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RF2000 mit RaspberryPi3 als Server [Empfehlung mit Anleitung]

Verfasst: Fr 8. Apr 2016, 15:31
von ahoeh
Hallo liebe RFx000-Gemeinde,
meine ersten Erfahrungen mit dem RF2000 habe ich bereits hier mit euch geteilt:
Portal > Foren-Übersicht > Renkforce RF2000 Forum > Hardware > Sonstiges > RF2000 Bausatz: Aufbau, Erste Erfahrung, Verbesserungen?!

Dort habe ich auch über die "Probleme" mit dem Drucker berichtet. In diesem Thread möchte ich mich dem Druckerserver widmen und somit folgende Probleme angehen:
  • USB einstecken / ausstecken verursacht kompletten Reset.
  • Gelegentlich "stürzt die Druckersteuerung ab"
  • Neu: Der Rechner muss selbst dann mitlaufen, wenn er nur für den Druck benötigt wird. Kostet unnötig Ressourcen/Strom.
  • Neu: Der Rechner kann auch nicht zwischendurch Neugestartet werden.
  • Neu: StandBy, oder ganz tolle wichtige Windows-Updates können schonmal einen längeren Druck versauen.
  • Neu: Windows ist zudem ja nicht das stabilste System, erst recht nicht wenn man damit viel experimentiert.
  • Neu: Der Drucker ist örtlich gebunden.
  • Anmerkung: Druck per SD ist für mich keine Alternative. Hier ist das Drucker-interne Menü leider nicht ausreichend gut um alle Parameter zu überwachen und ggf. anzupassen, wie es mit dem Repetier-Server der Fall ist. Der wie ich finde erstmal keine Wünsche offen lässt.
Die folgende Anleitung hängt diesem Thread als handliche PDF an und kann privat verwendet werden wir ihr möchtet.
Alle Angaben wie immer nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch immer ohne Gewähr.
Durchführung auf eigene Gefahr! ACHTUNG beim Umgang mit Hitze, Strom und Spannung!
** Entschuldigt das Bilder-Chaos. Leider lässt dieses Forum nicht mehr als 10 Datein je Beitrag zu. Ich musste improvisieren.
Auch hätte ich Textteile der Übersicht wegen gerne in einzelne Spoiler geschrumpft, ging nicht.**
Upgrade: Druckserver mit Raspberry Pi zur Entkopplung vom Computer

Übersicht
  • Einkaufsliste
  • Hilfsmittel
  • Downloads
  • Anleitung Step-by-Step
Warum das Ganze?
  • Contra Weitere Hardware, Zusätzliche Anschaffungskosten, Mehraufwand
  • Pro vom Arbeitscomputer unabhängiges Gesamtsystem (Steuerung und Drucker) sowie
    • Zuverlässigere und stabilere Kommunikation zwischen Software und Drucker
    • Jederzeit Eingriff in die Druckersteuerung möglich
    • Geräteunabhängiger Zugriff per Weboberfläche
    • Mehrere Nutzer-Accounts möglich
    • Komfortable Überwachung des Druckers per Weboberfläche, Webcams, usw…
  • (Pro) Spart einiges an Strom, falls der Computer nicht ohnehin eingeschaltet ist
Einkaufsliste – feste Bestände
  • 1x Raspberry Pi 3 Model B (bis 10x schneller als Vorgänger, WLAN & Bluetooth onBoard!)
    • Prozessor: 1.2GHz 64-bit quad-core ARMv8 CPU
    • Verbindung: 802.11n Wireless LAN, Bluetooth 4.1, Bluetooth Low Energy (BLE)
    • Weitere Hardware wie beim Pi 2
      • 4 USB ports, 40 GPIO pins, Full HDMI port, Ethernet port
      • Combined 3.5mm audio jack and composite video
      • Camera interface (CSI), Display interface (DSI)
      • Micro SD card slot (now push-pull rather than push-push)
      • VideoCore IV 3D graphics core
  • 1x 16GB-microSD-Karte (Raspbian, Tools und ein paar Gcodes benötigen schon 8GB)
  • 1x MicroUSB-Ladegerät (es reicht ein altes vom Handy, Hauptsache 5V und gerne >800mA)
  • 1x USB-A/B-Verbindungskabel (zwischen Drucker und Raspberry)
  • 1x LAN-Kabel (falls WLAN nicht verfügbar ist)
*Preistipp für Amazon-Besteller: Legt euch die zu bestellenden Artikel in den ‚Einkaufswagen‘ und bleibt Amazon mal 2 Tage fern. Schwups gibt’s ein paar nette Hinweise, dass sich der Preis geändert hat. In meinem Fall zum Beispiel auf 39,04€ statt 45,50€ macht ~15% Rabatt. Ist doch nett.

