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Re: RF1000 Umbau

Verfasst: Mo 25. Mär 2019, 20:06
von rf1k_mjh11
Hallo Mendelson,
Mendelson hat geschrieben:Geringe Höhenunterschiede kann ich im Slicer mit First Layer Height ausgleichen.
Siehe dazu diesen Thread.

Das Ausgleichen auf diese Art kann leicht in die Hose gehen.
Steht das Bett, quasi wider Erwarten, um 0.1mm zu hoch und ich glaube, dem mit einer Einstellung der 'First Layer Height' begegnen zu können, indem ich hier einen um 0.1mm größeren Wert angebe, spuckt der Extruder 'ungewollt' deutlich mehr Material aus. Nur für den ersten Layer, natürlich. Nicht ganz so schlimm. Steht das Bett aber um 0.1mm zu tief und ich gebe eine First Layer Height um 0.1mm weniger ein, dann wird deutlich weniger Material gefördert - was beim ersten Layer für die Haftung extrem schlecht ist, beinahe katastrophal.
Ich möchte bloß verhindern, dass es zu so was kommt: :dash: oder :weinen: ....

Die vielleicht bessere Lösung ist, mittels statischem Z-Offset zu arbeiten (GCode M3006). Kann man im Start-GCode einarbeiten.

mjh11

Re: RF1000 Umbau

Verfasst: Mo 25. Mär 2019, 21:22
von Mendelson
Hallo mjh11,

guter Einwand, hatte ich gar nicht dran gedacht ... was ich mit Gcodes einstellen kann müsste doch auch über den Z-Offset Parameter in der Firmware gehen? Das werde ich noch rausfinden.

Da es nur so 0,2mm sind kann ich es auch beim Starten des Drucks machen mit den Rauf/Runter Tasten. Muss beim 1. Layer sowieso daneben stehen, anscheinend kann die FW das Ausdehnen des Hotends während des Drucks kompensieren, denn die Digits waren schön gleichmäßig gewesen. Aber die 0,15mm, die ich in den ersten Minuten immer nachstellen muss, die kommen wohl von der Ausdehnung des Glases her, auf dem ich drucke.

Und die Unterlegscheibe unter meiner Fahnenhalterung für den Optoswitch kann ich auch noch gegen eine dünnere tauschen, sozusagen als "Rückfalloption". Tja, da sind wir wieder beim guten alten Schraubenschlüssel angekommen :developer:

Gruß,

Mendelson

Re: RF1000 Umbau

Verfasst: Mo 25. Mär 2019, 21:49
von Nibbels
Hi :)

Dieses Z-Offset wirst du nur nach G28 = Homing und M3001 = Z-Kompensation AN sehen.
Das ist nur ein Wert, der zur Minimal-Korrektur dienen sollte. ZOffset+Matrix = Gesamtkompensation.

Generell: Mach nicht dein Z-Offset so riesig, sondern lasse es möglichst klein.
Was du willst, ist die Z-Matrix in ihrer Höhe einstellen und das macht man normalerweise mit Z-Offset-Scan plus Speichern oder einem neuen Scan-PLA/ABS.

Es gibt mit M3902 Zxx auch einen GCode zur Matrixmanipulation. Der ist aber nicht soweit offen, dass man mal eben 3mm verstellen kann. Zur Sicherheit.
Also am besten immer das Z-Offset auf 0 und einen Z-Offset-Scan und dann mit dem Z-Offset die letzten Feinheiten korrigieren wenn nötig.

Von einem kleineren Druckplattenteil auf der großen Druckplatte würde ich abraten.

LG

Re: RF1000 Umbau

Verfasst: Di 26. Mär 2019, 01:54
von AtlonXP
Hallo Mendelson,
aller Anfang ist schwer und heute Mittag musste es bei mir schnell gehen.
Bei Nibbels scheint es ähnlich zu sein.
Das du die Fahne direkt aufgesteckt hast, war nicht im Sinne des Erfinders.
Ich befürchte dass diese nun zu kurz ist.

Zur Einstellung der Fahne:
Die Fahne darf ruhig 8 mm länger sein, von dem Punkt ausgesehen wo deine niedrigste Druckplatte Kontakt mit dem Hot End bekommt, bei einem HBS.

Zum besseren Verständnis:
Das ist vermutlich die Originale Kachel ohne irgendwas drauf und entspricht etwa der Einstellung wie vorher nur 8mm länger.

