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Re: Merkwürdige Wellen beim Druck

Verfasst: Fr 18. Aug 2017, 22:33
von Nibbels
Hallo Gao :)

Zumindest mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich Verstopfungen am Hotend meist hatte, wenn ch PLA gedruckt hatte. Achte drauf, ob die Digits so bleiben wie sie waren. Sobald beim 'in die Luft Extrudieren' das Material nicht (fast) absolut gerade rauskommt, oder in der nächsten eskalationsstufe in eine Richtung kräuselt, hängt irgendein Krümel am Ausgang.

ABS macht sowas beim länger köcheln. Erst liegts an einem bräunlicheren Rotzpopel, kocht der weiter kann zu sein. Manchmal ploppt es den irgendwann vorne raus. Dann ist ein Klecks in irgendeinem Perimeter.

Entweder waren beim roten PLA schneller leine schwarze Krümel in der Düse oder das war zufall oder lag am Umspannen. Am letzten Material. Keine Probleme hatte ich beim Advance testen ab den Türmen. Diese Türme sind aus dem Filament. Die waren schnell gedruckt, das Filament war nur kurz im Full metal hotend 0.4. Ich habe vorher per Coldpull sauber alle Reste rausgeholt und das Advance rüttelt natürlich enorm an allem was sich dort absetzen könnte.

Sind die digits hoch, vermindert generell deinen Materialfluss wegen schlupf am Ritzel. Das kann ein Drittel weniger extrudierte Menge ausmachen. Plötzlich hohe Digits können durch Düsenverengung entstehen. Du wirst darum ne Verstopfung auch am Teil sehen oder frühdiagnostizieren können. Typisch sind gitterartige Toplayer.

LG

Re: Merkwürdige Wellen beim Druck

Verfasst: Sa 19. Aug 2017, 05:56
von hal4822
AtlonXP hat geschrieben: Das Hauptproblem sehe ich im Warping und brauche deshalb höhere Betttemperaturen.
Der Kleber muss das einfach mitmachen.

LG AtlonXP
https://youtu.be/6xFUNFG-UKE - ist nicht das erwähnte Video, aber es zeigt ab Minute 2:00 die beiden Fehler die man machen kann:

1. Wir RF1000 - User können auf das Krepp verzichten, weil die Keramik den Kleber schadlos verträgt. Ponal oder vergleichbare Holzleime haben gegenüber ABS/Aceton den Vorteil, dass kein brennbares Lösungsmittel enthalten ist. Die üblichen Bett-Temperaturen für ABS über 100° bräunen die Schicht allerdings und manchmal kann sie sich quasi nicht entscheiden, ob sie am Tisch oder am Druckobjekt besser haften soll. D.h. es kann vorkommen, dass man nachher eventuell die Flecken abschleifen muss. Bei meinen Teilen hat sich das erübrigt, weil nur Support befleckt war.

2. Fehler: In beiden Videos wird der Haftvermittler unregelmäßig aufgetragen. Ich habe das Ponal mit einem Spatel aufgetragen, der so breit wie das Druckbett ist. Ob das mit ABS/Aceton auch so bequem geht weiß ich nicht. Hängt wohl davon ab, wie schnell das Aceton verdampft.
Vorausgesetzt der Spatel ist glatt und man hat links und rechts am Heizbett einen Streifen Krepp als Führungsschienen aufgeklebt entsteht ein dünner Film. Wenn beim Ablösen des Objekts Löcher in diesem Film entstehen, dann können diese so perfekt gefüllt werden, dass man die Flickstelle nur an der Farbe erkennen kann.

Ich habe bisher noch keinen Grund gehabt, die Keramik zu reinigen. ABS kann man sicher mit Aceton abwaschen - für den Holzleim kann ich das nicht garantieren. Es war wie gesagt noch nicht nötig.

Re: Merkwürdige Wellen beim Druck

Verfasst: Sa 19. Aug 2017, 09:00
von hal4822
Weicht mittlerweile zwar recht vom Thema ab, aber da die Frage ja gelöst war (falscher Filament-Durchmesser) will ich mal die angekündigten Bilder anhängen:
1.Der Vogel hat zwar keinen Bodenkontakt, sein Support aber trotz ABS auf der gesamten Fläche sehr wohl :
+support.jpg
2. Die Kontaktfläche weist braune Flecken auf. Das ist das gebräunte Ponal vom Heizbett. Bei 60° für PLA bleibt dieser Gilb aus (Ausdruck aus der Waschmittelwerbung; hoffentlich nicht rechtlich geschützt :evil: ), aber Support wird normalerweise eh entfernt .

