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Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Di 11. Jul 2017, 20:49
von AtlonXP
Wie wäre es mit der einfachsten Methode?

Man drucke sich eine 2 geteilte Schelle.
Diese hat eine Lippe die unter die Rille des Lagers reicht.
Die Schelle wird mit zwei kleinen Schrauben zusammengezogen und spannt die Lippe unter das Lager.

LG

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Do 13. Jul 2017, 11:11
von PeterKa
Ich habe nun den Drucker zerlegt und die Lager für die Z-Achse ausgetauscht. Bei der Gelegenheit habe ich auch die beiden Riemenscheiben ersetzt, eigentlich nur wegen der Vollständigkeit. Es hat sich aber gezeigt, daß eine der Scheiben eine Beschädigung hatte (Mea maxima Culpa), an der der Zahnriemen sicherlich auch mal hängen bleiben konnte. Ursache für den Schlamassel war, daß die Lager extrem schwer auf die Welle zu bringen sind. Ich habe sie daher ausgebaut und in der Werkstatt mit geeigneten Mittel konfektioniert.

Die Scheiben sind ebenfalls montiert. Ein Z-Spiel ist nicht mehr vorhanden.

Die Probe aufs Exempel: Ein Kleiner Zylinder einwandig gedruckt Mit Z-Vertical Lift von 2 mm an jedem Layer. Das ist sicher Kappes, aber ich wollte wissen, wie das Ergebnis ist... Ganz einfach ist es.. nix zu sehen. Auch ist mein Z-Wobble vollständig verschwunden. Ich konnte die Abstände mit 2 Planscheiben einstellen. Beim HBS sieht man daß ich die x-Richtung bei 1/10 genau habe. Das ist schon recht ok.

Also meines Erachtens war das eine sehr gute Maßnahme. Jetzt bin ich eigentlich nur noch mit dem Filamentvorschub unzufrieden. Mein selbstgebauter ist super einfach zu bedienen, aber er federt zu wenig, will heißen, für einen gleichmäßigen Vorschub muß ich alles recht fest zuknallen, was mir nicht schmeckt.

PeterKa

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Do 13. Jul 2017, 15:21
von Nibbels
PeterKa hat geschrieben:Ich habe nun den Drucker zerlegt und die Lager für die Z-Achse ausgetauscht. Bei der Gelegenheit habe ich auch die beiden Riemenscheiben ersetzt, eigentlich nur wegen der Vollständigkeit. Es hat sich aber gezeigt, daß eine der Scheiben eine Beschädigung hatte (Mea maxima Culpa), an der der Zahnriemen sicherlich auch mal hängen bleiben konnte. Ursache für den Schlamassel war, daß die Lager extrem schwer auf die Welle zu bringen sind. Ich habe sie daher ausgebaut und in der Werkstatt mit geeigneten Mittel konfektioniert.

Die Scheiben sind ebenfalls montiert. Ein Z-Spiel ist nicht mehr vorhanden.

Die Probe aufs Exempel: Ein Kleiner Zylinder einwandig gedruckt Mit Z-Vertical Lift von 2 mm an jedem Layer. Das ist sicher Kappes, aber ich wollte wissen, wie das Ergebnis ist... Ganz einfach ist es.. nix zu sehen. Auch ist mein Z-Wobble vollständig verschwunden. Ich konnte die Abstände mit 2 Planscheiben einstellen. Beim HBS sieht man daß ich die x-Richtung bei 1/10 genau habe. Das ist schon recht ok.

Also meines Erachtens war das eine sehr gute Maßnahme. Jetzt bin ich eigentlich nur noch mit dem Filamentvorschub unzufrieden. Mein selbstgebauter ist super einfach zu bedienen, aber er federt zu wenig, will heißen, für einen gleichmäßigen Vorschub muß ich alles recht fest zuknallen, was mir nicht schmeckt.

