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Druckplatte reinigen

Verfasst: Sa 3. Sep 2016, 13:18
von Holger
Hallo,
zur Zeit drucke ich mit Smart-Abs. Habe das Druckbett des RF1000 mit Aceton gereinigt und mit Glasreiniger nachgeputzt, seit dem lassen sich Druckobjekte nur sehr schwer vom Bett lösen.
Teilweise brechen Strukturen aus dem Druckobjekt. Die Brim und die sonstigen Reste kratze ich zur Zeit mit einem Schaber aus Holz los. Dies ist bei großen Flächen sehr zeitintensiv. Vor einem Ceranfeldschaber oder ähnlich rabiaten Methoden schrecke ich noch zurück..
Vielleicht habt ihr ja ein Idee wie sich das Problem "lösen" lässt.

Re: Druckplatte reinigen

Verfasst: Sa 3. Sep 2016, 14:29
von AtlonXP
Hallo Holger,

mit Smart-ABS kenn ich mich nicht aus.

Ich gehe davon aus, dein RF1000 ist neu und du hast die weise Keramikkachel als Druckbett.
Zum nachreinigen empfehle ich dir Spiritus oder von SIDOL Küchenkraft mit Wasser verdünnt, anstatt Glasreiniger.
Glasreiniger lässt mit der Zeit deine Zahnriemen altern.

Normalerweise sollte sich dein Druckteil von alleine lösen, wenn die Bett Temperatur unter 60 °C ist.
Vielleicht noch etwas mehr abkühlen lassen.

Die Haftung wird nach ein paar Drucke von alleine abnehmen und dein Problem geht ins Gegenteil über.

Versuch die scharfkantige Oberfläche der Keramikkachel weiterhin zu schonen.

LG AtlonXP

Re: Druckplatte reinigen

Verfasst: Sa 3. Sep 2016, 15:48
von RAU
Richtig, das Problem hätten so manche gerne ;)

Holger, so lange es so gut haftet, könntest du auch die Platte einfach so lassen und beim Drucken variieren. Also genau das Gegenteil von dem, was sonst für eine bessere Haftung empfohlen wird: den ersten Layer mit weniger Anpressdruck drucken (größerer Anfangsabstand) und/oder geringere Bett-Temperatur einstellen.

Re: Druckplatte reinigen

Verfasst: Sa 3. Sep 2016, 17:00
von AtlonXP
Hier noch im ernst an Holger,
die Bett Temperatur zu senken, soweit es geht, ist hier der beste Vorschlag.

An RAU:
Hurga !#!
Ich habe keine Probleme mit der Haftung mehr. :P
Meine Teile stehen da, wie draufbetoniert!
Deshalb entferne ich meine Druckteile nach Maurers Manier.
Mit Hammer und Meißel, es geht alles ab!

Ich weis, ich mach vieles falsch. :oops:

LG AtlonXP

Re: Druckplatte reinigen

Verfasst: Sa 3. Sep 2016, 17:15
von Holger
Danke für die Antworten,

der Drucker besitzt die weiße Keramikplatte als Druckbett, ist allerdings schon über ein Jahr alt. Vor dem Reinigen mit Aceton hatte ich manchmal auch das Problem mit dem selbstständigen Ablösen. Mir ist das selbstständige Ablösen ehrlich gesagt lieber - mache mir ernsthaft Sorgen das Druckbett beim Entfernen des Druckobjektes zu zerstören!!! Das ABS saß leider bei den letzten Drucken so fest, dass ich jedes Mal die Platte ausbauen musste um sie zu reinigen. Das Druckbett war zu diesem Zeitpunkt bereits ausgekühlt.

Vielleicht erläutere ich einmal mein Vorgehen beim letzten Druck:
- Filament vorgetrocknet (scheint fix Feuchtigkeit zu ziehen)
- Düse im Acetonbad gereinigt
- Heatbedscan ist entsprechend aktuell
- Z-Achseneinstellung so, dass bei 5 Blatt 80g Papier dieses nur ganz leicht von der Düse berührt wird
- Extruder und Heatbed 20min vorgeheizt
- 1.Layer mit ca. Z: +50um gedruckt (bei einem Druck mit der Fläche eines A5-Blattes verstopft sonst die Düse)
- 1.Layer Betttemperatur: 145 Grad Extruder 270 Grad, ab dem 2.Layer Betttemperatur 110 Grad Extruder 260 Grad
- kein Lüfter
- Druckzeit lag bei den letzten 3 Werkstücken zw. 5 und 14 Stunden, das Problem tritt aber auch auf wenn der Druck nach 3min abgebrochen wird.

Die Temperaturen habe ich bereits versucht zu ändern, was sich negativ (evt. zufällig) auf die Druckqualität ausgewirkt hatte.
Der Drucker besitzt ein Plexiglasgehäuse und steht unter dem Dach. Außentemperatur jetzt im Sommer zw. 15 und 35 Grad was sich ungünstig auf den Abstand zwischen Bett und Düse auswirkt und zur Folge hat das ich eine Temperaturkompensation während des Druckes von Hand vornehmen muss und entsprechen den Z-Abstand nachstelle (vielleicht gibt es ja dazu auch schon eine Lösung).

Re: Druckplatte reinigen

Verfasst: Sa 3. Sep 2016, 17:46
von Holger
So,
habe den Drucker eben nochmal mit einem Holzspachtel + Aceton getränktem Lappen sauber geschruppt :-(
Evt. versuche ich nochmal an den Temperaturen zu drehen..

Re: Druckplatte reinigen

Verfasst: Sa 3. Sep 2016, 17:55
von RAU
AtlonXP hat geschrieben:Meine Teile stehen da, wie draufbetoniert!
Das ist so mit der plangeschliffenen Keramikplatte, oder?

