seit ein paar Tagen versuche ich mich mit Öl.
Das positive ist das die digi Werte stark in den Keller gegangen sind, aber dennoch habe ich jetzt andere Probleme.
Manchmal quilt das Material so komisch auf, reißt auf.
Benutze ich das falsche Öl oder zu viel. Ka. Wer hat sowas ebenfalls ausprobiert?
Gruß
Re: Filament ölen
Verfasst: Mo 14. Aug 2017, 07:37
von hal4822
RoboCop hat geschrieben:...das falsche Öl oder zu viel...
Gruß
Ich hatte noch nie Grund es zu probieren, aber ich muss bei diesem Thema immer an meine 2-Takter-Erfahrungen aus den 1950er Jahren denken. Da war mir auf einer Reise nach 400 Km schon der Auspuff zugekohlt, weil der Motor ein ungewohntes Öl bekam.
Wenn´s heiß herging (z.B. bei Maschinengewehren und Renn-Zweitaktern) hat man damals Rizinusöl genommen. Ich habe noch Ballistol aus den 1960er Jahren. Verharzen kann ich ausschließen.
Re: Filament ölen
Verfasst: Mo 14. Aug 2017, 10:44
von RoboCop
hal4822 hat geschrieben:
RoboCop hat geschrieben:...das falsche Öl oder zu viel...
Gruß
Ich hatte noch nie Grund es zu probieren, aber ich muss bei diesem Thema immer an meine 2-Takter-Erfahrungen aus den 1950er Jahren denken. Da war mir auf einer Reise nach 400 Km schon der Auspuff zugekohlt, weil der Motor ein ungewohntes Öl bekam.
Wenn´s heiß herging (z.B. bei Maschinengewehren und Renn-Zweitaktern) hat man damals Rizinusöl genommen. Ich habe noch Ballistol aus den 1960er Jahren. Verharzen kann ich ausschließen.
Rizinusöl kommt leider nicht in Frage, brennt bei 229°C und zersätzt sich bei 250°C.
Ballistol : "Die Reaktion mit Messing, Kupfer und deren Legierungen führt zur Beeinträchtigung von Waffenteilen und Munition aus diesen Materialien.
Als Metallpflegemittel auf Messing und Kupfer aufgetragen hat es eine leicht oxidierende Wirkung, weshalb es zur Reinigung, aber nicht zur Konservierung dieser Metalle geeignet ist."
Ich bin mir nicht sicher ob ich dann schon wieder neue Probleme bekomme und außerdem konnte ich bisher nichts über die Temperatur Beständigkeit herausfinden.
Aber danke für die Vorschläge.
Re: Filament ölen
Verfasst: Mo 14. Aug 2017, 11:38
von rf1k_mjh11
RoboCop,
Ich verwende etwas Öl am Filament. Ich habe aber Ganz-Metall Hot End (Pico). Da soll das Öl gegen unerwartetes Blockieren des Filaments helfen (z.B. bei grenzwertigen, großen Retract-Werten). Es kommt bei mir auch nur Pflanzenöl zum Einsatz (besonders bei PLA). Ich verwende Raps- oder Erdnussöl. Es kommt mittels Zahnstocher 1 Tropfen Öl auf den Schwamm des Filamentreinigers (so viel Öl halt, wie auf einem Zahnstocher hängen bleibt). Gelegentlich mache ich die Zahnstocherprozedur zwei mal hinter einander. Dann bewege ich den Filamentreiniger etwas auf und ab, um das Öl im Schwamm besser zu verteilen.
Der Vorgang reicht für mehrere Druckaufträge (geschätzte 6-10 Stunden Druck).
Ich konnte weder bei PETG oder PLA einen Einfluss des Öls am fertigen Druckobjekt gesehen.
Hast du auch einen Ganz-Metaller im Einsatz? Beim V2 sollte durch das Teflon-Röhrchen das Öl nicht notwendig sein - außer dein Röhrchen ist schon temperaturgeschädigt.
Manche schlagen auch vor, ein Stück Filament in Öl zu tauchen und damit das Hot End zu 'präparieren', ohne dauernde Ölversorgung über den Filamentreiniger. Übrigens: ich verwende den sehr kleinen Filamentreiniger hier. Da ist so wenig Schwamm drinnen, dass ein Tropfen tatsächlich etwas ausmachen kann. Verwendet man einen größeren Schwamm, wird vermutlich mehr Öl notwendig sein, dafür wird man länger damit auskommen können.
mjh11
Re: Filament ölen
Verfasst: Mo 14. Aug 2017, 13:29
von hal4822
RoboCop hat geschrieben:
Rizinusöl kommt leider nicht in Frage, brennt bei 229°C und zersätzt sich bei 250°C.