Hilfsmittel – zur temporären Nutzung
  • 1x USB-Tastatur/Maus-Set - Meine Empfehlung Logitech K400, warum?
    • Tastatur mit integriertem Laptop-Touch-Mauspad
    • Ist die Tastatur einmal mit dem Empfänger am PC gekoppelt worden, kann man diese ohne große Einrichtung überall einstöpseln und direkt loslegen
    • Handlich und sparsam an Batterien
  • 1x Bildschirm mit HDMI-Kabel, oder passendem Adapter (temporär, später nicht nötig)
  • 1x SD-Karten-Lesegerät und microSD-SD-Adapter (zur Vorbereitung des Betriebssystems)
  • Entweder Kenntnisse bezüglich Linux/Raspbian, oder keine Scheu mal ein paar Befehle eintippen zu müssen
  • Geduld und ca. 1-2h Zeit (auch je nach Downloadgeschwindigkeit)
Übersicht des Aufbaus
Bild
Der Platz für den RaspPi3Dserver ist noch nicht endgültig, da ließ er sich jedoch erst einmal ohne größere Anpassung festschrauben. Allerdings mussten hierzu 2 Stück 5mm längere Schrauben genommen werden, sofern eine Einhausung genutzt wird!

Downloads – vorab, für Ungeduldige und langsame Internetleitungen
Um später schneller durchzukommen und nicht auf die Downloads warten zu müssen können vorab folgende Daten heruntergeladen werden: Anleitung – Step by Step
Der Raspberry Pi – kurz: Pi oder Raspi – wird hier genutzt, da ich es einfach mal ausprobieren wollte.
  1. Alles aus den Listen oben bestellen und/oder zusammensuchen
  2. Dem Raspberry Pi gerne vorab/während dessen ein schönes Zuhause drucken.
    1. Dies schont später die Platine, sieht schön aus und wir drucken ja gerne ;-) sonst würdest du das hier ja nicht lesen. Ich habe mir bei >>thingiverse.com<< dieses Gehäuse geladen: thing:922740
  3. Das Betriebssystem des Raspberry Pi vorbereiten
    1. Formatiere die SD-Karte, hier ist das einfache Tool >SDFormatterv4< zu empfehlen.
      1. Runterscrollen, die EULA akzeptieren und den Download abwarten
      2. Entpacke die Zip-Datei und führe das Setup aus
      3. Öffne das Programm und formatiere mit folgenden Einstellung die Karte.
        ACHTUNG: die Wahl des richtigen ‚Drive‘ sollte lieber genau geprüft werden! Datenverlust-Gefahr!
        Bild
      4. Das Programm SDFormatter kann jetzt geschlossen werden.
    2. Lade das Betriebssystem (hier: Raspbian) auf die SD-Karte
      1. Lade auf Raspberry.org das aktuelle Raspbian herunter
      2. Lade auf sourceforge.net den Win32 Disk Imager herunter Win32 Disk Imager wird seit der ersten Pi Generation erfolgreich eingesetzt
      3. Starte die ‚install.exe‘ des Win32DiskImager und führe das Setup aus
      4. Entpacke die ‚.zip‘-Datei der Rasbian-Version, sodass Du eine ‚.img‘-Datei zur weiteren Verwendung erhältst
      5. Öffne – ggf. mit Administrationsrechten – den Win32 Disk Imager
      6. Unter Image File muss jetzt die extrahierte ‚.img‘-Datei ausgewählt werden
      7. Unter Device muss der Laufwerksbuchstabe der formatierten SD-Karte ausgewählt werden. Hier wieder ACHTUNG vorsichtig sein! Wähle nicht versehentlich ein falsches Laufwerk! Datenverlust-Gefahr!
      8. Klicke jetzt auf die Schaltfläche ‚Write‘ und warte ab bis der Prozess abgeschlossen ist. Um die Zeit zu überbrücken kann sich, wer mag, derweil das Video aus 4a anschauen: https://www.raspberrypi.org/help/quick-start-guide/
      9. Nach Abschluss darf sich hoffentlich über folgende Meldung gefreut werden
        Bild
      10. Beende den Win32 Disk Imager
      11. Die SD-Karte kann nun per „Hardware sicher Entfernen“ vom PC getrennt und ausgeworfen werden
  4. Den Raspberry Pi vorbereiten
    1. Wer lockere Lern-Videos mag, kann sich den Quick-Start-Quide auf Raspberry.org gerne mal ansehen: https://www.raspberrypi.org/help/quick-start-guide/
    2. Stecke die vorbereitete microSD-Karte in den Slot (auf der Unterseite zu finden)
