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Re: Der Krieg in der Ukraine

Verfasst: Di 13. Sep 2022, 20:14
von zero K
.... am Atom-Ei würgen wir nur kräftig und kriegen´s nicht runter - nicht nur zum Frühstück.

Mir ist das alles zu hoch - selbst wenn ich, wie es mal mein Ziel war, 180 Jahre alt werden würde, würde ich nicht durchschauen wie und welche Konzerne miteinander verbandelt sind und ihre Einsatzgruppen der Lobbyisten dirigieren.

Wer es wirklich drauf hat, geht in die Industrie, in die Wirtschaft oder er wird dorthin direkt von der Uni geholt.
Dort werden dann auch Verordnungen und Gesetze rechtssicher formuliert, dass unsere fachfremden Politiker nur vom Zettel ablesen müssen.

Und wieder steht für nächsten Monat eine Wahl des geringsten Übels an - es ist zum Heulen.

Alles Sch...,
deine Ellie

Re: Der Krieg in der Ukraine

Verfasst: Di 13. Sep 2022, 22:34
von AtlonXP
mhier hat geschrieben: Ich stimme dir zu für den existierenden Müll. Neuen sollten wir trotzdem tunlichst vermeiden.
Da gehen unsere Meinungen auseinander.

Über die jetzige Krise gesehen, könnte man 3 Atomkraftwerke ruhig 5 Jahre länger laufen lassen.
Sofern die Betreiber es für wirtschaftlich halten.

Ich gehe hier von drei Kastor Behälter mehr aus.
Das ist nur geschätzt, ich habe hiervon keine Ahnung wie viele Brennstäbe man wirklich braucht.
Das könnten aber unsere Politiker abklären und somit eine Wirtschaftliche Laufzeitverlängerung vereinbaren.
Nicht einmal das wurde richtig abgeklärt!

Die paar Behälter mehr würden den Kohl auch nicht mehr fett machen.
Überlege einfach, wie viel Co² du einsparst!

Dafür kann ich doch locker jeden Tag mit dem Auto, eine Stunde länger im Stau stehen! ;-)
mhier hat geschrieben: Und dann wundert man sich, warum es am nächsten Tag kein Frühstücksei mehr gibt. Genau so denken leider viel zu viele :-P
Moment a mole!
Du kennst doch den Cem Özdemir? :-)
(Ja, genau der Grüne Politiker, mit der Hanfpflanze im Blumentopf). :mrgreen:

Der empfiehlt, man sollte öfter fleischlos essen.
Also auch Körner zum Frühstück. :sick:
Das ergibt eine bessere Co² Bilanz! :good:

Also ich…, lasse mir meinen Schweinebraten und mein Frühstück Ei nicht verbieten. :dash:

LG AtlonXP

Re: Der Krieg in der Ukraine

Verfasst: Di 13. Sep 2022, 23:26
von rivadynamite
AtlonXP hat geschrieben: Der empfiehlt, man sollte öfter fleischlos essen.
(...)
Also ich…, lasse mir meinen Schweinebraten und mein Frühstück Ei nicht verbieten. :dash:

Also zwischen "jemand empfiehlt" und "mir wird etwas verboten" ist dann doch ein nicht unerheblicher Unterschied. Das ist nicht mehr als das typische empörte Stammtischgeschwätz, was gerade in Mode ist.

Re: Der Krieg in der Ukraine

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 10:14
von mhier
AtlonXP hat geschrieben: Da gehen unsere Meinungen auseinander.
Ich befürchte deine Meinung basiert auf falschen Annahmen, denn:
AtlonXP hat geschrieben: Ich gehe hier von drei Kastor Behälter mehr aus.
Zitat Wikipedia: In den deutschen Atomkraftwerken werden jährlich rund 450 Tonnen hochradioaktive abgebrannte Brennelemente erzeugt.

