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Filamentquerschnitt Toleranzen

Verfasst: Sa 4. Mär 2017, 21:00
von Backofen
Hallo,
Hallo zusammen

MaxRenk hat geschrieben:
Filamentdurchmesser - 2,85+-0,15mm


Die Frage ist doch:

1.) Ist der Filamentdurchmesser innerhalb einer Lieferung konstant (pro Batch)?
Dies wäre der Normalzustand und wir messen das Filament und korrigieren es im Slicer.

2.) Ist der Filamentdurchmesser auf einer Rolle auch diesen Schwankungen ausgesetzt?
Sind die Schwankungen innerhalb eines Bauteils, dann wird es nicht sehr genau werden.

Gruß Frank
Mir hat das mit den Toleranzen keine Ruhe gelassen und nach vielen Erklärungen habe ich mal ein bischen gedruckt.
20170226_111741.jpg
20170304_085632.jpg
20170304_134327.jpg
Das Filament hatte dabei eine Toleranz von 2,68 bis 3,01 also 0,33mm.
Damit wollte ich die unkontrollierbare Spielere zwischen 90% und 111% umgehen, und reale schlechte Batchqualität testen.
Beim Flowmultiplier hatte ich 1.05 durchgängig für alle 6 Teile.
Material PLA neutral mit MFI10 bei 230° Grad

Ergebnis:
Die sechs je 360g Teile haben Gewichtsabweichungen von paar Gramm aber sind optisch streifig.
Aussenmasse und Innenmasse sind mit Faktor 1.0065 im Slicer zwar gewobbelt aber exact.
Die gewobbelte Oberfläche ist leider mit dem originalen RF1000 nicht vermeidbar.
Ich werde mir wohl zu weiteren Testzwecken einen Delta bauen müssen

Backofen

Sollte jemand die Test-Deltaecken erwerben wollen, für 66€ incl. Versand geht da was. :freunde:

Re: Filamentquerschnitt Toleranzen

Verfasst: So 5. Mär 2017, 09:23
von rf1k_mjh11
Backofen,

Na also, wie ich schon gesagt hatte - maßlich wird sich kaum was ändern. Danke, dass du meine Annahmen bestätigt hast.
Der Gewichtsunterschied ist klar - denn, wie du gesagt hast "Wenn ich 111% Material fördere muss es irgendwo bleiben.", muss das Material ja wo hin. Eben primär in die Masse, jedoch kaum in die Maße. :grins:
Dass sich der Unterschied im Filamentdurchmesser, und damit im Fördervolumen, an der Außenkontur bemerkbar macht, wurde von mir erwartet, obwohl es sich nur um wenige Hundertstel Millimeter handelt. Ich kann bei mir das 'Spindeleiern' erkennen, dass sich ebenfalls nur im Hundertstel-Millimeterbereich abspielt. Daher nahm ich an, dass sich Toleranzschwankungen ebenso an der Außenkontur abzeichnen würden. Diese Abweichungen springen, unter den richtigen Lichtverhältnissen, einfach stark ins Auge.

Der geringe Längenunterschied könnte von einem Kalibrierungsfehler in der X- und Y-Achse kommen. Ich habe selbst schon lange einen leicht abweichenden Wert in der Firmware eingearbeitet, basierend auf meiner eigenen Berechnung (statt 4.761875 eben 4.761906). Und mein Wert muss auch nicht ganz richtig sein - Verrechnen ist menschlich!
Um den Kalibrierungsfaktor exakt empirisch zu ermitteln, würde ich eine Messuhr, usw., benötigen. :weinen:

mjh11

Re: Filamentquerschnitt Toleranzen

Verfasst: So 12. Mär 2017, 08:51
von Backofen
Wie groß darf denn der Durchmesser überhaupt sein?
Wann verstopft der 1,75 mm und der 3mm Hotend?
Gibt es da irgendwo Daten?
Hat das schon jemand gemessen?

Bei Conrad habe ich in der Bauteilbeschreibung nix gefunden.

