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Re: Eindrücke nach 24 Stunden und 12 Stunden Druckzeit

Verfasst: Mi 17. Feb 2016, 13:44
von Digibike
Top! Schön, daß du viele Erkenntnisse und Erfolge so schnell raus ziehen konntest! Sieht super aus! :good:

Bin mal auf die Druckobjekte aus deiner Einhausung dann gespannt...! :victory:

Gruß, Christian

Re: Eindrücke nach 24 Stunden und 12 Stunden Druckzeit

Verfasst: Mi 17. Feb 2016, 14:55
von rf1k_mjh11
PeterKa,

Tut mir Leid, dass meine Empfehlung nicht geklappt hat.
PeterKa hat geschrieben:....
Der Extruder startet mit 145, und kühlt in 3 Stufen bis 135 Grad ab. ....

Übrigens, der Satz: Drucke 20 Grad heißer als die Herstellerempfehlung, taugt nicht die Bohne. Bei mir steht auf der Rolle: 220-260 Grad.. Genau ;) Also die Mitte ist hier ganz zufällig genau 20 Grad über der Herstellerangabe (der Mindesttemperatur).
...
Aber beim Lesen kam mir der Schrecken auf. Extruder bei 145°? Das kanns nicht gewesen sein. Danach erst sah ich, es war ein Tippfehler (war es doch, oder?).


Hier hast du natürlich recht:
PeterKa hat geschrieben:....
Es ist ein großer Balanceakt zwischen all den Parametern, und eine allgemeingültige Empfehlung kann es daher nicht wirklich geben.
....
Das Schwierige ist immer die Ferndiagnose. Auch Bilder helfen nicht immer. Es fehlten Details, zum Beispiel "sahen aus wie alternder Camembert". Da tut man sich immer schwer.

Anfangs wurde häufig gebeten, die Profile zu übermitteln. Da musste ich mich weigern. Es sind einfach zu viele sich gegenseitig beeinflussende Parameter im Spiel. Was bei mir klappt, muss noch lange nicht bei einem Anderen zum Erfolg führen.

mjh11

Re: Eindrücke nach 24 Stunden und 12 Stunden Druckzeit

Verfasst: Mi 17. Feb 2016, 15:49
von PeterKa
Tippfehler... klaro mea culpa.. 245->235 wäre richtig gewesen. Übrigens hast Du mir doch alles richtig gesagt, sehe da nicht den geringsten Widerspruch. Das mit dem Fan konntest Du nicht wissen, ist mir ja auch erst viel später aufgegangen. Ich liege genau innerhalb der von Dir genannten Werte. Die Sache mit der Geschwindigkeit, das ist auch recht heikel. Für größeren Speed brauchts dann halt die größeren Temperaturen. Das hatte ich schon einigermaßen eingestellt, aber den Fan übersehen. Und die Zwischenergebnisse sahen nunmal aus wie dahinreifender Camenbert, kann man nicht besser ausdrücken ;) den Camenbert habe ich mich aber zu meiner Ehrenrettung nicht als Diagnosehelfer eingesetzt
, sondern nur als Frustbild auf dem Weg zur richtigen Einstellung.
So, die Chose funktioniert jetzt, in den nächsten Tagen folgt die Feinjustage, bevor ich mich dann an die feinere Auflösung heranwage.

Danke Euch allen

PeterKa

Re: Eindrücke nach 24 Stunden und 12 Stunden Druckzeit

Verfasst: Mi 17. Feb 2016, 17:59
von riu
Hallo Peter.

Ich meinte nicht generell höhere Temperaturen sondern nur beim ersten Layer. Wenn du das Teil mit 240ºC zuende Druckst, dann starte den Duck mit 260ºC im ersten Layer. Das erhöht die Haftung zumindest bei mit mit BlueTape enorm. Den Speed musst du nicht zwangsläufig bei allen ABS Filamenten reduzieren. Es gibt Filamente die sind sehr zähflüssig (Renkforce/RepRap), da ist es unabdingbar und andere die ähnlich PLA von der viskosität sind (ExcelFil Voltivo). Man muss immer ein zwei Versuche machen um zu sehen was geht und was nicht.

Es ist nich kein Meister vom Himmel gefallen.

