Hallo Mitschmelzer,

nachdem ich mit meinen ersten Tests fertig bin (aber mit Dual Druck noch keine Erfahrung habe), habe ich ein paar Fragen:

1.) Die Objektplazierung im RepetierHost: dadurch dass 2 .stl`s von mir selbst arrangiert werden müssen: gibts eine Möglichkeit, die 2 Objekte wirklich Plan zu mergen (mit der Maustaste hinziehen mag ja bei großen Objekten gehen, bei kleinen ist das eine ganz schöne Fummelei....)

2.) Ich habe meiner Meinung nach den perfekten Anpressdruck fürs Filament gefunden (hab mir eine Einlage gedruckt, da ich keine M4 Schrauben zur Hand hatte), und auch den Retract halbwegs vernünftig eingestellt (2mm normal, 10mm bei Tool-Change)
die 10mm bei Toolchange waren default, da ich damit auch keine Erfahrung hatte, lies ich das mal, auch wenn mir das ganz schön hoch vorkam.
Und siehe da, trotz des Mega-Retracts tritt nur im 1sten Layer jedesmal Filament aus dem 2ten Extruder
Ablauf vom Druck: Extr1-weißFilament dreht einen Loop, dann Extr2-blauFilament dreht Loop, dann beginnt die erste Schicht Extr1-weiß
Und nur während dieser ersten Schicht weiß kommt ein bisschen blauer Müll mit raus:
Bei meinen ersten 2 Versuchen hatte ich das auch auf der linken Seite vom Objekt (da war natürlich weißer Müll am Druckbett), das lag aber eindeutig am schlechten Anpressdruck der Federn, sodass der Rectract nicht sauber lief:
Ich traue mich nun nicht, den ToolChange Retract vom Extr2 zu erhöhen, da 10mm eh schon ziemlich viel sind, und ich die Düse nicht verstopfen will. Der einzige Unterschied, den ich zurzeit sehe, ist dass das weiße Filament viel hochwertiger ist als das blaue (anderer Hersteller), und das blaue auch schon ziemlich alt ist (wollte es bei meinen Tests aufbrauchen)....
Kann das das Problem sein, oder habt ihr vielleicht eine andere Idee dazu?

LG Thomas

Thomas/T1230,

Bin noch Single-Schmelzer, kann folglich keine auf Erfahrung basierenden Dual-Ratschläge geben. Ich wollte nur bemerken, dass der deutlich sichtbare Unterschied zwischen Weiß und Blau nicht zwangsweise eine Folge von 'guter' oder 'schlechter' Qualität sein muss. Es reicht schon, dass andere Zuschläge verwendet werden müssen, um eine andere Farbe zu erreichen, dass sich das Temperatur- und Druckverhalten ändert.

Versuch einmal bei einen der zwei Farben die Temperatur leicht zu ändern. Ich würde vorschlagen, bei Blau um 5-8° mit der Temperatur runter zu gehen. Dann noch eine Ausdruck wagen (es reichen schon die ersten 3 Layer, um einen Erfolg oder Misserfolg zu sehen).

mjh11

Zu den Example Dual Gcodes:
Im Startcode ist kein Retract nach der Linie programmiert. Den solltest Du einfügen dann wird der "Geisterdruck" des 2. Extruders im 1.Layer zumindest weniger.
Da da kein Retract ist fährt auch der 2.Extruder beim Druck seiner Linie (Rückfahrt in X) über das rauskleckernde Material des 1. und nimmt mit seiner Außenseite Material mit. Besser: beide Linien in Y angelegen oder gar keine Linie drucken sondern zur Initialisierung bei X0Y0 einfach ins Leere ausspritzen. Bei der Fahrt zur Druckposition schneidet dann das Bett den Filamentfaden beider Extruder ab.

Zum Retract: Beachte die unterschiedlichen Erwartungen der Slicer: Slic3r schreibt den Toolchange Retract, nullt dann den E-Wert wechselt dann den Extruder T (d.H. bei E0 ist Luft im Extruder)
Cura hingegen nullt erst den Wert und macht den Retract danach (d.h. bei E0 ist keine Luft im Extruder).
Macht zwar während des Drucks keinen Unterschied, wohl aber für den Wechsel von Startcode zu Kerncode. D.h. man braucht unterschiedlebe Startcodes für Slic3r und Cura.