    3. Verbinde die benötigten Kabel mit dem Raspberry
      1. HDMI zum Monitor
      2. LAN (falls kein WLAN genutzt werden soll)
      3. USB Maus/Tastatur
      4. Und zuletzt MicroUSB zur Stromversorgung
        Zack da startet und bootet der Raspberry Pi schon
        Bild
        Die Boot-Zeit sollte allgemein so etwa 7-20 Sekunden betragen. Währenddessen rattern einige Zeilen über den Bildschirm. Keine Sorge. Dann erscheint der Desktop mit der Himbeere.
  5. Das Betriebssystem ‚Raspbian‘ einrichten
    1. Fall erforderlich kann jetzt das Dateisystem expandiert werden. Dies ist nötig, da Raspbian auf 2GB große Partitionen ausgelegt ist und die SD-Karte von den Tools zuvor gegebenfalls auch dementsprechend formatiert wurde. Wir würde den Rest bis zur Speichergrenze (~14GB bei einer 16GB-Karte) verlieren. Nach dieser Expansion stehen dem System die vollen 16GB zur Verfügung.
      Bild
      -> MENÜ > Preferences > Raspberry Pi Configuration >
      ###_BILD_009_BILD_### ###_BILD_010_BILD_###
      -> System > Filesystem > Expand Filesystem > …wait… > OK > OK > Reboot? YES
    2. Die System-Sprache kann jetzt zu Beginn je nach Geschmack geändert werden. Dieses Tutorial bezieht sich auf die deutsche Einstellung.
      ###_BILD_011_BILD_### ###_BILD_012_BILD_###
      -> MENÜ > Preferences > Raspberry Pi Configuration >
      Bild
      -> Localisation > [Set Locale] dann [Set Timezon] dann [Set Keyboard] dann [Set Wifi]
    3. Der Raspberry Pi sollte nun noch gegen ungeschützten Zugriff gesichert werden. Die Hacker werden es zwar nicht gerade auf Dich und Deinen 3D-Drucker abgesehen haben, jedoch sind Standard-Root-Passwörter grundsätzlich nicht zu empfehlen. Gib deinem Pi ersteinmal einen Namen, der wird später auch im Heimnetzwerk genutzt. Danach schütze deinen Pi mit einem sicheren Passwort.
      -> MENÜ > Preferences > Raspberry Pi Configuration >
      ###_BILD_014_BILD_###
      -> System > Hostname (DeinPi) dann Passwort [Change Password…]
    4. Zugang zum WLAN, falls du nicht per LAN mit deinem Heimnetzwerk verbunden bist Dazu einfach oben-rechts neben der Uhrzeit auf das Netzwerksymbol klicken, dein WLAN auswählen und den WPA2-Schlüssel eingeben. Zack verbunden. ;-)
    5. Ein Neustart übernimmt dann auch die letzten Änderungen. Fertig.
    Exkurs (mein Tipp) Raspberry Pi per Remote-Desktop steuern
    Wer wie ich den Raspberry hauptsächlich erst einmal als Druckerserver nutzen und mit möglichst wenig Verkabelung und Zusatzhardware arbeiten möchte, sollte hier weiterlesen. Das Ziel ist es später nur noch folgenden Aufbau zu benötigen:
    USB-Netzteil -> mikroUSB-Kabel -> Raspberry Pi -> USB-A/B-Kabel -> Drucker
    mehr Hardware wird dann nicht mehr benötigt
    Danach funktioniert also alles weitere ohne Monitor, Maus, Tastatur, Lautsprecher, usw…!
    1. Öffne das Terminal in Raspbian – oben-links das dritte Symbol, der Monitor
    2. Gib „sudo apt-get install xrdp“ in das Terminal ein. Drücke ENTER, warte, fertig.
    3. In Windows die Remotedesktopverbindung starten, den Namen deines Raspberry Pi
      sowie den Benutzernamen (Standard: „Pi“) als auch nach Aufforderung das vergebene
      Passwort (Standart: „raspberry“) eingeben und mit ENTER bestätigen.
      Bild
      WICHTIG: Zum Thema Sicherheit habe ich oben bereits etwas geschrieben. Hier wird
      es schon dringlicher! Benutze EIGENE Passwörter, nicht die Standards!
      Denn Standardpasswörter sind, da sie ja bekannt sich auch leicht zu knacken!
    4. Danach öffnet sich eine Oberfläche im Vollbildformat
    5. Es werden einige Zeilen über den Bildschirm laufen, die anzeigen, dass die Verbindung etabliert wird.
    6. Und schon sitzt Du mit deiner normalen Tastertur, Maus, Monitor und – für mich beim ersten Mal überraschen – auch mit Ton am Raspberry Pi.