Liebe Grüße,
Udo

Re: Eindrücke nach 24 Stunden und 12 Stunden Druckzeit

Verfasst: Do 18. Feb 2016, 07:52
von PeterKa
Haftungsprobleme habe ich überhaupt nicht, na ja da habe ich ja beim Makerbot lange genug Erfahrungen sammeln müssen. Da war das echt gruselig, weil die Heizplatte im Laufe der Zeit auswanderte. Man mußte praktisch nach jedem längeren Druck das Bett neu justieren. Übrigens das automatische Bed Leveling war einer der wichtigsten Kaufentscheidungen für den RF Drucker.

Ich habe noch etwas anderes, hoffe ich nerve nicht zu dolle. Bei ABS Hochbauten, ist es mir im Makerbot nie gelungen zu verhindern, daß die Lagen an mehreren Stellen auseinandergeplatzt sind. Meistens passierte das in der Abkühlphase. Das war nicht weiter tragisch, das ließ sich sehr gut reparieren. Ängerlich war es trotzdem. Ich vermute mal, daß der RF1000 aufgrund der großen Masse relativ langsam abkühlt und daher das Problem weniger oft auftaucht. Wie sind da die Experten Meinungen ?

Ich würde nämlich ansonsten einen neuen M - Befehl einbauen wollen, der im Endscript aufgerufen wird. Also z.B. M768 60 würde auslösen, daß das Heizbett nicht direkt ausgeschaltet wird, sondern innerhalb von 60 Minuten langsam abkühlt. Vielleicht gibt es den aber schon ?

Ein manueller EIngriff ist nämlich an dieser Stelle wenig hilfreich. Bei den langen Druckzeiten ist man ja nie pünktlich zur Stelle.

PeterKa

Re: Eindrücke nach 24 Stunden und 12 Stunden Druckzeit

Verfasst: Do 18. Feb 2016, 08:02
von JoBo
Hallo Peter,

M768 ist nicht implementiert. Du könntest aber vielleicht aus einer Kombination anderer GCodes die Abkühlung steuern. Ich habe zwar auf die Schnelle keinen passenden Warte-Befehl finden können, aber vlt. findest du einen.
Eine Aufstellung der implementierten Codes findest du hier: http://www.rf1000.de/wiki/index.php/GCodes

Gruß
JoBo

Re: Eindrücke nach 24 Stunden und 12 Stunden Druckzeit

Verfasst: Do 18. Feb 2016, 08:35
von Digibike
Hi,

einfach mal probieren! Hab das Problem während der Abkühlphase noch nicht gehabt - eher beim Druck selber ab und an... :zwinkern:
Aber der Befehl wäre bei mir Krass... Ich mach es eher so, daß mein Druckbett bis ende des Drucks wieder auf ca. 30 Grad angekommen ist - will das Teil doch wieder runter bekommen von der Dauerdruckplatte... :cheer:

Ist halt schmaler grat zwischen Homogen runter kühlen und schocken... Hab grad 9,5 h ABS-Nonstopdruck hinter mich gebracht. 20 min. vor Ende war das Heizbett bei 35 Grad - keine Probleme... :good:

Würd es erstmal auf mich zukommen lassen, wenn er eingehaust ist und paar etwas kleinere Teile zum Testen - vielleicht sind die Probleme kleiner als man denkt... :zwinkern:

Gruß, Christian

Re: Eindrücke nach 24 Stunden und 12 Stunden Druckzeit

Verfasst: Do 18. Feb 2016, 08:59
von rf1k_mjh11
PeterKa,

Langsames Abkühlen geht ganz einfach über GCodes im End-GCode-Teil. Am Besten ziemlich am Anfang.
M190 S<Temp> ....... wartet bis die Temperatur erreicht wurde.
Danach steckste einfach einen Wartebefehl mit einer langen Wartezeit
G4 S240 ;das sind 4 Minuten
gefogt von der nächsten 'Temperaturstufe'
M190 S<Temp-5°>
dann die nächste Warteschleife, und so weiter... Zum Schluß schaltet man die Heizung ganz ab.

Erst wenn alle Temperaturstufen erreicht wurden, und alle Warteschleifen abgearbeitet wurden, gilt der Druck als abgeschlossen. (Ich habe eine ähnliche Konstellation verwendet für den Filamentwechsel im zweifärbigen Druck).