Zum unterschiedlichen Verhalten verschiedener Materialien:
Ich kann aus meiner kurzen Erfahrung nur bestätigen, was mjh11 oben geschrieben hat. Selbst bei gleich altem (zumindest gleichzeitig geöffneten) Filamenten, gleichem Material (PLA) des gleichen Herstellers (hier RenkForce) stelle ich deutliche Unterschiede im Fließverhalten unterschiedlicher Farben fest (und auch im Abkühlungsschwund was dann zu einem "Bimetalleffekt" also Verbiegen des Objekts führt).
Gibt es eigentlich Hersteller, die mit ihren Filamenten sowas wie Viskositätskurven oder Ausdehnungskoeffizienten liefern? Habe da bisher vergeblich gesucht. Ich wäre gerne bereit da ein paar Kröten mehr auszugeben, da das doch etliche Kompatibiltätstests zumindest erleichtern würde...

Guter Tipp, danke, mit dem zusätzlichen Retract vom 2ten Extr tritt das Phänomen nun nicht mehr auf (ich habe jetzt zwar auch ein besseres Filament im 2ten Extr. aber ohne den Rectract war das Problem noch immer zumindest leicht vorhanden).
Man braucht halt 2 Profile, und muss, je nachdem welcher Extruder beim Drucken beginnt, das richtige auswählen (über Variablen, oder die gcode Section "Tool Change gcode" bin ich nicht zu einem Ergebnis gekommen - 2teres zieht erst, wenn NACH Erledigung des Startgcodes das erste mal Tool-gechanged wird, und bei einer Variable wüsste ich nicht, wo ich das hingeben soll).

In Cura kann man das mit nur einem Profil lösen:
Man benutzt einfach den gleichen Retract wie den ToolChangeRetract im StartCode für beide Extruder und macht im StartCode nach dem Retract des 2ten kein G92 E0 mehr.

Für Slic3r geht das nicht. Hier darf nur der 2t-benutzte Extruder zurückgezogen werden und , wie Du richtig sagst, braucht man dann 2 Profile (eins für jeden StartExtruder). Hab da auch schon rumgespielt aber ebenso keine andere Lösung gefunden.

T1230 hat geschrieben: 1.) Die Objektplazierung im RepetierHost: dadurch dass 2 .stl`s von mir selbst arrangiert werden müssen: gibts eine Möglichkeit, die 2 Objekte wirklich Plan zu mergen (mit der Maustaste hinziehen mag ja bei großen Objekten gehen, bei kleinen ist das eine ganz schöne Fummelei....)

Heißt das Du friemelst die beiden Objekte per Hand in die richtige Position zueinander?
Ich kann als MAC User RepetierHost leider nur in älterer Version benutzen und das zeigt mir dieses Feature nicht, aber möglicherweise geht das in der aktuellen WIN Version:
Ich benutze Slic3r als StandaloneApp. Um 2 STLs in ihrer zueinander richtigen, passenden Position (so wie sie in einer Modeliersoftware sind) zu laden muss ich in Plater nur eine Datei laden, dann in der Button Leiste auf Settings (also nicht Print-oder PrinterSettings Tabs) gehen. Jetzt über das neue Fenster mit LoadPart zusätzliche STLs hinzufügen. Jetzt das jeweilige Objekte im Objektbaum aktivieren und unter PartSettings dann den jeweiligen Extruder zuweisen (über das kleine grüne Plus darunter kann man noch viele nette Modifikationen der Druckeinstellung setzen).

Cool ist da auch LoadModifier. Wenn du nur ein Objekt hast, sagen wir ein ganzes Hütchen ohne Ringe, und einfache flache gestapelte Quader zum Scheibenschneiden., lädst du einfach die Scheiben als Modifier und weist dem Modifier den anderen Extruder2 zu. Jetzt wird der Schnittraum (gemeinsamer Raum von Hütchen und Scheiben) mit Extruder2 gedruckt während der Rest des Hütchens Extruder 1 benutzt. Das erspart viel Boolean Arbeit im Modelierprogramm bei zweifarbigen Objekten...

Wenn Du dann das Fenster mit OK verlässt wird das Objekt als ein ganzes behandelt und Du kannst die "zweifarbige" Combo frei im Druckraum bewegen.

Für die Positionierung habe ich im RepHost nun auch eine Möglichkeit gefunden, einfach absolute Positionswerte für alle Objekte eingeben. Cura werd ich mir auch mal anschauen, gefiel mir damals aber nicht so gut wie der Slic3r