Ebenfalls Wikipedia: Die Behälter sind entsprechend den Zwischenlagergenehmigungen für die Aufnahme von maximal 180 kg radioaktiver Substanzen [...] zugelassen.

Macht ca. 2500 Castor-Behälter PRO JAHR!

Da hast du dich wohl böse verschätzt. Selbst wenn die Zahl nicht mehr ganz aktuell ist und sich noch auf eine größere Zahl an AKWs in Deutschland bezieht, sprechen wir hier definitiv von deutlich über 1000 Behältern pro Jahr.

AtlonXP hat geschrieben: Nicht einmal das wurde richtig abgeklärt!
Doch, das wurde alles abgeklärt. Es gibt nur leider viel zu viele Leute (wie z.B. der CDU-Vorsitzende oder auch der Finanzminister), die behaupten, das wäre alles nicht richtig abgeklärt, solange nicht das Ergebnis dabei herauskommt, das sie sich wünschen.

AtlonXP hat geschrieben: Sofern die Betreiber es für wirtschaftlich halten.
Stichwort Wirtschaftlichkeit: AKWs sind nicht wirtschaftlich. Die Betreiber zahlen einfach nur einen Großteil der Kosten nicht. Das gleiche gilt übriegns auch für's Autofahren oder jeglichen CO2-Ausstoß. Ich bin dafür, dass sämtliche Kosten immer die Verursacher zahlen müssen. Fangen wir bei den AKWs mal an: Jedes AKW sollte bitteschön gegen jegliche Art von Unfällen in unbeschränkter Höhe versichert werden müssen. Die Versicherung muss seriös sein, d.h. sie muss auch das Kapital in der Hinterhand haben (ggf. über eine entsprechende Anzahl an Rückversicherern etc.), um im Schandenfall auch tatsächlich zahlen zu können. Nun überleg dir mal, wie hoch die Versicherungsprämie sein müsste. Wie viel müsste Atomstrom dann kosten? Und da haben wir erstmal nur einen kleinen Teil der externen Kosten internalisiert.


Überlege einfach, wie viel Co² du einsparst!
Die CO2-Bilanz von AKWs ist in Wirklichkeit verheerend. Es werden üblicherweise viele Effekte z.B. durch den Rückbau, die Beseitigung von Unfallfolgen sowie die Endlagerung ignoriert. Was üblicherweise auch nicht betrachtet wird, sind die Effekte, die der Betrieb auf den übrigen Strommarkt hat. Durch o.g. Externalisierung eines Großteils der Kosten ist der Atomstrom für den Anbieter so billig, dass wegen der "Merit-Order" AKWs immer ihren Strom auch verkauft bekommen. Da bei AKWs aber die Grenzkosten niedrig und die laufenden Kosten unabhängig der produzierten Strommenge hoch sind, ist das auch der einzige Betrieb, in dem AKWs wirklich "wirtschaftlich" betrieben werden können (also rein aus Sicht der Betreiber). Deshalb sind AKWs komplett ungeeignet als Ergänzung zur erneuerbaren Energien, denn da brauchen wir Kraftwerke, die quasi im "Standby" stehen und darauf warten, dass sie gebraucht werden. Das macht bei einem AKW aber keinen Sinn. Deshalb verdrängen AKW eher erneuerbare Energien aus dem Markt als dass sie denen helfen. Hinzu kommt, dass große, zentrale Kraftwerke eine andere Netzinfrastruktur benötigen als verteilte kleine Kraftwerke, weslahb die Konzentration auf AKWs den Netzaus- bzw. umbau blockiert hat.
Dafür kann ich doch locker jeden Tag mit dem Auto, eine Stunde länger im Stau stehen! ;-)
Nein-hoch-4. Selbst wenn AKW CO2 einsparen würden. Wir stoßen 5-10 mal so vie CO2 aus wie nachhaltig wäre. Alle Einsparungen, die wir bisher so machen, sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Wer anfängt, Einsparungen mit zusätzlichem Ausstoß anderswo zu verrechnen, spart halt am Ende nichts mehr ein und bleibt dann bei dem 5-10 mal zu hohen Ausstoß stehen.

