Hallo Digibike,

konnte gestern noch einige Drucke durchführen. Verstopfungen vom Extruder habe ich leider immer noch. Ist aber nicht mehr so schlimm.

Habe die Frussrate wie Du empfohlen hattest auf 0.95 (PLA) gesetzt, den Retract-Speed auf 30mm/s und Retract auf 1mm. Drucktemperatur auf 210 Grad, Druckbett auf 60 Grad. (Den Messschieber habe ich leider immer noch nicht wieder bekommen, von meinem Bekannten.)

Ergebnis: Für den 1. Layer und folgenden Layer kommt nicht genügend Filament an. Fahre 2 Loops um mein Bauteil. Da kommt nur ganz dünn das Filament raus, rollt sich auf und haftet nicht.

Also alles so gelassen und die Flussrate wieder auf 1.0 gesetzt.

Ergebnis: Jetzt kommt genügend Filament raus und haftet. Aber das Filament stockt so nach ca. 5mm vom gedruckten Bauteil. Dann verstopft es wieder. Das Förderritzel vom Filament fräst sich in das PLA-Material. Die Belüftung hatte ich komplett ausgeschaltet.

Werde heute noch folgendes testen.

Temperatur senken 1. Layer 200 Grad, folgende Layer auf 195 Grad und drucken. Bei Problemen werde ich dann die Temperaturen um je 5 Grad senken.
Flussrate von 1.0 auf 0.99 stellen, falls Probleme dann probieren mit 0.98, 0.97 und 0.96
Evtl. den Retract von 1mm senken

Kann es evtl. sein, dass ich durch das ständige lösen der Verstopfungen (geschätzt 50x) den Extruder Innen beschädigt habe. (Durchmesser minimal vergrößert und dadurch dichtet es im Übergangsbereich nicht mehr) Geht das mit einem Draht? Das Hotend V2 habe ich gestern mal von oben geöffnet. Innen ist ein weißes Röhrchen, ist aber frei. Kann man das tauschen und wie bekommt man es raus.
Wäre nur ein Gedanke.

Ich habe vom Vorbesitzer noch ein Hotend V2 für 2,85. Würde das dann mal testen. Das lief damals beim 1 Druck. Aber da hatte ich nur kein kleines Probestück gedruckt und dann umgerüstet auf 1,75.

christian

Hallo Christian

...
dass ich durch das ständige lösen der Verstopfungen (geschätzt 50x) den Extruder Innen beschädigt habe. (Durchmesser minimal vergrößert ...

Das Ist das was ich weiter oben zu bedenken gab.

Wenn Dein Prokelwerkzeug vorn eine scharfe Kante aufweist bleibt es an der, wenn auch nur geringen Querschnittsminderung durch das Teflonröhrchen hängen. Diesen Widerstand kannst Du von dem Widerstand den die Verstopfung erzeugt nicht unterscheiden.

Andererseits, wenn Dein Prokelwerkzeug vorn eine Rundung von über einem halben Millimeter aufweist, quetschst du Kunststoff zwischen das verbleibende Lumen zwischen Rohrwand und Prokelwerkzeug. Das erhöht den Widerstand, verkantet das Prokelwerkzeug und erzeugt Grate und Riefen im Rohr.

Bei Deinem Draht befürchte ich scharfe und schräge Konturen, die schonender und präziser Arbeit entgegen stehen, die Häufigkeit der Anwendung macht es auch nicht besser.

AtlonXP schiebt zur Rohrreinigung einen Schaschlikspieß durch das Hotend.
Ohne ihn jetzt persönlich zu kennen, vermute ich, das da ein auf den erforderlichen Durchmesser zurecht gefeilter Holzstab zur Anwendung kommt, bei den auch die Druckfläche vorn, zumindest annähernd, rechtwinklig zur Stabachse liegt.
Wenn der Stab mit Extruderkraft durch das Hotend getrieben werden soll, wäre ein Stahldraht die finale Tortur für das Extruderritzel.

Für das Hotend V3 gibtes diese Ersatzteil, https://www.conrad.de/de/p/ersatzteil-r ... 28319.html. Ob es auch in das V2 passt kann ich nicht sagen. D = 5,98 mm; l = 12,73 mm; d = 1,85 mm.

Schau mal in den Beiträgen von AtlonXP und Nibbels. dort wurde die Zerlegung eines V2 dokumentiert.
Das V2 ist aber nicht vollständig zerlegbar, daher ist Vorsichtgeboten.


Zu Deinen nächsten Vorhaben

Temperatur senken 1. Layer 200 Grad, folgende Layer auf 195 Grad und drucken. Bei Problemen werde ich dann die Temperaturen um je 5 Grad senken.
Flussrate von 1.0 auf 0.99 stellen, falls Probleme dann probieren mit 0.98, 0.97 und 0.96
Evtl. den Retract von 1mm senken.