Bei dem kleinen Vogel habe ich nicht recht gewagt den Support ganz zu entfernen, weil die Federn fast so dünn wie echte Federn sind. In dem schwarzen Oval habe ich in Aceton gelöstes ABS ziemlich dick mit einem kleinen Pinsel aufgetragen. Eine Verformung der Oberseite fand nicht statt. Werde also vorsichtig weitermachen.
Unterseite.jpg
Wer glaubt, dass nur schräge Vögel gehen, soll durch diesen Motor-Träger einer Sukhoi_Cy-26 ( https://3dwarehouse.sketchup.com/model/ ... khoi-SU-26 ) aus ABS eines Besseren belehrt werden :
IMGP0007.JPG
Bei den kleinen rechteckigen Teilen innen hatte ich entweder auf Support oder Brim verzichtet, aber die bilden eh keine Ebene mit dem Ring. Da ist das Modell unklar und ich fand nirgends die Maße für die Sternmotore, die man da anhängen könnte (sollen könnte, denn selbst wenn der Ring in kaltem Zustand mehrere Kilo trägt, die Auspüffe sind wohl doch zu nah dran). Das Teil ist also nur als Test-Druck zu verstehen. Das Knotenblech stammt von mir, weil mein Vertrauen zu gedrucktem ABS (Festigkeit 80° von gespritztem ABS) doch etwas kümmerlich ist.

Re: Merkwürdige Wellen beim Druck

Verfasst: Sa 19. Aug 2017, 14:09
von Gao
Danke Nibbels für die Antwort und an euch alle noch ich werd noch warten müssen bis mein Filament da ist dann lass ich euch wissen obs funktioniert hat bzw. was mir sonst noch für Fehler passieren werden.
lg

Re: Merkwürdige Wellen beim Druck

Verfasst: Sa 19. Aug 2017, 17:38
von Digibike
Freuen uns auf deinen Bericht, aber bin guter Dinge, daß es nun besser funktioniert... :good:

Viel Erfolg! Zu Hal´s Ausführung kommt mir wieder das Edelstahlfilament in den Sinn... Wenn dieser Schutzgasofen
zum Brennen letztlich nicht so Sündhaft teuer wäre... :blink: Aber vielleicht kann man das ja irgendwie mal Firmentechnisch
abschreiben... :evil:
Geht sowas als "sichere Dokumentenvernichtung" eventuell durch... Was meint wohl her Schäuble dazu - so kurz vor der Wahl... :evil: :woohoo: :evil:

Gruß, Christian

Re: Merkwürdige Wellen beim Druck

Verfasst: Sa 19. Aug 2017, 17:56
von hal4822
Digibike hat geschrieben: ...Zu Hal´s Ausführung kommt mir wieder das Edelstahlfilament in den Sinn... Wenn dieser Schutzgasofen
zum Brennen letztlich nicht so Sündhaft teuer wäre...
Gruß, Christian
Hab ich da etwa was verlinkt, was ich mir selbst nicht ganz angeschaut habe ?

Bin aber speziell an Öfen derzeit recht interessiert - aber das ist mehr die Schiene Paste-Extruder, Keramik-Druck statt Plaste und Elaste usw.
Wer über Ofen-Eigenbau wegen der kriminellen Preise für Schamotte bisher zu verdrossen war, der sollte googln. Die Preise lassen sich enorm minimieren ! :yes:

Re: Merkwürdige Wellen beim Druck

Verfasst: Sa 19. Aug 2017, 18:04
von Digibike
Ne, hast du nicht - hab nur immer wieder mal Teile, die ganz gut in Edelstahl wären...
Der Motorträger käme da, zumal so nah an der Auspuffanlage, wohl auch recht gut als
Edelstahl...

Mir spukt da nachfolgender Thread
immer wieder im Kopf rum... :(
Leider hat er mir nie beantwortet, ob man seine Druckteile (zumindest am Anfang) bei Ihnen brennen kann und zu welchem Preis - Sie haben
ja defintiv einen Ofen - zumindest zum testen Ihres Filaments... Aber das ist nun wirklich OT...

Gruß, Christian

Re: Merkwürdige Wellen beim Druck

Verfasst: Sa 19. Aug 2017, 18:17
von hal4822
Digibike hat geschrieben:Ne, hast du nicht - hab nur immer wieder mal Teile, die ganz gut in Edelstahl wären...
Der Motorträger käme da, zumal so nah an der Auspuffanlage, wohl auch recht gut als
Edelstahl...

