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Re: Simplify 3D: Zu wenig Material 1st Layer Infill

Verfasst: Do 13. Aug 2015, 09:28
von Digibike
Hi,

hab ja zur Zeit, wie gesagt, keinen Drucker zum testen zur Verfügung....
Wenn ich das so anschaue, ist das mit 0,9 Extrusion schon recht dünn...
Wie gesagt, hast du wohl einen Extruder mit 0,3 und einen mit 0,5 definiert.
Soweit so gut. Du druckst mit dem 0,5er, so wie ich dein Factory-File lese.
Dagegen spricht nichts. 0,2 mm Schichthöhe sind auch ok. Aber für den
1.ten Layer davon 90 %? Das ergibt eine 0,18er Schichthöhe, wenn ich das
richtig rechne... Das Funzt? Also mit 0,5er geh ich nie unter 0,2er Schichthöhe
und beim 1.ten Layer eher höher aufgrund auch der eventuellen Unebenheiten
im Bett und daraus resultierenden Haftungsproblemen.... Bist da sicher, dass
das funzt mit 0,5er? Ich selber hab´s wie gesagt noch nie gemacht, aber da rebelliert
mein Bauch schon extrem - laß mich da gern eines besseren Belehren...
Hab das auch mal mit einem Erfahreneren aus anderem Forum diskutiert.
Der hält das auch für sehr dünn - auch den Retract für sehr extrem - aber er kennt
unseren Drucker nur von Katalogen also kann er nur sagen was er denkt.

Er fragte mich auch nach 2 Sachen:

Das factory-File für die Figur vom 1.ten Bild - da geht es über deutlich mehr schichten - wäre interessanter...
Und das zweite konnte ich Ihm auch nicht beantworten - das kannst nur du: Wozu hast du bei dem
Objekt den Vase-Modus aktiviert? Was soll der da bringen oder bewirken?
Oder hast du den mal eingeschaltet und bei einem neuen Objekt vergessen, wieder zu deaktivieren?

Gruß, Christian

Re: Simplify 3D: Zu wenig Material 1st Layer Infill

Verfasst: Do 13. Aug 2015, 20:51
von druckttoll
Hallo Christian,

manchmal wäre ein Stammtisch gut. ;)

Okay, 0,3 / (0,4) / 0,5 Nozzle
Anfänglich habe ich mich mit S3D etwas schwer getan, weil der Workflow ein bisschen anders ist. Es ist wohl so gedacht:
Für die Mateiralen können Profile angelegt werden, die dann immer wieder die Grundeinstellungen für die vom Druckobjekt abhängigen Einstellungen liefern. Diese lassen sich dann im "Process" anpassen. Bla ... Meine Profile enthalten einfach alle zur Verfügung stehenden Düsen. Welche ich dann im Prozess verwenden möchte, lässt sich dann einfach einstellen.
Der Haken: Ich darf's auch nicht vergessen. :)

Extrusion 0,9
Ja stimmt, dass ist sehr dünn. Die Wände werden trotzdem noch 0,5 bis 0,55 mm stark Die Sache mit der Maßhaltigkeit. Habe ich z.B. für ein angepassten Mobile (Handy) Dock gebraucht. Mit Schutzhülle passte das Mobile nicht mehr in den Halter. Die Schale, in der das Mobile steht war herausnehmbar = nachdruck möglich. Nur viel Platz hatte ich nicht. Da war der präzise Druck sehr hiflreich! Hätte sonst die Ungenauigkeiten auch bei der Rekonstruktion berücksichtigen müssen.

90% Hight
Joey Kramer (S3D) hat mir mal ein default profile geschickt, dass so konfiguriert ist. Zuvor habe ich mit 150% experimentiert. Ergebnis ist im ersten Bild zu sehen. :( Aktuell teste ich alternative Einstellungen. Auch, weil ich in "Perfecting the First Layer" dies gelesen haben:

Percentages under 100% will reduce the height of the layer being printed (with no change to the extrusion amount). For example, if you entered 75%, your first layer height is reduced while your extrusion remains at 100%. Another way to think of this is that 100% of your extrusion will be forced into a space that is 75% of the layer height. This reduction in height generates extra pressure and more surface area for that layer, which will help the first layer adhere to the print bed.

In other cases, using a percentage above 100% is helpful. For example, if you are printing at very fine layer heights, such as 0.05mm, a tiny variance in your bed leveling can result in poor first layer adhesion. Using a First Layer Height well above 100% can be extremely helpful in these cases. Many machines benefit from 200 or 300% for the first layer height when the layer height is .05 mm or 1 mm. The increased thickness of the first layer can help absorb small defects in the build plate and provide more surface contact area, which will result in better first layer adhesion.