Der empfiehlt, man sollte öfter fleischlos essen.
Er hat recht. Fleischkonsum hat eine sehr schlechte CO2-Bilanz (und führt nebenbei noch zu Tierquälerei). Das gilt vor allem für billiges Fleisch, was dann in größeren Mengen konsumiert wird. Dabei ist es überhaupt keine große Einschränkung, nicht jeden Tag Fleisch zu essen sondern sagen wir "nur" einmal pro Woche.

Ich mache das schon seit ein paar Jahren so. Insbesondere auf das Fleisch in der Kantine verzichte ich konsequent. Dort wird mit hohem Preisdruck eingekauft, die Öko-Bilanz ist dementsprechend besonders schlecht und das Fleisch schmeckt (ebenfalls deswegen!) nicht mal besonders gut. Da kann ich gut drauf verzichten. Das sehen offenbar viele meiner Kollegen genauso, daher sind meist sogar zwei der drei Gerichte vegetarisch (oder vegan). Lieber gönne ich mir dann am Wochenende mal ein gutes Stück Fleisch, dass dann auch mal etwas mehr kosten darf. Das schmeckt dann auch viel besser.
Also auch Körner zum Frühstück. :sick:
Also ich esse ganz klassisch Marmeladenbrot zum Frühstück. Die "Körnerfresser"-Polemik kann man sich also sparen.

Jeden Tag ein Ei ist übrigens ohnehin recht ungesund (Kolesterin), das sollte man schon deswegen nicht machen.

Also ich…, lasse mir meinen Schweinebraten und mein Frühstück Ei nicht verbieten. :dash:
Sorry, aber das ist wirklich billiges Stammtisch-Geschwätz. Niemand verbietet dir das. Im Grunde ist es ja eher so, dass die überzeugten Fleischesser den anderen das nicht-fleisch-essen verbieten wollen. Da wird gegen vegetarische/vegane Fleischersatzprodukte gewettert, als gäbe es einen Zwang sie zu kaufen. Wir leben in einem freien Land. Du darfst diese Produkte also einfach links liegen lassen. Noch sind diese Produkte weit in der Minderheit, das Angebot ist viel kleiner als bei Fleischprodukten. Wer sich über das Angebot aufregt, hat selbst nur eine Verbotsmentalität im Kopf.

Re: Der Krieg in der Ukraine

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 11:15
von AtlonXP
Hallo rivadynamite.
rivadynamite hat geschrieben: Also zwischen "jemand empfiehlt" und "mir wird etwas verboten" ist dann doch ein nicht unerheblicher Unterschied. Das ist nicht mehr als das typische empörte Stammtischgeschwätz, was gerade in Mode ist.
Mit dem „Stammtischgeschwätz“ fühle ich mich schon etwas persönlich angegriffen…
Zumal ich überhaupt kein Wirtschaftshocker bin.
Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Empfehlung und einem Verbot!
Wer jedoch genug Lebenserfahrung in Deutschland gemacht hat, der wird mir folgende Aussage bestätigen.

Wenn eine Empfehlung versucht wird durchzusetzen, dann kommen einfach Steuern obendrauf!
Wenn zu deinem persönlichen Einkauf, auf Tierische Lebensmittel, auf einmal noch zur Inflation zusätzlich von 7% auf 19% Mehrwertsteuern erhoben wird, dann bekommt der Begriff Wirtschaft auch für dich eine ganz andere Bedeutung.

OK das muss nicht so sein…
Aber so hat es hier in unserem Land schon oft genug angefangen!