Gruß, Christian
Aha, verstehe ! Die Eule war´s - stimmt´s ? Die glänzt ja wirklich prächtig (und sollte GAO auf´s Fahrrad helfen) :zwinkern:
Edelstahlfilament war meines Erachtens nur was für die Schau (https://youtu.be/Xb-bO9eN7U4) und hatte vielleicht wenig mit der Methode zu tun, ein 3d-gedrucktes "Edelstahl-Gerüst" anschließend mit anderen Metallen aufzufüllen. Hoffentlich irre ich mich, den interessant wäre es allemal. #1 des verlinkten Threads sagt allerdings wohl genau das; dauert jetzt aber eine Weile, bis ich der Sache richtig auf den Grund gegangen bin.

Dank der Nachfrage von Oo gibt es ein ausführliches PDF:
3D Druck mit Metall-und Keramik-Filamenten 2.pdf
, das erstmal durchgeackert werden will. Ich hoffe ich habe mich verlesen, als ich Wasserstoff im Zusammenhang mit Ofentemperaturen weit über Tausend Grad erwähnt fand. Unter Schutzgas wird das ja wohl sicher nicht verbucht. Bis später !

p.s.: habe mich nicht verlesen, unter "Sintern" steht auf Seite 3 Wasserstoff als Schutzgas. Ok, wer verhindern kann, das Sauerstoff dazukommt, der mag das als Schutzgas akzeptieren (es werden aber auch harmlose Alternativ-Schutzgase genannt !) :diabolisch:

Re: Merkwürdige Wellen beim Druck

Verfasst: Sa 19. Aug 2017, 19:16
von hal4822
Digibike hat geschrieben: Leider hat er mir nie beantwortet, ob man seine Druckteile (zumindest am Anfang) bei Ihnen brennen kann und zu welchem Preis - Sie haben
ja defintiv einen Ofen - zumindest zum testen Ihres Filaments... Aber das ist nun wirklich OT...

Gruß, Christian
Am Ende des PDF steht was über Preise, aber so richtig festlegen wollen die sich noch nicht. War das Pseudonym nicht MaxRENKforce ? Ich will ja nicht unken, aber der Hoffnung Ausdruck geben, dass Max noch lebt, das darf man doch :silly:

Re: Merkwürdige Wellen beim Druck

Verfasst: So 20. Aug 2017, 07:05
von hal4822
Nachtrag: habe inzwischen in den Beiträgen von MaxRenk gestöbert und allerlei Fragwürdiges gefunden !
"Hallo Tim,
schau dir mal bitte unseren Beitrag "Metallfilament" an. Um solche Filamente auf den Conrad 1K und 2K drucken zu können, muß diese etwas modifiziert werden. Vielleicht können wir uns darüber mal austauschen.
Grüße Max"

Müsste wohl heißen: Um solche Filamente auf den Druckern Conrad Renkforce 1K und 2K drucken zu können, müssen diese etwas modifiziert werden.
Da in dem verlinkten Thread hauptsächlich auf der Fertigungstoleranz von ca.10% beim Filamentdurchmesser herumgeritten wurde kann man sich denken, was da wohl geändert werden müsste.

Die Gegenfrage des Conrad-Mitarbeiters Timm wurde m.E. nie beantwortet; jedenfalls nicht im Forum. Das Fazit von uns RF1000-Eignern muss also sein, dass wir diese Metall-Filamente erst garnicht drucken können; vom späteren Sintern mal ganz abgesehen. In meiner Gegend gibt es allerdings etliche Keramiker und da kam mir der Gedanke, ob man so ein zu sinterndes Teil nicht mit in den Keramik-Brennofen legen kann. Statt Schutzgas muss man halt das Objekt mit einem Mantel aus Keramik einhüllen. Viel problematischer erscheint mir die anschließende Erfolgsprüfung: wie tief ist die Legierung denn geworden ? Bei jedem Weichlötvorgang entsteht an der Grenzschicht zwischen z.B. Zinn und Kupfer Bronce. Buttert man viel Zinn auf´s Kupfer und ümhüllt alles mit Lehm, dann kann man bis knapp an die Schmelztemperatur von Kupfer erhitzen und das Zinn dringt tiefer in´s Kupfer. Ähnliches findet beim Nitrieren von Stahl statt, wenn man ihn härtbar machen muss. Da geht das sogar recht flott. (Wer jetzt denkt: da härte ich mir doch gleich mal eine Düse, der sei gewarnt. Das Schutzmittel ist glashart und wahrscheinlich nicht aus der Düsenbohrung entfernbar.)