckbar...
Aber das nur als Tipp. Und für so feine Teile druckst du extrem schnell. Da bekommt er ja gar nicht mehr die "kurve" bei so feinen Teilen...
Aber kannst dir ja mal das File anschauen und antesten, ob es damit besser geht. Ich habe ja leider weder einen deinem Drucker entsprechenden zum Testen da, noch weiß ich, was für Material du da hast.
Aber schau es dir einfach mal an und probiere das mal, ob das eher hin kommt. Aber die Zylinder werden wohl nur "Fransen-Stege" werden, vermute ich. Das File findest du
hier.
Gruß, Christian