Das unsere Energiekosten zu hoch sind, ist sogar schon den Grünen aufgefallen.
Das auf dem Sprit 60% und auf dem Strom mindesten 30% Steuern drauf sind, davon wird hier in Deutschland am wenigstens geredet.
Na vielleicht in der Bildzeitung?
Zum Gaspreis kann ich nicht einmal eine Schätzung abgeben.
Ach und vergesse deine Einkommensteuerabgaben nicht, dann weist du wo du Wohnst!

@mhier,
zu dem anfallenden Atommüll muss ich wohl zurück rudern.
Seit etwa Mitte der 60er Jahre laufen bei uns Atomkraftwerke.
Wir haben bis heute noch kein End Lager.
Wo steht dann der Ganze Müll?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Zeug alles in Deutschland verstecken kann.

Zur allgemeinen Co² Diskussion habe ich eigentlich keinen Bock.
Egal wie man es dort dreht oder wendet, es bedeutet zumindest Zurückhaltung bei dem Lebensstandard.
Wir sind 8 Mrd. Menschen auf der Welt und schlagen uns immer wieder gegenseitig die Köpfe ein!
Wie wird es sein, wenn wir 10 Mrd. sind?

Dort wo am wenigsten Co² produziert wird, haben die Leute am wenigsten zu essen.
OK, das könnte jetzt Bildzeitungsgeschwätz sein, aber es ist trotzdem was dran.

Wenn Deutschland keine Autos Produzieren würde, dann wär auch kein Geld da für deinen Arbeitsplatz.
So einfach ist das!

LG AtlonXP

Re: Der Krieg in der Ukraine

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 13:53
von georg-AW
Zum Thema Atommüll

Das Schweizerische AKW Gösgen ( 1010 MW ) produziert jedes Jahr ca. 3.7 t hochradioaktive und ca. 3 t mittelradioaktive Abfälle.
Bis 2006 wurden diese in Sellafield bzw. la Hague wieder aufbereitet. Die noch in Betrieb stehenden 4 Reaktoren ( Mühleberg wird abgebaut ) produzieren damit noch eine Weile Abfall. Möglicherweise noch 10 oder mehr Jahre.
Er wird zum Teil bei Rosatom ( Russland ) wieder recykliert. La Hague und Sellafield sind Geschichte.
Man muss wissen, dass die EU Stand 2021 ihr Uran zum grössten Teil aus Niger und Russland sowie Kasachstan bezogen hat. Andere Lieferanten sind Kanada, Australien etc.
Deutschland bezog also auch eine erhebliche Menge Uran aus Russland. Soviel ich weiss, wurden die Brennelemente in Deutschland ( Lingen ) oder bei URENCO hergestellt. Mit dem Entscheid aus der Kernenergie auszusteigen, wurde auch die Produktion von Brennelementen hinfällig.
Ein kurzfristiger Wiedereinstieg zur Verhinderung einer Stromlücke womöglich mit russischen Brennstäben käme wohl nicht in Frage.
Da hat man sich rückblickend dank Merkel ins eigene Knie geschossen. Die Abhängigkeit Deutschlands von Russland beim Gas, beim Oel, bei der Kohle und beim Uran ist geradezu phänomenal.
Aber klar, die bisherigen Abfälle sind in der BRD und in CH in diversen Zwischenlagern, meist bei den AKWs versorgt. Niemand wll ein Endlager haben.
Und so wird das Problem hin und her geschoben.
Wenn nun in der Schweiz das proaktiv angegangen wird, kommen sofort Forderungen nach Unterlassung oder Abgeltung. So wird daraus eine unendliche Geschichte.
Ich denke, man wird wohl die beste aller schlechten Lösungen angehen müssen und das Endlager Lägern Nord in Angriff nehmen.
Die Schweiz produzierte 2020 ca. 65 % der elektrischen Energie mit Wasserkraftwerken. Sauber und nachhaltig. Ca. 30% stammen aus eigener oder fremder Kernkraft. Der Rest ist alternative Energie. Es war unvermeidbar, dass im Verlauf eines Jahres elektrische Energie teilweise aus umweltschädlichen deutschen Gas-oder Kohlekraftwerken dazu gekauft werden mussten.
Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass Solar-und Windenergieproduktion nur möglich ist, wenn gleichzeitig sog. Bandenergie von Wasser- und Kernkraftwerken geliefert, das Netz stabil halten. Die Versorgung nur mit Wind und Solarkraft alleine ist bisher und wohl auch noch länger nicht möglich.

