Hallo mhier,
mit dem alten Beitrag wollte ich dir aufzeigen, dass es sich auch mit wesentlich höheren Digits drucken lässt.

Ganz klar, der dort beschriebene Druck sollte nicht Standard sein.
Digits bis etwa 9000 sollten bei einem Potenten Extruder möglich sein.

8000 Digits sollten auch mit PLA drin sein, bei höheren Digits und PLA, bei erwärmter Kiste, wird wohl mit PLA das Transport Ritzel anfangen zu fräsen.

Sollte dein Druckteil während dem Drucken sich von der Druckplatte lösen,
dann steigen die Drücke lokal an dieser Stelle ins unermessliche.
Der Grund ist, das Druckteil kommt deiner Düse entgegen.
Es existiert somit kein Luftspalt für den nächsten Layer.
DigitFlowCompensation, wirkt hier dem Fehler entgegen…

Die Gefahr, dass die Düse somit das Druckteil von dem Druckbett reißt, wird somit geringer!

LG AtlonXP

AtlonXP hat geschrieben: mit dem alten Beitrag wollte ich dir aufzeigen, dass es sich auch mit wesentlich höheren Digits drucken lässt.

Das weiß ich wohl, aber bei mir sind die Digits nun mal normalerweise nicht annähernd so hoch.

AtlonXP hat geschrieben: Digits bis etwa 9000 sollten bei einem Potenten Extruder möglich sein.

Das klingt jetzt so, als ob eine hohe Extrusionskraft etwas tolles wäre. Wenn unter ansonsten gleichen Bedingungen (Temperatur, Geschwindigkeit) die Extrusionskraft erheblich ansteigt, ist das ein klarer Indikator für ein Problem. Außerdem solltest du bedenken, dass bei 1.75mm-Filament quasi eine Übersetzung gegenüber 3mm Filament stattfindet. Es handelt sich bei den Digits nämlich um eine Kraft, nicht um einen Druck (= Kraft pro Fläche). Weiterhin sind meine Wägezellen halbwegs kalibriert, d.h. ich spreche nicht von Digits sondern von Gramm. Deine 9000 Digits sind so viel ich weiß ca. 5000 Gramm, ich bin da also schon tatsächlich an der Grenze. Wie gesagt verliert der Stepper eigentlich schon Schritte, bevor diese Kraft erreicht ist (bei 1A Maximalstrom).

AtlonXP hat geschrieben: Sollte dein Druckteil während dem Drucken sich von der Druckplatte lösen,
dann steigen die Drücke lokal an dieser Stelle ins unermessliche.

Ja soweit so logisch, allerdings fängt die Extrusionskraft schon vorher (z.B. schon im 2. Layer, bevor irgendwas warpt) an deutlich höher als normal zu sein und schwankt stark. Vielleicht ist deshalb auch das Ablösen von der Druckplatte eine Folge davon, dass in den ersten Layern teilweise Unterextrusion stattfindet? Manchmal ist Ursache und Folge ja schwer zu trennen bei sowas.

AtlonXP hat geschrieben: DigitFlowCompensation, wirkt hier dem Fehler entgegen…

Erstmal schafft das einen weiteren Faktor, der die Symptome eines Probelms zu kompensieren versucht, ohne aber das eigentliche Problem lösen zu können. Ja es kann vielleicht den Druck retten, aber zufriedenstellend finde ich das nicht. Das Filament verursacht Probleme an mehreren Fronten, da führt Symptombekämpfung i.d.R. nicht weiter. Das Zeug verhält sich enorm kontra-intuitiv. So führt langsamer drucken z.B. zu mehr Warping. Kühlung reduzieren macht es auch nur noch schlimmer.

AtlonXP hat geschrieben: Die Gefahr, dass die Düse somit das Druckteil von dem Druckbett reißt, wird somit geringer!

Wie soll das denn diese Gefahr verringern? Das Teil löst sich doch dann bereits vom Bett. Wenn es das so stark tut, dass die Düse aneckt, wird es vom Bett gerissen oder gehebelt, je nachdem in welcher Richtung die Düse über die Stelle fährt. Das hat mit dem aktuellen Flow gar nichts zu tun. Um das zu verhindern, muss man früher ansetzen: Das Teil darf sich gar nicht erst lösen. Klebestift habe ich schon probiert, vielleicht aber den falschen (hatte nur den lösungsmittelfreien von meiner Tochter da). Leider passieren die Probleme ja auch nicht immer und meist erst relativ spät im Druck (z.B. nachts, wenn ich abends den Druck starte), so dass es relativ schwierig ist, da zuverlässig zu Ergebnissen zu kommen, die einem nicht beim nächsten Versuch doch wieder um die Ohren fliegen.

Im Moment bin ich nicht mehr zu weitreren Experimenten in der Richtung aufgelegt, denn mein Drucker läuft im Moment quasi durchgehend, da sind Experimente schwierig zu planen.

Ich verstehe eigentlich auch nicht warum hohe Digite/Extrusionskräfte ein Feature sein sollen.
Die Masse soll doch nur möglichst gleichmässig und flächig abgelegt werden.
Die Digits sind "nur" aber ein recht nützliches Hilfskriterium ungünstige Parametrierung zu erkennen.
Wenn meine Kiste zwischen 600 und bis 1200 Digits anzeigt bin ich voll zufrieden, spätestens ab 2000 digits werde ich nervös.
Wenn ich es noch recht erinnere entsprechen 1000 Digits bei meinem Drucker etwa 630 g, das reicht völlig um einen wohl temperierten Kunststoff auf seine Unterlage zu drücken.

