Das sind zwei Features, die dir AtlonXP aktivieren will.
Das erste, M3909 arbeitet nur im ersten Layer und will dort die die zwischen Extruder und Hotend gemesse Kraft auf "P3500" = 3500 digits begrenzen.
Wie Digibike geschrieben hat, macht die Firmware das, indem das Bett in Z bei erreichen der Kraft etwas weiter runter getrimmt wird.
Warum? Weil die Düsen-Austrittsfläche bei zu wenig Düse-Bett-Abstand extrem verkleinert wird und darum der Innendruck im Hotend extrem steigt. Dieser Effekt ist ziemlich gut messbar und wir wissen auch genau, dass mehr Z-Abstand dagegen hilft.
Als Konsequenz daraus erhalten wir einen quasi konstanten Anpressdruck und einen sauberen Z-Abstand.
3500 ist erstmal ein Fantasiewert als Grenze: Daumenregel ist eigentlich ,dass man die Digits während normaler Drucke in den oberen Layern ablesen sollte und darauf +1000 oder +20% draufschlagen würde. -> 3500 ist kein schlechter Wert!
Wenn also beim Drucken in den oberen Lagen ganz grob 2000 bis 2500 digits erreicht werden, so ist das ein sehr guter Wert.
Doch vorsicht: Wenn beim normalen Drucken sowieso schon 3500 digits Kraftwert erreicht werden, ist der Wert zu niedrig und damit schlecht. Weil der Sensor dann ständig korrigieren will, obwohl es nichts zu korrigieren gibt. Also hast du garkeine Haftung mehr.
Das passiert z.B. wenn die Düse am Verstopfen ist. Fehlt also plötzlich trotz SenseOffset (oder wegen SenseOffset) die Haftung komplett, dann muss man im Display kontrollieren ob im zweiten Menü beim Punkt "sO: xxx [um]" die Zahl ungewöhnlich hoch wird und gegen 200um läuft.
-> Düse verstopft
-> Limit (P3500 o.ä.) zu niedrig.
System 2 das er beschreibt "M3911 S3500 P5000 F-50 E-5 ;digi flow compensation"
sorgt dafür, dass ab Layer 2 die Geschwindigkeit des Druckes von der Kraft abhängig wird, die zwischen Extruder und Hotend gemessen wird.
Man legt quasi einfach fest, dass unter 3500 der Druck so läuft wie bisher.
Zwischen 3500 und 5000 wird der Drucker um bis zu 50% langsamer (linear fallend)
Ab 5000 druckt der Drucker genau halb so schnell wie kommandiert.
Warum? Weil damit negative Effekte großer Hotend-Innendrücke wie Extruderschlupf vermieden werden können. Hoher Hotend-Innendruck bedeutet z.B. mehr Extruderschlupf und damit weniger Materialfluss und damit eine unregelmäßige/sinkende Materialverteilung im Bauteil. Druckt man langsamer kann das Bauteil trotz verstopfender Düse noch schön werden.
(Extrem toll ist dieses Feature, wenn man Flex druckt. Man kann damit ziemlich gut verhindern, dass das Material zwischen Ritzel und Hotend-Eingang ausbrechen kann. Nur würde ich persönlich für weiche Flex dann Grenzen von z.B. 1000 bis 2000 setzen und -80% einstellen
)
Der kleine Schalter E-5 sagt aus, dass mit der Geschwindigkeitsreduktion auch die Extrusionsmenge um bis zu 5% gemindert wird. Das Feature wird heiß diskutiert. Theoretisch ist das bescheuert, aber wenn in der Praxis beim Druck von Vollmaterial dein Filament-Durchmesser etwas variiert und deshalb die Kraft hochgeht, kann das helfen. +-10% Material sind bezogen auf den Materialfluss der Unterschied zwischen 2.85er und 3.00er Filamentdurchmesser.
Ich schreib hier viel Text:
-> Solltest du mit dem Wiki-Text nicht klarkommen oder eine Info vermissen, sags! Dann ergänze ich dort oder schreibe Erkärungen um. Wir haben das Wiki ziemlich schnell hochgezogen und es könnte sein, dass man die Systeme besser beschreiben kann
LG