Dieser Wert wird nach einem abgelaufen HBS angezeigt mit einem Minuswert.
Bei mir ist der Wert bei -8,5 mm!
Das ist der Offset Wert von meiner Matrix ohne das ich noch was obendrauf auf der Druckplatte habe.
Umso niedriger dieser Minus Wert ist, desto mehr (höher) habe ich auf meine Druckplatte etwas obendrauf gepackt.
Genau dieser Wert wird bei einem HBS festgelegt.
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Auch kann dieser Wert mit dem mhier Scan nachgemessen werden und durch Speichern,
wird dieser Wert auf die Matrix übertragen.
Die Matrix wird somit nur in Z verschoben.
Auch ich empfehle die Matrix nicht mit dem mhier Scan zu verschieben.
Wenn dir der Wert durch Messen der unterschiedlichen Druckplatten Stärke bekannt ist,
dann kannst du das sogar per G Code von Hand tun. S. h. M3006 (Das ist der beschriebene Zahlenwert)

Das wird noch ein Thema beim nächsten Stammtisch sein.
Ich habe dies hier eingerahmt, da es ungetestet ist und ich es deshalb nicht empfehle!
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Es gibt, dann noch den normalen Z Offset.
Wenn du deinen Drucker von Hand in Z nachkorrigierst und dies während dem ersten Layer im richtigen Druckermenü SenseOffset Fenster tust. Dann stellst du automatisch den normalen Z Offset einmalig mit ein.

Nibbels Veto ist da schon richtig.
Diese Nachstellen sollte nur im 1/10 mm Bereich sein.
Nach Nibbels dürfen beide Offsets zusammengezählt die 12 mm nicht übersteigen.
Und ich glaube +/- 1,5 mm sollte der Normale Offset maximal packen. Nibbels?

So wie es für mich aussieht bist du bis jetzt der 3. im Bunde, wo so jetzt druckt wie ich.
Aus diesem Grund schlage ich die Vorgehensweise von mir vor, da das oben beschrieben nicht durchgetestet wurde.
Mein Vorschlag war und ist, du benötigst eine Dammy Glasplatte, rein nur zum Vermessen deines Druckbetts.
Dies sollte die gleiche Größe haben wie dein Druckbett und die Stärke deiner Glasscheiben zum Drucken.

Man kann glaube ich auch die Messpunkte vom HBS versetzen, aber das ist zu kompliziert!

Somit kannst du einen Normale HBS machen und danach, eine deiner Glasscheiben zum Drucken austauschen und verwenden.
Vorher natürlich z. B. Matrix 2 an wählen.
Nach dem HBS sollte dann alles stimmen, wenn die Scheiben sehr ähnlich sind.

Einfach zum besseren Verständnis mache folgende Übung:
In der FW sollte dein Überfahrweg auf 10 mm gestellt sein.
Die Fahne muss also mehr als 10 mm freigängig durch die Lichtschranke fahren können.
Drucke dir eine neue und längere Fahne.
Du musst die STL Datei im Slicer in Z auf das Gewünschte Maß skalieren.
Vielleicht musst du diese unten am Schaft noch etwas überarbeiten, da sie ja nur Skaliert wurde.

Wenn es mit dem HBS geklappt hat, dann mache ein Homing und lasse den Drucker so stehen.
Ich gehe davon aus, dass nach dem Homing dein Hot End freigängig vor der Druckplatte steht!
Mit dem G Code M3013 P1 wird dir deine Matrix angezeigt und du siehst (meine 8,35 mm) dein Offset.
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?p=20614#p20614

Sende deinem Drucker über dir Konsole M3001 (Z Kompensation Matrix an) und schaue wie dieser in Z verfährt.
Sende deinem Drucker über dir Konsole M3000 (Z Kompensation Matrix aus) und schaue wie dieser in Z verfährt.

Ich hoffe jetzt klart es auf. :-)
Finde die richtige Länge deiner Fahne.

LG AtlonXP

Re: RF1000 Umbau

Verfasst: Di 26. Mär 2019, 09:18
von Mendelson
Danke für die vielen hilfreichen Infos. Der M3001 ist also doch das Zauberwort. Oder der M3006, statischer Z-Offset. Werde mir das mal sicherheitshalber im Internet anschauen und dann nach dem G92 in den Start-Code reinschreiben. Ich bleibe noch auf SD-Karte, Konsole mache ich dann später.

