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Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: So 25. Jun 2017, 11:49
von Hobbyprinter
Digits um 15000 hab ich schon mal gehabt. Da ist dann die Firmware auf Pause gegangen und mit Play gings dann wieder weiter. Es ist gut zu wissen das sich der Drucker gegen Überlastung Softwaremäßig selber schützt.

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: So 25. Jun 2017, 13:50
von georg-AW
Hi
Die Wägezellen sind mit ziemlicher Sicherheit von der Firma htc Typ TAL 220. Sie sind bis max 150% des Nennwertes belastbar, d.h. 7500gr.
Da zweifach, mechanisch parallel geschaltet, ist der elastische Bereich bis 15000gr. Danach wird der DMS überstreckt.
Was auffällt, ist die maximale Betriebstemperatur der Wägezellen von + 55°C. Das gibt mir zu denken. Manch Fehler, zb sprunghafte Veränderungen der F Digits lassen sich so erklären mit Defekten bzw. des Loslösens der Klebung der Dehnungsmesstreifen in den Wägezellen.
In unseren Druckern, vor allem wenn sie eingehaust sind, sind die Temperaturen häufig über den Grenzen der Motoren ( 45°C ) oder der Wägezellen (+55°C ) zb bei ABS Druck .

ciao Georg

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: So 25. Jun 2017, 14:28
von AtlonXP
georg-AW, du bist gut. :-)

Ich vermute die DMS sind mit einem Kleber auf Epoxidharz Basis verklebt.
Dieser hält in der Regel bis 200 C°, locker aus.

Was ich aber schon beobachtet habe:
Wenn die Kiste durchgeheizt ist, dann können die DMS auch schon mal um bis zu 1000 Digits falsch anzeigen.

@Nibbels, die Kraft mit dem Motorstrom zu limitieren halte ich auch für den richtigen Weg.

LG AtlonXP

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: So 25. Jun 2017, 16:03
von PeterKa
Ich habe jetzt nach über 6 Stunden die Meßwerte beobachtet. Die F Werte sind ständig größer geworden, allerdings nach beiden Richtungen. Also der Nullwert ohne Extrusion liegt bei -900 Digits (an Anfang -500) und der Wert wenn extrudiert wird bei 1000 (am Anfang +500). Alles Pi mal Daumen.

Was bei der Anordnung gelängt oder gestaucht wird wird ist das Aluminium, nicht (primär!) die Zelle. Aluminium schmilzt bei 600 Grad (in etwa). Wenn es warm wird, wird es also schlichtweg etwas weicher. Dieselbe Kraft wird eine größere Verbiegung bewirken, sprich einen größeren Meßwert erzeugen.

Außerdem, wer schon einmal mit Wägetechnik beschäftigt war: Die Meßzellen werden auf konstanter Temperatur gehalten, damit die Messung temperaturunabhängig bleibt. Alternativ wird die Temperatur nur gemessen und der Meßwert anhand einer Eichkurve korrigiert.

Das alles haben wir hier nicht. Deshalb dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn bei Wärme die Anzeigewerte ansteigen. Ist doch irgendwie logisch ;)

PeterKa

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: So 25. Jun 2017, 16:44
von georg-AW
Hi
Es ist ganz anders wie angenommeen von peterka
Die in den Wägemesszellen eingesetzen Dehnungsmesstreifen sind so angeordnet, dass jeweils nur eine Halbbrücke der mechanischen Last unterworfen ist. Die andere Hälfte steht quer zur Lastrichtung und kompensiert die Widerstandsänderung durch die Temperatur. Dadurch wird das ganze relativ unempfindlich für Temperaturschwankungen bis +40°C. Im System sind 2 Wheatstonsche Vollbrücken eingesetzt deren Ausgangsspannungen addiert und im Operationsverstärker verarbeitet und durch den AD Wandler digitalisiert werden.
Siehe auch den link mit dem interessanten Preisen !! https://www.sparkfun.com/products/13329


ciao Georg

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: So 25. Jun 2017, 17:42
von georg-AW
Hier noch eine weitere bildliche Erläuterung

ciao Georg

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: So 25. Jun 2017, 18:08
von AtlonXP
Mit den DMS, alles Pille Pale. :-)

Ich sehe unsere Digits nur als relativer Anhaltspunkt.
Natürlich gehört das Thema hier angesprochen.

Ihr kennt doch das Streitgespräch zwischen mjh11 und mir über geeichte Temperatur Werte.
Meine Werte, deine Werte unsere Werte! ;-)

Ich mache eine Wette, dass bei einem Entspannten Extruder (so wie wenn wir einen HBS machen),
jeder einen anderen Digit Wert in Ruhelage, angezeigt bekommt.
Bei mir sind es z.B. +460 Digit in der Ruhelage.
Das ist schon ein Offset wo ich von meinen angegebenen 13000 Digits abziehen muss.

Meine Beobachtung wegen der Wärme und Abweichung wurde von PeterKa bestätigt.
Sollten diese Werte extrem mal aus dem Ruder laufen (Crash),
dann haue ich auch ganz ungeniert, mal Schlossers mäßig, mit dem Hammer drauf. (Es war noch nicht nötig!)