ciao Georg

Re: Der Krieg in der Ukraine

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 15:40
von AtlonXP
Danke Georg-AW.
Dein Beitrag steht schon etwas Kontrovers zu mhier´s Meinung.
Demnach darf ich wieder vorwärts rudern. :-)

Wenn man überlegt wie dicht Uran ist (schwerer wie Blei), dann macht das meiste Volumen doch die Verpackung (Castorbehälter) aus.
Grob gesagt das bisschen mehr Müll passt doch noch ins gleiche Loch.

@mhier, hast du mehr Informatinen von einer Wirtschaftlichen Prüfung wegen der verlängerten Laufzeit der verblieben Atomkraftwerke?

Was man noch erwähnen sollte, der Franzose erhält seine Brennstäbe auch hauptsächlich vom Russen.
Vermutlich sieht darum auch seine Ukraine Unterstützung etwas ärmlich aus.

Wenn man die Geschichte vom zweiten Weltkrieg anschaut:
Der Franzose war nach drei Wochen schon platt!
Wenn der Engländer und die USA nicht gewesen wären, dann stünden vielleicht heute noch deutsche Panzer in Moskau!
Russland wurde während des zweiten Weltkriegs massiv von den USA mit LKW´s und Haubitzen unterstützt.

Kein deutscher Panzer darf in die Ukraine geliefert werden, ohne der Vertraglichen Zustimmung von Deutschland.
Aus dem gleichen Grund haben die (neutralen) Schweizer keine Munition für unseren Gepard Panzer geliefert.
Ich glaube die Munition wird jetzt in Norwegen hergestellt.

Darum kann auch kein Europäisches Land einfach ein paar Leoparden in die Ukraine schicken.
Die Franzosen und die Engländer haben zu wenige von ihren Eigenen gebaut, von daher macht das auch keinen Sinn.

Der Ruf von Deutschland als Führungsmacht in Europa ist schon versaut.
Unser Olav wird wohl als weich Ei in die Geschichte eingehen.

In der Krise erkennt man die wahre Fähigkeiten der Politiker! :dash:

LG AtlonXP

Re: Der Krieg in der Ukraine

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 15:55
von georg-AW
Hallo AtlonXP
Die Franzosen beziehen ihr Uran aus Niger. Die Mine bei Arlit wird von den Franzosen kontrolliert. Wenns dort oder im benachbarten Mali Zoff gibt, ist drum die Legion etrangere ( Fremdenlegion ) oder die Force de frappe sofort zur Stelle. Andere Minen im Niger werden u.a. auch von den Chinesen ausgebeutet.
In Europa steht la France mit den meisten AKWs an erster Stelle.

ciao Georg

PS:
Die Menge bzw das Volumen der bisherigen radioaktiven Abfälle der gesamten Schweiz, dh, auch derjenigen aus der Medizin wie der AKWs sollen problemlos in die Wartehalle des Bahnhofs Zürich passen. Das sagt die NAGRA , die Gesellschaft welche sich bei uns um das Endlager kümmert.

Re: Der Krieg in der Ukraine

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 17:17
von mhier
AtlonXP hat geschrieben: Das unsere Energiekosten zu hoch sind, ist sogar schon den Grünen aufgefallen.
Das auf dem Sprit 60% und auf dem Strom mindesten 30% Steuern drauf sind, davon wird hier in Deutschland am wenigstens geredet.
Klar wird davon geredet (wurde auch schon in der 20h Ausgabe der Tagesschau aufgedröselt - um das mitzubekommen, muss man die natürlich täglich schauen...). Die Frage ist nur, welche Schlussfolgerungen man ziehen will/kann.

