5 Betriebsstunden hat er nun auf dem Buckel.. Geht schnell bei mir
Die Ermittlung der richtigen Temperatur ist ja immer ein Thema. Was ich so an Rezepten dazu gelesen habe, hat mich bisher irgendwie nich richtig überzeugen können, es basiert auf subjektiv interpretierten Beobachtungen.
Nun hat unser RF1000 ein tolles Feature: Die Kraftmessung am Extruder. Die kann man auch gerne mal ein wenig mißbrauchen.
Folgende Versuchsanordnung: Extruder heizen und mit der Fördertaste Filament in die Luft extrudieren. Nach etwa 20 cm extrudierten Fadens stellt sich eine stationäre Kraft an der Wägezelle ein, die man für verschiedene Temperaturen notieren kann. Das ist in 10 Minuten erledigt. Man erhält ein solches, oder ähnliches Ergebnis:
Kraftmessung.JPG
Ich habe hier die Messungen für den Remperaturbereich 195 bis 220 Grad aufgetragen. Da die Kraft in einem linearen (?) Zusammenhang mit der Viskosität des erhitzten PLA steht, zeigt diese Kurve in erster Näherung die Viskosität gegen die Temperatur auf.
Unter 200 Grad wird das Material sehr schnell steifer. Bei 190 Grad war keine vernünftige Messung mehr möglich, da das Transportritzel "knackte".
Ab 225 Grad begann das Material einfach so aus dem Extruder zu laufen.
Da wir einen Bereich suchen, in welchem kleine Temperaturänderungen möglichst wenig Viskositätsveränderung verursacht, erscheint hier der Bereich um 210 Grad optimal zu sein.
Diese Messung ist sehr einfach zu machen, und das Besondere ist, es ist völlig egal wie hoch die Temperatur in Wirklichkeit ist, entscheidend ist, daß wir auf diese Weise für den eigenen Extruder und das eigene Material die optimale eigene Temperatur ermitteln können.
Ich habe das Material "instinktiv" immer mit 210 Grad gedruckt, mir erschien damit das Ergebnis am besten. Diese kleine Meßreihe bestätigt den subjektiven Eindruck.
PeterKa