Halte ich für die falsche Richtung, 200 °C halte ich schon für sehr grenzwertig.

Für PLA durch mein V3 gilt folgendes. (leicht modifiziert durch Cu-Volcano und Fanducts die direkt unter die Düsen blasen)

Brim und 1st Layer, Höhe 0,15 mm, Temp 215 °C / 60 °C, Speed 30 mm/min, Flow 95 %.
2nd Layer ff, Hohe 0,1 mm, Temp 210 °C / 50 °C, Speed 60 mm/min, Flow 90 %.

Kühlung 30 % ab dem 10. Layer

Ich würde auch nicht häufig zwischen den Filamentdicken wechseln, das provoziert Fehler.


Gruß zero K

Hallo,
mein Schaschlik Stab hat ziemlich genau 3,0 mm Durchmesser.

Das V2 Hot End 3mm, hat einen Schmelzkammerdurchmesser von 3,05 mm.
Das V2 Hot End 2mm, hat einen Schmelzkammerdurchmesser von 1,95 mm.
Ich würde sagen ein Schaschlik Stab passt bei Christian nicht.
Ein Zahnstocher wohl auch nicht!
Es sind hier neue Ideen gefragt.

Bei einer Generalüberholung, nehme ich einen 1,8 mm Spiralbohrer.
Der darf aber nur in das aufgeheizte Hot End eintauchen, mit einem kleinen Handbohrer.
Somit ist der Kunststoff weicher als das Messing und der Bohrer richtet weniger Schaden an.

Hier noch mein Beitrag für Impotente RF1000 Extruder.
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?p=14947#p14947

Hier geht es zum MOD. für das V2.b
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?p=18740#p18740


LG AtlonXP

Na gut eine Idee habe ich - sogar schon ausprobiert.

Es gibt Wattestäbchen mit Holzstiel, Länge etwa 150 mm, Durchmesser ist etwa 1,9 bis 2 mm.
In der Apotheke kostet eine Tüte mit 100 Stück etwa 2 €.

Der Durchmesser muss auf knapp 1,8 mm mit einem 1000er reduziert werden.
Wie oben schon erwähnt sollte auch die Druckfläche des Stäbchens orthogonal zur Achse gekappt werden und die zylindrische Kante eigentlich nur entgratet und nicht stark abgerundet werden.

BTW
Mit einem Holzstäbchen und einer Polierpaste habe ich die Bearbeitungsspuren im Innern der metallenen Komponenten beseitigt.
Die Wände wurden spiegelnd und glatt wie ein Babypopo. Bei einer späteren Inspektion sah ich, dass sich wie auf Messing an der Luft eine matte Oberfläche an der Innenwand gebildet hat, an der auch nichts haftete. Oben nur Messing matt und unten gelblich grau matt.

So vermute ich, dass es nicht immer sinnvoll ist alle Gebrauchsspuren bis auf nackte Metall zu beseitigen.
Eine schonende Auslagerung in Aceton reicht meistens aus. Dafür lohnt auch die Anschaffung eines kleinen Ultraschallbades und eine dicht verschließbare 100 ml Schottflasche.

Gruß zero K

P.S. ob das noch der richtige Threadtitel ist, Vielleicht kann ein MOD den letzten Teil mal abhacken und aussagekräftig benennen.
Dann hat man eine Chance auch mal etwas in der Suchfunktion zu finden.

Hallo Leute,

für die Reinigung vom Extruder habe ich eine Kupferdraht genommen. Hatte noch ein Stück NYM-Leitung 5x2,5mm2. Isolierung abgemacht und einigermaßen gerade gebogen. Der Draht hat einen Durchmesser so um die 1,65mm. Die Spitze habe ich rundgefeilt, damit keine scharfe Kante entsteht.

Habe gestern bis tief in die Nacht einige Drucke durchführen. Die Verstopfungen vom Extruder blieben aber immer noch.

Aus lauter Verzweifelung habe ich dann mal die Nozzel/Düse von 0,5 auf 0,4 beim Programm vom Slic3r geändert. Ich hatte mir damals für den Drucker extra bei Conrad ein neues Hotend V2 1,75 mit 0,5 Düse gekauft. Der Vorbesitzer hatte ein Hotend V2 3,0 mit 0,5 Düse drin.