  6. Den RepetierServer downloaden, installieren...
    [Menü] [Webbrowser] [File-Explorer] [Terminal]
    1. Öffne den vorinstallierten Webbrowser – oben-links neben Menü die Weltkugel
    2. Lade Dir unter „http://www.repetier-server.com/“ die aktuell verfügbare Version des „Repetier-Server armel“ für Raspberry Pi herunter >RepetierServer_v0.70<
    3. Öffne den File-Explorer – oben-links zweite Symbol neben Menü, der Aktenschrank
    4. Navigiere zu -> /home/pi/downloads
    5. Rechtsklicke auf den Ordner „Downloads“ und wähle „Im Terminal öffnen
      Bild
    6. Dann gib folgenden Befehl ein: sudo dpkg -i Repetier-Server-0.70.1-Linux.deb
    7. Warte eine Weile ab, bis die Installation abgeschlossen ist. System neustarten.
  7. Start Stop und Restart einrichten
    1. Anmerkung: Der Server wird nach der Installation oben bei einem Systemneustart immer automatisch mitgestartet. Im Prinzip muss jetzt nur noch per Web auf diesen zugegriffen werden. Wer jedoch den Server zusätzlich selbst starten, stoppen und restarten möchte, muss jetzt noch ein paar Schritte durchführen. Alle anderen Springen weiter zu Schritt 8.
    2. Erstelle auf dem Desktop 3 leere Dateien
      3 mal -> Desktop (Rechtsklick) > Neu… > leere Datei > Name eingeben
      sowie danach 3mal -> Desktop (Rechtsklick auf Datei) > Text Editor
      mit folgenden Dateinamen und Inhalt:
      1. Repetier-Server_START.sh /etc/init.d/RepetierServer start
      2. Repetier-Server_STOP.sh /etc/init.d/RepetierServer stop
      3. Repetier-Server_RESTART.sh /etc/init.d/RepetierServer restart
      ###_BILD_019_BILD_###
    3. Mache die Dateien ausführbar 3mal -> Desktop (Rechtsklick auf Datei) > Dateieigenschaften > Berechtigungen und wähle „Ausführen: Nur Besitzer“, sicher ist sicher.
    4. Diese Dateien können nun doppeltgeklickt werden um diese auszuführen.
  8. Drucker anschließen
    1. Schließe jetzt den Drucker per USB an deinen Raspberry Pi an
    2. Der Drucker wird automatisch vom System erkannt und steht zur Verfügung, ohne dass dies explizit – wie z.B. in Windows – gemeldet wird.
    3. Kontrollieren lässt sich dies über den „File-Explorer“ unter folgendem Pfad: >>> „/dev/serial/by-id/__hier-steht-der-Name-der-Verbindung__“ <<< bei mir: „/dev/serial/by-id/usb-FTDI_FT232R_USB_UART_A104MBT0-if00-port0“
      Anschließen -> Verbindung erscheint! .... Trennen -> Verbindung verschwindet!
  9. Den RepetierServer einrichten und den Drucker ansteuern – per Web
    1. Öffne den Webbrowser deiner Wahl, entweder den auf dem Pi, oder einen Webbrowser auf einem anderen Computer in deinem Netzwerk
    2. Zugriff erhältst Du durch Eingabe der IP-Adresse, oder den Namen des Raspberrys sowie Port 3344. Zum Beispiel: „http://192.168.178.123:3344“ oder „RasPi3D:3344“
    3. Auf „Wähle Konfigurationsdatei“ klicken und *meine*/deine Datei auswählen sowie dem neuen Drucker einen knackigen Namen verpassen. Speichern. Alternativ kann mit dem Assistenten natürlich auch ein komplett neuer Drucker eingerichtet werden.
    4. Zum Geräte/Port navigieren und den entsprechenden Anschluss gemäß dem Pfad oben aus 8c >>> „/dev/serial/…“ <<< wählen. FERTIG.
      Bild
    5. *meine* Konfigurationsdatei ist auf meinen Drucker abgestimmt und sollte vor Verwendung genau auf Kompatibilität überprüft werden.
  10. Abschluss
    So… Ich hoffe diese Anleitung konnte helfen und es war nicht all zu kompliziert. Fehlen noch ein paar Bilder, oder ist etwas unklar, dann gebt mir Bescheid.
    Alle Angaben wie immer nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch immer ohne Gewähr.
    Durchführung auf eigene Gefahr! ACHTUNG beim Umgang mit Hitze, Strom und Spannung!
:coffee: Föörtig. :lazy:

Viel Spaß mit der Anleitung.
Ich freue mich auf eure Anmerkungen, Ideen, Kommentare, Tipps, Hinweise, einfach alles was den RFx000 betrifft und die Sachen vorantreibt. :good:

Verzeiht mit kleinere Fehler, es war mal wieder ein langer Tag und ein langer Text ;-)
:danke:
Mit freundlichem Gruß
ahoeh

Re: RF2000 mit RaspberryPi3 als Server [Empfehlung mit Anleitung]

Verfasst: Fr 8. Apr 2016, 19:28
von RAU
Whow, nicht schlecht! :tiptop:

Vielleicht lässt sich sowas im Wiki unter Anleitungen einfacher und mit weniger Improvisationsarbeit ablegen... ?

Re: RF2000 mit RaspberryPi3 als Server [Empfehlung mit Anleitung]

Verfasst: Mo 31. Okt 2016, 16:03
von Nibbels
Vielen Dank für diese Anleitung :)
Ich habe das heute erfolgreich umgesetzt, allerdings gibt es inzwischen einen leicht veränderten zweiten Weg zum Erfolg.

Meine Downloads:
- RepetierServer 0.80.0 "SD Image for Raspberry Pi (NEW)" https://www.repetier-server.com/downloa ... er-server/
637MB/Zipdownload bzw. 4GB/entpackt (4GB SD funktionierte wegen ein paar fehlender Sektoren bei mir nicht!)
- Win32 Disk Imager 0.9.5,
- SD-Formatter V4

Ich habe daher in
Punkt 3 nur /RepetierServer_0_80_0.img geschrieben, nicht Raspbian.

Punkt 4 b), SD-Karte einstecken.
Punkt 4 c) ii LAN-Kabel anstecken.
Punkt 4 c) iv Spannungsversorgung anstecken und Board starten lassen.

[Zuerst hatte ich per HDMI, Maus und Tastatur die native Oberfläche im Raspberry besucht, doch dort war kein Mauszeiger sichtbar, obwohl die Maus und Tastatur definitiv erkannt wurden. (Rechtsklick und einige Hotkeys funktionierten.) Auch mit blind klicken, war das WLan nicht verbindbar, denn ich habe es mit zwei unterschiedlichen Tastaturen nicht geschafft, das Passwort einzutippen.]

Punkt 9

Nach einem Neustart des Raspberry hatte ich wegen der IP in der Fritzbox nachgesehen:
Browser-Adressleiste: http://RepetierServer/ reicht aber.
Dann sieht man die Oberfläche und

Punkt 5 d)

man kann im Browser unter Settings -> Global Settings -> WLAN das Wlan verbinden.
Screenshot_2.jpg
Screenshot_1.jpg
Nach einem Neustart konnte ich diese "Geräte-Website" ohne Lan-Kabel besuchen.
Am Raspberry war danach noch genau ein Kabel angesteckt: Die Spannungsversorgung.

Jetzt fehlen im Grunde noch folgende Anpassungen:
Punkt 5 a), b), c) -> Nur wie geht das ohne funktionierende Maus/Tastatur?