Das beim Z-Offset nur Micrometer-Werte zum Tragen kommen sollen leuchtet mir ein, und wenn ich noch eine Kleinigkeit von der Fahne abschnipsele, bin ich eh genau auf dem Höhenniveau der Glasplatte. Der Spielraum ist allerdings groß genug bemessen für einige Experimente, die ich noch machen will.

Mein Fazit::

- Zu kleine Glasplatten verwenden - darf nicht sein, kann nicht sein!
- Z-Offset-Weg zu groß einstellen - forbidden!
- HBS im Negativbereich ausführen - throw exception, print line: "Gibt's nicht, hamma nicht!"

:dash:

Hab mich schon dran gewöhnt, es gibt ja immer noch den Schraubenschlüssel.

Wo ist die Zukunft? Müssen wir ABS-Drucker uns immer noch mit Luftblasen auf Kaptonband herumschlagen und uns wie Außenseiter fühlen, nur weil wir hochglänzende Oberflächen lieben?
Steht es uns nicht frei, die Glasplatte unserer Wahl zu verwenden?

Schließlich kann ich mein Heizbett ja nicht einfach hinten auf die Glasscheibe kleben.

Habe jetzt ein wenig übertrieben, aber ich finde es gibt genug Diskussionsmaterial für den Stammtisch, an dem ich leider nicht teilnehmen kann.

Für mich sind eh alle Probleme gelöst. Werde mir eine 3mm Glasscheibe schneiden, Hbs drauf machen und dann die Scheiben wechseln.

Denn nicht jede Glasscheibe ist gleich zu behandeln, einfaches Fensterglas neigt stärker zum Verziehen als gehärtetes Glas oder Borosilikatglas

Eine Scheibe muss auch nicht wie selbstverständlich eine gerade Oberfläche haben. Manche haben sicher schon mal Fenster aus alten Gebäuden vom 19. Jhdt. gesehen. Da verdickt sich die Glasscheibe am unteren Ende, fließt quasi mit der Zeit runter, weil es amorph ist. So sind Glasscheiben nicht unbedingt immer mit einer absolut geraden Oberfläche erhältlich, es ist immer ein wenig Glück dabei, welche zu bekommen, die gerade sind. Behandelte Glasscheiben sind also dem einfachen Fensterglas vorzuziehen, und da kann's dann teuer werden.

Deswegen möchte ich die Größe der Scheibe auch selbst bestimmen, sprich auf die zugreifen, die's im Handel als Massenware gibt. Und die sind nunmal nicht größer als 215 x 215mm.

Conrad ignoriert das komplett und bietet keine für den RF1000 richtig dimensionierten und gebohrten Glasscheiben an.

Übrigens Glaskeramik ist eine völlig andere Geschichte als Glas. Bei Glas besteht eine Art "Griffigkeit wegen der amorphen Struktur", diese leicht rauhe Oberfläche ermöglicht es, dass ABS sich auch völlig ohne Hilfsmittel auf Glas drucken lässt, wenn man dafür ABS mit höherem Styreneanteil nimmt.

Mehr später,

Mendelson

Re: RF1000 Umbau

Verfasst: Di 26. Mär 2019, 09:24
von Nibbels
^^ idealvorgehen beim z:

Eigentlich sollte das garkein so ein Hexenwerk sein.
Die wie auch immer zusammengebaute Druckplatte sollte möglichst eben, wackelfrei und bei ` z<=0 && z>=-32767 zsteps ' verbaut sein. Der original schalter kann nicht so viel, eure optischen schon.
32767 steps sind bei 32 microsteps grob 12.7cm, bei unseren 16 MS schon das doppelte.

Dann Scan-PLA. Fertig.

Zum Drucken dann zoffset mit -50..-130um näher als der perfekte Abstand des durchgeheizten Hotends ran, das Senseoffset einstellen und aktivieren.

Ändert sich irgendwas, wie nozzle oder zschraube, dann mit dem mhierscan bzw zoffsetscan nachscannen und matrix speichern.

LG

Re: RF1000 Umbau

Verfasst: Di 26. Mär 2019, 10:27
von Mendelson
@Nibbels

Danke für die Info, die Lernkurve ist für mich sicher hoch aber alles was ich wissen muss ist enthalten. :woohoo:

Werde mir jetzt mal neue Fahnen drucken und Glas besorgen.

