Eindrücke nach 24 Stunden und 12 Stunden Druckzeit
Verfasst: So 14. Feb 2016, 08:05
Ich wollte kurz meine ersten Eindrücke schildern, die in innerhalb 24 Stunden, davon 12 Stunden Druckzeit, gewonnen habe.
1.) Der Drucker ist anngenehm leise, der 24V Gehäuselüfter, den ich zusätzlich spendiert habe erhöht den Pegel kaum merklich. Ich musste die Hand vor die Öffnung halten um mich zu vergewissern, daß er überhaupt läuft. Ich halten diesen Lüfter inzwischen etwas für Bangbüxen, die austretende Luft war auch nach mehreren Stunden Dauerbetrieb kaum handwarm. Mir ist allerdings auch wohler damit, denn der Begriff thermische Belastung ist mir wohlbekannt.
2.) Der Drucker entwickelt - wohl dank des großen Extruders - eine relativ starke Duftwolke, auch bei PLA. Ein Betrieb am PC verursachte Kopfschmerzen, ich habe ich jetzt in einen kleinen Extraraum verbannt, wo auch der Makerbot gewerkelt hatte.
3.) An der Keramikplatte ist überhaupt nichts zu mäkeln. Die Haftung der PLA Teile war anfangs ohne weitere Maßnahmen sehr gut, später wurde es schlechter (wie in der Bedienungsanleitung richtig erwähnt wird). Ich verwende zur besseren Haftung kein Haarspray. Ich kann den Geruch weder bei Frauen, noch im Arbeitsbereich ausstehen, und die Verschmutzung des Chassis ist nix für Reinlichkeitsfanatiker. Ich habe immer ein Gläschen mit wasserlöslichem verdünnten Bastelkleber (Pritt aus der Flasche) am Drucker stehen. Mit einem weichen Pinsel streiche ich die Oberfläche vor dem Druck ein. So brauche ich nur kurz mit etwas Wasser abwischen, wenn ich auf ABS wechsele. Eine Dauerdruckplatte halte ich für überflüssig. Meine Erfahrungen damit sind durchwachsen, meistens haftet das Werkstück darauf viel zu gut, so daß beim Ablösen Gewalt angewendet werden muß, was nicht viel besser ist, als keine Haftung.
3.) Bisher habe ich nur mit mittlerer Qualität gedruckt. Anfangs waren recht viele Macken in dem mitgelieferten Blumentopf, der Drucker machte auch immer irgendwelche Gräusche. Ich fand schnell heraus, daß sie beide Schleppketten ausgeklipst hatten. Vermutlich hatte ich da bei der Montage geschlampt. Als das gefixt war, war Ruhe.
4.) Meine ersten Teile hatten sehr deutliche Rattermarken. An den Rundungen bilden sich Rillen und Erhebungen, die sich gleichmäßig von unten nach oben fortsetzen. Anfangs war ich entsetzt, denn das hatte sogar mein Chinabot besser gekonnt und ich hatte doch extra eine zweite Y-Schiene spendiert für teuer Geld. Dann aber stellte ich fest, daß die Riemenspannung nachgelassen hatte. Ist ja kein Wunder, neue Riemen müssen immer nach einiger Zeit nachgespannt werden. Die Justierschrauben erscheinen mir aber zu leichtgängig, vielleicht sollte man diese doch mit Schraubenlack etwas schwergängiger machen. Gibt es da Erfahrungen?
5.) Die ersten Druckteile macht man ja bekanntermaßen nur für den Drucker selbst. Hier habe ich einen kugelgelagerten Rollenhalter gedruckt. Das mag etwas überkandidelt wirken, ich hatte aber mit dem Filamentnachschub bisher bei anderen Druckern so große Probleme gehabt, daß ich jetzt keine Kompromisse mehr eingehe.
Die Rollen werden über dem Drucker angebracht. Wie genau kann ich erst sagen, wenn ich das Housing habe.