Punkt 5 a) Die Dateisystemexpansion suche ich aktuell noch vergeblich: Ich müsste dazu vermutlich mit einer funktionierenden Tastatur/Remotedesktop/Touchscreen arbeiten. Aktuell sind auf meiner 32GB SD-Karte mit der 4GB Image nur "1,8GB frei".
Punkt 5 b) Die Sprache der Weboberfläche lässt sich direkt im Dashboard ändern.
Screenshot_5.jpg
Punkt 5 c) Die Userkonfiguration ist im Webmenü über http://repetierserver/#/userconfig änderbar. (Ohne Gewähr, das ist vermutlich nicht die root-Änderung!)
Screenshot_3.jpg
Screenshot_4.jpg
Dann
Punkt 8 a)
Einrichten des Druckers.
Screenshot_6.jpg
[Merke: Richtet man den RF2000 ein, schlägt der Assistent eine Cachegröße der seriellen Verbindung von 127 byte vor. Im Repetier-Host bei Druckereinstellungens und "Empfänger-Cache-Größe" im Profil RF2000_3D steht aber 63 Byte. (?)]
Ich habe die Vorschläge des Assistenten übernommen.

Punkt 10 a)

:D
Eigentlich super einfach, doch die Sache mit dem fehlenden Maus-Cursor hatte mich einige Workarounds machen lassen und die nicht ganz sinnlosen Punkte 5 sind aus diesem Grund nicht so einfach umsetzbar. Ich melde mich wieder, wenn ich den Fehler beheben konnte.
Diese SD-Image für den Raspberry ist definitiv eine Alternative, aber ich glaube dass die Anleitung von ahoeh wegen den Einschränkungen bezüglich der Punkte 5 noch nicht veraltet ist.

Das Ergebnis ist generell schon ziemlich cool.
Screenshot_7.jpg
LG

Re: RF2000 mit RaspberryPi3 als Server [Empfehlung mit Anleitung]

Verfasst: Di 1. Nov 2016, 15:37
von Nibbels
Ok, alles lösbar: "SD Image for Raspberry Pi (NEW)"

Wenn man mit Bildschirm und Tastatur am Raspberry mit "SD Image for Raspberry Pi (NEW)" sitzt, kann man mit Alt-F4 die Oberfläche beenden. Dann ein Rechtsklick ins Schwarze und mit etwas Geschick blind "Exit" treffen.
Die Abfrage, ob man wirklich beenden will, kann man mit Pfeiltasten/Tab bestätigen, dann beendet sich die grafische Oberfläche.
Dort drückt man STRG+C und man landet in der Shell. :arrow:

Code: Alles auswählen

pi@RepetierServer:~ $ _
Interessante Befehle wären nun:
1) sudo raspi-config
-> 1::Expand File System (Danach hatte ich nicht mehr 1,8GB sondern ca. 28GB frei)
-> 2::Change User Password (Für den Standarduser pi)
-> 4::Timezone/Sprache
Screenshot_1.jpg
Beim Punkt Advanced Options (9 oder 7) lässt sich auch SSH aktivieren/deaktivieren. Anschließend könnte man auf den Raspberry mit IP/Hostname, User pi und Passwort (-> 2::Change User Password) mit z.B. dem Programm Putty oder einem anderem SSH-Client zugreifen. Ob SSH anfangs aktiviert war, weiß ich leider nicht mehr.
Beim Punkt Advanced Options (9 oder 7) ließe sich ebenfalls das Config-Tool updaten, wenn man mit den Pfeiltasten bis ganz runter bis "A0" klickt.
Screenshot_2.jpg
Eine Änderung des Hostnamens war in meinem Fall keine gute Idee, danach hatte der Repetierserver gesponnen. Ich hatte diese Änderung gemacht (Hostname=RF2000), aber wegen den Fehlern wieder zurückgenommen (Hostname=Repetierserver) - dann liefs wieder.

2) sudo apt-get dist-upgrade
Für Systemupdates dieses Linux.

Genial wäre nun, wenn der Drucker selbst 12V für Lüfter und 5V für den Raspberry liefern würde. Aktuell löst das Problem eine Steckerleiste, aber vielleicht bastle ich mir da noch eine Lösung, sodass diese Spannungen vom 24V-Netzteil abgeriffen werden.

