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Blaues Malerkrepp Kompensieren
Verfasst: Di 5. Jul 2016, 10:04
von rf1k_mjh11
Thomas/T-Modell,
Frank/RFrank hat vermutlich mit seiner Aussage Recht, dass das blaue Klebeband nur einen geringen Einfluss hat - vorausgesetzt, man verwendet Layerhöhen >= 0.3mm. Bei geringeren Höhen steigt der Einfluss natürlich stark. Falls du dich absichern willst, kannst du einmal die ungefähre Dicke des Bands ermitteln (irgendwas damit bekleben, Dicke abmessen, Band entfernen, nochmals messen und die Differenz ausrechnen).
Diese Differenz kannst du im GCode mit Hilfe des
M3006-Befehls ausgleichen.
Beispiel: Man nehme an, die Messungen ergaben, dass das Krepp 0.14mm aufträgt. Dann fügt man ziemlich am Anfang der GCode-Datei die Zeile
M3006 S140 ; gleiche Blue-Tape aus, 0.14mm
oder
M3006 Z0.14 ; HINWEIS: diese Zeilenvariante funktioniert erst ab Version RF.01.21 !!
ein. Wobei diese Zeile nur funktioniert, wenn auch die Z-Kompensation eingeschaltet wird/wurde. Das geschieht mit dem Befehl
M3001.
Damit gleicht man, ohne einen neuerlichen HBS durchführen zu müssen, das Klebeband in etwa aus. Voraussetzung ist natürlich, das Band gleichmäßig und faltenfrei aufgebracht zu haben. Exakt ist es nicht, da vermutlich auch das Band Schwankungen in der Dicke ausgesetzt sein wird.
mjh11
Re: Ein Hallo aus Weinheim ... und gleich 'ne Frage ;-)
Verfasst: Di 5. Jul 2016, 11:40
von T-Modell
Danke,
mit Pritt geht's gut, ist halt viel Arbeit mit dem Ceran-Schaber und Spiritus, bis es wieder sauber ist. Normales Kreppband, welches ich hier habe, hat nicht funktioniert.
Wenn ich den Drucker mal "richtig" am Laufen habe, dann werde ich über Aufrüstung nachdenken. Heute soll mal das andere Filament kommen.
Nachtrag: Obwohl die Oberfläche mit 90%-Materialvorschub besser ist, bleiben trotzdem noch die "Verfahr-Riefen" wie am Foto oben ...
Beste Grüße
Thomas
P. S.: Dank mjh11, hatte Deinen Beitrag gerade erst gesehen.
Re: Ein Hallo aus Weinheim ... und gleich 'ne Frage ;-)
Verfasst: Do 7. Jul 2016, 08:43
von T-Modell
Hallo zusammen,
gestern mit dem neuen Voltivo-Filament gedruckt; die Oberfläche wird feiner, aber die Verfahrriefen bleiben. Ist das jetzt so das Beste, was geht?
WP_20160707_08_38_46_Pro.jpg
Habe 90% Materialvorschub, 200°/60°, Schichtdicke 0.2mm gewählt. Gehe heute 'mal auf die von Voltivo empfohlenen 209° hoch. Material zieht allerdings auch Fäden, so wie das Velleman.
Beste Grüße
Thomas
Verfahrriefen - Vermeidung
Verfasst: Do 7. Jul 2016, 09:23
von rf1k_mjh11
Thomas/T-Modell,
Wenn die Düse in einer vorbestimmten Abfolge die diversen Flächen abarbeitet, muss sie immer wieder zu einer neuen Stelle fahren. Solche Riefen sind dann die Folge dieses Verfahrwegs, falls der Weg dabei über eine bereits gefüllte Fläche führt. Man kann sich das ein wenig wie das Anmalen eines Bodens vorstellen. Da kommt es immer wieder vor, dass man sich in eine Ecke 'hinein gemalt' hat. Beim verlassen der Ecke entstehen dann die Fußabdrücke.
Ich vermute, man könnte diese Riefen verringern, wenn man im Slicer einen Z-Hop vorsieht. Dabei wird bei jedem Retract die Düse ein wenig angehoben, damit es (theoretisch) keinen Kontakt zu bereits befüllten Bereichen geben kann.
Der Nachteil dieser Methode ist, dass es, wie gesagt, bei jedem Retract durchgeführt wird - schon vom ersten Layer an. Und das dauernde Hinauf und Hinunter kostet Zeit (die Z-Achse ist üblicherweise die langsamste Achse).
Einige Riefen könnten trotzdem noch bleiben, da nicht immer ein Retract durchgeführt wird - je nach Einstellung - wenn die Verfahrdistanz zu gering ist, oder die geförderte Menge seit dem letzten Retract zu gering war, usw..
