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Re: Theorien über die Extruderheizung

Verfasst: Mo 27. Jan 2020, 22:57
von AtlonXP
Hallo georg-AW,
ich hatte heute etwas Zeit und habe mir einen Ellen langen Wikipedia Beitrag reingezogen.
Ich muss zugeben, das ist nicht leicht für mich, es zu verstehen.:silly:

Bei der rotierenden ALU Scheibe,
waren sich die Gelehrten mit der genauen Berechnung ein halbes Jahrhundert nicht einig.

Du hast natürlich Recht.
Aber ich lerne es auch noch!

Hast du eine Erklärung parat, warum in dem Video von anwofis,
wo der Typ eine Edelstahlschraube reinhängt, der Strom an dem Gerät sich etwa um 1A erhöht?

https://www.youtube.com/watch?v=gikA41YXEl8

LG AtlonXP

Re: Theorien über die Extruderheizung

Verfasst: Di 28. Jan 2020, 10:38
von georg-AW
Hi
Gewisse billigere Inoxlegierungen sind teilweise noch leicht magnetisierbar . Sie haben u.a. ein höheres my und verändern daher die Induktivität der Spule.
Der Royeroszillator reagiert weil er nicht mehr verlustarm schwingt. Deshalb wird mehr Strom gezogen. Die Resonanzfrequenz des Oszillators sinkt.
Bei einem Alukern würde sie etwas steigen. Die Royerschaltung passt sich den Bedingungen an. Leider ist es darum auch möglich, dass die Schaltung nicht starten will ( wenn sie genau symmetrisch ist )) Es wird deshalb darauf geachtet, dass zb. eine der Drosseln einen etwas kleinere Induktivität hat wie die andere oder dass in der Gate-Ansteuerung der MOS-FETs eine kleiner Unterschied ist. Startet die Schaltung nämlich nicht, kann es passieren, dass beide FET durchgeschaltet sind und deshalb ein Kurzschlusstrom bezogen wird , bedeutet meist Totalschaden.

Was das youtube Video und die Fragen bzw. Kommentare betrifft, kann man nur staunen was da gefragt wird. Die Antworten strotzen teilweise nur so von Fehlern und Ungenauigkeiten.

Die Royer Oszillatorschaltung ist schon lange bekannt und wird meist mit einer Spulen- Mittelanzapfung beschrieben. Was den Vorteil hat, dass eine der Drosseln entfällt aber eine etwas kompliziertere Leitungsführung bedeutet.
Die Leistungsabgabe der einfachen Schaltung mit einer genaueren Regelung zu kombinieren bedeutet einen elektronischen Mehraufwand wenn es sicher sein soll.

ciao Georg

Re: Theorien über die Extruderheizung

Verfasst: Di 28. Jan 2020, 11:59
von rf1k_mjh11
Hallo,
georg-AW hat geschrieben:Gewisse billigere Inoxlegierungen sind teilweise noch leicht magnetisierbar .
Ob ein Edelstahl magnetisch oder nicht ist, hat nicht unbedingt mit dem Preis zu tun. Ist ein Edelstahl ferritisch, ist es magnetisch, ist das Gefüge austenitisch oder martensitisch, dann nicht (oder nur wenig).
Meine Messschieber/Schiebelehren (die 'alte' mit Nonius, oder die digitale) sind aus Edelstahl und sind eindeutig magnetisch (zugegeben, ganz teuer waren sie nicht). Viele Edelstahltöpfe und Pfannen sind magnetisch, da sie sonst für induktive Herde nicht geeignet wären. Auch Alupfannen haben oft eine gelochte Niro-platte miteingegossen, damit diese für induktive Herde geeignet werden.