6.) Innenbohrungen sind um etwa einen halben mm zu klein im Durchmesser. Bei meinem CAM Programm für die Fräse kann ich das automatisch korrigieren. Bei Simplify3d habe ich bisher keine Möglichkeit gefunden, es sei denn ich mache die Außenkontur um eben diese Zehntel größer. Ich fanf es nicht so schlimm, da ich ja selbst zeichne, berücksichtige ich das einfach in der Konstruktion. Ich nehme das zum Anlaß doch noch einen Testwürfel zu drucken und da die Maßhaltigkeit in allen Richtungen zu überprüfen.
7.) Meine erste Katastrophe habe ich auch schon... Mit der Fernsteuerung aus dem Simplify3d Programm kann man leider den Arbeitsbereich überfahren. Zwar nicht in Richtung des Endschalters, aber in der Gegenrichting. Mir ist es in der Z-Achse passiert, als ich den Tisch nach unten fahren wollte. Die Geräusche aus dem Drucker klangen ganz ganz furchtbar, als die Platte auf dem Bodenblech blockierte. Gottseidank gibt es am PC ein Not Aus. Ich glaube am Drucker selbst kann man das nicht so falsch auslösen.
8.) Die große Schleppkette halte ich einfach für ein Glied zu kurz. Wenn die Platte ganz oben ist, ist sie stramm. Das kann auf Dauer so nicht bleiben. Das war hier im Forum auch schin besprochen, ich hatte es aber nicht kapiert. Auch den vorgeschlagenen neuen Halter habe ich noch nicht kapiert, ist da irgendwo ein Photo, wie der eingebaut wird ?
9.) Die Menuführung der Firmware finde ich nicht besonders gelungen. Irgenwie vermischen sich Einstellungen (z.B. Temperatur) und Aktionen (z.B. Preheat, Tisch herunterfahren etc.) Das könnte schicker gelöst sein. Da ist der Makerbot deutlich übersichtlicher. Aber man gewöhnt sich an alles.
Das klingt jetzt alles sicher emotionslos... gibt aber nicht wirklich meine Freude über das Gerät wieder
PeterKa
1.) Der Drucker ist anngenehm leise, der 24V Gehäuselüfter, den ich zusätzlich spendiert habe erhöht den Pegel kaum merklich. Ich musste die Hand vor die Öffnung halten um mich zu vergewissern, daß er überhaupt läuft. Ich halten diesen Lüfter inzwischen etwas für Bangbüxen, die austretende Luft war auch nach mehreren Stunden Dauerbetrieb kaum handwarm. Mir ist allerdings auch wohler damit, denn der Begriff thermische Belastung ist mir wohlbekannt.
2.) Der Drucker entwickelt - wohl dank des großen Extruders - eine relativ starke Duftwolke, auch bei PLA. Ein Betrieb am PC verursachte Kopfschmerzen, ich habe ich jetzt in einen kleinen Extraraum verbannt, wo auch der Makerbot gewerkelt hatte.
3.) An der Keramikplatte ist überhaupt nichts zu mäkeln. Die Haftung der PLA Teile war anfangs ohne weitere Maßnahmen sehr gut, später wurde es schlechter (wie in der Bedienungsanleitung richtig erwähnt wird). Ich verwende zur besseren Haftung kein Haarspray. Ich kann den Geruch weder bei Frauen, noch im Arbeitsbereich ausstehen, und die Verschmutzung des Chassis ist nix für Reinlichkeitsfanatiker. Ich habe immer ein Gläschen mit wasserlöslichem verdünnten Bastelkleber (Pritt aus der Flasche) am Drucker stehen. Mit einem weichen Pinsel streiche ich die Oberfläche vor dem Druck ein. So brauche ich nur kurz mit etwas Wasser abwischen, wenn ich auf ABS wechsele. Eine Dauerdruckplatte halte ich für überflüssig. Meine Erfahrungen damit sind durchwachsen, meistens haftet das Werkstück darauf viel zu gut, so daß beim Ablösen Gewalt angewendet werden muß, was nicht viel besser ist, als keine Haftung.
