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Re: Mein neues Extruder-Lüfter-Konzept (mit 2. Führungsschiene)

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 09:00
von mhier
rf1k_mjh11 hat geschrieben:Als Mindestanforderung sollte als Material hierfür PETG eingesetzt werden.
Stimmt, hab ich vergessen zu erwähnen, wahrschienlich weil ich es für selbstverständlich gehalten habe ;-) Ich werde das in ABS drucken. Beim ABS-Druck wird der Bauraum durchaus 50-60 Grad warm, direkt über dem Heizbett auch mehr. Der Kanal hat keine 22mm Abstand zum Heizbett, eher so 5. Deshalb ist vermutlich PETG auch eher nicht ausreichend bei meiner Konstruktion, zumindest wenn man auch ABS damit drucken will.
Der Bauteillüfter läuft üblicherweise in den ersten Layern nicht, und bei ABS meist nie.
Ich drucke ABS meist schon mit einer geringen Kühlung, so dass der Lüfter gerade eben läuft. Mein Plan ist aber auch mal auszuprobieren, was eigentlich mit deutlich stärkerer Kühlung passiert, wie sie mit dem Original-Lüfter bei weitem nicht möglich wäre. Meine Theorie ist, dass bei ausreichend starker Kühlung keine Wrapping-Effekte mehr auftreten, weil das Material schnell genug abkühlt, bevor sich da überhaupt Kräfte quer über den Layer aufbauen können. Die Frage ist allerdings, ob ich da mit dem neuen Setup hinkomme und/oder welche anderen Effekte einem das wieder vermiesen (Layerhaftung?)... ;-) Aber: Versuch macht kluch.
Vielleicht hilft ein Bekleben der Unterseite mit Aluband (oder doppelseitigem Klebeband und Alufolie).
Danke, das ist eine gute Idee, wo ich tatsächlich noch nicht drauf gekommen bin! Evtl. mache ich das zusätzlich, denn ich bin mir unsicher, ob nicht auch ABS womöglich bei den vorliegenden Temperaturen durch die relativ schwere Alu-Düse doch irgendwann krumm gebogen wird. Idealerweise hält das Ding es ja auch aus, wenn man mal gedankenlos bei Z=0 ne Stunde lang vorheizt ;-)

Re: Mein neues Extruder-Lüfter-Konzept (mit 2. Führungsschiene)

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 12:30
von AtlonXP
Hallo mhier.
Die Aussage, dass man ABS beim verdrucken nicht stark kühlen sollte,
wird wohl weiterhin bestand behalten.
Probiere es ruhig aus…

Das mit ALU Folie überziehen ist hier nichts neues.
Es bringt jedoch leider zu wenig.
In meinem Link für meine neue Blasdüse,
wirst du es in meinem Extremfall erkennen können.

Hier meine Empfehlung zu deinem ABS Halter:
ABS Wandungen sind mit 0,8 mm Wandstärke zu instabil.
Es besteht die Gefahr von später folgenden Layer Brüchen.
Darum sind Verstärkungsrippen und eine Wandstärke von 1,6 mm von Vorteil.

Was sehr gut wäre, streiche deinen fertigen Halter mit Epoxidharz ein.
Das Layer bonding wird somit verstärkt.
Auch bleibt dein ABS länger durch Wärmeeinfluss formstabil.
Da Epoxidharz ein Duoplast ist, wird dieses die Form bei höheren Temperaturen halten.

Ich kann deinen Bedenken wegen Wärmeverformung beruhigen.
Schaue meine gestresste Düse an.
Düsen <-> Blasdüsenabstand = 1,2mm.
Blasdüsenabstand <-> zum Bett = 1,2mm.

OK ich habe hier PA12 Material verdruckt,
es hat halt eine geringfügige bessere Wärmebeständigkeit.

viewtopic.php?p=30195#p30195
Schaue speziell nach: Bild Düse3.jpg :mrgreen:

LG AtlonXP

Re: Mein neues Extruder-Lüfter-Konzept (mit 2. Führungsschiene)

Verfasst: Sa 6. Mai 2023, 18:08
von mhier
So, nun gibt es endlich mal wieder Fortschritt in dieser Sache. Die Düse selbst ist soweit fertig:
IMG_20230506_174232.jpg
IMG_20230506_174247.jpg
Sie ist nicht wirklich perfekt geworden. Vor allem fällt auf, dass die Genauigkeit des Kantentasters nicht ausreichend ist, oder vielleicht dass beim Wechseln des Fräsers sich der Nullpunkt verschiebt - das muss ich noch rausfinden. Die Wandstärken sind jedenfalls überhaupt nicht gleich, wo sie gleich sein sollten! Naja geschenkt, da kommt noch ein Deckel drauf, dann sieht das eh keiner mehr ;-)

Außerdem habe ich herausgefunden, dass ich durchaus auch Stahl fräsen kann mit dem RF1000:
IMG_20230506_174342.jpg
:dash:

Re: Mein neues Extruder-Lüfter-Konzept (mit 2. Führungsschiene)

Verfasst: So 7. Mai 2023, 22:59
von mhier
So jetzt auch mit Deckel :-)

Re: Mein neues Extruder-Lüfter-Konzept (mit 2. Führungsschiene)

Verfasst: Mo 8. Mai 2023, 07:45
von af0815
mhier hat geschrieben:Außerdem habe ich herausgefunden, dass ich durchaus auch Stahl fräsen kann mit dem RF1000:
Schön das du einen Klassiker der metallbearbeitenden Zunft gefunden hast :tanzen:

Re: Mein neues Extruder-Lüfter-Konzept (mit 2. Führungsschiene)

Verfasst: Di 9. Mai 2023, 10:12
von peterheinrich
Hallo,

es siehts vielleicht gut aus aber es ist praktisch schlecht. Die Luft wird denke ich nicht überall gleich heraus kommen da du 3 Kamern unterschiedlicher göße gemacht hast. Es wäre besser 1 Ring Prinzip wie alle Hersteller das machen da es auch Jahre erprobt ist. 1 Zuführung nicht 3 und keine verschachtelung sollte da sein wie bei dir.

Test
Nimm es und halte es über ein Glas Wasser und schaue wie das Wasser sich bewegt wenn der Lüfter an ist. Wenn du kannst mach ein Video und poste es mal bitte.

Das gedruckt in PA12 ist um einiges leichter als Stahl und für eine Lüfterführung voll ausreichend.
Wenn du denkst Gewicht macht sich nicht bemerkbar dann hast du dich getäuscht.

Wir reden von 3D Druckern mit Riemen

Da du ja dafür eine 2te X Schine nutzt, kannst du ja 2 Radiallüfter nehmen und dadurch den Wirkungsgrad erhöhen da du dann 2 Kammer nutzen kannst.

ABS Drucken mit Bed 90°C und PEI Bed rauhe Seite + 3DLAC und BRIM kannst du Lüften mit 100% ab 3ter Schicht ohne Probleme. JAYO ABS Filament


Peter

Re: Mein neues Extruder-Lüfter-Konzept (mit 2. Führungsschiene)

Verfasst: Di 9. Mai 2023, 18:44
von mhier
peterheinrich hat geschrieben: es siehts vielleicht gut aus aber es ist praktisch schlecht. Die Luft wird denke ich nicht überall gleich heraus kommen da du 3 Kamern unterschiedlicher göße gemacht hast.
Naja, ich habe die drei Kanäle unterschiedlich groß gemacht, damit überall möglichst gleich viel Luft heraus kommt.der eine Kanal muss ja doppelt so viele Löcher bedienen wie jeder der beiden anderen. Ich man mir da schon so meine Gedanken gemacht...
Es wäre besser 1 Ring Prinzip wie alle Hersteller das machen da es auch Jahre erprobt ist.
Nein, das ist nicht besser. Ich wollte zum Einen eben möglichst gleichmäßigen Luftaustritt überall, zum anderen ist eine wichtige Randbedingung, dass die Dicke "hinten links" klein genug ist, dass die Düse nicht an die linke Z-Spindel anstößt. Deswegen ist ein umlaufender Ring nicht möglich und ich muss die Luft aufteilen.

Wie gut das funktioniert, weiß ich noch nicht, Noch kann ich es nicht testen, dazu muss ich erst noch das Zwischenstück drucken.

Das gedruckt in PA12 ist um einiges leichter als Stahl und für eine Lüfterführung voll ausreichend.
Stahl? Das ist Alu. Die Düse ist ziemlich leicht. Nominelle Wandstärke ist meist 1mm, da ist nicht viel Material vorhanden. Drucken kommt einfach nicht in Frage, da nur wenige Millimeter Abstand zum Heizblock vorhanden sind. Egal wie hitzebständig das Material ist - wenn ich es drucken kann, wäre die Düse aus dem Material nicht für meinen Drucker geeignet. Deswegen Alu.
Wenn du denkst Gewicht macht sich nicht bemerkbar dann hast du dich getäuscht.
Ich denke, da täuscht du dich. Die X-Achse ist immer noch erheblich leichter als die Y-Achse. Im Moment bin ich mir unsicher, ob es überhaupt irgendwelche Anzeichen dafür gibt, dass die Masse bei unseren Achsen irgendwelche negativen Konsequenzen hat. Eindeutige Hinweise sehe ich aktuell jedenfalls nicht (aus den Berichten hier im Forum meine ich), nur jede Menge Mutmaßungen, die vielleicht auch einfach Fehlinterpretationen sind.
Wir reden von 3D Druckern mit Riemen
Also die Düse ist erstmal so nur für meinen Drucker gedacht, und der hat nun mal keine Riemen mehr.
Da du ja dafür eine 2te X Schine nutzt, kannst du ja 2 Radiallüfter nehmen und dadurch den Wirkungsgrad erhöhen da du dann 2 Kammer nutzen kannst.
Stimmt, ich wollte es aber erstmal u.A. auch aus Platzgründen mit einem probieren. Der Radiallüfter macht schon 10x oder so mehr Luftdurchsatz als der kleine Original-Lüfter.