Siehe hier und hier.

mjh11

Re: Theorien über die Extruderheizung

Verfasst: Di 28. Jan 2020, 21:45
von AtlonXP
Hallo Zusammen,
anwofis hat geschrieben:
(Kurz danach hatte ich einen Kurzschluß; wie man sieht habe ich die Aderendhülsen aus Faulheit weggelassen und
das hat sich gleich gerächt... :dash: :dash: )
@ anwofis, in deinem verlinkten YouTube Video,
ist die Rede davon, dass dieses Chinateil etwa nur eine ED von 3min haben soll,
bis es sich von selber grillt!
Wie lange war es bei dir im Einsatz und bist du dir sicher dass der Kurzschluss von den Andern kam?
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das Ding per PWM gelaufen.
Vielleicht erhöht das auch die ED Zeit und es spielt keine Rolle?


Hier ist ein Link für das billige China Teil:
https://www.amazon.de/gp/product/B07KQ2 ... 7ON9&psc=1

Hier ist eine verstärkte Version, die MOSFET haben einen ordentlichen Kühler und
die Widerstände sind ein wenig fetter:
https://www.amazon.de/gp/product/B0842K ... MTOF&psc=1

Und hier eine noch stärkere Version:
https://www.amazon.de/Niedervolt-Indukt ... 03&sr=8-10


Zu der noch stärkeren Platine.
Mir ist dabei aufgefallen, dass die Versorgungsspannung bei diesen,
immer weiter erhöht wird.
Schaltungsmäßig auf den Bildern zu erahnen,
werden die beiden 47 Ohm Widerstände, immer stärker ausgelegt.

Bei größerer Leistung, haben die zwei 33 Mirco- Farad Kondensatoren, auf 6 erhöht.
Mein Eindruck ist, das Schaltungsprinzip bleibt das gleiche.
Selbst die Luftspulen lassen keinen Unterschied erahnen.


Hier möchte ich euch ein Netzteil der besonderen Art vorstellen.
Die oben genannte Spielerei, braucht auch ordentlich Strom!

Es ist aus einer Erbmasse und sollte sich, für ein solches Vorhaben gut eignen.
Natürlich habe ich keinerlei Beschreibung oder Typenschild am Trafo.
Die Drähte an der Sekundärseite, haben einen Durchmesser von 2,5 mm.
Der Trafo sieht trotz Patina, sehr potent aus!
DSC00774.JPG

So wie auf dem Bild zu sehen, benenne ich es mal als Grundkonfiguration, die nicht von mir ist.
Sekundärseitig besitzt der Trafo eine Mittelpunkt Anzapfung.
In Summe kommen da 27,9 V Gleichstrom oder 37,8 V Wechselstrom raus. (Digital Multi.)
Die Schaltung besitzt zwei fliegende Sicherungen: Primär 1A träge, Sekundär 10A.
Was der große Gleichrichter für Werte hat… , wir werden sehen wann er riecht… ?
Der Siebkondensator mit 33 Mikro- Farad ist nicht nennenswert und läuft mit einer Festigkeit von 40V schon am Limit.

Und nun die Gretchenfrage:

Die Primär Seite des Trafos hat 5 Pin‘s.
Ich habe die Pin’s mal wild durchgemessen.
Die scheinen alle miteinander Kontakt zu haben…
Als der Trafo im Betrieb war, habe ich von den Pin’s unterschiedliche Netzspannungen gemessen.
Der Bereich war zwischen 227 – 245 V.
Von Pin zu Pin, beträgt jeweils ein Spannungsanstieg +/- 6V der eingespeisten Netzspannung vom ersten Pin aus gemessen.
Die Netzspannung hatte 233 V an diesem Tag.
Ich vermute, dass es eine Wicklung ist, die an verschiedenen Längen einen Abgriff hat.
Somit müsste man Primärseitig die Spannung zur Sekundärseite, geringfügig verändern können.

So einen Trafo habe ich noch nie gesehen! :dry:
Normalerweise gibt es verschiedene Spannungen auf der Sekundärseite mit unterschiedlichen Wicklungen.

Warum macht man so was?
Was sagst du dazu georg-AW?