3.) Bisher habe ich nur mit mittlerer Qualität gedruckt. Anfangs waren recht viele Macken in dem mitgelieferten Blumentopf, der Drucker machte auch immer irgendwelche Gräusche. Ich fand schnell heraus, daß sie beide Schleppketten ausgeklipst hatten. Vermutlich hatte ich da bei der Montage geschlampt. Als das gefixt war, war Ruhe.
4.) Meine ersten Teile hatten sehr deutliche Rattermarken. An den Rundungen bilden sich Rillen und Erhebungen, die sich gleichmäßig von unten nach oben fortsetzen. Anfangs war ich entsetzt, denn das hatte sogar mein Chinabot besser gekonnt und ich hatte doch extra eine zweite Y-Schiene spendiert für teuer Geld. Dann aber stellte ich fest, daß die Riemenspannung nachgelassen hatte. Ist ja kein Wunder, neue Riemen müssen immer nach einiger Zeit nachgespannt werden. Die Justierschrauben erscheinen mir aber zu leichtgängig, vielleicht sollte man diese doch mit Schraubenlack etwas schwergängiger machen. Gibt es da Erfahrungen?
5.) Die ersten Druckteile macht man ja bekanntermaßen nur für den Drucker selbst. Hier habe ich einen kugelgelagerten Rollenhalter gedruckt. Das mag etwas überkandidelt wirken, ich hatte aber mit dem Filamentnachschub bisher bei anderen Druckern so große Probleme gehabt, daß ich jetzt keine Kompromisse mehr eingehe.
Die Rollen werden über dem Drucker angebracht. Wie genau kann ich erst sagen, wenn ich das Housing habe.
6.) Innenbohrungen sind um etwa einen halben mm zu klein im Durchmesser. Bei meinem CAM Programm für die Fräse kann ich das automatisch korrigieren. Bei Simplify3d habe ich bisher keine Möglichkeit gefunden, es sei denn ich mache die Außenkontur um eben diese Zehntel größer. Ich fanf es nicht so schlimm, da ich ja selbst zeichne, berücksichtige ich das einfach in der Konstruktion. Ich nehme das zum Anlaß doch noch einen Testwürfel zu drucken und da die Maßhaltigkeit in allen Richtungen zu überprüfen.
7.) Meine erste Katastrophe habe ich auch schon... Mit der Fernsteuerung aus dem Simplify3d Programm kann man leider den Arbeitsbereich überfahren. Zwar nicht in Richtung des Endschalters, aber in der Gegenrichting. Mir ist es in der Z-Achse passiert, als ich den Tisch nach unten fahren wollte. Die Geräusche aus dem Drucker klangen ganz ganz furchtbar, als die Platte auf dem Bodenblech blockierte. Gottseidank gibt es am PC ein Not Aus. Ich glaube am Drucker selbst kann man das nicht so falsch auslösen.
8.) Die große Schleppkette halte ich einfach für ein Glied zu kurz. Wenn die Platte ganz oben ist, ist sie stramm. Das kann auf Dauer so nicht bleiben. Das war hier im Forum auch schin besprochen, ich hatte es aber nicht kapiert. Auch den vorgeschlagenen neuen Halter habe ich noch nicht kapiert, ist da irgendwo ein Photo, wie der eingebaut wird ?
9.) Die Menuführung der Firmware finde ich nicht besonders gelungen. Irgenwie vermischen sich Einstellungen (z.B. Temperatur) und Aktionen (z.B. Preheat, Tisch herunterfahren etc.) Das könnte schicker gelöst sein. Da ist der Makerbot deutlich übersichtlicher. Aber man gewöhnt sich an alles.
Das klingt jetzt alles sicher emotionslos... gibt aber nicht wirklich meine Freude über das Gerät wieder
PeterKa