Entweder ich krieg das hin, oder das Ding ist hin. :-)

georg-AW hat geschrieben: Dadurch wird das ganze relativ unempfindlich für Temperaturschwankungen bis +40°C.
Da dürfte der Knackpunkt liegen, da unsere Temperaturen höher sind.

Es ist klar auf deinem Bild zu sehen, dass der DMS auf der Aluminiumbrücke verklebt ist, wie bei uns auch.

Irgend wo in der Mitte dürfte die Wahrheit liegen. :-)

LG AtlonXP

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: So 25. Jun 2017, 18:29
von georg-AW
Hi
htc gibt an, dass die Messbalken ( Wägezellen ) bis zu einer maximalen Temperatur von + 55°C betrieben werden können. Die Temperaturkompensation geht jedoch nur bis +40°C ! Gibt zu denken. D.h die F-Werte sind nur " ungefähr " bzw. nur relativ.

ciao Georg

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Mo 26. Jun 2017, 03:02
von Nibbels
georg-AW hat geschrieben:Hi
Die Diskussion hatten wir ähnlich schon ein mal. 10000 digits / 10kg
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?p=7694#p7694

ciao Georg
Ich habe das mal gelesen, kam aber auf 1,7kg pro 1000 digits (?RF2000). Ich weiß aber zur Zeit nicht mehr wie ich gemessen hatte, doch ich war mir damals sicher und hab mich gewundert, weil ich ebenfalls gelesen hatte, dass 1000digits ca. 1kg sind.
Ich muss beizeiten nochmal nachmessen, (wie kam PeterKa zufällig auf dieselben Werte wie ich)?
Stefan baut Zeug hat geschrieben:Fehler in der Größenordnung von ca. 0.04 mm (Annahme 4000 digits schwankung)
Diesbezüglich kam ich auf dieselbe Größenordnung: 0.055mm bei 5000digits hatte ich unabhängig ohne Wissen über das Zitat von "Stefan baut Zeug" gemessen. Die Kompensation dieser Druchbiegung klappt im übrigen ziemlich gut (technisch/Mod 1.37o). Wieviel das bringt .. kann ich nicht genau sagen. Feine Layer mit Material wie PETG werden besser.

LG

Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End

Verfasst: Mo 26. Jun 2017, 08:18
von PeterKa
Ich denke daß die wahren Verhältnisse überaus komplex sind und nur durch sehr lange Meßreihen entzerrt werden können. Das aber halte ich für daneben, denn wir wollen drucken und verstehen, letzteres aber nicht zum Selbstzweck.

Ich hatte bisher den F-Wert gar nicht wahrgenommen, etwa 1000 Druckstunden lang, was nahelegt, daß er nicht ganz so entscheidend sein könnte... wenn alles funktioniert.

Ich nehme mit, daß die Zellen benötigt werden, um den HBS durchzuführen und um ein Notabschaltung vorzunehmen. Desweiteren ist die Größe der Anzeige (unter anderem) ein Maß für die innere Reibung, und damit für den Zustand des Extruder Innenlebens. Dies aber nicht in absoluten Einheiten, sondern tendentiell. Als Fazit draus nehme ich für mich mit, daß bei 2000 Digits Anzeige beim Drucken Extruderreinigung angesagt ist, und daß wenn es dadurch nicht zur Reduzierung des Wertes kommt, das Teflonröhrchen getauscht werden sollte.

Und damit wäre ich dann wieder beim eigentlichen Zweck der Übung: Drucken..

Das ist der Teil einer Tragfläche von 2500 mm Spannweite, ausgedruckt vor der Reparatur des Extruders.
DSC_0222.jpg
Verklebt wird mal mit Dichlormethan und mal mit Sekundenkleber. Beides ist giftig. Dichlormehthan ist darüberhinaus in Deutschland geächtet. Ich habe mir die entsprechende EU Verordung mal durchgelesen... Sie verbietet den Einsaz von Dichlormethan in Kloreinigern und ähnlichen Reinigungsmitteln. Nun ja, Dichlormethan ist ein Narkosemittel (und wurde jahrzehntelang bei Operationen eingesetzt), und wenn man ins Klo schnuppert ob alles auch wirklich tolle schäumt, kann man leicht narkotisiert werden und sich beim unvermeidlichen Sturz verletzen... Deshalb ist der Einsatz zu Recht verboten und nicht wegen mehr oder weniger gut belegten Krebsrisiken. Sorry daß ich das noch mal aufgegriffen habe, es hatte mir keine Ruhe gelassen.

Übrigens... wer sich fragt, warum UHU Plus nicht mehr im Baumarkt erhältlich ist... Nein es ist nicht giftiger geworden, nein es geht keine Gesundheitsgefahr davon aus... Der Verschluß ist nicht kindersicher und UHU will dafür nicht investieren, weil die produzierte Menge zu klein ist. So einfach sind manche Dinge.

14 der 20 prognostizierten Druckstunden habe ich nun durch....
DSC_0221.jpg
Die Teile haben noch nicht ganz die gewohnte Qualität. Die Oberfläche ist matter als ich es gewohnt war, aber das sind natürlich Nebeneffekte. Ich glaube der Hauptgrund ist, daß die geförderte Menge jetzt größer ist als vorher, ich müsste am Multiplyer drehen. Da die Fläche aber fast fertig ist, werde ich keine Experimente machen, bevor sie zu Ende gedruckt ist.

PeterKa