Vor der Krise konnte man eine relativ klare Aussage treffen: Autofahren ist (also zu dem Zeitpunkt erstmal) zu billig. Und zwar in dem Sinne, dass wieder der Verursacher einen erheblichen Teil der Kosten nicht selbst trägt. Eine Studie von 2008 glaube ich rechnete vor, dass damals ca. 88 Mrd. Euro pro Jahr an Quersubventionen für den Autoverkehr von der Gesellschaft getragen wurden -inzwischen dürfte das entsprechend mehr sein. Das sind 20 bis 30 ct. pro Kilometer - wohlgemerkt zusätzlich zu den Kosten, die der Autofahrer bereits jetzt trägt einschließlich der Steuern. Demnäch hätte damals der Sprit ca. 5 EUR/Liter (also vor der Krise!) kosten müssen, wenn das über Spritsteuern ausgeglichen werden sollte. Die Steuern waren also im Grunde viel zu niedrig.

Das Problem bei der Krise ist, dass die Preise rauf gehen, ohne dass damit diese Kosten abgedeckt würden. Das Geld fließt nämlich in die Taschen der Ölkonzerne. Wenn da jetzt die Steuern gesenkt würden um das abzufedern, wäre das das völlig falsche Signal: Dadurch würde Geld, was vorher beim deutschen Fiskus landete und damit der deutschen Gesellschaft zur Verfügung stand (z.B. zum Bau von Infrastruktur oder zur Finanzierung von Hilfen für den ärmsten Teil unserer Bevölkerung) stattdessen bei den Ölkonzernen landen ohne dass die Preise ansteigen würden. Das Konsumverhalten würde sich dadurch nicht ändern, d.h. wir würden genauso viel Auto fahren wie zuvor, die Steuereinnahmen, die wenigstens einen Teil der indirekten Kosten auf den Verursacher umlegen, würden wegbrechen und müssten durch irgendwas anderes ersetzt werden - irgendwo muss das Geld ja her kommen. Die Ölkonzerne würden dies natürlich wissen und könnten munter die Preise weiter erhöhen, bis der Preis, den wir bezahlen, am Ende genauso hoch ist wie jetzt. Es wären lediglich geringere Steuereinnahmen vorhanden und der Gesellschaft würde Geld anderswo fehlen.

Diesen Effekt hat man sehr deutlich bei der Einführung und Rücknahme der Spritpreisbremse gemerkt. Im Endeffekt hat die gar nichts gebracht im besten Fall, schlimmstenfalls hat sie sogar den Spritpreis nach Ende der Aktion in die Höhe getrieben, weil natürlich bei Einführung der Bremse die Ersparnis nur teilweise weitergegeben wurde, bei der Rücknahme die Preissteigerung aber sofort voll durchgeschlagen hat.

Aus diesen vielschichtigen Gründen halte ich von jeglicher Form von Energiesubventionen gar nichts. Stattdessen sollte man lieber verbrauchsunabhängige Entlastungen machen, die vielleicht irgendwie vom zur Verfügung stehenden Geld der jeweiligen Person abhängen (also wer viel Geld hat bekommt wenig oder keine Entlastungen, wer wenig hat bekommt viele Entlastungen), aber nicht vom Konsumverhalten. Das animiert dann weiterhin zum Sparen bzw. zu Konsumänderungen, die bei einem Mangel von Sprit, Gas und Strom halt nun mal nötig sind (wenn zu wenig da ist, hilft Geld ja erstmal nicht weiter). Außerdem verhindert es, dass vorausschauende Personen und Firmen, die schon vor der Krise mit dem Energiesparen angefangen habne (und ggf. schon was investiert haben), effektiv bestraft werden, weil sie jetzt weniger oder gar keine Entlastungen bekommen.