Gestern kam beim Matrix-Scan die Fehlermeldung "Heat Bed Scan Leftovers, snot incrustation".
Weil die Fahne zu hoch im Optoswitch stand, denke ich.

Die Limits hat du ja jetzt genannt, werde es mit den neuen Fahnen nochmal versuchen.

LG
Mendelson

Re: RF1000 Umbau

Verfasst: Di 26. Mär 2019, 16:29
von Mendelson
Habe mir jetzt zwei Glasscheiben aus einfachem Fensterglas selber auf Druckbettgröße zugeschnitten. Mir noch schnell einen Diamantbohrer für Glas besorgt und Schneideöl für Glas. Gibt's von Dremel als Set.

Die Löcher habe ich dann selbst gebohrt. Ging alles glatt, der ABS Matrix Scan läuft gerade.
Falls irgendwann jemand das liest und auch machen will, dann bitte ich zu beachten:

-Nur mit Sicherheitshandschuhen das Glas anfassen und hastige Bewegungen vermeiden
-Immer Augenschutz tragen
-Nur Diamantglasschneider verwenden und ausreichend tief anritzen. Glasschneider mit Stahlrad sind ungeeignet
-Bohren nur auf schwerer Standbohr- oder Fräsmaschine mit Spezialbohrer (z.B. Dremel-Glasbohrset) und geeigneter Hebelvorrichtung für langsamen Vorschub
-Bohren nur mit sehr geringem Vorschub und ständiger Benetzung mit Schneideöl (im Set enthalten)
-Angeritztes Glas sehr vorsichtig handhaben, dünne Scheiben fallen meist von selber ab. Verletzungsgefahr! Daher muss die Scheibe auf etwas weiches fallen können. Abstände gering halten wenn das geschnittene Glas herunterfällt
-Immer mind. 10cm Rand zum Abbrechen überstehen lassen
-Ich übernehme keine Haftung oder Gewährleistung für diesen Hack, auch nicht für evtl. Schäden am Drucker. Die Scheibe darf auch nicht größer sein als das Druckbett, da sie sonst hinten anstößt. Unterhalb der Traverse, wo die Energiekette montiert ist, den Sitz des Kabels überprüfen, damit es nicht die Ränder der Glasscheibe berührt
-Bei laufendem Druck niemals die Scheibe an den Rändern anfassen. Reflexhandlungen im Zusammenhang mit Glas grundsätzlich vermeiden

Alles in Allem - lieber zum Glaser gehen und dort machen lassen. Normalerweise werden die Bruchkanten noch nachgeschliffen. Die sind sonst messerscharf. :whistle:

Ich hätte beim Glaser eine Woche warten müssen, außerdem lohnt es sich nur, wenn man die Scheiben noch zusätzlich härten lassen will, da sie beim Drucken ja stundenlang auf 100 Grad erhitzt werden. Ich nehm die Scheibe aber nur zum Kalibrieren. Besonders langlebig sind die ungehärteten meistens nicht gerade.

LG
Mendelson

Re: RF1000 Umbau

Verfasst: Di 26. Mär 2019, 16:55
von Mendelson
@Nibbels

Der ABS Matrix Scan ist gelaufen, EEPROM beschrieben.
Z-offset habe ich mit -125 eingestellt und aktiviert.
Senseoffset ist auf 180 und aktiviert.
Wenn ich jetzt den Z-Offset-Scan mache gibt er folgendes Ergebnis aus. Erst fährt er auf das Glasdruckbett. Dann kann ich die Höhe von -0.48 im Display ablesen.

Im Display steht dann:

Z-Screw too low
Screw: 0.191 mm
0.4 (UP)

Wenn die Z-Schraube zu tief stehen soll, warum ist dann 0.48mm Abstand zwischen Düse und Druckbett :-?

:-? :-? :-?
Mendelson

Re: RF1000 Umbau

Verfasst: Di 26. Mär 2019, 18:27
von Mendelson
Habe die Anweisungen, also Abstand des Druckbetts zur Düse vergrößern, damit der Z-Offset Scan durchgeht, mal blind befolgt.

Nach der dritten Fahne hat´s geklappt:

OK
Screw: -0.676 mm
-1.4 (DOWN)

Das war´s dann wohl mit den Grundeinstellungen. :blink:

Mendelson