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Projekt Schachspiel zum Drucker "kennenlernen"

Verfasst: Di 12. Jan 2016, 17:55
von -Bodo-
Hallo,
um den Drucker (RF1000) und vor allem die Software dazu besser kennen zu lernen, will ich ein Schachspiel (Figuren) drucken.
Die 3D Daten dazu erstelle ich selbst, Vorbild dazu ist ein Figurensatz aus Holz, den ich für den 3D Druck aufbereite.

Hier die ersten Ergebnisse mit den Standardeinstellungen der RF1000 Repetier-Host Software:
Bauer.JPG
Schichtdicke 0,3mm bzw. 0,1mm
Material: PLA 3mm

Nach einigen Versuchen und Anpassungen der Softwareeinstellungen (Bauer Nr. 5) bin ich zu diesem Ergebnis gekommen:
P1120008.JPG
Allerdings gefällt mir hier die "Nahtstelle" wo die Äußerste Schicht nach innen läuft noch nicht:
P1120010.JPG
Hat jemand eine Idee, wie ich dies noch verbessern kann?

Dann noch zum Thema "Überhang"
Was ist der max. Winkel, mit dem ich nach außen gehen kann?
Ich habe hier jetzt 20° zur Horizontalen....
Steigung.JPG
DAnke schon mal für die Hilfe und ich werde bei neuen Figuren und besseren Ergebnissen weiter berichten.

Re: Projekt Schachspiel zum Drucker "kennenlernen"

Verfasst: Di 12. Jan 2016, 18:27
von rf1k_mjh11
Bodo,

Wenn es um Teile geht, wo man die Einstellparameter feintunen kann, gibt es unter Thingiverse dutzende Beispiele:
Hier, hier, hier, hier und hier, um nur ein paar Beispile anzuführen.

Ich selbst habe eines aus Thingiverse verwendet. Ich finde es dort nicht mehr (auf die Schnelle...). Es hieß etwas wie "Toms Test". Ich habe nur mehr die STL.
TomTestClean.STL
Da werden nicht nur Überhänge geprüft, auch Brücken, Maßhaltigkeit, Detailtreue, usw.

mjh11

Re: Projekt Schachspiel zum Drucker "kennenlernen"

Verfasst: Di 12. Jan 2016, 20:48
von RAU
Überhang von 20° zu Horizontalen ist super! Da muss dann auch wirklich alles stimmen.

Der Winkel wird üblicherweise von der Vertikalen gemessen. Das ist anschaulicher, denn eine Overhang von 0° ist kein Overhang. Du hast also nicht 20°, sondern stolze 70° geschafft. :good:
Btw: In simplify3D ist der Hilfetext an dieser Stelle ("Max Overhang Angle" beim Support) falsch, auch dieser Slicer verhält sich wie oben geschrieben. ;)

Die Ansätze lassen sich verteilen, indem man die Ansatzposition zufällig bestimmt. Das geht glaube ich in jedem Slicer, in S3D sieht das so aus (unter "Layer"):
start_point.JPG
Man kann den Ansatz nicht unsichtbar machen. Aber in deinen Bildern sieht er unglaublich tief aus, es sollte nur eine leichte Einkerbung zu sehe sein. Schwer zu sagen woran das liegen könnte, vielleicht zu hohe Retraction?

Re: Projekt Schachspiel zum Drucker "kennenlernen"

Verfasst: Di 12. Jan 2016, 21:59
von rf1k_mjh11
RAU, Bodo,
RAU hat geschrieben:.... Man kann den Ansatz nicht unsichtbar machen. Aber in deinen Bildern sieht er unglaublich tief aus, es sollte nur eine leichte Einkerbung zu sehe sein. ....
Komisch, bei mir ist nie eine Einkerbung, eher ein Wulst (bei ausgerichteten Startpunkten) oder zufällig verteilte Pickel (wenn der Ansatz zufällig sein soll).

Meine Erklärung war immer, dass beim Layerwechsel, durch die verstrichene Zeit, etc., immer schon Material herausgesabbert ist.