LG

Re: RF2000 mit RaspberryPi3 als Server [Empfehlung mit Anleitung]

Verfasst: Di 6. Dez 2016, 14:36
von Nibbels
Es gibt inzwischen den RepetierServer 0.80.2
http://download.repetier.com/files/server/changelog.txt

Ein wenig Doku an dieser Stelle:

Warum war da kein Mauszeiger?
Quelle: https://www.repetier-server.com/booting ... for-linux/
Weil die Macher einen TouchScreen vorgesehen haben, keine Maus.
Fix:
vi /home/pi/.bashrc
Dann im Editor ganz runter gehen zu:

Code: Alles auswählen

if ! pgrep "xinit" > /dev/null
then
    xinit -- -nocursor &
fi
und mit Taste i in den Editiermodus
dann -nocursor rauslöschen.

Code: Alles auswählen

if ! pgrep "xinit" > /dev/null
then
    xinit -- &
fi
dann ESC-Taste drücken und Speichern+Beenden mit ":wq"+ENTER
Neustart. Jetzt habe ich einen Mauszeiger :)

Updates
Das Systemupdate mit

Code: Alles auswählen

sudo apt-get dist-upgrade
updated nicht den RepetierServer (zumindest bei mir)
Auf der Website gibts dafür einen gesonderten Befehl:
Quelle: https://www.repetier-server.com/downloa ... er-server/ rechts oben

Code: Alles auswählen

sudo /usr/local/Repetier-Server/bin/RepetierInstaller /usr/local/Repetier-Server/etc/RepetierServer.xml
Dann werkelt der PI eine Weile und anschließend meldet sich das Webinterface mit der neuesten RepetierServer-Version.

Aktuell in den Nerdnachrichten:
http://www.golem.de/news/raspberry-pi-s ... 24858.html
https://www.computerbase.de/2016-12/ras ... -raspbian/
https://www.heise.de/security/meldung/U ... 56731.html
Dort wird auch klar beschrieben, dass man das Standardpasswort des Users pi ändern sollte.

Backups
Meine SD-Karte hatte zwischendurch immer wieder den Dienst verweigert und zeigte in HDTune fehlerhafte Sektoren an. Jetzt habe ich eine neue SD-Karte und die funktioniert bisher tadellos.
Wenn man sich die ganzen Änderungen mal "angetan" hat, will man nicht zwingend alles neu machen.
-> Man kann mit Win32DiskImager eine komplette SD-Karte auslesen und als Datei ablegen. Ich habe dieses Image auf meine neue SD-Karte geschrieben und das System lief los, als wäre nie etwas gewesen. Das war sehr komfortabel.
(Nachdem ich nun ein aktuelles System habe, nach allen Updates, gibts natürlich ein neues Image)

Gründe für die defekten Sektoren: Keine Ahnung, aber evtl. ist es die SD-Karte, das Netzteil, oder das USB-Kabel von Netzteil zu Raspberry. Oder der Raspberry ist nicht ganz in Ordnung. (https://www.raspberrypi.org/forums/view ... 3&start=25)

AP-Mode
Man kann wohl den Raspberry dazu bewegen ein eigenes WLAN aufzuspannen, wenn er keine Verbindung zum Heimrouter aufbauen kann.
Den Menüpunkt findet man auf der grafischen Oberfläche (Touch/Bildschirm) des Systems. Das war für mich bisher "ohne Mauszeiger" verborgen geblieben.



LG

Re: RF2000 mit RaspberryPi3 als Server [Empfehlung mit Anleitung]

Verfasst: Mi 7. Dez 2016, 12:18
von DasBasti
Zum Thema SD Karte:
Hast du mal geschaut, ob repetiert Server Log Dateien anlegt, oder sonstige schreibende Operationen auf der SD Karte ausübt? Der Flash-Speicher in der SD KArte hat nur eine begrenzte Anzahl an Schreibzyklen, dann geht die Speicherzelle kaputt (fehlerhafter Sektor)

Re: RF2000 mit RaspberryPi3 als Server [Empfehlung mit Anleitung]

Verfasst: Mi 7. Dez 2016, 15:22
von Nibbels
Nein, bisher nicht.