Das einzige Problem ist wieder, dass das Klagen über hohe Spritpreise populistisch sehr gut ausgeschlachtet werden kann, und dass verbrauchsunabhängige Entlastungen daran nichts ändern werden. Die eigentlich sinnvollsten Lösungen werden deshalb leider oft nicht umgesetzt. Man muss halt mal ne Seite Text lesen, um das zu verstehen - das können die meisten leider wohl nicht... :dash:


AtlonXP hat geschrieben:Danke Georg-AW.
Dein Beitrag steht schon etwas Kontrovers zu mhier´s Meinung.
Demnach darf ich wieder vorwärts rudern. :-)
Vorsicht. Meine Zahl ist schon nicht ganz verkehrt. Nicht nur Wikipedia nennt diese Zahl. Wie gesagt, vielleicht ist sie veraltet aus einer Zeit, wo es mehr als nur 3 AKW in Deutschland im Betrieb gab. Die 3, die aktuell noch da sind, sind aber alle jeweils ca. anderthalbmal so groß wie Gösgen, also fällt auch mehr Müll an. Dann rechne halt mit 10 Tonnen pro AKW und Jahr, sind bei 3 AKW immer noch 30 Tonnen, also 170 Castoren. Das ist viel weniger, als "meine" erste Abschätzung (die Zahlen kamen von Wikipedia und sind nicht geschätzt!), aber deine Schätzung von 3 Castoren ist immer noch jenseits von gut und böse daneben.

AtlonXP hat geschrieben: Wenn man überlegt wie dicht Uran ist (schwerer wie Blei), dann macht das meiste Volumen doch die Verpackung (Castorbehälter) aus.
Grob gesagt das bisschen mehr Müll passt doch noch ins gleiche Loch.
Die Verpackung ist aber ein wesentlicher Teil, die kann man nicht reduzieren. Es geht dabei nicht nur um den sicheren Transport. Auch darf das Material nicht zu dicht gelagert werden, sonst bekommst du womöglich eine unkontrollierte Kernreaktion. Deshalb haben die Behälter so viel Abschirmung. Die kann man nicht einfach weglassen oder bei gleicher Abschirmung etwas mehr in den Behälter packen. Sonst würde man das ja machen. Man konstruiert die Behälter ja nicht zu spaß so, dass nur 180 kg rein passen.
@mhier, hast du mehr Informatinen von einer Wirtschaftlichen Prüfung wegen der verlängerten Laufzeit der verblieben Atomkraftwerke?
Ich weiß nicht genau, was du damit meinst. Im Moment wird eine kurzzeitige Verlängerung als Reserve diskutiert (oder wurde schon beschlossen?). Da geht es wohl nicht um Wirtschaftlichkeit. Wenn das aber im Streckbetrieb passieren soll (also ohne neuen Brennstoff) und nicht noch extra aufwändige Wartungen nötig sind, ist das vielleicht nicht so unwirtschaftlich im Vergleich zur Abschaltung - rein aus Sicht des Betreibers versteht sich. Wie gesagt wird bei AKWs ein Großteil der Kosten letzlich verschwiegen. In der aktuellen Krisensituation muss man natürlich auch die Risiken und Kosten von möglichen Stromausfällen mitberücksichtigen, da wird die Rechnung noch komplizierter. Wie gesagt, ich möchte derartige Entscheidungen nicht treffen müssen.

Re: Der Krieg in der Ukraine

Verfasst: Mi 14. Sep 2022, 18:39
von AtlonXP
Ok, Zürich scheint einen recht großen Bahnhof zu haben. :-)

Stellt der Franzose seine Brennstäbe selber her?
Meine Äußerung darüber ist nicht ganz aus der Luft gegriffen.
Irgendwo hatte ich etwas über Französische Brennstäbe und vom Russen aufgeschnappt.
Kann aber auch eine Finte sein.

