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DDP Löseprobleme

Verfasst: So 30. Apr 2017, 12:18
von X4r3
Ich habe bei der MT-Plus Dauerdruckplatte das Problem, dass ASA und PET-G nach dem Abkühlen sich nicht von der Platte lösen. Wenn höhere Objekte gedruckt werden dann wird ein Brim gesetzt um die Fläche zu vergrößern. Ich versuche dann mit einem Schraubenzieher die Ecken zu lösen um dann vorsichtig von der Platte abzuziehen.
Die Unterseite vom schwarzen ASA ist teilweise weiß gefärbt und an der Stelle an der das Druckobjekt war ist die Oberfläche von der DDP auch milchig.

Ich habe die DDP entfettet und anschließend mit Wasserdampf rekonditioniert so wie es in der Anleitung Stand. ca. 20 Min auf ein Topf mit kochendem Wasser gelegt. Da haben sich Wassertropfen gebildet, ich denke das ist nicht so optimal. Dann nochmal 10 Min mit siedenem Wasser und ca. 10 cm Abstand zum Topf.

PLA und ABS lösen sich dach dem Abkühlen von selbst.

ASA: http://www.formfutura.com/285mm-apollox-black.html
PET-G: http://colorfabb.com/xt

Temperaturen:
ASA: Bett: 90°C Hotend: 245°C
PET-G: Bett: 70°C Hotend: 260°C


Gibt es da noch irgendwelche Tipps?

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: So 30. Apr 2017, 17:04
von Ponti-Fex
Ich reinige erst mit Aceton, lege dann mehrere Lagen nasses Küchenpapier auf die MT Plus und heize das HB auf 110°C auf, bis das Papier fast trocken ist. So muss ich das HB zum rekonditionieren nicht ausbauen. PLA und ABS lösen sich, wie bei dir, nach dem Abkühlen von selbst. PETG geht etwas schwerer ab. Mit ASA habe ich keine Erfahrung.
PETG von Extrudr drucke ich mit HB erste Lage 92°C danach 72°C, HE erste Lage 215°C dann 205°C.

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: So 30. Apr 2017, 21:17
von AtlonXP
Ponti-Fex hat geschrieben: PETG von Extrudr drucke ich mit HB erste Lage 92°C danach 72°C, HE erste Lage 215°C dann 205°C.
Hallo Ponti-Fex,
liegt da eine Verwechslung vor?

Extruder Temperatur 215 / 205 C° für PETG kommt mir spanisch vor.

LG AtlonXP

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: So 30. Apr 2017, 21:32
von Ponti-Fex
Ich drucke PRTG tatsächlich mit 215/205°C. Extrudr gibt eine Temperatur von 190 bis 230°C vor.

LG
Frank

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 18:13
von X4r3
Der Tipp mit dem nassen Küchenpapier ist gut.

Ich habe die DDP nochmal mit Aceton gereinigt und anschließend mit nassen Küchenpapier auf 90°C geheizt und gewartet bis es getrocknet ist.

Der erste Druck mit PET-G konnte ich mit etwas Widerstand von der Platte nehmen. Der zweite an anderer Stelle mit ASA war wie zusammengeschweißt mit der DDP. Ich habe es nur mit sanfter Gewalt von der Platte bekommen, das Objekt wurde dabei zerstört. Im Slicer hatte ich schon eine First Layer Height von 106% eingestellt. Ich kann nurnoch probieren mit der Heizbett- und First Layer Temperatur nach unten zu gehen.

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 21:49
von hliebscher
Hallo,

stell für ASA mal die Temp der Platte auf 55 und den Speed vom 1. Layer auf 70%

dann sollte das klappen

die 106% bei welchem Layer 0,1 0,2 0,3?

Mit freundlichen Grüßen
Heiko

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 23:51
von plastiker
Hallo X4r3,
Ich habe die DDP nochmal mit Aceton gereinigt und anschließend mit nassen Küchenpapier auf 90°C geheizt und gewartet bis es getrocknet ist.
"Das Reinigen mit Aceton..." soll laut Anleitung für MTplus DDPs "die Haftwirkung verstärken":
"Dies kann dazu führen, dass sich die Teile nicht mehr selbst von der DDP lösen."

Reinige mal mit (wenig!) Spiritus stattdessen, wenn des denn unbedingt sein muss. Danach mit viel Wasser abspülen + anschließende Konditionierung.

Kannst auch mal Aceton bzw. Spiritus auf eine saubere(!) Glasplatte reiben, trocknen lassen und schräg gegen's Licht halten. Wenn's bunt schimmert: schlecht. Dann sind noch Rückstände vom Reiniger drauf. Bei den DDP's nicht so leicht zu sehen wie bei Glas.

Viele Grüsse,
Plastiker

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Do 4. Mai 2017, 17:08
von X4r3
Diesmal mit Spiritus und anschließend mit Wasser gereinigt, dann rekonditioniert mit nassem Küchenpapier und Alu Folie oben drauf damit der Dampf nicht entweicht.