Frussrate auf 1(PLA) gesetzt
Retract-Speed auf 30mm/s
Retract auf 1mm
Drucktemperatur auf 210 Grad
Druckbett auf 60 Grad

Ergebnis: Der Drucker druckt jetzt sehr gut ohne eine Verstopfung. Nach dem 1. Druck (Dauert ca. 30 Minuten) habe ich dann sofort den 2. Druck gestartet. Da oft dann die Probleme kamen. Auch der lief ohne Probleme. Als dieser fertig war, habe ich aus Interesse mal das Filament entfernt um zu sehen wie es aussieht. Was soll ich sagen. Es kam das 1,75mm Filament mit einer kleinen Spitze zum Vorschein. Keine Verdickung etc. zu sehen.

Ich vermute jetzt, das die bei Conrad bzw. der Hersteller eine falsche Düse auf das Hotend geschraubt haben. Auf dem original Karton, den ich noch habe, steht jedenfalls RF 1000 Hotend V2 1,75 Düse 0,5.

Werde jetzt in den nächsten Tagen weiter prüfen und Euch berichten.

christian

Das es die Düse ist, glaub ich jetzt weniger. Hellhöriger wurde ich, wenn ich ehrlich bin, bei deiner Aussage, dass das Filament Spitz, aber ohne Verdickung heraus kam...! Die bildet sich nämlich immer(!) und ist gewollt. Hier wird im Prinzip kontinuierlich nach oben hin eine "Abdichtung" erzielt um unkontrolliertes "Auslaufen" des flüssigen Materials kommt. Klingt, wie wenn da etwas Zuviel "gehobelt" wurde.
Damit wird dir ein Retract eigentlich (so gut wie) gar nichts mehr bringen. Hast du das Filament genau angeschaut? Ist da wirklich keine kleine Verdickung etwa 15-20 mm unterhalb deiner "Spitze"? In dem Bereich ungefähr sollte das Material langsam erwärmt werden und dadurch weicher und durch das nachgeschobene Filament wird es geringfügig verdickt (eben gegen die Wandung gedrückt).
Wegen der Düse: Schau dir die Düse mal genau an. Ist was eingeprägt? Die 0,5er hat keine - Sie ist standardgröße. Die anderen haben größen eingeprägt.
Du bekommst es aber auch recht leicht (Annähernd) raus: Düse aufheizen, Drucktisch unten lassen, Filament locker rauslaufen lassen und mal messen, wie Dick es ist. Der Faden wird eine Gewisse stärke haben, die im Bereich des Düsendurchmessers etwa ist.

Gruß, Christian

Hallo Christian,
hier der Ring Code für den Düsendurchmesser:
1 Ring = 0,3 mm Düse
2 Ringe = 0,4 mm Düse
Keine Ringe = 0,5 mm Düse
3 Ringe = 0,8 mm Düse

Bei Zweifel, hier noch eine umstrittene Methode, den Düsendurchmesser zu ermitteln.
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?p=22712#p22712

Hinweis: In der Düse ist noch ein PTFE Dichtring einzulegen.
Dieser verhindert, dass das Gewinde nicht mit Kunststoff versüft wird.


LG AtlonXP

Stimmt! Die 0,5er haben keine Kennzeichnung, wie schon erwähnt, aber Conrad hat keine Größen eingeschlagen sondern
die Größe per Ringe "Codiert".

Hallo Leute,

habe jetzt das ganze Wochenende versucht meine Drucke zu verbessern. Es klappt gut mit

Nozzle/Düse 0,4 (eigentlich 0,5 lt. Hersteller)
Speed 40mm/s (alle Bewegungen)
Flow 0.99
First Layer 0,35
Nachfolgende Layer 0,25
Retract 1mm
Speed Retract 30mm/s

Habe damit einen Dauerdruck von 6 gleichen Bauteilen gemacht. Druckdauer ca. 3 Stunden.

Sobald ich nur einen Wert bei Nozzle/Düse, Speed, Flow oder Layer ändere, verstopft der Extruder nach einiger Zeit oft beim 2. oder 3. Bauteil. Die Werte vom Retract lasse ich so.

Habe alle Werte wieder wie oben eingestellt, dann lief der Druck gut. Was mir bei den Werten aufgefallen ist, dass die Werte bei F: digit extrem springen. Habe mir die mal notiert. der höchste Wert lag bei 6480 und der niedrigste Wert bei -695. Die Werte verändern sich im Sekundentakt. Ist das evtl. ein Hinweis, dass mein Extruder durch meine häufigen Reinigungen beschädigt wurde?

christian

Ich habe dir den Ring Code genannt.
Welcher Code ist nun auf der Düse?

Im Allgemeinen fährst du viel zu schnell.
Geh mal auf 25 mm/s runter und alles wird besser.
Dein minus F.- Wert kommt vom Retrakt.
Die 6480 sind viel zu hoch.
Jedoch sollte man noch den Ruhe Wert kennen um dies zu beurteilen.

Mein Tipp:
Fahre langsamer und lerne erst mal deine Kiste mit den Slicer Einstellungen kennen.

LG AtlonXP