PeterKa
Sauber!
Daran werde ich mich dann demnächst auch ranmachen, wenn ich die Zeit dafür finde. Dann sehen wir, obs bei mir auch so gut hilft.
PeterKa hat geschrieben:Ursache für den Schlamassel war, daß die Lager extrem schwer auf die Welle zu bringen sind. Ich habe sie daher ausgebaut und in der Werkstatt mit geeigneten Mittel konfektioniert.
Hast du die Lager mit einem geeigneten Hilfsmittel draufgemacht oder an den Wellen gearbeitet?

LG

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Do 13. Jul 2017, 16:28
von PeterKa
An den Wellen habe ich nichts gemacht. Die Sitze habe ich gut geschmiert und mit Hilfe eines passenden Stahlrohres und eines Schonhammers aufgedrückt.Ging ohne größere Kraftanstrengung. Man darf halt das Lager nicht verkanten, und bei den Hammerschlägen nur den inneren Ring des Lagers mit Kraft beaufschlagen. Da habe ich vor 1,5 Jahren wohl etwas geschlampt ;) Übrigens das selbe Problem war bei den Riemenscheiben. Hier ist besonders drauf zu achten, daß sich die Scheibe bei gelösten Madenschrauben leicht auf der Welle drehen lässt. Wenn Sie zu stramm sitzen, bekommt man sie später nicht mehr herunter, da die Madenschrauben winzige Grate im Stahl erzeugen. Das Entfernen der alten Riemenschreiben war dann auch der schlimmste Akt der ganzen Aktion. Ich musste mit einem kleinen Gasbrenner unten in der Elektronik gezielt Hitze anwenden, ohne irgend etwas zu verkokeln, das ist nichts für schwache Nerven. In heißem Zustand kann man die Scheiben dann vorsichtig abhebeln. Ist nen ziemlicher Scheiß... Die Bohrung der neuen Scheiben habe ich mit 1000er Papier etwas vergrößert. Es genügt die Dicke der Brünierungsschicht abzutragen, danach schlurfen die Scheiben willig auf die Achse. Wenn man die Scheiben genau justieren will ist das unerläßlich. Und das war sicher auch das Problem bei meiner erste Montage gewesen.

Offensichtlich habe die Spindeln ein anderes Passungsmaß an den Enden, das war übrigens das Einzige, was ich an dem Bausatz zu bemängeln hatte, denn ein Druckwilliger ohne ein Mindestmaß an Metallkenntnissen hat hierbei kaum eine Chance.

Ich bin jetzt sehr beruhigt, denn ich denke ich habe so ziemlich die letzte mir bekannte Schwachstelle in meinem Drucker beseitigt.

PeterKa

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Do 13. Jul 2017, 17:10
von AtlonXP
Hallo PeterKa,

ich wünsche dir hiermit viel Erfolg.

Sollte alles wieder Funktionieren, dann erzähl über das Taumeln der Spindeln, ob du auf glänzenden Flächen noch was davon erkennen kannst.

Bei mir gingen die Rillenlager schlecht auf die Spindeln zu ziehen.
Ich hatte den Sitz der Spindeln mit etwas Schmiergel zwischen den Finger bearbeitet, damit es leichter geht.
Es ist aber immer noch stramm.

Ich schätze das Taumeln bei mir, auf ein paar wenige Hundertstel Millimeter und man sieht es auf glänzenden Flächen.

LG AtlonXP

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Do 13. Jul 2017, 17:57
von PeterKa
Es funktioniert alles wieder. Aber ich habe die Qualität die ich vor der Extruderrettung hattte immer noch nicht wieder erreicht. Der Materialfluß ist nicht so gleichmäßig, daß sich eine homogene Färbung, sprich eine glasartige Struktur, ergibt. Immer wieder sind Mangelstellen die aber nichts mit dem Z Vorschub zu tun haben. Sie sind auch sehr gering, aber die Optik leidet doch. Ich gehe davon aus, daß die ungewollte Vergrößerung des Volumens durch mein verbruzzeltes Teflonrohr hier als Puffer gewirkt hat, denn vor der Zerlegung war die Oberfläche so perfekt, daß sich nicht nur die waagrechten Taumelstreifen, sondern auch die Steps in x und y Richtung leicht abzeichneten. Das habe ich aber sehr gerne hingenommen, es gibt der ansonsten glatten Oberfläche eine dreidimensionale Kontur *seufz*. Also auf den Punkt: der kaputte V2 druckte schöner als der reparierte, setzt dafür aber sehr oft zu.

