AtlonXP hat geschrieben:Es ist immer schlecht wenn nicht alle Druckparameter mit angegeben werden!
"Alle" Druckparameter sind dann doch ein paar zu viele
Start-Temperatur war 260 Grad, dann also von Stockwerk zu Stockwerk je 5 Grad weniger. Das Versagen kam dann bei 210 Grad, wenn ich mich gerade nicht irre. Aber du weißt ja auch, dass die Temperatur-Werte nicht zwingend vergleichbar sind, vielleicht sind meine "260 Grad" also gleich mit deinen "265 Grad". Ich hab das jedenfalls nie unabhängig nachgemessen!
So lange der Bruch nicht restlos weiß ist, besteht Verbesserungspotential.
Der Bruch nach dem ersten Layer hat nicht viel von weiß!
Das ist nicht direkt nach dem ersten Layer, der Sockel ist mehrere Layer dick. Jedenfalls sieht merkwürdigerweise der Bruch weiter oben bei niedrigeren Temperaturen weißer aus.
Am Telefon hatte ich dir mal was vom ersten Layer erzählt, weißt du noch was ich damals meinte?
Es bezog sich damals mehr auf die Haftung des ersten Layers. (Intelligenztest)
Ich hab keine Ahnung, worauf du hier anspielst. Der erste Layer haftet sehr gut am Bett, offenbar besser als diese beiden Lagen da miteinander.
Der Weißbruch am zerbrochenen Teil hat auch noch rote stellen.
Aber auch sehr weiße. Und alle Stellen wurden mit der gleichen Temperatur und Kühlung gedruckt. Es gibt wohl noch andere Einflüsse!
Hier geht es zu meiner Doktorarbeit:
Ja danke, aber mir fehlt es da ehrlich gesagt an ursächlichen Zusammenhängen. Das fängt schon damit an, dass der Begriff "Warping" lediglich ein Symptom beschriebt, während z.B. "Curling" ein anderes Symptom beschreibt (das du dort komplett vernachlässigst), beides wird aber durch den selben Effekt hauptsächlich verursacht (Schrumpfung des Materials zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Positionen und die daraus resultierenden Kräfte). Du fasst beides dann später unter dem Begriff "Verzug" zusammen - den Begriff finde ich deutlich zielführender, denn er konzentriert sich mehr auf das, was physikalisch passiert, und weniger auf das sichtbare Ergebnis. Ich würde also sagen, ich möchte hier mindestens einen Schritt weiter gehen. So würde ich folgendes heute als teilweise (!) Widerlegt betrachten:
AtlonXPs Doktorarbeit hat geschrieben:
Wenn es beim Verzug und vielleicht auch bei der Qualität der Layer-Adhesion größtenteils um die Anschmelzwärme geht, sollte ich idealerweise für jede mögliche Bauteil-Layer-Fläche die "Abkühlrate" so anpassen können, dass der Druckkopf immer auf genug festes, aber möglichst heißes Material druckt? (Bei PLA will man ja möglichst abkühlen, drum der Hot-End-Lüfter?)
Ich bin inzwischen sicher, dass ich eben nicht auf möglichst heißes Material drucken möchte, sondern auf möglichst kaltes, also möglichst genau auf Bauraumtemperatur. Außerdem möchte ich, dass das gedruckte Material nach dem Verlassen der Düse und dem Verschmelzen mit dem darunterliegenden Layer (beides vergleichsweise schnelle Vorgänge!) so schnell wie möglich abkühlt, eben auf jene Bauraumtemperatur, damit der fertige Teil des Objekts sich in seiner Form nicht mehr verändert. Das ist natürlich immer in Relation zur Druckgeschwindigkeit zu sehen, ich kann den Effekt mit mehr Kühlung oder durch langsameres Drucken erreichen. Umgekehrt führt eben gerade der Versuch, das Objekt möglichst langsam abzukühlen zu Verzug.
Wichtig ist vermutlich, dass die Kühlung einigermaßen gleichmäßig aus allen Richtungen am Objekt ankommt, wobei ich mir vorstellen kann, dass dies auch nur dann wichtig ist, wenn die Kühlung eigentlich weiterhin noch unzureichend ist. Noch wichtiger (und das definitiv) ist, dass nur das Objekt selbst gekühlt wird, nicht aber die Düse oder der Heizblock - bzw. wenn dann muss eben die (eingestellte) Temperatur entsprechend erhöht werden (da hört dann eben die Vergleichbarkeit der Temperaturen selbst beim selben Drucker-Exemplar auf!).
Mehr Dampf auf der Düse bezog sich damals auf das V2 Hot End.
Das ist wieder so ein typisches AtlonXP-Ding, wo ich nicht genau weiß, was du eigentlich sagen willst
Natürlich muss das Hotend seine Temperatur halten können, bzw. das (unvermeidliche!) Absacken der Temperatur in der Schmelzkammer bei maximalen Materialfluss und voll aktiviertem Lüfter muss so gering sein, dass sich die Eigenschaften unter den üblichen Druckbedingungen nicht verändern. Klingt jetzt sperrig, aber: Es ist im grunde egal, wenn ich 5 Grad Temperatur-Setzwert zugeben muss, weil bei aktiviertem Lüfter und schnellster Extruder-Geschwindigkeit sonst die Temperatur zu niedrig wird, solange die 5 Grad mehr sonst keinen Ärger machen. Man kann halt nicht blindlings Drucke bei gleichem Temperatursetzwert vergleichen.
Leider ist es bei ABS so, man sollte es so heiß wie möglich verdrucken.
Das hängt sehr davon ab, was man will. Will man unbedingt die maximale Stabilität erreichen, ist das richtig. Dann muss man dafür evtl. gewisse Abweichungen in der Form akzeptieren. Ist einem die Form wichtiger als die Stabilität, ist vermutlich eher eine niedrigere Temperatur sinnvoll.
Wichtige (für mich neue) Erkenntnis: Eine starke Kühlung erlaubt es mir, die Temperatur höher zu drehen, ohne dass die Form zu sehr leidet. In wie weit dadurch die Stabilität beeinträchtigt wird, habe ich immer noch nicht abschließend geklärt, ich sehe aber erstmal keine Anzeichen dafür. Meine Arbeitshypothese ist weiterhin, dass dies eigentlich keine große Rolle spielt, wenn der Luftstrom im wesentlichen um die Düse (und somit das frische Material) herum geht und nicht direkt drauf. Der untere Layer darf ohnehin nicht zu sehr vom frischen Material angeschmolzen werden, sonst gibt es Matsche.
Eventuell kann eine Bauteilkühlung die Statik des Bauteils negativ beeinflussen.
Naja ich drucke ja jetzt mit voller Kühlung, die Statik der Bauteile ist wirklich nicht gefährdet. Im Gegenteil, wenn der fertige Teil des Objekts wirklich schon vollständig erstarrt ist, wenn was neues drauf gedruckt wird, führt das zu deutlich gutmütigerem Verhalten während des Drucks. Das fühlt sich viel mehr wie PLA-Drucken an!
Mal was anderes: Welche anderen Möglichkeiten gibt es, so eine Düse temperaturbeständig herzustellen? Ich habe sie jetzt aus Alu gefräst, was für die meisten Leute wohl eher nicht in Frage kommen wird. Sind SLA-Drucke ausreichend temperaturbeständig?