Was mir nicht bewusst war: Die Filementmenge bleibt bei 100%!

Haftung:
Tesa Stift wenn's dolle halten soll. Sonst Tesa Liquid (aufgelöster Tesa Stick).
Je nach Filament(farbe) haften 0,2 mm genau so bescheiden wie 0,3 mm, oder gar 0,1 mm.
Nehme da sehr, sehr gerne noch Temperaturtipps und so etwas entgegen.

Retakt extrem:
Das blaue Exelfil zieht gerne Fäden. Mit 3 oder gar 4 mm Retrakt geht's. Der Witz dabei ist, dass sich das quasi gar nicht auf den Infill auswirkt! Das war auch mein allererster Test. Schade, war nix.

Mehr Schichten interessanter:
Was interessiert dich daran? Ich bin etwas angespannt, weil der 1st Layer immer nicht dicht wird. Weiter "oben" habe ich keine Schmerzen. Außer, wenn es mehrere Top Layer gibt. Da wird auch nur der obwerte richtig dicht.
Was darf ich für dich testen? Mache ich gerne!

Vase-Mode:
S3D druckt immer bidirektional Thread dazu. Nur im Vase Mode lassen sich 0,5 mm Wände mit der 0,5er Düse drucken. Sonst druckt S3D immer zwei Bahnen aufeinander - sieht echt bescheiden aus.
Geht das mit der 3.0.1 jetzt eigentlich ohne Vase-Mode? Habe ich noch gar nicht ausprobiert.

Joey habe ich auch noch einmal angeschrieben und gefragt, ob die Flussrate für's Infill immer konstant ist, oder angepasst wird. In Abhängigkeit von Irgendetwas. Noch keine Antwort.

Ooops, bisschen viel geworden. ;)

Teste gerade ein wenig mit der .57 ... Äh, ne. Ich gehe jetzt erst einmal einen Frozen Yoghurt verschlingen. :)

Vielen Dank, einen angenehmen Freitag und ein schönes Wochenende!

Ciao for now
druckttoll

Re: Simplify 3D: Zu wenig Material 1st Layer Infill

Verfasst: Do 13. Aug 2015, 21:48
von Digibike
Hi

Vielen Dank für die ausführlichen Informationen erstmal und laß dir den Froozen Yogurt schmecken - aber genießen ist besser als verschlingen.. ;)
Mit einem Layer das Dicht bekommen wird seehr schwierig. Deshalb verwende ich i.dr. sogar bis zu 4 Layer.
Würde ja am liebsten mal vor meinen Drucker und testen....
Hast du schonmal versucht, den Düsendurchmesser etwas kleiner anzugeben? Dann rückt Simplify die Bahnen etwas
enger zusammen - wenn Fluß usw. paßen, müßte das dann eine gefüllte Fläche geben.

Wäre das, was mir gerade so einfällt. Leider kann ich´s wie gesagt, zur Zeit nicht testen....

Bei mehreren Lagen wärs interessant, wie du ab spätestens 3.tem Layer anpaßt. Den so "dünn" druckst du doch nicht fertig, oder?

Was das mit den Profilen angeht, Simplify hat viele Möglichkeiten, aber man sollte sich für eine Entscheiden und Konsequent beibehalten - sonst verzettelt man sich... ;) Ich für meinen Teil speicher immer in Factoryfiles ab und benenne Sie nach den Material und sondereinstellungen - so behalte ich den Überblick...

Gruß, Christian

Re: Simplify 3D: Zu wenig Material 1st Layer Infill

Verfasst: Sa 15. Aug 2015, 13:42
von druckttoll
Hi!

Jau, Düsendurchmesser verkleinern ist auch ein Möglichkeit. Dann würde am Anfang etwas mehr Filament aufgetragen. Das restliche Infill bekäme dann noch etwas mehr "zu viel" Filament ab. Und die Fläche würde dicht.

Ja, ich verwende fast immer nur einen Prozess pro Objekt. Hätte es überragende Vorteile z.B. drei zu verwenden? Also einen für den ersten Layer, einen für den mittleren Teil und einen für den Top Layer.

Könntest Du eine typisches Profil von dir hochladen?