Re: Mein neues Extruder-Lüfter-Konzept (mit 2. Führungsschiene)

Verfasst: Di 9. Mai 2023, 20:42
von peterheinrich
Anhand der Farbe konnte ich nicht erkennen ob ALU oder FE.
Mach einfach einen TEST über ein gefülltes Glas und schau das in der Mitte die Wellen passen. Einfacher genialer Test

Peter

Re: Mein neues Extruder-Lüfter-Konzept (mit 2. Führungsschiene)

Verfasst: Fr 26. Mai 2023, 11:14
von mhier
So, nun habe ich die neue Düse endlich am Drucker angebracht. Die gedruckte Halterung (aus ABS) mit Luftkanal hat sich leider etwas verzogen (mein Druckprofil ist eben auf leichte Kühlung optimiert, gedruckt habe ich jetzt aber ganz ohne). Da ich aber eh einige konstruktive Schwächen schon entdeckt habe, werde ich sie sowieso noch mal drucken. Es gibt einige Spalten, wo die Luft an der falschen Stelle herauskommt. Die habe ich erstmal provisorisch zu gemacht, indem ich etwas Brim drangeschmolzen habe. So sollte die Düse erstmal benutzbar sein. Wegen dem Verzug ist allerdings der Abstand zum Bett ganz hinten am Lüfter recht knapp...

Was auch nicht ganz gepasst hat, war die Konstruktion oben auf dem zweiten Führungswagen. Ich musste die Düse weiter seitlich verschieben, als es die Justiermöglichkeiten zulassen. Deshalb habe ich erstmal neue Löcher mit Gewinde gebohrt - das ist naürlich auch nur povisorisch, weil das Gewinde ja jetzt nur in der dünnen Bodenschicht ist. Für erste Tests sollte es gehen, auch wenn die eine Schraube schon durchdreht ;-)

Bevor ich sie wirklich nutzen kann, muss ich aber die Elektronik umbauen. Der Lüfter zieht deutlich mehr Strom als das Original, das würde die windige Schaltung nicht aushalten. Erstmal habe ich mit einem Steckbrett einen 7812 plus Tiefpassfilter gebaut, hauptsächlich um den Filter zu dimensionieren. Der funktioniert gut, der Lüfter kann auch sehr langsam drehen, mit einem PWM-Wert von 6/255 läuft er schon zuverlässig.

So kann ich aber natürlich nicht drucken ;-) Deshalb werde ich als nächstes daraus ein kleines Platinchen machen, das ich im Drucker unten unterbringen kann. Ich werde wohl statt dem 7812 einen DC-DC-Converter nehmen, ich habe noch einen vorrätig und das ist einfach effizienter und zukunftssicherer (falls ich mal mehr Strom auf der 12V-Schiene brauche).

Die Düse ist auf jeden Fall ausreichend gleichmäßig vom Luftstrom her. Ich kann da keinerlei Asymetrie ziwschen den vier Richtungen erkennen. Wenn man den Finger in der Mitte durchsteckt, merkt man auch gut, dass man sich da "im Auge des Sturmes" befindet. Im Endeffekt ist die Düse aber sowieso nicht mittig drin, weil der Heizblock ja asymetrisch ist. Naja ich denke, darauf kommt es nicht an. Solange mir nicht die Brücken weggeblasen werden, sollte es passen.

Re: Mein neues Extruder-Lüfter-Konzept (mit 2. Führungsschiene)

Verfasst: Mo 29. Mai 2023, 11:38
von mhier
Ich Esel hab mir meinen Lüfter zerschossen... Bei weiteren Tests hab ich die Masse vom DC-DC-Konverter nicht richtig angeschlossen, deswegen hat der Lüfter direkt 24V abbekommen. Nach 2 Sekunden war dann Schluss :-/ Ärgerlich, die Dinger sind ja nicht ganz billig. Außerdem kann ich jetzt nicht weiter testen...

Ich überlege, ob ich den Lüfter lieber an einen Ausgang hänge, der Hardware PWM kann (PB6 auf dem "Option I/O" Anschluss müsste das können). Dann könnte ich mit der PWM-Frequenz höher gehen, bei 100 Hz brauche ich schon einen recht fetten Kondensator, um die Frequenz einigermaßen rauszufiltern. Bei z.B. 2200uF und 2.5 Ohm (vier 10 Ohm-Widerstände parallel) hätte ich knapp 30 Hz Grenzfrequenz, das müsste ok sein. 2200uF ist aber auch schon nen Klopper ;-) Wenn ich den Ausgang wechsele, muss ich aber auch nen MOSFET verbauen. Für beide Lösungen hätte ich aber alle Bauteile vorrätig.