Man könnte sagen, du das selbe Phänomen wie Holger, nur du findest es gut und er nicht. ;)
Obs jetzt wirklich die gleiche Haftstärke hat, sehen wir freilich hier nicht. Es sind aber auch schonmal Keramikstücke beim Ablösen mitgekommen, man sollte schon aufpassen.

Re: Druckplatte reinigen - ABS Haftung & Aceton

Verfasst: So 4. Sep 2016, 11:33
von rf1k_mjh11
Holger,
Holger hat geschrieben:Hallo, zur Zeit drucke ich mit Smart-Abs. Habe das Druckbett des RF1000 mit Aceton gereinigt und mit Glasreiniger nachgeputzt, seit dem lassen sich Druckobjekte nur sehr schwer vom Bett lösen.
Teilweise brechen Strukturen aus dem Druckobjekt. ...
Ich habe seit kurzem so meine eigene Theorie entwickelt. Vielleicht gibt es hier jemand, der es bestätigen oder widerlegen könnte.
Die Keramikplatte, liebevoll 'Barockfliese' genannt, ist unter Umständen gar nicht glasiert. Damit könnte die Oberfläche leicht porös sein. Reinigt man diese mit Aceton (wenn noch ABS Reste vorhanden sind), oder, wie in meinem Fall, behandelt man diese zur Haftverbesserung mit 'ABS-Juice', könnte ein wenig ABS regelrecht in das poröse Material eindringen. Wird daraufhin mit ABS gedruckt, könnte ein so inniger Verbund entstehen, dass sich Teile der Fliese mit dem Druckobjekt ('permanent') verbinden. Dann könnte, so wie bei mir, hier beschrieben, Teile der Oberfläche beim Objektentfernen mit ablösen.
Es gab einen Beitrag, hier, wo ein sehr schlimmes Ablösen gemeldet wurde. Ob in dem Fall ABS-Juice eingesetzt wurde, ist nicht bekannt.

Wie gesagt - bloß eine Theorie. Bin kein Fliesenleger oder Keramikspezialist, daher kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, dass die Fliese nicht glasiert ist, oder ob meine Theorie überhaupt Hand und Fuß hat.

mjh11

Re: Druckplatte reinigen

Verfasst: So 4. Sep 2016, 13:54
von Holger
Hallo MJH11,
da könnte was dran sein. Evt. lösen sich die ABS-Reste mit dem Folgedruck. Gestern habe ich 4 Werkstücke zusammen bei 125 Grad Betttemperatur (1.Layer) gedruckt. Bei den vorhergehenden Drucken lag das Problem flächendeckend vor. Diesmal ließen sich 3 Werkstücke vom abgekühltem Bett mit sanfter Gewalt lösen, das 4 war jedoch wie Draufbetoniert .-) Immerhin musste ich diesmal das Bett nicht sauberschrubben. Hm, wenn ich mir die Links so ansehe, sollte ich langsam auf das Ceranbett sparen..

Re: Druckplatte reinigen

Verfasst: So 4. Sep 2016, 18:18
von AtlonXP
Hallo zusammen,

an Rau: Ja ich betoniere gern.

Ich bin zwar kein Maurer und kein Fliesenleger und möchte hier mal aus einem Werbefilm von
C…. in abgewandelter Form Zitieren: „ Die Gschichten mit der Sbachtl, sind wieder sehr modern“! :lol:

An mjh11, du liegst hier, wie meisten richtig.

Die Keramikkachel schätze ich im Auslieferungszustand mit geschlossenen Poren ein. (Fertigungstechnisch bedingt).
Beschichtung ? Irgendwas Raues ist drauf (Quarz oder Korund)?
Jedenfalls nagt es schön an der Düse, wenn diese zu nahe am Bett läuft.

Nach einer Bearbeitung wie ich es getan habe, ist diese im Mikron Bereich offenporig.
Dies bringt Anfangs noch eine gute Haftung, aber mit der Zeit wird das Ding speckig und alles ist noch schlechter.

Das mit den Abplatzungen waren meine Bedecken, die ich über Bord geworfen habe.
Folgendes sollte man beachten:

Man sollte es tunlichst vermeiden, bei aufgeheiztem Druckbett noch mal schnell feucht nach zu wischen!

Das Druckbett darf nie einen Kälteschock bekommen!

Dasselbe gilt: Das Druckteil zu entfernen nach Maurers Manier!

Ich denke, es entstehen Mikrorisse und nun kann man es gedanklich weiterspinnen.

Wenn ich Recht habe, dann werde ich noch lange Freude an meiner Specialkachel haben.
Sollte diese mal das Zeitliche segnen, dann Kommt eine ALU Platte drauf!
Auf dieser Aluplatte wird dann irgendetwas weiter aufgebaut. Ich bin noch am Probieren.

An Holger:
Ich habe eine fabrikneue Ceranplatte vom RF2000 herumliegen und werde diese aus folgenden Gründen nicht verwenden:
Die Platte ist bollen krumm und knalle hart.

Ceranglas ist nach meiner Einschätzung eine andere Glaszusammensetzung und wird vor Produktionsende nochmals bei sehr hohen Temperaturen spannungsfrei geglüht.
Durch das Glühen wird die Platte genauso Krumm wie unsere Keramikkachel, die wahrscheinlich das gleiche hinter sich hat!

Der Vorteil von Ceranglas ist jedoch, es ist nicht so Kälteschock empfindlich.

An mjh11:

Wir beide hätten unsere Bemühungen abkürzen können mit dem Ceranglas.
Ein Haarlienal auf Muttis Küchenherd, hätte uns die Wahrheit offenbart!

LG AtlonXP