Hier mal eine verspätete Antwort
fichtenmoped hat geschrieben:Welche Versionen von Raspberry Pi funktionieren mit Klipper und wie zeitintensiv wäre eine Inbetriebnahme von Klipper?
So viel ich weiß funktioniert im Prinzip selbst der Raspberry Pi 1 bzw. Raspberry Pi Zero 1 noch, wenn auch nur knapp und ggf. mit gewissen Einschränkungen, je nach dem, welches UI man verwenden möchte (siehe:
https://www.klipper3d.org/FAQ.html#can- ... berry-pi-3). Die Anforderungen sind also gering. Es muss auch nicht unbedingt ein Raspberry Pi sein, andere Einplatinen-Computer oder auch richtige PCs taugen genauso, man sollte aber auf den Stromverbrauch achten. Der Vorteil eines echten Raspberry Pi ist, dass man sich exakt an die Anleitung halten kann. Die Anleitung für unseren Drucker findest du hier:
wiki/index.php/Klipper Dort ist auch eine Anleitung für PCs verlinkt.
Der Zeitaufwand für die Installation an sich ist nicht wahnsinnig hoch, es hängt aber davon ab, wie viel Erfahrung du mit Linux etc. bereits hast. Ich denke, das sollte an einem Sonntag Nachmittag erledigt sein. Nach der Installation wirst du allerdings einige Dinge neu lernen und manches im Slicer anders einstellen müssen. Der Start-GCode wird leicht anders sein müssen und die Bedienung funktioniert anders. So hast du keine SD-Karte mehr (der Slot funktioniert nicht mehr), dafür bequemen Netzwerkzugriff z.B. via Octoprint. Ich persönlich verwende das Menü und die Tasten am Drucker selbst gar nicht mehr sondern steuere alles über Octoprint. Das ist vor allem eine Frage der Gewöhnung. Je länger man den Originalzustand benutzt hat und sich damit eingerichtet hat, desto schwerer fällt einem wohl der Umstieg.
Wer viel mit dem Drucker experimentiert und "herumbastelt", hat aber den Riesenvorteil, dass Klipper sich durch Bearbeiten einer Text-Datei viel einfacher konfigurieren lässt. Die Original-Firmware muss für viele Konfigurations-Änderungen neu compiliert werden, dabei kann man viel falsch machen und einiges lässt sich gar nicht richtig konfigurieren (teils trotz vorhandener Konfigurations-Optionen).
Eine Ergänzung noch zum Thema Wärmeleitung beim Heizbett: Meiner Meinung nach ist das vor allem eine Frage der Dauer, bis das Bett aufgeheizt ist. Wichtig ist, dass der Wärmetransport einigermaßen gleichmäßig stattfindet, also der Kontakt nicht an einigen Stellen auf dem Bett viel besser als an anderen ist, denn dann wird die Temperatur an der Oberfläche ungleichmäßig sein. Wenn das Bett mal auf Temperatur ist, wird nicht besonders viel Wärme abgeführt. Das Bauteil muss ja nicht erwärmt werden, im Gegenteil kühlt es auf dem Bett ja ab. Da Kunststoff kein sehr guter Wärmeleiter ist, dürfte auch ein größeres Bauteil nach Abkühlung auch keinen sonderlich guten "Kühlkörper" darstellen. Auf ein paar Grad Abkühlung kommt es meist auch gar nicht an, vor allem nicht, wenn die ersten Layer mal fertig und abgekühlt sind. Problematisch könnte noch ein zu starkes Anblasen mit dem Bauteillüfter sein, aber den hat man ja zumindest im ersten Layer eh aus und ab dem zweiten Layer ist das Bauteil im Weg (bzw. die noch offenen Flächen spielen keine Rolle mehr).