Ich drucke mit der 0,5mm düse eine Layerhöhe von 0.25mm. Der Fist Layer Speed ist momentan auf 50% (ca. 25 mm/s).

Ich habs beim ASA Filament mit einer Betttemperatur von 60°C probiert, da stellen sich aber die Ecken des Objekts hoch. Das Löseverhalten ist aber bei dieser Temperatur besser. Ich kann bis auf 75°C gehen, da bleiben die Ecken unten.

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Do 4. Mai 2017, 23:15
von Nibbels
Bei mir war die Haltekraft von ASA-X auf der Platte ähnlich. Ab 70-75°C hats überhaupt irgendwie angefangen zu halten. Bei 90°C wars so extrem, dass es mir die Keramik zerstört hat.
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=8& ... A+x#p17509

LG

Re: DDP Löseprobleme

Verfasst: Sa 6. Mai 2017, 01:00
von X4r3
Ich habe Kontakt mit dem Hersteller aufgenommen. Seine Aussage ist, dass man PETG nicht verwenden soll, da es physikalisch bedingt Probleme beim Ablösen gibt. Bei ASA sollte es keine Problem geben.


Mich würde der Physikalisch, Chemische Prozess näher interessieren. Mit Chemie hab ich aber nix am Hut, bin eher in der Elektrotechnik angesiedelt.
Aber ich versuch trotzdem mal:

Ich vermute der Hauptteil der DDP besteht aus Glasfaser und die Oberfläche ist mit einem bestimmten Material beschichtet.

In der Anleitung steht: Das Reinigen mit Aceton verstärkt die Haftwirkung und die Objekte lösen sich nicht mehr selbständig. Dann sollte man rekonditionieren mit ca. 10 min. über Wasserdampf. Der Wasserdampf diffundiert in die Platte ein und das Selbstlöseverhalten stellt sich wieder her.

PET-G (Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Polyethyl ... halat#PETG ):
"PETG ist ein mit Glycol modifiziertes PET, welches sich durch seine wässrigen Eigenschaften (Viskosität) auszeichnet"

Glycol (https://de.wikipedia.org/wiki/Glycole ):
"Glycole werden jene Dialkohole (zweiwertige Alkohole) bezeichnet, die sich vom Ethylenglycol ableiten"

Ich kann auf die schnelle keine chemischen Gemeinsamkeit zwischen Aceton und Glycol finden. Auf jeden Fall gehören beide zur Gruppe der Alkohole.
Ich denke, dass das PET-G Filament einfach das Wasser aus der DDP zieht so wie Aceton bzw. Alkohol.


ASA (https://de.wikipedia.org/wiki/Acrylnitr ... -Copolymer ) besteht aus: Acrylnitril, Styrol und einem Acrylsäureester
https://de.wikipedia.org/wiki/Acryls%C3%A4ureester :
"Acrylsäureester wird hergestellt, indem man Acrylsäure mit dem entsprechenden Alkohol unter Zugabe eines Katalysators reagieren lässt"
Auch hier ist wieder Alkohol im Spiel.


ABS (https://de.wikipedia.org/wiki/Acrylnitr ... -Copolymer ) besteht aus: Acrylnitril, 1,3-Butadien und Styrol
2 Stoffe davon sind auch bei ASA enthalten: Acrylnitril und Styrol
Hier kann ich keine Verbindung zum Alkohol finden.


PLA (https://de.wikipedia.org/wiki/Polylactide )
Hier kann ich keine Verbindung zum Alkohol finden.



Wenn es stimmt, dass PET-G und ASA Alkohol enthalten, diese das Wasser aus der DDP ziehen und das Ablöseverhalten verschlechtern. Dann heist das diese Materialen sind für die DDP, um es nett aus zu drücken, nicht geeignet.

Da hat man so ne super tolle DDP, das beste vom Markt und dann so ein scheisss. :sauer:
Wenn man das Filament wechselt bedeudet das einen fetten Aufwand.


@ Nibbels, das ist ja uncool dass die Glaskeramik beschädigt wurde. Hast du dabei einen Haftvermittler wie Klebestift o.ä. verwendet? Weil bei dir sind weiße weiße Stellen auf dem Druckobjekt sowie auf der Platte zu sehen. Bei mir sind diese weißen Stellen nach dem Ablösen auch vorhanden, ohne Haftvermittler.
PLA und ABS hinterlassen keine weißen Spuren. PET-G und ASA schon.


Auch möchte ich meine Meinung kundtun, dass Materialschrumpfung beim Abkühlen nicht zur Ablösung führt.
Mein PLA schrumpft nicht und löst sich selbständig ab.
ASA schrumpft, löst sich aber nicht ab.
Anbei eine Tabelle von Filamenten die ich momentan zur Verfügung habe und einen Soll-Ist-Messung zur Materialschrumpfung durchgeführt habe.
Filament_Korrekturfaktor.xlsx