Guten Morgen,

bei mir fehlt seit heute nacht ein Splitter im Druckbett. Der klebt am Bauteil. Es handelt sich dabei um das Originalteil des RF2000 und das "Loch" ist nun in etwa in der Mitte des Druckbettes. Darum hier eine kurze Doku:

- Material: Nylon von 3D Prima
- Bett 110°C mit etwas Prittstift. Nach dem ersten Layer auf 95°C. Vor der Temperaturänderung auf 95°C ist sowas nie passiert, ich hatte dasselbe Teil schon ein paar mal "drucken wollen".
- Der Rand der Bauteils hob sich grundsätzlich ab, trotz Brim, daher habe ich daran in den letzten Tagen herumvariiert. Es handelt sich beim Druckobjekt im Grunde um eine große ebene Platte mit Vesa-Bohrungen für Monitore.
- Ich war nachts nicht vor Ort und das Teil durfte sich selbst abkühlen.

Verwirrend für mich: Das Teil hatte an manchen stellen echt mies gehalten und an anderen wohl bombig fest. Und das wiederholbar. Man sieht noch den aufklebenden Brim der Platte, die etwa 4mm hoch ist.

Hier sind Bilder: Mal sehen, wie das Thema bei mir weitergeht. Ich muss erstmal andere Sachen erledigen, dann recherchiere ich dazu - und vermutlich werde ich wie wegen den fehlenden Federlein "wieder" ein Kontakt-Formular an die Technik von Conrad absetzen.

LG

Hallo Nibbles,

bei allen Gläsern und Glaskeramiken ist es so, dass sie sehr schnell reißen oder splittern, wenn sie irgendwo eine Macke in der Oberfläche haben.
Wenn man genau auf die Platte schaut kann man die Splitterung immer zu so einer Beschädigung zurück verfolgen. Auf deinem letzten Foto meine ich die oben links auszumachen.
Wenn darüber nun Kunststoff haftet und langsam abkühlt, wirken an diesem Schwachpunkt plötzlich sehr hohe Scherkräfte und die Platte reißt. Dieses Verhalten liegt einfach in der Natur des Materials.

Den Spaß hatte ich auch schon beim Druck von t-Glase.
Da ich glücklicher Weise an der Quelle sitze konnte ich mir schnell eine neue zuschneiden lassen.
Ich werde demnächst mal probieren an eine Nextrema-Platte ran zu kommen. Das ist angeblich noch etwas härter als die gewöhnliche Glaskeramik.

Fazit : Sobald man eine Macke in seiner Glaskeramikplatte entdeckt, kann man sich getrost schonmal um Ersatz kümmern. So ein Bruch ist dann eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.

Hi

Generell kann das sein, aber soweit ich das im Blick hatte, ist bei mir nie ein Crash passiert und ich habe da auch niemals irgendwas drauffallen lassen.
Meine Theorie war dabei, dass ich mit der Platte und deren Eigenspannungen einfach Pech hatte. Bei Hochtemperaturteilen für Raumfahrt ist es generell üblich, überzählige Hitzeschilde (Keramik) zu bauen und den Ausschuss rauszutesten. (Auch mit Röntgen, MRT etc. ...)

Ich wusste von Anfang an, dass sowas passieren kann und man darauf aufpassen muss.
Und dann wars da, als ich es nicht erwartet hätte.
Das Loch ist nicht tief.
Ich kann ganz grob mit dem Messchieber 0.3mm bis 0.4mm messen.
Der tiefste Punkt wird tendentiell bei 0.5mm sein. Da fehlt nur ein Stück Oberfläche. Auf dem Bauteil sieht das Ausbruchstück so aus, als hätte man etwas Sekundenkleber verlaufen lassen.

Inzwischen habe ich per Webformular in der Technikabteilung von Conrad angefragt, wie ich damit umgehen muss und wie sowas normalerweise gelöst wird.

[Edit: ...] Ich dachte zuerst, diese Tangenten wären Kratzer, aber beim Scan glaube ich zu sehen, dass das feine Risse sind. Weil einer der "Kratzer" in den Ausbruch reinführt.

Naja, Thema erledigt
Das Teil ist wohl einfach hin!
Vorerst benutze ich Blue-Tape oder ich drucke weit weg vom Loch. Doch schade ist das schon...

LG

Darrol hat geschrieben:Fazit : Sobald man eine Macke in seiner Glaskeramikplatte entdeckt, kann man sich getrost schonmal um Ersatz kümmern. So ein Bruch ist dann eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.

Schade. Ich hatte so ein Schadensbild bei meiner Keramikplatte und habe mir extra deswegen selbst eine Glaskeramikplatte gebastelt. Das Obige heißt also, auch mit Ceran bin ich nicht gegen Absplitterungen gefeit. Meine Platte habe ich aus einem gebrochenen Glaskeramikkochfeld gebastelt - da sind sicher schon kleine Macken dabei gewesen.