Aber dein Punkt, bzw. meine Erklärung (vor Allem der vorgebrachte Nachteil) bringen mich auf den Gedanken, den Slicer-Programmierern einen Verbesserungsvorschlag zu machen:
Einen Z-Hop nur vorsehen, wenn es sich um die oberste Lage handelt. Dabei wäre eine Lage immer dann als 'oberste' zu verstehen, wenn sich unmittelbar darüber keine Lage befindet.
(Das könnte man zusätzlich erweitern, indem man sich den Z-Hop in Hohlräumen erspart - es könnte aber schwierig werden, diese Feststellung mittels Algorithmus zu treffen.)
mjh11
EDIT:
Verbesserungsvorschlag: Ist erledigt. Habe einen neuen Feature Request bei Slic3r unter gebracht (Feature Request #3401). Die anderen Slicer werden entweder nachziehen oder vorpreschen, je nachdem....
Re: Ein Hallo aus Weinheim ... und gleich 'ne Frage ;-)
Verfasst: Do 7. Jul 2016, 12:23
von RFrank
Hallo T-Modell
Normales Krepp kannst du vergessen, da ist die Oberfläche auch nicht eben genug.
Eine Frage: Soll die Oberflächenstruktur so offen sein?
Mit 90% fehlen 10% um eine geschlossene Decke zu bekommen, es sei denn du versuchst dich an Filtern
oder meinst 90% eine Reduzierung der Geschwindigkeit des Vorschubes?!?
Gruß Frank
Re: Ein Hallo aus Weinheim ... und gleich 'ne Frage ;-)
Verfasst: Do 7. Jul 2016, 13:12
von T-Modell
Danke für die Tipps!
@Frank: Ich habe den Vorschlag aufgenommen, den Materialvorschub auf 90% zu setzen; Decke und Boden sind massiv; Grundeinstellung oben/unten 1mm, dazwischen Wabenstruktur.
Nachdem mir Slicr das Ding nicht zerlegt, benutze ich seit dieser Woche Cura (falls das wichtig sein sollte).
Beste Grüße
Thomas
Re: Ein Hallo aus Weinheim ... und gleich 'ne Frage ;-)
Verfasst: Fr 8. Jul 2016, 09:24
von RFrank
Hallo T-Modell
So meinte ich es nicht. Sorry!
Es sieht aus als wenn zu wenig Material gefördert wird.
Benutzt du eine 0,3 Düse und weiß Cura davon?
Die Abstände zwischen den Raupen sind zu groß, sieht aus wie eine offene Struktur.
Setze den Multipier für die Materialmenge höher.
Gruß Frank
Re: Ein Hallo aus Weinheim ... und gleich 'ne Frage ;-)
Verfasst: Fr 8. Jul 2016, 12:41
von T-Modell
Danke Frank,
Multiplier steht noch auf 95%; ich habe die Standard 0.4 Düse und die ist in Cura auch eingetragen. Auflösung allerdings nur 0.2.
Habe gerade mit einem Entwickler gesprochen, der den Ultimaker schon länger hat; der sagte ich solle mindestens auf Auflösung 0.1 gehen, damit die Oberflächen "schöner" werden.
Hier mal die Einstellungen in Cura:
2016-07-08 - Einstellungen 3D.jpg
Beste Grüße
Thomas
Re: Ein Hallo aus Weinheim ... und gleich 'ne Frage ;-)
Verfasst: Di 19. Jul 2016, 12:22
von T-Modell
Hallo zusammen,
ich wollte mal berichten, wie es weiterging. Ich bekam ziemliche Probleme mit den neuen Ritzeln und den starken Federn. Der Motor schaffte es teilweise nicht und es gab diese "Rückwärtsschläge". Dank der Hilfe von Marcometaner haben wir herausgefunden, daß die Extruderdüse - trotz Kalibrierung - zu nahe am Bett war.
Habe dann auf die Firmware 1.31 upgedatet (Achtung: geht NICHT mit der neuesten Arduino-Version 1.69, sondern nur mit 1.65!) und habe dann einen Z-Offset eingestellt (die Option gibt's in der 1.10 nicht). Deutlich besser und die Z-Digits gingen runter (vorher 6-9.000), jetzt 2.-3000.
Habe dann den PLA-Scan durchlaufen lassen und wieder ohne Offset gedruckt; immer noch ein bißchen zu wenig Abstand ... werde weiterprobieren.
Also: Wenn's Riefen oder keine schönen sauberen Streifen gibt, dann kann es am Abstand der Düse zum Bett liegen.
Beste Grüße
Thomas