"brennt bei 229°C" hat mich neugierig gemacht, denn vorher wusste ich über Rizinusöl fast nichts. Der Flammpunkt ist identisch mit dem in Livio enthaltenen Rapsöl 300°C und der Rauchpunkt, bei dem einige Fettsäuren verdampfen (kann man mit etwas bösem Willen als "Zersetzung" bezeichnen) ist einerseits eher belanglos und andererseits auch kaum anders als beim Rapsöl.
Interessant ist aber, dass Rizinusöl eh schon als Weichmacher in Kunststoffen verwendet wird und sich der Markenname CASTROL vom englischen Wort für Rizinusöl "Castor Oil" ableitet.
Wie gesagt, als Dauerölung hatte ich noch keinen Bedarf, aber jetzt werde ich es mal als Weichmacher testen.
Re: Filament ölen
Verfasst: Mo 14. Aug 2017, 13:55
von RoboCop
hal4822 hat geschrieben:
RoboCop hat geschrieben:
Rizinusöl kommt leider nicht in Frage, brennt bei 229°C und zersätzt sich bei 250°C.
"brennt bei 229°C" hat mich neugierig gemacht, denn vorher wusste ich über Rizinusöl fast nichts. Der Flammpunkt ist identisch mit dem in Livio enthaltenen Rapsöl 300°C und der Rauchpunkt, bei dem einige Fettsäuren verdampfen (kann man mit etwas bösem Willen als "Zersetzung" bezeichnen) ist einerseits eher belanglos und andererseits auch kaum anders als beim Rapsöl.
Interessant ist aber, dass Rizinusöl eh schon als Weichmacher in Kunststoffen verwendet wird und sich der Markenname CASTROL vom englischen Wort für Rizinusöl "Castor Oil" ableitet.
Wie gesagt, als Dauerölung hatte ich noch keinen Bedarf, aber jetzt werde ich es mal als Weichmacher testen.
Interessant, ich habe diese Infos aus Wikipedia, die müssen nicht richtig sein. Stutzig macht mich z. B das die zersätzungs Temperatur höher ist wie die Verbrennung..
Vll verwende ich einfach viel zu viel Öl. Ich teste mal mit viel weniger, wie rf1k_mjh11 es mir empfehlt.
Re: Filament ölen
Verfasst: Mo 14. Aug 2017, 15:05
von Nibbels
Ich habe vor ein paar Wochen für PETG auch geölt.
So wenig wie möglich Öl hilft schon enorm. Ich hab einfach Sonnenblumenöl auf einen meiner Staubfänger-Klett
Ich vermute, dass dass in meinem Fall mit Fingerfett über das Filament streichen schon hilft.
Bei mir würde es auch reichen, vom Hersteller die andere Farbe zu kaufen, sodass der Druck sauber durchläuft.
LG
Re: Filament ölen
Verfasst: Mo 14. Aug 2017, 16:11
von hal4822
RoboCop hat geschrieben:
Interessant, ich habe diese Infos aus Wikipedia, die müssen nicht richtig sein.
Ich habe die Informationen natürlich auch aus Wikipedia, weil ich darauf vertraue, dass da schon jemand eingreift, wenn etwas missverständlich oder gar eindeutig falsch ist. Dass Rizinusöl bei 229°C verbrennt konnte dort nicht stehen, weil das m.E. Unfug ist. Es mag Bestandteile von Rizinusöl geben, die bei 229° entflammbar sind, aber heißt das denn, dass die anfangen zu brennen, weil das Hotend grad diese Temperatur hat? Ok - ich weiß es nicht, aber es schockiert mich nicht; ich würde ja auch nicht aus einem Lokal flüchten, weil da irgendwo grad was flambiert wird; lacht nur schadenfreudig, wenn mir der Laden trotzdem um die Ohren fliegt
Äußerlich wird Rizinusöl vor allem bei der Behandlung von Hautschuppen, Narben, Altersflecken und Hämorrhoiden eingesetzt,da es gut in Zwischenzellräume z. B. von Hornhaut eindringt. Gegen Wasser und wasserlösliche Schadstoffe bildet das Öl einen mechanischen Schutzfilmund kann so zur Heilung von Schrunden und Fissuren beitragen.
Wasser im Filament mag ich ebenso wenig wie die Leute, die immer diese Silica-Packerl beilegen !
Re: Filament ölen
Verfasst: Mo 14. Aug 2017, 21:22
von RoboCop
Ich probiere mal alles durch mit verschiedenen filamente, mal gucken wie es sich verhält.
rf1k_mjh11 hat geschrieben: Ein Tipp, den die Leute von B3 Innovations (die Hersteller vom Pico) geben, ist, ein oder zwei Tropfen pflanzliches Öl auf den Schwamm vom Filamentreiniger zu geben. Das soll ein Festkleben verhindern helfen. Ich tat das früher auch. Seit ich meinen Pico beschichten habe lassen, versuche ich ohne auszukommen (trotz leicht erhöhtem Retract).