Na ja, Schlaf werde ich hoffentlich keines deswegen verlieren.

mjh11

Wenn es sich bei den Macken um feine Kratzer handelt, kann man die Platte evtl noch retten indem man sie mit GK-Reiniger und sehr viel Geduld weg poliert.
Solange man eine Spiegel glatte Oberfläche vor sich hat sollte hoffentlich nicht viel passieren.
Um Spannungsrisse durch schnelle Temperaturwechsel muss man sich generell keine Sorgen machen.
Ceran verhält sich in solchen fast genauso gut wie das hier beworbene Material
https://youtu.be/7Qey4jQYTjQ

Bei mir war leider eine dicke Kerbe drin nachdem mir mal das HotEnd mit viel Schwung abgerutscht ist. Damit hatte sich das Polieren für mich erledigt.
Aber bei kleinen Kratzern sollte es eigentlich funktionieren. (Ich habe es selbst noch nicht probiert, ich gebe gerade nur Tipps von unseren Materialentwicklern wieder. )

Ok, wenn Spannungsrisse da kein Thema sind, muss ich mir was anderes überlegen, woran es gelegen haben könnte.
Wenn mir klar wäre, was ich da falsch gemacht haben könnte, würde ich die halt "neu kaufen" und das zukünftig vermeiden.

Aktuell habe ich leider überhaupt keine Ahnung wie eine Macke auf die Platte gekommen sein könnte.
Hotend abgerutscht... aus (maximal) 5mm Höhe, soweit ich mich erinnere.

[Wenn Düsensturz die Haupt-Sterbe-Ursache der Glaskeramikplatten ist, sollte man evtl. grundsätzlich eine Schutzhülle drüberlegen, wenn man Düsen wechselt oder am Hotend schraubt. Zumindest ich würde das jetzt so machen.]

Lag es vielleicht doch am Nylon und extremer Teilhaftung, obwohl es woanders völlig abgelöst ist?
Denn ich hatte eine große Fläche bedruckt und weil das immer wieder gewarped hat, hatte ich das erst mit Prittstift und dann mit Prittstift und Brim festzementiert. Geholfen hats aber nicht. Vermutlich wegen dem Luftzug vom Extruderkühler und meinem sozusagen nicht beheizten Bauraum.

Haja... fühlt sich nur doof an, evtl. wieder auf dasselbe System zu setzen, wenn nicht klar ist, warum das bisherige sich verabschiedet hat.

LG

Ich würde das einfach als Materialfehler abtun, und bei Conrad Reklamieren...
Ein versuch ist es wert.

Oo

Das ist jetzt halt so

Allerdings... drucken kann ich mit dem Bett immernoch! Ich muss nur schauen, dass ich kleinere Objekte aus der Mitte rausschiebe und evtl. die Gitterlinien im Repetier-Host abzähle, bevor ich slice.
Vorerst bleibt das Bett also drin.

Ich hatte testweise einmal drübergedruckt. Man sieht dann das "0.5mm Loch" auf dem Teil, aber eigentlich ist das kein Problem.

LG

Ein paar Ergänzungen:
Offizielle Stimmen sagen, dass...

Brauche ich eine neue Heizung?
"Im Prinzip kann der Benutzer auch einen hitzefesten Spezialkleber verwenden oder hitzebeständiges Silikon.
Ohne neuen Kleber hält die Heizplatte nicht mehr an der Keramik.
--> Eine neue Heizung ist zu empfehlen."

Wie kann das passieren?
"Das ein Splitter rausbricht liegt nicht an den Verspannungen der Keramik, sondern an den Verspannungen des Druckstücks.(wahrscheinlich ABS).
Der Benutzer sollte am Besten die Einhausung verwenden und vielleicht zusätzlich ein Kapton-Tape oder ähnliches."

Glaskeramik?
"Bei der Glaskeramik ist das Problem noch schlimmer."

An dieser Stelle: Es kann gut sein, dass ich das Material einmal geschwächt hatte, da ich mit einem Dest-Wasser-Spray bei zu hoher Temperatur draugesprüht haben könnte. -ganz evtl. bei ganz unscharf zu hoher Temp. -
Das ist eine Theorie, die ich im Nachhinein für möglich halte, aber für meinen Fall eigentlich kaum akzeptieren kann. Jemand hatte mal geschrieben, das sich die Wirkung von sowas viel später äußern kann. Darum könnte das die Ursache gewesen sein.

LG

Nibbels,

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Glaskeramik so empfindlich wäre. Ich spreche damit den Kälteschock durch darauf gesprühtes Wasser an.
Da hätte bei mir (und vielen, vielen anderen) das Kochfeld schon mehrmals den Geist aufgegeben haben. Beispiel: Steak oder Schnitzel scharf anbraten - die Pfanne kurz auf die Seite und schwupps - gleich darauf ein paar Wassertropfen auf die noch bis zu 160° heiße Stelle getropft (vom abgehobenen Deckel des nebenan köchelnden Gemüses oder der Pasta - oder von nassen Händen). Passierte bei mir garantiert einmal pro Monat (ich koche nur am Wochenende). Ich verwende die Form "passierte" deshalb, weil ich vor einem Jahr auf induktiv umgestellt habe, da wird das Glas nicht ganz so heiß (aber immer noch so heiß, wie das Druckbett des RFx000).
Die einzigen kaputten Kochfelder, die ich gesehen habe, waren solche, wo ein schwerer Topf oder Pfanne darauf gefallen ist (ich habe einige gesehen, als ich nach einem kaputten Kochfeld gesucht habe, um mein eigenes Glaskeramikbett zu machen).

mjh11