LG AtlonXP

Re: Theorien über die Extruderheizung

Verfasst: Mi 29. Jan 2020, 00:54
von anwofis
@AthlonXP:
Hmm, also der erste Kurzschluß kam von den fehlenden Adernendhülsen...
Den zweiten Druck mußte ich auch nach 15-20min abbrechen, weil das Hotend locker geworden ist bzw. die Supervolcanodüse nicht richtig festgeschraubt war...
Ich habe nur ein großes MOSFET-Modul (https://www.ebay.de/i/172401634837) mit meiner Steuerung (MKS Gen L) anstelle der Hotendheizpatrone verkabelt. Und daran das China-Modul.

-

Ich habe jetzt kurze M6-Stahlmuffen bestellt und werde darauf eine normale v6-Düse + Heatbreak + Kühlrippen schrauben und es nochmal versuchen.
Gerne mit einem Langzeittest - kann schon sein, dass irgendwann das Chinateil Probleme macht ?! (Ich hoffe mal nicht, dass es abraucht... :S )

Re: Theorien über die Extruderheizung

Verfasst: Mi 29. Jan 2020, 05:01
von nikibalboa
@ AtlonXP,

der Trafo kommt mir aus der Eisenbahnsicherungstechnik bekannt vor. Die werden für die Signalspannung verwendet und sind doppelt isoliert um eine falsche Signalisierung zu verhindern.

Leider habe ich keinen mehr auf Ersatz mit Typenschild aber die wurden von der Firma Wimberger oder Siemens gebaut.

Lg nikibalboa

Re: Theorien über die Extruderheizung

Verfasst: Mi 29. Jan 2020, 11:32
von georg-AW
@Atlon

Hi
Bei dem Trafo dürfte es sich um einen gewöhnlichen Universaltrafo handeln wie er vor der Schaltnetzteil-Ära überall eingesetzt wurde.
Man kann solche Dinger noch heute kaufen. Sie sind sehr robust wenn man die maximale Leistung nicht überschreitet.
Primärwicklung war mit Anzapfungen zb. bei 0 ---- 180V - 200V - 220V - 240 V, Sekundär üblich 12 - 0 -12 V. Häufig waren zwei getrennte Sekundärwicklungen vorhanden, zb. 0 - 12V und 0 -12V. Damit waren Serieschaltung und auch Parallelschaltung möglich.
Die Leerlaufspannungen sind jeweils höher.
Ein Grätzgleichrichter und ein Elko genügender Spannung !! und fertig war ein ungeregeltes Netzteil.

ciao Georg

Re: Theorien über die Extruderheizung

Verfasst: Mi 29. Jan 2020, 12:47
von AtlonXP
Danke Leute,
ich werde wohl mit der Primärseite spielen müssen,
um das Beste herauszuholen. :developer:

Auch kommt mir der Spannungsabfall vom Wechselstrom zum Gleichstrom,
etwas hoch vor.

Ich werde es schon finden.

LG AtlonXP

Re: Theorien über die Extruderheizung

Verfasst: Do 30. Jan 2020, 12:31
von georg-AW
Hi
Wieso Spannungsabfall ? Ein Mister misst Mist ? Ist das die Spannung unter Last oder Leerlauf ?
Wieviel ~V am Trafo ? Welche Gleichspannung am Elko ? Laststrom ? Wie alt ist der Elko ? Wird er warm ?

ciao Georg

Re: Theorien über die Extruderheizung

Verfasst: Sa 1. Feb 2020, 14:38
von anwofis
Hallo,

ein bisschen ruhig hier geworden ;)

Ich bin gerade dabei den Ultimaker Clone von 8bit auf 32bit (RADDS 1.5 mit TMC2208) umzurüsten und alles Elektronische in einem kleinen Schaltschrank zu verstauen.
Bzgl. Induktionsheizung habe ich jetzt im Prinzip ein e3d v6 Hotend nur anstelle des Aluheizblocks eine verzinkte Stahlmuffe.
Zur Temperaturmessung habe ich in eine Messingdüse ein Loch an der Seite gebohrt und ein kleines Typ-K Thermoelement dort eingeklebt. Messung soll später über ein MAX31855-Modul erfolgen.

Werde dann auch mal einen Langzeittest versuchen. :D

MfG,
anwofis