RoboCop,
Was Nibbels hier damit sagen will:
Nibbels hat geschrieben:1.75er
Volumen/Step ist Faktor 3 kleiner.
Drückt man sehr sehr kleine Layer, mit einer kleinen Düse (kleiner oder gleich 0.25) kommt man langsam an die Auflösungsgrenze des Extrudermotors. Das heißt, ein Mikroschritt des Motors fördert bereits mehr Volumen als gerade benötigt wird. Dann beginnt die Fördermenge zu Schwanken, da der Motor zeitweise fördert, dann wieder steht. Der Druck im Hot End pulst (schwankt) und die ausgegebene Raupe ebenfalls.
Mit 3mm (2.85mm) Filament wird diese Grenze viel früher erreicht, da pro Mikroschritt mehr als das dreifache an Volumen gefördert wird.
Nibbels hat geschrieben:Es ist mehr Material gleichzeitig im Hotend, die Aufschmelzung erfolgt damit pro Volumen schneller (vgl. Vulcano) als beim 1.75er
Ich sehe das anders: bei gleicher Länge des Schmelzraums steigt die Oberfläche linear mit dem Durchmessers, das Volumen jedoch zur zweiten Potenz. Damit hat das 1.75mm Filament mehr Oberfläche im Verhältnis zum Volumen und sollte sich folglich schneller erhitzen können.
Nibbels hat geschrieben:3.00/2.85er
Es ist mehr Material gleichzeitig im Hotend
Stimmt, bei gleicher Länge des Schmelzraums. Das hat beim 3mm Material den Vorteil, dass sich rasche Änderungen in der Fördergeschwindigkeit weniger bemerkbar machen, da genug 'Reserve' da ist. (Ich habe das bisher noch nicht erlebt - es kann sein, dass hier das schnellere 'Durchheizen' des 1.75er Materials den Nachteil großteils wieder wettmacht).
Zurück zum Verhältnis Oberfläche zu Volumen: da fällt mir eben jetzt ein, dass das dünnere Material aus diesem Grund auch schneller Feuchtigkeit aufnehmen (aber auch wieder abgeben) müsste.
Und noch was fällt mir zum "Volumen/Step Faktor" ein:
Ich habe zwei-, dreimal erfolglos versucht, mit Brassfill zu drucken (ein Filament mit feinem Messingpulver). Ich wollte eine zweifärbige Namenstafel drucken, wo die Buchstaben mit Brassfill gedruckt werden sollten. Damit die Buchstaben schön exakt werden, wurde eine 0.3mm Düse eingesetzt, bei recht geringer Layerhöhe.
Durch die kleine Düse und Layerhöhe war die Fördermenge pro Zeiteinheit recht gering und ein unerwarteter Effekt stellte sich ein: die Düse verstopfte immer wieder. Das hatte mit dem Düsendurchmesser, entgegen der ersten Annahme, nichts zu tun, denn wenn ich einen Quader druckte (mit geraden Perimetern und viel Infill), verstopfte es nie. Nur beim Drucken der Buchstaben passierte es. (Bei den Buchstaben gab es verhältnismäßig viele langsam gefahrene Perimeter im Vergleich zum Infill).
Um zu verstehen, was schief lief, muss man wissen, dass das Brassfill Material (sowie die verwandten Typen) ein modifiziertes Kunststoffmaterial verwenden, dass sehr dünnflüssig wird (die Digits gehen beim RFx000 beim Drucken gegen 0).
Was dann bei mir mit dem 3mm Material passierte, war, dass so langsam gefördert wurde, dass sich das Material regelrecht entmischen konnte, wobei das Messingpulver sich unten sammelte und die Düse mit einem Pfropfen aus 98% Messingpulver verstopfte. Mit demselben Material, aber mit 1.75mm, wäre das vielleicht nicht passiert.
mjh11