Was aber komisch war:
Die SD-Karte war nur noch im Raspberry. Manchmal war die SD-Karte angeblich kaputt - eine halbe Stunde später wieder ganz. Dann wieder kaputt. Dann wieder ganz.
Als ich sie im Kartenleser meines Monitors ausgelesen habe, war alles ok -
Und kurz danach war mein Kartenleser im Monitor kaputt und ist seitdem tot :D
Das von der schon defekten Karte erfolgreich ausgelesene und auf die neue Karte geschriebene Image (anderer SD-Slot) läuft auf der neuen Karte wunderbar.
Und gestern konnte ich die defekte SD-Karte mit "Hard Disk Low Level Format Tool" Lowlevelformatieren und aktuell funktioniert sie wieder perfekt.

Der Raspberry läuft bisher,
der Monitorkartenleser ist aktuell kaputt (Gerätemanager erkennt ihn nicht mehr und Bios spinnt rum),
die lowlevelformatierte alte SD-Karte funktioniert auch wieder sauber.

Wenn darin irgendwer eine Systematik erkennt, bitte melden :D :D

LG

Re: RF2000 mit RaspberryPi3 als Server [Empfehlung mit Anleitung]

Verfasst: Di 20. Jun 2017, 23:59
von Nibbels
Ergänzung:
Hier ist noch ein Thread mit fast keinen weitern Infos ^^: http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=23 ... 785#p18785
Nibbels hat geschrieben: Die Alternative zu Repetier-Server ist Octoprint. http://octoprint.org/ -> http://octoprint.org/download/
Wessix wollte vor einiger Zeit darauf umsteigen, ich weiß aber nicht mehr genau warum.
Und noch einen älteren Thread von wolfkarst, den man hier ebenfalls zuordnen könnte: http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=62&t=955

Meine Probleme mit dem Raspberry sind verschwunden, weil
- der Raspberry nun immer läuft/vor Strom-Aus heruntergefahren wird,
- UND/ODER einige Software-Upgrades erhalten hat,
- UND/ODER Die neue SD-Karte funktioniert und die alte einen Schuss hatte.

LG

Re: RF2000 mit RaspberryPi3 als Server [Empfehlung mit Anleitung]

Verfasst: So 23. Jul 2017, 17:44
von Maggo-3
So Leute, ich möchte den Thread hier mal wieder ein kleines bisschen zum Leben erwecken.

Ich habe mir heute auch den Repetier Server auf einem Raspberry Pi 3 eingerichtet.
Als weitgehend 'Ahnungsloser' ging das ganze wirklich sehr einfach.

Einfach auf der Homepage vom Repetier Server die Aktuellste Version für RaspPi herunterladen (armel 0.85.2), auf eine geeignete Micro SD Karte flashen und fertig.
https://www.repetier-server.com/downloa ... er-server/

Man benötigt so noch nicht einmal einen Bildschirm oder eine Tastatur.
Der Pi wird einfach mit einem LAN Kabel verbunden, sodass man über jeden PC im Netzwerk über den Link:
http://repetierserver.local/
auf den Server zugreifen kann.
Hier noch schnell die WLAN Konfigurationen durchführen, den Drucker anschließen, Namen eingeben (der Rest wurde bei mir komplett automatisch erkannt) und der Server ist fertig eingerichtet.

Ich war wirklich erstaunt wie gut das ganze funktioniert hat.

Ich teste gerade ein wenig mit verschiedenen Rechnern herum (funktioniert auch perfekt am Handy) und bin wirklich begeistert.

Da der Drucker im Keller (2 Stockwerke tiefer) steht kann ich mir jetzt - sofern ich zusätzlich noch eine Webcam anschließe - mehrere Gänge in den Keller täglich sparen.



Jetzt noch eine Frage an dieser Stelle:
Hat jemand auch Erfahrungen damit gemacht den Server extern freizugeben, sodass man ihn auch von Unterwegs ansteuern, bzw. kontrollieren kann?
Wenn ja, wie funktioniert das?

Grüße
Marco

Re: RF2000 mit RaspberryPi3 als Server [Empfehlung mit Anleitung]

Verfasst: So 23. Jul 2017, 20:41
von Nibbels
Genau kann ich dir das nicht sagen. Normalerweise musst du wohl im Router den Port des Repetierservers nach aussen freigeben und auf die jeweilige feste IP des raspberryPI umleiten.

Allerdings suchen viele Scanner im Internet IPs durch und wollen sich dort mit "pi" und dem Standardpasswort per SSH etc. einloggen.
Also sollte man keinesfalls mit dem Standardpasswort beim Nutzer pi direkt und offen am Internet hängen.

LG