Eine zweite Möglichkeit ist mittels Pausenbefehl im End-GCode, statt der Warteschleife. Dann muss man die 'Weiter-Taste' am Drucker betätigen, damit der Drucker die nächste 'Temperaturstufe' abarbeitet.

mjh11

Re: Eindrücke nach 24 Stunden und 12 Stunden Druckzeit

Verfasst: Do 18. Feb 2016, 09:19
von PeterKa
Uiuiu :) Danke für die Anregungen. Es ist gut, daß es mit den implementierten GCodes funktioniert, dann muß ich nicht programmieren. Das war meine Hoffnung gewesen. Aber ich weiß ja nicht einmal, ob ich das wirklich brauche, ist aber gut zu wissen wie man es lösen könnte :) Vielen Dank.

Der ABS Druck der kleinen Fittingsteile klappt auch in größerer Serie ohne jeden Tadel. Heute Mittag schon habe ich 8 Sets kugelgelagerter Hohlkehlenscharniere (jeweils 5 Einzelteile) fertig. Mehr geht allerdings erst mit dem Housing (*ungeduldig wartet*).

PeterKa

Re: Eindrücke nach 24 Stunden und 12 Stunden Druckzeit

Verfasst: Do 18. Feb 2016, 12:34
von PeterKa
Ich hab die Abkühlung nach mjh11 Vorschlag eingebaut. Ist zwar etwas länglich, aber funzt ohne in der Firmware pfuschen zu müssen.

############################################

;Endscript RF1000 (by PK 2015)
;
M104 S0 ; Extruder ausschalten
M140 S0 ; Heizbett ausschalten. Deaktivieren, falls lange Abkuehlphase (siehe unten) gewuenscht.
G91 ; Bewegung relativ
G1 E-2 F300 ; Filament zurueckfuehren

; Folgende Zeilen aktivieren wenn langsames Abkuehlen gewuenscht wird.
; Die Druckbetttemperatur nehme ich mal mit 110 Grad an.
; Mit den gewaehlten Pausen wird die Phase etwa 1 Stunde dauern.
;
;G4 S600 ; Erstmal 10 Minuten lang nix tun
;M190 S100 ; Bett auf 100 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S95 ; Bett auf 95 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S90 ; Bett auf 90 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S85 ; Bett auf 85 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S80 ; Bett auf 80 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S75 ; Bett auf 75 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S70 ; Bett auf 70 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S65 ; Bett auf 65 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S60 ; Bett auf 60 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S55 ; Bett auf 55 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S50 ; Bett auf 50 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S45 ; Bett auf 45 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S40 ; Bett auf 40 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M190 S35 ; Bett auf 35 Grad und warten bis fertig
;G4 S180 ; 3 Minuten lang nix tun
;M140 S0 ; Heizung ausschalten
G4 S 300 ; 5 Minuten lang nix tun
;
; Ende der langsamen Auskuehlungsphase
;
M400 ; Warten bis Idle
M3079 ; Objekt ausgeben (auf Parkposition)
M400 ; Warten bis Idle
M84 ;Stepper ausschalten
M201 X1000 Y1000 Z1000 ;Druckspeed auf Standardwert
M202 X1000 Y1000 Z1000 ;Travelspeed auf Standardwert
;
; Fertig :)

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Vermutlich wollt Ihr das woanders gepostet haben, aber ich kenn mich hier nicht so aus, und etwas besonderes ist es ja eh nicht.. Obwohl.. bis vor einer Woche wusste ich nichtmal wozu der G-Code Kram in den Sclicern gut ist, bisher kam ich ohne aus. Und beim Makerbot (*hust sorry*) hatte ich das in der Firmware per Menu einstellbar. Das macht aus dem Clon keinen guten Printer, ich will nicht mißverstanden werden.

Wer sich über die kryptischen Umlaute wundert: Ich habe mir angewöhnt in Scripts oder Programmen keine Umlaute zu verwenden. Der Makerbot zum Beispiel stürzt ab, wenn man über SD Karte ein Modell mit Umlaut drucken will. Da beißt man dann schon mal in die Tischkante ;)

PeterKa