Bodo,

Du kannst versuchen, den Retract etwas kleiner zu machen, oder, alternativ, den "Wiederansatzwert" etwas zu erhöhen (üblicherweise ist er "0"). Mit 'Wiederansatzwert' meine ich den Wert den der Slicer beim 'Ent-Retracten' dazu oder wegnimmt. (Verdammt, diese Erklärung hört sich doof an.)

Nehmen wir daher eher ein Beispiel: als Retractwert sollen 1.5mm eingestellt sein. Als Wiederansatzwert sollen +0.005 eingestellt sein. Damit wird beim Retractvorgang das Filament 1.5mm zurückgezogen. Beim erreichen der nächsten Druckposition werden aber 1.505mm Filament gefördert (um z.B. Sabberverluste auszugleichen, oder um rechtzeitig ordentlich Druck in der Schmelzkammer aufzubauen). Bei manchen Filamenten/Materialien macht sogar ein negativer Wert Sinn (wenn sich das Material beim längeren Aufheizen ausdehnt).
Der 'Wiederansatzwert' heißt bei Slic3r "Extra length on restart".

Eine letzte Aussage bzgl. Überhang: Je geringer die Layer-Höhe desto mehr Überhang kann man schaffen. Bei deinen 0.1mm ist das daher nicht so verwunderlich.

mjh11

Re: Projekt Schachspiel zum Drucker "kennenlernen"

Verfasst: Do 4. Feb 2016, 07:54
von -Bodo-
Hallo,
danke für eure Antworten!
Ich habe mit den Einstellungen "gespielt" und nach und nach immer bessere Ergebnisse erhalten.

Mittlerweile ist ein Satz weißer Figuren fertig:
IMG_0109.JPG
Mit dem Springer bin ich noch nicht so ganz zufrieden (von der Form her) ist mir zu 2-dimensional ...

Das Problem mit den starken Überhängen habe ich gelöst, indem ich die Figuren geteilt habe. Auf der unteren Hälfte habe ich dann einen Zapfen mit aufgedruckt und im Oberen dann entsprechend ein Loch vorgesehen.
Mit dem Loch um 0,1 mm größer als der Zapfen lassen sich die Teile mit etwas Kraft einfach zusammen stecken, ohen das Nacharbeit notwendig ist.
Bei den Bauern habe ich auf Grund der Größe einen Zapfen mit Ø5 mm gedruckt. Hier ist die Kühlung anscheinend nicht ausreichend, da es den Zapfen (10mm Höhe) leicht verzieht.

Re: Projekt Schachspiel zum Drucker "kennenlernen"

Verfasst: Do 4. Feb 2016, 20:52
von RAU
Sieht so aus als wenn du deinen Drucker jetzt schon ziemlich gut kennen gelernt hast :good:

Kleine Teile sind generell schwieriger, wenn du mal eine Box für die Figuren machst, wunderst du dich, wie Problemlos das geht. :)

Re: Projekt Schachspiel zum Drucker "kennenlernen"

Verfasst: Di 9. Feb 2016, 21:51
von -Bodo-
@Rau:
Danke, schön langsam wird das qualitativ so, wie ich mir das vorgestellt habe...
Da ich mir mittlerweile schwarzes Material besorgt habe, bin ich am Testen eines Schachbrettes, hier die ersten Bilder:
Vorderseite
IMG_0150.JPG
Rückseite
IMG_0151.JPG
Die "Vertiefungen" sind um 0,1mm größer als die Gegenstücke. Dies geht relativ schwer zum Verbinden, ich denke ich werde es mit 0,2mm Unterschied testen...

Re: Projekt Schachspiel zum Drucker "kennenlernen"

Verfasst: Di 9. Feb 2016, 22:18
von RAU
Ja, wenn du da Spannungen stehen lässt, wird sich das ganze Schachbrett wohl hinterher wölben wie eine Schüssel oder wie ein Hügel, je nachdem.
Bei ABS könnte man ja die Puzzelteile mit Acedon anlösen und dann zusammensetzen. Bei PLA gibt es wohl auch ein Lösungsmittel - ich weiß die Bezeichnung nicht mehr - aber das ist nicht praktisch anwendbar.