Ein weitere Mangel, der wirklich ganz schlimm ist betrifft das Ooozing. Wenn ich zwei Teile gleichzeitig drucke, die 10 cm auseinander sind, steht eine Verbindungswand, dazwischen die durchaus recht stabil sein kann. Ich habe an allen Parametern gedreht, bekomme es auch sehr viel besser in den Griff inzwischen, aber es ist schlechter als vorher. Eigentlich bräuchte ich ein neues V2 zum Vergleich, aber das ist dann doch irgendwie .. hmmmm

Bevor der Vorschlag kommt: Ja ich habe auch mit niedrigerer Temperatur gedruckt.. Außer dass die Digits stark angestiegen sind war aber kein Effekt zu sehen.

PeterKa

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Do 13. Jul 2017, 18:28
von AtlonXP
georg-AW hat geschrieben: Damals war die Haftung der Dehnungsmesstreifen ein grosses Problem. Von 10 Messtellen waren 2 mit Haftungsproblemen. Wir hatten an den Versuchsdieseln bis 300 DMS Messtellen !
Hi georg-AW,
da möchte ich noch mal nachfragen.

Wenn ich unsere DMS anschaue, dann sehe ich eine Weiße Verklebung.
Ich vermute, dies ist ein weicherer Epoxidharzkleber.
Ich schätze diesen als sehr stabil ein.

So und nun:
1.) Wie der DMS intern aufgebaut kann ich nur ahnen.
Meinst du eventuell mit deiner Aussage die interne Verklebung am DMS selber?
Ich könnte mir vorstellen, dass hier der Wurm drin sein könnte.

2.) Wie siehst du das mit der Temperaturkompensation?
Man könnte wirklich meinen, die nehmen einen 2. DMS nur um die Temperatur zu kompensieren.

Wie siehst du das?

LG AtlonXP

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Do 13. Jul 2017, 18:37
von AtlonXP
PeterKa,

hast du schon mal deinen tatsächlichen Düsendurchmesser gemessen?
Wie ist der und wie viel Rundungsfehler hat der?

Wie man das Messen kann, wurde hier schon beschrieben.

LG AtlonXP

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Do 13. Jul 2017, 19:15
von PeterKa
Der 0,4mm Bohrer geht durch und der 0,5mm Bohrer bleibt stecken. Das sollte genau genug sein. Und ja ich habe neue Düsen hier im Karton. Die Superoberfläche hatte er ja mit genau dieser Düse bekommen, also wenn das daran liegen sollte brate mir einer nen Storch.

Aber ich will ja sowieso mit der 0,3er Düse drucken. Habe jetzt eine neue (polierte) 0,3mm Düse montiert (aber nur mit allergrößtem Widerwollen ;) )

Mal sehen ob damit etwas anderes herauskommt.

PeterKa

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Do 13. Jul 2017, 19:25
von PeterKa
Zur Temperaturkompensation: an jedem Balken sind 2 DMS aufgebracht, davon ist einer seitlich am Block und der andere in der Dehnungszone. Diese beiden DMS kommen in die Wheatstonebrücke und unterliegen demselben Temperaturverlauf. In der Brücke wird also nur die Widerstandsänderung durch Dehnung/Stauchung gemessen. Die zweite Brücke wird ebenfalls (Temperaturkompensiert) gemessen und der Mittelwert wird angezeigt. So habe ich das verstanden. Und damit erklärt sich jedenfalls die Temperaturabhängigkeit der Gesamtmessung, wenn beide Balken unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt sind. Was nicht geklärt ist, ist der allmähliche Anstieg von Ruhe und Maximalwert während der Druckperiode.

PeterKa