Servus Sesto
Wegen dem Heizbett:
Ich habe zwei Heizbetten, beide sind im Drucker mit ihrem Höhenprofil hinterlegt. So kann ich hin und herwechseln.
- Glaskeramik von Conrad (Schwarzes Glas aus RF2000, nicht für manches Nylon, nicht für manche ASA, Vorsicht bei großflächig bedruckten Flächen größerer Flächendicke -> Ausbruchgefahr von Glassplittern, niemals nie metallgegenstände drauffallen lassen)
- Pertinax auf Carbonplatte (Max Temperatur ca. 100-110°C, es hält alles, doch diese Platte ist anfälliger gegen Kratz-/Schnittspuren in der Heizplatte) (Pertinax sind so braune Platten und es riecht heiß nach altem Radio, doch siehe unten.)
Eine Alternative sind DDPs:
DDPs sind meist so Folien oder Platten, die man auf ein vorhandenes Heizbett aufkleben (3M 468 Folienklebeflächen) kann. Diese sind aus Kunststoffmaterialien gemacht und nicht unzerstörbar! Ausserdem haben die meisten davon auch ein Problem mit längerem Düsenkontakt > 120°C
Wenn du es noch besser machen willst, spare in dem Zug auch gleich noch etwas Gewicht:
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=76 ... =50#p17692
Ich habe damals auf einen Tipp beim 3D-Drucker Treff gehört und Pertinax statt DDPs eingebaut. Das funktioniert super. Manche sagen, dass aus diesem Material Stoffe ausdampfen, die nicht so gesund sind. Darum habe ich den gefragt, der mir ein Stück seiner großen Platte verkauft hatte. Und er meinte, dass er das auch mal wissen wollte und beim Hersteller angerufen hat. Die Aussage des Herstellers war ca. so:
"Nein, nein, die Stoffe die man als sehr kritisch erkannt hat, sind da alle nicht mehr drin. Aber natürlich soll man beim Sägen und Bohren Mundschutz tragen .." -> Bleibt die Abwägung (im Bezug auf Kinder).
Mein Drucker steht im Arbeitszimmer, er ist aber an den alten stillgelegten Kamin angeschlossen. Ich rieche nichts, es sei denn, ich öffne die Frontklappe oder vergesse die Rückseite der Einhausung anzubringen.
Ein Wort zur Glaskeramik:
Der funktionierende haftmittlerlose Druck kann mit der Glaskeramik sehr wohl funktionieren. Aber das hängt stark vom Filament ab. Mir ist das Vermittlerlose Drucken wichtig, weil ich hab auf diese Schmiererei mit Pritt-Stift oder Leim einfach keine Lust. Dasselbe gilt fürs Kopfweh-Aceton.
Wenn man einfach nur drucken will sollte man passendes/gutes PLA verwenden. Man hat mit gutem PLA in Kombination mit der Glaskeramik (normalerweise) kaum Probleme.
Man muss einmal suchen, ab welcher Temperatur das PLA hält (~50°C) und dann kann man auch noch etwas höher gehen, aber nicht zu hoch, denn dann bekommt man in den unteren Layern Qualitätsprobleme (-> bis ca. < 60 ... 65°C, sonst Matschoptik)
Von mir gut empfunden:
https://www.material4print.de/de/produk ... fos_-_163/
Tipp von Marcometaner:
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=8& ... rce#p19887 (nicht das mit 3mm, sondern das mit 2,85!)
Je nach Farbe eines Filaments desselben Herstellers kann sich jedoch was ändern! Funktioniert schwarz super, ist weiß nicht zwingend ebenso problemlos oder umgekehrt.
Beim ABS ist es sone Sache:
Man kauft ne Rolle und testet: Manche ABS fallen bei ~79°C oder niedriger einfach von der Glaskeramik. Bei 85°C halten sie einigermaßen, bei 90°C besser. Aber da manche bei 85°C schon wieder Ärger machen und zu weich bleiben ist das Testen der idealen Temperatur ein Scheißjob. Zusätzlich funkt dabei noch rein, dass die Wärmeverteilung der Platte nicht superperfekt ist. Beispiel: Druckt man ein komplettes Set Schachfiguren, fallen die am Rand von der Platte und die in der Mitte halten.
Aber: Hier rede ich von 'einem ABS': Kaufst du ein anderes ist der Fall wieder ein ganz anderer. Ich wurde mit ABS und Glaskeramik nie glücklich!
Es sei denn, das Bauteil ist im untersten Layer so groß, dass es einfach nicht funktioniert, weil es dafür eben doch nicht genug klebt und sich dann Ecken abheben -> Warping.
Lösungen:
- Aceton oder sonstige Haftvermittler
- Heizbett immer wieder mit Keramikreiniger vom DM Drogeriemarkt putzen.
- Raft drucken (Bauteil auf Gitterstruktur stellen)
- Ganz einfach passenderes/besseres Filament kaufen und dabei bleiben.
- DDP/Pertinax als Druckfläche nutzen
Solltest du den
Extruder wechseln, kann man natürlich ein V2 verwenden, aber du könntest dir auch z.B. ein E3D-V6 oder ein anderes Hotend einbauen. Dafür musst du aber selbst einen Hotend-Halter drucken und den Sensor in der Firmware von Type 3 auf 8 umstellen. Vorteil: Die funktionieren einfach gut und man kann sie komplett zerlegen.
LG