Vielen lieben Dank und ein schönes Wochenende!
Ciao for now
druckttoll

Re: Simplify 3D: Zu wenig Material 1st Layer Infill

Verfasst: Sa 15. Aug 2015, 15:31
von Digibike
Also ich verwende eigentlich immer 3 Prozesse. Allerdings schließt das den Vase-Modus aus...
Teilweise sogar 4 oder 5 Prozesse, aber das kommt auf das Modell an...
Damit kann ich z.B. sauber die Temperatur des Druckbettes sauber runter regeln, die Geschwindikgeiten
und Flußmengen entsprechend den Teilbereichen feiner anpaßen usw...
Bei den ersten 3 Layern hab ich z.b. für gewöhnlich etwas mehr Material zur besseren Haftung und die
höchste Temperatur am Heizbett. Bei extrem Filigranen Passagen geh ich deutlich mit dem Tempo runter,
während bei Flächigen Teilen ich wieder auf Fullspeed gehe. Die Letzten 4-15 Layer (je nach geschätzter
Dauer pro Layer) fahre ich dann die Temperatur des Heizbettes kontrolliert Richtung 0. Im Optimalen
Bereich hat er mit ende des letzten Layers bei 40 Grad oder weniger. Damit kann ich´s dann direkt von
der Dauerdruckplatte entfernen.

Ein typisches Facory-File von mir? Für was? PLA oder ABS? Ninja müßt ich für die 2er Simplify auch noch
irgendwo haben... Kann ich schon machen - wenn ich wieder Zuhause bin... Hier hab ich weder Drucker noch
Factory-Files und nur gewöhnungsdürftig eingeschränktes Internet....

Gruß, Christian

Re: Simplify 3D: Zu wenig Material 1st Layer Infill

Verfasst: Sa 15. Aug 2015, 18:50
von druckttoll
Wow! Da steckst Du ja noch viel mehr Knowhow in so ein Druckobjekt als ich es zurzeit vermag.

Also wenn ich mal in so ein Factory-File für Exelfil PLA reinschauen düfte? Megaspannend!
Schöne Zeit!

Ciao for now
druckttoll

Re: Simplify 3D: Zu wenig Material 1st Layer Infill

Verfasst: Sa 15. Aug 2015, 19:00
von Digibike
Exilfil PLA hab ich noch nicht verarbeitet, aber das wären ja nur kleine Anpassungen im Temperatur...
Kein Problem... Kann ich dir ja dann mal zukommen lassen.
Nichts besonderes, nur Beobachtungen um zum bestmöglichsten Ergebnis zu kommen... ;)
Wozu hat man schließlich die Möglichkeit, das ganze in Teilstücke zu zerlegen? Und wenn es dir
neue Möglichkeiten aufzeigt - immer gern.

Gruß, Christian

Re: Simplify 3D: Zu wenig Material 1st Layer Infill

Verfasst: Mi 19. Aug 2015, 19:23
von druckttoll
Hallo Christian,

welches Material verdruckst Du denn gerne? Vielleicht liegt's ja am Exelfil.

BTW: S3D hat auch noch einmal geantwortet:
About your question, the slicing engine will generate a constant volume rate amount of infill for your infill extrusion width, layer height and length of infill line. If the first layer is uneven, that is generally a result of the bed not being level, I haven't heard of it being an issue with the generated infill amounts before.

Ja, schön und gut. Jetzt ist es so, dass es völlig egal ist, wo das Druckobjekt platziert ist. Der Anfang des Infills bekommt einfach zu wenig Material. Nach ein paar Zentimetern geht's dann.

Also ich für meinen Teil komme da aus dem Staunen nicht mehr raus.
- Der Drucktisch wird grundsätzlich 0,2 mm zu hoch eingestellt.
- Das Infill ist ungleichmäßig.

Das ist doch schon irgendwie komisch! Oder?
Wenn ich nur den Verdacht einer Ahnung hätte, was da faul ist ...

Ciao for now
druckttoll

Re: Simplify 3D: Zu wenig Material 1st Layer Infill

Verfasst: Mi 19. Aug 2015, 21:25
von rf1k_mjh11
druckttoll,

Mach dir mal die Mühe und prüfe ob rechnerisch zumindest das gleiche 'Volumen'/mm gefördert werden soll oder nicht.
Basierend auf den erzeugten GCode:
Nehme eine längere Raupe zu Beginn des Infills (wo zu wenig erscheint), mittels X- und Y-Koordinaten kannst du die Länge der Raupe ausrechnen. Zur selben Raupe hast du auch den E-Wert (entspricht dem Volumen).
Mache das selbe für eine der längeren Raupen gegen Ende der Fläche, wo gut gefüllt ist.
Das Verhältniss "erste Raupe-zu-erstem-E-Wert" sollte gleich sein wie "zweite Raupe-zu-zweitem-E-Wert".
Eine Anleitung, wie man solche Werte aus dem GCode erarbeitet, findest du im Wiki-Bereich unter "Das Brücken Problem".