Re: Filamentquerschnitt Toleranzen

Verfasst: So 12. Mär 2017, 11:16
von rf1k_mjh11
Backofen,

Ist eine gute Frage. Man sollte fast verlangen, dass ein Druckerhersteller diesen Wert bekannt gibt.

In jedem System dürfte meistens das Hot End der bestimmende Faktor sein. Was immer dort für eine Mindestbohrung aufscheint, muss nicht zwangsläufig gleichzeitig der maximal verwendbare Filamentdurchmesser sein. Das heißt, eine Bohrung von 3.2mm im Hot End bedeutet nicht automatisch, dass ich 3.199mm Filament verwenden kann. Wobei ich hier mit 3.199mm den Maximalwert aller Querschnittsabmaße meine.

Zur Beruhigung kann ich sagen, dass beim V2 die Bohrung irgendwo bei 3.5mm ist, beim 1.75-er System ungefähr 2mm. Damit sollten auch stark abweichende Filamente problemlos klappen. Damit sollten eigentlich 3.1mm absolut problemlos klappen, bei einem 1.75-er System sollten 1.85mm auch noch gehen. Mir selbst sind solche 'dicken' Filamente noch nicht untergekommen.

Wenn einer billiges Filament mit 3.4mm kauft - der ist selbst schuld, auch wenn die Toleranz 3.95-3.40 beträgt. Wenn der Lieferant schon den Durchmesser von 3mm (heutzutage eher 2.85mm) nicht hinbekommt, wie soll er die weitaus komplexeren Eigenschaften des Kunststoffs hinbekommen? :yes: So einen Lieferanten traue ich nicht mal zu, dass er das Material knotenfrei auf eine Spule aufbringen kann.


Um auf das erste Beispiel zurückzukommen, wo man 3.199mm Filament in einer 3.2mm Bohrung einführt. Das könnte vielleicht bei ABS, PLA, PETG, und andere, 'relativ steife' Materialien klappen. Bei den flexiblen Materialien, wie NinjaFlex, FilaFlex, usw., wird man unweigerlich scheitern. Diese Filamente stauchen sich durch den Förderdruck leicht auf, womit der Durchmesser steigt und die Bohrung völlig ausfüllen würde. Damit steigt die Reibung, daher steigt der Förderdruck noch mehr, es staucht sich folglich noch weiter auf ... Katastrophe! Das Filament sucht sich einen anderen Weg. Das ist einer der Gründe, wieso man mit diesen Filamenten zur Zeit einfach nicht so schnell drucken kann.

mjh11

Re: Filamentquerschnitt Toleranzen

Verfasst: So 12. Mär 2017, 13:43
von Backofen
rf1k_mjh11 hat geschrieben:
Wenn der Lieferant schon den Durchmesser von 3mm (heutzutage eher 2.85mm) nicht hinbekommt, wie soll er die weitaus komplexeren Eigenschaften des Kunststoffs hinbekommen?

mjh11
Das sind fast immer zwei verschiedene Herstellers, bis zum Granulat und dann das Produkt.
Mischungen, wie z.B.. mit Metallanteilen kann man vorab granulieren, oder mit Dosiersystemen in Kleinmengen teuer produzieren.
Wenn man sich eine eigene Entwicklungsabteilung leisten kann, das sind Testläufe ohne Ende.

Doch zum Durchmesser, selbst mit dem billigen Filastruder sind druckfähige Filamentes herzustellen, wie man immer wieder auf YouTube sehen kann.
Die Toleranzen sind dabei scheinbar (keiner sagt was genaues) in Ordnung.

Backofen

Re: Filamentquerschnitt Toleranzen

Verfasst: So 12. Mär 2017, 19:37
von rf1k_mjh11
Backofen,

Da hast vermutlich recht. :oops: Der Filamentextrudierer kauft wahrscheinlich das Granulat zu.

Das einzige was der Filamentextrudierer vermasseln kann, ist die Temperatur, den Durchmesser/Querschnitt, und das Zeug zu warm auf die Spule zu wickeln (knotenfrei).

mjh11