Zum Thema Rückbau von AKW´s.
Seit etwa 10 Jahren wird das GKN Obrigheim zurück gebaut.
Hier habe ich einen Auszug von der Presse:

___________________________________________________________
„Transporte von Obrigheim nach Neckarwestheim genehmigt

Das BfE beantwortet Fragen

zu den genehmigten Transporten mit einem Binnenschiff über den Neckar
zur Zwischenlagerung am Standort Neckarwestheim

Das BfE hat am 16.05.2017 den Transport von 15 Behältern (Bauart CASTOR® 440/84 mvK) mit insgesamt 342 bestrahlten Brennelementen vom stillgelegten Kernkraftwerk Obrigheim in das Standort-Zwischenlager Neckarwestheim genehmigt. Den Antrag auf Beförderung hatte die Firma DAHER im Auftrag der EnBW Kernkraft GmbH am 27.03.2014 gestellt. Gestattet wurden maximal acht Transporte mit einem Binnenschiff über den Neckar.

Nachfolgend beantwortet das BfE Fragen zu den genehmigten Transporten sowie zur Zwischenlagerung der bestrahlten Brennelemente am Standort Neckarwestheim.


Stand: 16.05.2017
_____________________________________________________________________

Quelle: https://www.base.bund.de/DE/themen/ne/t ... e-gkn.html


Kurzum 342 Brennelemente passen in 15 Castorbehälter = 22,8 pro Castorbehälter.
In dem Beitrag von Georg-AW über das Endlager ist beschrieben, dass diese Brennelemente um verpackt werden.
Somit schrumpft das Volumen nochmals.
Ich gehe davon aus, dass mhier´s Einwände wegen der Kritischen Masse berücksichtigt werden
und es immer noch kleiner zusammen geht!

Da in 150 Meter Tiefe unter meinem Keller im Haus, sich ein riesiges Salzbergwerk mit mindestens 200 Km² größe befindet, gehe ich davon aus, dass hier die gesamten schwach strahlenden Überreste der in meiner Umgebung befindlichen gesammten AKW´s dort als Sondermüll verschwinden werden.

Natürlich ist für mich dieses Thema nicht offiziell bekannt.
Ja, so ist das halt, die Politiker sollten ehrlicher sein!

Über die 3 AKW’s haben wir natürlich keine Informationen.
Meine Meinung ist, Eigelb oder Dotter!
Entweder wir schalten die Dinger endgültig ab, oder wir betreiben die wirtschaftlich/sicher noch ein paar Jahre weiter.
Ich sehe nicht ein, dass sich für grüne Ideologie, mein Strompreis noch weiter erhöht!

Zum Thema Spritpreis:
Das Auto wird verteufelt und fast jeder benutzt es.
Was an deiner Kosten Nutzenrechnung hier total vorbei geht ist der Nutzen!
Unsere ganze Industrie wird mit LKW beliefert und du möchtest hier den Hahnen zu drehen!
Bevor man hier etwas verteuert, sollte man zuerst eine Ausweichmöglichkeit schaffen.
Ansonsten gehen in Deutschland noch schneller die Lichter aus!

Stichwort Eisenbahn:
Es werden Milliarden für neu ICE strecken ausgegeben.
Daraus folgt, dass auf diesen Strecken kein Güterverkehr mehr fahren darf.
Der versaubeitelt nämlich die Hochgeschwindigkeitsgleise!

Die Schienen für den Güterverkehr samt Rangiergleise wurden kontinuierlich rückgebaut.
Jetzt stellt sich noch die Frage, wie oft fahren wir ICE?
Also auch hier Steuer Verschwendung!

Es ist wie beim Schach spielen.
Wer weit genug voraus denkt, gewinnt!

Da ich auch hier schon weiter Denke.
Nach dem gewonnen Spiel fängt ein Neues an. ;-)

LG AtlonXP