Ich habe allerdings noch keine Partikel gefüllte Filamente verarbeitet, da mögen die Digits vielleicht höher liegen.

Gruß, zero K

Martin, vielleicht ist es dann doch sicherer das unsichere Material zu entsorgen, meinen Drucker würde ich ungern gefährden wollen.

Wenn du nun nicht mehr weiter machen magst, dann sind weitere Ratschläge sinnlos.
Auf was für eine Druckplatte druckst du dieses PLA?
Hat die Druckplatte eine Oberflächen Struktur?

Auf meiner fein angerauten Pertinax- Druckplatte hebt das PLA recht gut.
Darum habe ich mir bei PLA keine weiteren Gedanken gemacht.

LG AtlonXP

AtlonXP hat geschrieben: Auf was für eine Druckplatte druckst du dieses PLA?
Hat die Druckplatte eine Oberflächen Struktur?

Also bis vor kurzem habe ich alles auf meiner Dauerdruckplatte (ich glaube, die war von MTplus, aber weiß, bei Google findet man nur noch braune Exemplare) gedruckt, die hat eine glatte Oberfläche. Da ich den Verdacht hatte, dass die stärkere Bauteilkühlung und eine nur lose aufliegende Druckplatte sich nicht gut vertragen (schlechte Wärmeübertragung führt zu auskühlender Oberfläche), habe ich mir eine magnetische Heizplatte gekauft. Das ist strukturiertes PEI, was ja im Allgemeinen im Moment als die beste Wahl gilt. Dort war die Haftung gefühlt noch etwas besser als auf der alten Platte. Die alte Platte habe ich inzwischen mit 0.5mm verzinktem Stahlblech auf der Unterseite wieder reaktiviert und dann da drauf mit lösungsmittelfreiem UHU-Klebestrift experimentiert (das wollte ich nicht auf der neuen machen).

Ich gebe das nicht endgültig auf, aber im Moment passen mir vorsichtige Experimente nicht in den Zeitplan. Ich möchte endlich das Werkzeug in meiner Schublade ordentlich sortiert haben, im Moment fliegt da alles durcheinander. Eigentlich geht es da um 2 bis 3 Schubladen, ich bin nicht mal mit der ersten fertig... Wenn ich mal wieder "Leerlaufzeit" habe, also keine konkreten Druckaufträge warten, kann ich vielleicht ein paar Test-Drucke einschieben, so dass sie am Wochenende tagsüber laufen und besser überwacht werden können.

Außerdem will ich mir mal eine Kamera in den Drucker einbauen, so dass ich auch aus der Entfernung den Zustand überwachen und schlimmeres verhindern kann. Dafür habe ich mir ein billiges USB-Kameramodul mit 110 Grad Blickwinkel bestellt, das soll heute geliefert werden. Dafür muss ich dann auch wieder ne Halterung drucken, dann kommt die vorne links oder rechts oben in die Ecke, wo sie hoffentlich nicht im Weg ist.

PS: Nur zur Einordnung: ABS lässt sich deutlich leichter drucken als diese miese PLA...

Mir ist da auch eine gebrauchte MTplus Druckplatte in die Hände gefallen.
Die Dinger sind Schweine teuer.
Die Farbe ist so etwa hell- goldig Farben.

Weißt du zufällig, ob man die beidseitig verwenden kann/darf?
Da die Oberfläche auf der Druckseite auch schon etwas gelitten hat, kann/darf man die Dinger auch anschleifen?

LG AtlonXP

Meine ist weiß, definitiv nicht goldig. Die kann man definitiv doppelseitig verwenden und ich habe sie auch auf der einen seite mal angeschliffen, nachdem TPU so gut drauf gehaftet hatte, dass dort kein PLA mehr haften wollte Aber: Ich bin mir nicht mal mehr 100%ig sicher, ob die von MTplus ist. Ich fürchte, ich kann dir keine verbindlichen Aussagen zu deiner Platte machen... Meine ist vermutlich in der Form nicht mehr erhältlich, das war eine der ersten Investitionen in den Drucker, also vermutlich 2016 gekauft oder so.

Die PEI-Platten sind golden, allerdings würde ich sie nicht mehr unbdeingt als hell bezeichnen (aber ich vermute, den Farbton kennst du und würdest ihn erkennen?). Die sollte man nicht anschleifen (meist sehr dünne Schicht), oder wenn dann nur im Notfall mit sehr hoher Körnung und natürlich nur bei unstrukturierter Oberfläche.

Nun Kunststoff lässt sich einfärben.
Wie Kapton Natur aussieht weiß ich.
Bei PEI bin ich mir nicht mal sicher, von hell- Gold, bis in einen rötlichen Ton.
Ich glaube, es kann auch klar milchig aussehen?
Ich habe ein wenig gegoogeld, PEI; Kapton und die MTplus Druckplatte, scheinen alle mit einander verwand zu sein.
Ich glaube, meine MTplus ist Faser verstärkt.

Solltest du dir eine Pertinax- platte (Hartpapier) zulegen wollen…
Nimm bitte die in Dunkelbraun mit 1,0 mm Stärke.
Diese Farbe ist homogen durch die ganze Platte.
Schwarz ist nur oberflächlich eingefärbt und wird nach dem Schleifen braun fleckig.

LG AtlonXP