Ist ein bisschen Rechenarbeit, aber da kannst du prüfen ob die S3D Leute Schmackes reden oder nicht.
Das Argument, ein unebenes Bett könnte zu Problemen führen, ist theoretisch richtig, aber der RF1000 verwendet ein (patentiertes?, zum Patent angemeldetes?) System, welches Bett unebenheiten ausgleicht.

mjh11

Re: Simplify 3D: Zu wenig Material 1st Layer Infill

Verfasst: Mi 19. Aug 2015, 23:16
von Digibike
Hi,

Da er das ganze frei auf dem Drucktisch plazieren kann und jedesmal das selbe Problem hat, sollte es
nicht das Problem des Drucktisches sein...
Ich glaube auch nicht, daß Simplify unterschiedliche Menge extruiert. Soweit ich das sehe, kann man das
auch gar nicht innerhalb des Layers. Aber man kann sehr wohl innerhalb eines Layers einige Einstellungen
verändern für z.b. den Support, den Infill usw. Aber hier haben wirs ja mit dem Phänomen zu tun, daß es
am Anfang Infill zu dünn ist, und gegen ende zu "dick" wird. Alles innerhalb des Layers.
Softwaretechnisch geht das eigentlich gar nicht - es sei den, ich überarbeite den Gcode nach dem Slicen
nochmals manuell...
Davon gehe ich aber mal nicht aus - das würde er wissen und da müßte er auch wissen, was er tut...
Für eine Wahnsinnsaufgabe halte ich es auch, mit einem Layer eine "Dichte" Oberfläche hin zu bekommen!

Ich für meinen Teil bekomme das nicht hin...

Ich habe Ihm mal ein Testfactory-File eingestellt und seines geladen und getestet. Natürlich vorher seine
Höhenkorrektur etc. geändert - hab ja noch die Uralt FW drauf...
Ansonsten hab ich´s so belassen und den Druckstop von 0,2 mm auf 0,8 mm hoch gesetzt.
Ergebnis: Seeeehr dünn. Aber überall gleich dünn. Das was er beschreibt mit am Anfang dünn und gegen
Ende zu Dick kann ich bei mir nicht bestetigen! Also scheint hier etwas an seinem Drucker schief zu laufen...

Es ist defenitiv wohl nicht Simplify, sondern ein äußerer Faktor, der hier rein spielt, würd ich mal sagen.
Ich bin ja immer noch nicht ganz abgeneigt von der Idee, daß hier die Materialzufuhr zu stark schwankt...
Für die Anfangsfühlung mag das ja reichen, aber danach...?!?

Und da hab ich einen Tip bekommen... Er druckt mit ´ner 0,5er Düse eine 0,18er Raupe. Sehr gewagt,
denk ich mir immer noch... Soweit ich weiß, kann das zwar gehen, aber das Problem ist, das da wohl
zu starke Schwankungen im Extruder auftreten. Das wiederrum ändert die Druckverhältnisse sehr stark
und beeinflußt damit die Menge nicht unerheblich...!

Wenn dem so wäre, müßte er das Phänomen, wenn er das Objekt von dem Umrissen verdoppelt,
auch beim Perimeter bekommen. Am Anfang wird mit der Raupe noch gut gefüllt und irgendwann fängt
dann das Regelproblem an...

Wenn sich das so bestätigt, mußt @Drucktoll die Geschwindigkeit deutlich erhöhen, dann könnte er die
Regelträgheit und damit Druckschwankungen in den Griff bekommen - oder wie ich einfach den ersten
Layer mit 0,3 drucken... ;) Aber das wäre wohl das einzige, was dieses Verhalten Plausibel erklären würde...

Zu dem Testfile hab ich dir ´ne PN - ich drucke eigentlich derzeit nur SmartABS von German RepRAp.
Aber erwarte derzeit Nachschub in Form von ASA, BrightNylon, Nylon618 und Nylon 645 sowie HD Glass
Schwarz transparent. soll nur 1 % Licht brechen. Derzeit wohl das max. machbare im 3D-Druckbereich richtig
durchsichtig... Ich will ja noch meine Gopro möglichst Aerodynamisch in meinen Modellen unterbringen...
Huckepack ist da wie´n Bremsfallschirm in Miniatur... Aber das nur als Info, mit was ich derzeit rum hantiere...
PLA und so dünne Schichten sind für meine Anwendungen nix... Zwar verzugsfrei und fein, aber wenig
belastbar und wenn die ganze Zeit die Sonne drauf scheint und das Zeug Plötzlich während dem Flug
davon "wabelt"... Ne is nix... ;) Und je dünner die Schichten, desto weniger belastbar, was erklärt, warum ich
eher mit 0,3 arbeite... Ist nur für Design gut, aber nicht für Einsatzzwecke. Aber dafür kann man´s ja alles
einstellen - ja nachdem, was es werden soll und für was es gedacht ist.

Gruß, Christian